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Plaudereien Man bereut im Leben nur das, was man nicht getan hat

chris33
chris33
Mitglied

Man bereut im Leben nur das, was man nicht getan hat
geschrieben von chris33

"In 20 Jahren wirst du mehr enttäuscht sein, von den Dingen, die du nicht getan hast, als von denen, die du getan hast," sagt Mark Twain.

​​​​​Warum neigen Menschen eigentlich dazu, Dinge zu bereuen, die sie nicht getan haben? 

Es gibt inspirierende Geschichten von Menschen, die trotz Unsicherheiten mutige Entscheidungen getroffen haben, zum Beispiel J K. Rowling. Heute ist sie eine der erfolgreichsten Autorinnen der Welt. 

Es ist nie zu spaet, neue Wege zu beschreiten und alte Träume zu verwirklichen. Es lohnt sich immer die Leinen loszuwerfen, denn am Ende bereuen wir nur die Dinge , die wir nicht getan haben. 

Eure Gedanken dazu interessieren mich. 

Chris33 

Bruny_K
Bruny_K
Mitglied

RE: Man bereut im Leben nur das, was man nicht getan hat
geschrieben von Bruny_K
als Antwort auf chris33 vom 05.07.2024, 13:48:03

Ganz ehrlich? - ich habe nichts zu bereuen, oder besser gesagt ich habe alles getan was ich mir schon als Jugendliche vorgenommen habe. Ich hätte es besser gefunden, wenn mein Leben ruhiger verlaufen wäre, denn es war teilweise ein einziger Kampf. Dennoch ich bereue nichts und schaue gerne zurück auf ein bewegtes Leben 😉.
Bruny

chris33
chris33
Mitglied

RE: Man bereut im Leben nur das, was man nicht getan hat
geschrieben von chris33
als Antwort auf Bruny_K vom 05.07.2024, 13:57:02

Eine wunderbare Einstellung, Bruny, und die zeigt, dass du mit deinen Entscheidungen im Leben zufrieden bist. 

Ich kann mir vorstellen du ganz viel Mut aufgebracht hast und  risikobereit warst im Leben....

Chris33 
 


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Heddy79
Heddy79
Mitglied

RE: Man bereut im Leben nur das, was man nicht getan hat
geschrieben von Heddy79

Einige wenige Dinge im Leben, die ich nicht getan habe, bereue ich sehr. Sie sind nicht mehr zu nachzuholen und somit ist es wie es ist. Ob sie was in meinem Leben geändert hätten, kann ich nicht sagen.
Heddy

Zaunkönigin
Zaunkönigin
Mitglied

RE: Man bereut im Leben nur das, was man nicht getan hat
geschrieben von Zaunkönigin

Interessantes Thema ....

Bereuen? Nein. 

Ich muss aber auch sagen, dass ich mir eigentlich nicht wirklich etwas vorgenommen hatte als ich ins Leben der Erwachsenen gestartet bin. Ich wollte nur eines: Familie - Mann, 2 Kinder. Ein ruhiges, harmonisches Leben, ab und zu eine kleine Freude - das hätte mir schon gereicht. 

Dachte ich.

Na ja, irgendwie kam alles ganz anders. Und dass es anders kam, das war nicht nur Schicksal - aber auch. Das lag auch daran, dass ich unerwartete Chancen und Möglichkeiten erkannt und mich getraut habe sie am Schopfe zu packen. Auch dann, wenn ich nicht mit Sicherheit sagen konnte, ob das gut geht (na ja, die Wahrscheinlichkeit war aber relativ groß).

Mein Leben ist aus unterschiedlichen Gründen völlig anders verlaufen und ganz und gar nicht ruhig. Es war spannend, abwechslungsreich, oft ein Kampf und es haben sich mir Horizonte eröffnet von denen ich mit 16 Jahren und auch nicht mit 20 hätte träumen können und was ich mir damals auch nie und nimmer zugetraut hätte. Ist es nicht schön wenn man im Rückblick sagen kann: erstaunlich was so alles in dir steckte?

Theoretisch würde ich zwar das eine oder andere heute anders machen. Aber da mich diese Fehler auch zu dem Menschen gemacht haben der ich heute bin, waren auch sie gut so wie sie waren. 

Ich kenne niemanden mit dem ich das Leben bzw. den Lebensverlauf tauschen wollte. Also, so folgere ich, war das bisherige Leben mit allen Höhen und Tiefen doch eine gelungene Sache auch wenn ich auf die Tiefen hätte gut verzichten können 😁

Bereuen verbinde ich immer auch mit Selbstvorwürfen - und das kenne ich bei mir nicht. Ich bedauere das eine oder andere, aber ich bereue bis jetzt noch nichts. 

Theoretisch könnte ich bereuen dass ich so viel gearbeitet habe und so wenig genossen. Andererseits war mein Beruf über sehr viele Jahrzehnte hinweg auch meine Berufung. Das ist doch eigentlich ein Geschenk. Erst jetzt, auf den letzten Metern finde ich ihn weniger spannend - aber auch das ist gut so. 

Und ich habe darüber und durch den einen oder anderen Schicksalsschlag Menschen kennenlernen dürfen die besonders sind. Auch das empfinde ich als etwas Wertvolles was nicht jedem vergönnt ist. 

