Plaudereien Manchmal bin ich richtig froh...

na das finde ich aber wirklich schön: die meisten reagieren auf mein Gelaber doch positiv, oder sehe ich das falsch?

Übrigens: Ich bin eigentlich in der halben Welt rumgekommen, beruflich und privat. Deswegen würde ich mich ja auch so freuen, wieder einmal überall hinzukommen, ohne dafür die Tickets bezahlen zu müssen!

Ausserdem hatte ich noch vergessen zu schreiben, dass ich leider das Ende der Physik als unserer Lebenserklärung sicher nicht erleben werde. Oder wie nennen wir das, was wir heute mit Formeln noch nicht beschreiben können? Glauben? Da gibt's eben viele

Was wir nicht wissen wird im übrigen immer mehr, je mehr wir wissen

In diesem Sinne: ich bleibe neugierig und lernfähig, und ich hoffe: ihr auch

Weil man im Leben nicht alles haben kann - Entscheidungen fällen muss -
hätte ich Spaß dran, mein Leben noch einmal zu leben und zu schauen,
was passiert, wenn ich mich an den wichtigen Schnittpunkten anders entscheide.

Nicht, weil ich mit meinem jetzigen Leben unzufrieden bin,
sondern aus reiner Neugierde.

Weil man im Leben nicht alles haben kann - Entscheidungen fällen muss -
hätte ich Spaß dran, mein Leben noch einmal zu leben und zu schauen,
was passiert, wenn ich mich an den wichtigen Schnittpunkten anders entscheide.

Nicht, weil ich mit meinem jetzigen Leben unzufrieden bin,
sondern aus reiner Neugierde.

Hallo sorella,

das ist eine wunderbare Begründung, die viel Hoffnung und Wärme abstrahlt -- auch auf mich ! Danke 1

Lieben Gruß
Marija


@ GeeBee
"Was wir nicht wissen wird im übrigen immer mehr, je mehr wir wissen " dein Zitat )

Du hast recht - und nun ist Glaube gefragt ............

Lieben Gruß
Marija

Das Problem wäre doch, dass du mit anderen Weichenstellungen das Schicksal der Mitmenschen auch mitbestimmen könntest. Wenn aber alle diese Mitmenschen auch ihre Weichen selber stellen könnten, würden sich die Weichenstellungen gegenseitig aufheben.

Damit hast du vollkommen recht Schorsch. Rational gesehen.

Es ging mir aber rein um eine Fantasie.

In meinem Leben sind sehr wichtige Weichen durch pure Zufälle gestellt worden.
Keine Planungen von langer Hand - ein buntes und unkonventionelles Leben.

Deshalb denke ich oft darüber nach, wie mein Leben wohl verlaufen wäre,
wenn nicht diese (meist sehr glücklichen) Fügungen die Richtung bestimmt hätten.

Im Grunde steckt hinter dieser Fantasie Lebenslust.
Es gibt soviel, was ich nicht unterbringen konnte in einem Leben,
und die Karten neu zu mischen wäre ein neuer Spaß.

Es gibt soviel, was ich nicht unterbringen konnte in einem Leben, und die Karten neu zu mischen wäre ein neuer Spaß.

Ja, es wäre schon interessant, einige durch einzelne Entscheidungen herbeigeführte alternative Leben ausprobieren zu können. Müsste man sie dann aber auch bis zum Ende erleiden, wenn sich herausstellen sollte, die ursprüngliche Entscheidung war die bessere?

Was wäre z. B. passiert, wenn ich in eine andere Stadt zum Studieren gegangen wäre? Was wenn ich ein anderes Studienfach gewählt hätte? Die Lebensumstände, der Bekanntenkreis, die Familie wären andere. Da habe ich zwar m. E. die richtige Wahl getroffen, aber was würde ich anders machen, wenn ich den gleichen Lebensweg einschlagen würde? Vieles, es wäre sicherlich lohnend, manche Fehler zu vermeiden (und damit meine ich nicht nur den Kauf gewisser Aktien). Mit dem heutigen Wissen als 20 Jähriger da stehen? Das wäre schon sehr verlockend.

Karl

@ Karl: "Mit dem heutigen Wissen als 20 Jähriger da stehen? Das wäre schon sehr verlockend."

Dann würdest Du vermutlich nicht die gleichen Fehler machen ... aber dafür andere.

Hafel

das denke ich auch. Ich halte es für einen gravierenden Irrtum zu glauben, dass man durch andere Entscheidungen sein Leben komplett neu gestalten könnte (aber sicher kann man mal davon träumen ).

Das Dumme ist halt, dass es so unendlich viele Fehler gibt, die wir machen können Also: Es sind sicher nur andere Fehler, die wir machen würden.

Das sehe ich ganz anders.

Mein Leben hätte auch komplett anders verlaufen können.
Heirat, Kinder, traditionelle Berufslaufbahn - das alles wäre sicher nicht dort gemündet, wo ich jetzt stehe.

Andererseits teile ich auch nicht Karls Sorge, dass mit anderen Entscheidungen Schlimmes auszuhalten sein könnte.
Da würde ich auf meine Fähigkeiten vertrauen, mich durchzuwursteln und meinen Mangel an Leidensbereitschaft.

In meiner Phantasie wäre es kein Neubeginn auf der Basis der gewonnenen Lebenserfahrung
(die auch ein Klotz am Bein sein kann, wenn es um Unvoreingenommenheit geht),
sondern einfach eine neue Runde (wie im Spiel) mit neu gemischten Karten - aus Lebenslust.

Was wäre gewesen, wenn ich im Dorf meiner Kindheit geblieben wäre?
Wenn ich mich entschieden hätte, in den USA zu bleiben?
Wenn ich mich durchgerungenen hätte, Beamtin zu werden?
Wenn ich einen Prinzen erhört hätte?
Wenn ich meiner Freundin nach Australien gefolgt wäre?
Wenn ich mich für Landleben statt Stadtleben entschieden hätte?
Wenn ich mich für das andere große Lebensthema, das in mir steckt entschieden hätte?

Das sind alles Wendepunkte in meinem Leben, bei denen ich auch mal Lust hätte zu gucken,
wie es von dort aus anders weitergegangen wäre.

Es ist eine Phantasie,
wie die ganze Frage eine Phantasie ist.

Sorella

Angeregt durch dich kommen mir längst vergessene Situationen wieder vor Augen:

wo stände ich heute, wenn ich vor Jahrzehnten entschieden hätte, mit einem inzwischen verstorbenen international bekannten Maler als seine Muse nach Paris zu gehen?

wenn ich den Politiker geheiratet hätte, von dem ich zwei Heiratsanträge bekam?

wenn ich meinem Schulfreund nach Illinois gefolgt wäre, der inzwischen ein international anerkannter Bio-Chemiker ist?

Meine Entscheidungen fielen immer in die andere Richtung - aber auch so war mein Leben für mich stimmig, bewegt durch Höhen und Tiefen, wie es wohl nicht anders in den jeweils "anderen Leben" auch zugegangen wäre ........

Medea.