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Plaudereien Meine neue Heimat - Ich bin angekommen

schorsch
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Re: Meine neue Heimat - Ich bin angekommen
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Shenaya vom 11.10.2015, 14:01:34

Auf Reisen in mir vor Jahrzehnten noch eher unbekannte "kulinarische Gefilde" half mir (prophylaktisch) vor den Mahlzeiten jeweils ein Fingerhut voll Wodka.
.........

Shen


...und am besten nachher auch noch alle 5 Minuten einen......
olga64
olga64
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Re: Meine neue Heimat - Ich bin angekommen
geschrieben von olga64
als Antwort auf Shenaya vom 11.10.2015, 14:01:34
Ich habe mir auch auf sämtlichen Reisen Montezumas Rache eingehandelt, aber nicht nur in Mexico, Afrika, Indien - sogar auf Zypern passierte es mir. Auch ich war nach einigen Tagen leichtsinnig und trank die Drinks wieder mit Eiswürfeln und probierte generell alles, was die landestypische Küche zu bieten hatte.
Unser nordeuropäisches Immunsystem ist recht "verzärtelt" und hält nicht mehr viel aus. Ich habe diese ja nur kurzfristige Unpässlichkeit meist mit Fassung hingenommen, so unter dem Motto, macht ja nix, dann "entschlacke" ich mal wieder.
Mit viel Tee, Salzstangen auch mal Cola (was ich sonst nie trinke) baute ich dann meinen Elektrolyte-Haushalt wieder auf und gut war es. Einmal in Indien nach drei fürchterlichen Klo-Nächten (ausgelöst durch eine längere Bahnfahrt mit Verpflegung im Zug) hatte ich einen wahnsinnigen Appetit auf Nudeln (ohne alles). Ich ging morgens im Hotel in die Küche und bat darum - man erklärte mir, Indien sei ein Land mit Reis, half mir aber. Ich ass dann morgens auf der Terrasse heisshungrig einen grossen Teller mit Nudeln und von da ab war alles wieder okay. Olga
myrja
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Re: Meine neue Heimat - Ich bin angekommen
geschrieben von myrja
Nachtrag v. 05.10.2015

Morgen geht es nun doch noch nicht nach Taghazout. Eventuell am Mittwoch? Didier hatte gestern einen nicht verschuldeten Unfall mit dem Auto, glücklicherweise ohne Personenschaden. Aber das Auto muss nun erst mal heile gemacht werden.

Meine Rente war heute auch noch nicht da. Das ist vielleicht ein verschlafener Haufen in Berlin! Ich möchte doch endlich eine vernünftige Waschmaschine kaufen!

13.10.2015

Wir sind dann endlich am Mittwoch nach Taghazout gefahren. Es ist eine schöne Strecke mit abwechslungsreicher Landschaft, Berge, Hügel und viel Meer.

Taghazout ist ein Fischer- und Surferort, ein Dorf am Atlantik in Felsen gebaut. Es erinnerte mich etwas an die Cinque Terre in Italien. Viel los ist da allerdings nicht. Nur wenige Stunden und man kennt den ganzen Ort. Meinetwegen wäre eine Übernachtung nicht nötig gewesen.

Apropos Übernachtung. Das war wohl der Anfang für mein Unwohlsein nach der Reise. Wir haben in einem kleinen Haus direkt am Meer übernachtet. Sah bei nicht so genauem Betrachten erst auch mal ganz annehmbar aus.

Aber vor dem Schlafengehen gab es auf der Terrasse zuerst eine super leckere Tangine, gekocht von Mohameds Mutter und Schwester.
Danach ging es auf die Zimmer der Minipension, die von Mohameds Vater verwaltet wird und einem Engländer gehört. Als erstes fielen mir alte filterlose Zigaretten auf dem Fußboden auf. Dann sah ich kleine Krabbeltierchen. Da kam schon leichter Ekel bei mir auf.