Und zum Thema zurück .. bereuen was man nicht getan hat....

Die Möglichkeiten die sich mir boten und die ich nicht beim Schopf gepackt habe bedauere ich deshalb nicht, weil mein Leben bis jetzt .. sagen wir mal abwechslungsreich war.
Und dieses "was wäre wenn ich..... " konnte ich noch nie leiden und hat mich bei meiner Mutter regelmässig zum Wahnsinn getrieben 😣

Globetrotter
Globetrotter
Mitglied

RE: Man bereut im Leben nur das, was man nicht getan hat
geschrieben von Globetrotter

Das kann ich so nicht für mich bestätigen. Ich bereue auch viele Dinge die ich getan habe. Dazu gehört einwandfrei meine 1. Ehe, die ein einziges Desaster war. 
Des Weiteren  die vielen Male in denen ich Menschen, zwar ungewollt, aber trotzdem verletzt habe, was mir zu dem Zeitpunkt nicht klar war. Manchmal konnte ich mich entschuldigen, manchmal nicht. Damit muss ich leben. Trotzdem bereue ich im Nachhinein was ich getan habe.

meint 
globetrotter


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Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Man bereut im Leben nur das, was man nicht getan hat
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Globetrotter vom 05.07.2024, 14:45:53

Meine Ehe war auch ein Desaster, die ich bereuen müsste. Andererseits kann ich sie eigentlich nicht bereuen, weil ich hier durch eine so harte Schule gegangen bin, dass ich endlich gelernt habe, mich durchzusetzen, vorher war ich ein schüchternes kleines Mäuschen. Außerdem hat sie mir einen Sohn beschert. 😉

Nichtgetanes bereue ich nicht, weil mein Leben trotz meines Mäuschenzustands vorher sehr abwechslungsreich war, ich habe genug erlebt. 😉
Habe in zwei verschiedenen Ländern außer Deutschland gelebt und gearbeitet, habe in Deutschland auch mehrere Städte ausprobiert und da gearbeitet, weil ich so neugierig auf die Welt war.
Und am Ende bin ich da gelandet, wo ich jetzt lebe und in der Nähe aufgewachsen bin. Hier fühle ich mich sehr wohl und möchte auch hier bleiben bis zu meinem Tod.
Deshalb geht es mir jetzt sehr gut, und ich verzeihe mir meine früheren Fehler, die ich sowieso nicht rückgängig machen kann.

Das heißt, genau besehen kann ich dann doch eigentlich sagen: Non, je ne regrette rien. 😉

Zaunkönigin
Zaunkönigin
Mitglied

RE: Man bereut im Leben nur das, was man nicht getan hat
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf Globetrotter vom 05.07.2024, 14:45:53
 Ich bereue auch viele Dinge die ich getan habe. Dazu gehört einwandfrei meine 1. Ehe, die ein einziges Desaster war. 

meint 
globetrotter

Deine Ausführungen haben mich dazu veranlasst darüber nachzudenken was für mich den Unterschied zwischen "bedauern" und "bereuen" ausmacht.

Denn, ich bedauere durchaus einiges - aber ich bereue nicht. Bereuen geht für mich tiefer, ist schmerzhafter und mit Scham behaftet.

Und Tante Wiki sagt folgendes dazu:

Reue unterscheidet sich von Bedauern darin, dass Menschen Dinge bedauern, die außerhalb ihrer Kontrolle liegen. Reue ist verbunden mit einem Verantwortungsgefühl für die Situation.

@Chris33  Sollen wir in dieses Thema das Bedauern mit berücksichtigen? 
Memo
Memo
Mitglied

RE: Man bereut im Leben nur das, was man nicht getan hat
geschrieben von Memo
als Antwort auf chris33 vom 05.07.2024, 13:48:03

Ich könnte jetzt nicht sagen, dass ich etwas was ich in meinem Leben getan oder gelassen habe, besonders bereuen würde.

Letztlich, so sehe ich das ganz unphilosophisch, ist es auch eh völlig egal, denn es geht vorbei und ist vorbei.
 

minerva
minerva
Mitglied

RE: Man bereut im Leben nur das, was man nicht getan hat
geschrieben von minerva

es gibt nur eins, das ich bereue, weil ich es nicht getan habe und das betrifft meine großmutter, bei der ich als kind ein paar jahre gelebt habe.
nachdem ich mit 17 in ein möbl. zimmer gezogen bin, weil ihre gesamte wohnung aus einem einzigen nur 12qm großen zimmer bestand (keine küche, keine diele, kein bad) und sie dann zu ihrer tochter gezogen ist, hab ich sie nur 2-3x pro monat besucht, weil der weg extrem weit war und ich wegen beruf, hobby usw. nur sehr wenig zeit hatte.
sie wollte dann gern eine wohnung mit mehr platz mieten und ich sollte wieder bei ihr wohnen, aber das wollte ich nicht.
daß sie einige zeit später nur noch auf dem sofa gelegen und nichts  mehr gegessen hat, hab ich leider zu spät erfahren. da war sie tot und der arzt wußte nicht, was er auf den totenschein schreiben sollte, weil sie bis dahin eigentlich kerngesund war...........


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