In der Dusche kam dann die große Überraschung, die mich veranlasste nur blitzschnell ein paar kalte Wasserstrahlen ohne Seife an meine Haut zu lassen und nicht zu warten bis das Wasser warm wurde, um dann genau so blitzschnell die Dusche wieder zu verlassen. Der ganze Raum war übersät von unbekannten Krabbeltieren, die Wände und der Fußboden. Ich versuchte noch, sie mit der Brause zu ertränken, aber um so mehr kamen nach. Das Waschbecken war schmutzig. Vom anderen Zimmer teilten mir Rosita und Friedbert mit, dass ihr Leintuch Blutflecken hat. Mir war vor lauter Ekel total übel! Die Müdigkeit hat mich irgendwann in den Schlaf gerettet.

Am nächsten Morgen bin ich ohne Dusche und ohne Zähneputzen aus dem Haus. Sagen mochten wir nichts, denn Mohameds Familie ist wirklich äußerst gastfreundschaftlich und herzlich gewesen.

Gefrühstückt haben wir in einem kleine Café am Meer und konnten von da aus beobachten wie die kleinen Fischerboote zurück kamen, mit einem Traktorkran an Land gehieft wurden und am Strand ihren Fang anboten. Das haben wir uns natürlich ganz aus der Nähe angesehen. Es war fast ausschließlich Thunfisch, der uns mit toten Augen anstarrte.

Im Laufe des Vormittags fuhren wir dann nach Agadir, das nur wenige Kilometer entfernt war. Rosita hatte dort im Frühjahr bei einem einheimischen Paar schon Bekleidung deponiert, die sie nun abholen wollte. Was da im Einzelnen los war, erspar ich mir hier zu schreiben. Ich sage dazu nur, so viel Stress habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt und das will was heißen! Ihre Sachen hat Rosita nicht bekommen.

Auf der Rückfahrt nach Essaouira habe ich ernsthaft überlegt, ob ich lieber mit dem Taxi weiterfahren soll, auch wenn das nicht billig geworden wäre. Die Situation war so gewittergeladen, dass ich es kaum aushalten konnte.

In der Nacht Zuhause ging es dann los mit dem heftigsten Brechdurchfall aller Zeiten. Ich war mehr als leer! Die Übernachtungssituation, der Stress in Agadir und auf der Rückfahrt und eine Salatmayonaisesoße haben wirklich ihr Bestes gegeben. Ich habe eh einen empfindlichen Magen. Heute ist der erste Tag, wo ich mich wieder gut fühle und vernünftig essen konnte.

Ich bin froh wieder in meinem Zuhause zu sein und alles wieder seinen ganz normalen Gang geht.

Meine Rente war übrigens erst am 8. Oktober auf dem Konto. Mein Dauerauftrag für die Miete konnte deshalb nicht ausgeführt werden. Habe eine geharnischte Mail an die BfA in Berlin geschickt. Gott sei Dank habe ich einen wirklich supernetten Vermieter, dem die Situation erklärt wurde und der auch mal Fünfe gerade sein lässt, wenn die Miete nicht ganz pünktlich kommt.

Myrja

(Fotos folgen im Laufe der Woche)

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Lilac
Lilac
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Re: Meine neue Heimat - Ich bin angekommen
geschrieben von Lilac
als Antwort auf myrja vom 14.10.2015, 01:24:31
Guten Morgen und danke für Deinen ausführlichen Bericht, myrja, der so lebhaft geschrieben war, dass ich mich sehr in Deine Situation versetzen konnte.
Kommt man ein wenig rum auf unserem schönen Planeten, erlebt man doch ein paar (zum Teil deftige) Überraschungen.
Das war sicher eine schlimme Erfahrung für Dich, doch es gehört zu Deiner neuen Wahlheimat, wie auch die schönen Seiten.
Hoffentlich hast Du etwas für Deinen Magen-Darm-Trakt getan, um die Flora wieder in Ordnung zu bringen. Das ist wichtig - Du weißt es sicher. Wie Olga schon schrieb, geht es mit einfachen, natürlichen Mitteln.
Für Dich hoffe ich sehr, dass Dich dieser Ausflug nicht von zukünftigen Exkursionen abhält. Wovon ich allerdings an Deiner Stelle Abstand nehmen würde (so weit es geht), sind Übernachtungen bei Bekannten oder Verwandten Deiner Freunde. Beschwerden sind fast unmöglich, will man niemanden verletzen und die Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt. Dann lieber ein wenig tiefer in die Tasche greifen und unabhängig sein.
Alles Gute für Dich und vor allem gute Besserung
von Lilac aus Austria
myrja
myrja
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Re: Meine neue Heimat - Ich bin angekommen
geschrieben von myrja
Die Fotos sind jetzt eingestellt unter "Fahrt nach Taghazout.

Myrja
schorsch
schorsch
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Re: Meine neue Heimat - Ich bin angekommen
geschrieben von schorsch
als Antwort auf myrja vom 14.10.2015, 01:24:31
"Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen....." !

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kirk
kirk
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Re: Meine neue Heimat - Ich bin angekommen
geschrieben von kirk
als Antwort auf myrja vom 14.10.2015, 10:27:48
Hallo Myria,

hab mir gerade deine Bilder angeschaut und beneide dich.
Am besten gefiel mir das Bild mit den Bananen, die richtig schön reif aussehen. Schön gelb mit kleinen braunen Flecken auf der Schale und nicht so halb gelb, halb grün wie sie hier meist in den Märkten angeboten werden.

Kirk
myrja
myrja
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Re: Meine neue Heimat - Ich bin angekommen
geschrieben von myrja
14.10.2015

Ganz schlechte Nachrichten habe ich heute aus der Heimat bekommen. Die Frau meines jüngsten Sohnes hatte am vergangenen Sonntag einen Schlaganfall. Sie ist gerade mal 38 Jahre alt. Glücklicherweise hat mein Sohn sofort reagiert und sie ist nun im Krankenhaus, kann fast wieder normal sprechen, hat aber noch etwas Schwierigkeiten mit der Feinmotorik. Die Ärzte sollen aber zuversichtlich sein, dass alles wieder gut wird. Ich könnte heulen! Wäre so gerne jetzt bei den Beiden!

Myrja
myrja
myrja
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Re: Meine neue Heimat - Ich bin angekommen
geschrieben von myrja
15.10.2015

Die Ursache für den Schlaganfall war eine kleine Sportverletzung. Sie wird demnächst in Reha gehen und die Ärzte sind guter Dinge, dass alles wieder normal wird.

Nicht nur, dass Fritzchen rund und fett wird, weil er so viel frisst und anschließend fast den ganzen Tag auf meiner Couch pennt, jetzt will er auch schon nachts ins Haus.

Letzte Nacht gegen 3 Uhr saß er vor dem Haus und hat laut und sehr ausdauernd gerufen, so dass ich tatsächlich davon wach wurde. Aber das kann er sich abschminken. Er ist ein Kater und Kater haben gefälligst im Dunkeln durch die Gegend zu stromern und nachzusehen, ob in ihrem Revier alles in Ordnung ist.

Ich möchte auch kein Katzenklo im Haus haben, ganz abgesehen von den zusätzlichen Kosten fürs Katzenstreu.
!
Fritzchen soll sich seine Chefallüren mal ganz schnell wieder abgewöhnen.

Seit gestern bin ich stolze Besitzerin einer richtigen, einer echten Waschmaschine in silbergrau. Ich liebe dieses Teil schon jetzt heiß und innig! Nun muss sie nur noch angeschlossen werden. Dafür muss ein Klempner her, der einen extra Rücklaufwasserhahn (nennt man das so?) statt dem normalen einbaut und das Ding dann anschließt. Er will morgen kommen. Kann also noch ein paar Tage dauern. Ich bin ja schließlich in Marokko. Wenn es dann soweit ist, werde ich alles waschen was mir in die Finger gerät, jawoll!

Myrja
Shenaya
Shenaya
Mitglied

Re: Meine neue Heimat - Ich bin angekommen
geschrieben von Shenaya
als Antwort auf myrja vom 15.10.2015, 17:56:43
Wenn es dann soweit ist, werde ich alles waschen was mir in die Finger gerät, jawoll!

Myrja


Deiner Schwiegertochter die besten Genesungswünsche -

und zu deiner obigen 'Drohung' : >>> WIRKLICH ALLES? :o

LG - Shen

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