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Plaudereien Kann man dem Corona-Virus auch eine positive Seite abgewinnen?

RE: Kann man dem Corona-Virus auch eine positive Seite abgewinnen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.04.2020, 14:41:12

Zur Information  

Der Falter ist die personalisierte linksgrüne Zeitung.
Es wäre sehr gut, möglich,dass sie ein größeres Publikum ansprechen wollen.

Oder aber,dass man hier im schönen Österreich den andernorts gebotenen Quarantänegürtel  nicht gewillt ist, einzuhalten.


Ansonsten:
Der Artikel spricht mir aus der Seele.

RE: Kann man dem Corona-Virus auch eine positive Seite abgewinnen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.04.2020, 15:14:04

Aus ser Seele sprechen,  genau das trifft es. 

Edita
Edita
Mitglied

RE: Kann man dem Corona-Virus auch eine positive Seite abgewinnen?
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.04.2020, 15:14:04

Ich finde ihn unerhört plump und grauslich fragwürdig  wie die Kunstfigur Eckhart selber!

Edita


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Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Kann man dem Corona-Virus auch eine positive Seite abgewinnen?
geschrieben von Tina1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.03.2020, 17:20:06
Ich halte mehr von einer realistischen Herangehensweise und sehr wenig von (absichtsvollem) optimistischem  Denken.

Das wirkt auf diejenige, die realistischerweise zu den Opfern dieser Pandemie zählen werden, doch erst recht deprimierend.

Meiner Tochter sind die Einkünfte von heute auf morgen weggebrochen,wenn sie lesen würde,wie schön da jemand auf dem sonnigen Balkon philosophiert und die entschleunigte Lebensweise genießt und lobt, dann würde sie sich wahrscheinlich denken "A....loch".
 
Ich bin voll deiner Meinung. Angesichts der Tatsache, dass es eine weltweite Pandemie und eine weltweite schwere Wirtschaftskrise gibt, wo schon weltweit hunderttausende Menschen gestorben sind und es werden Millionen werden, wo es schon weltweit Millionen Arbeitslose gibt und die Zahl wird noch steigen, dann über positives der Krisen zu schreiben, ist ein Hohn für all die Menschen, die jetzt schon betroffen sind und noch betroffen werden, die gestorben sind u deren Angehörigen. Gleich wenn man das mit dem Coronavirus eindämmen kann, steht die Weltwirtschaftskrise vor der Tür.

Da schwärmt man von der Entschleunigung, es ist alles so schön ruhig, man sagt und kann zwischen den Zeilen lesen, es ist doch schön, wenn die Menschen nicht mehr arbeiten müssen, sich daher kreativ beschäftigen können,  Zeit haben allein in die Natur zu gehen, vor allem Zeit haben ein Buch zu lesen. Es ist doch schön, wenn Menschen sich nur noch über das Handy sehen können, es ist doch daher kein Problem, wenn man isoliert wird. Man muss nur kreativ sein.Und man denkt dann noch, mit solchen Äußerungen, kann man Menschen helfen die Krisen zu bewältigen. Man geht einfach von sich aus, kann sich in keinster Weise in die Situationen vieler Menschen reinversetzen.

Meine Söhne können solche Kommentare, Aufrufe meistens von Prominenten oder Menschen wie Rentnern, denen es gut geht, die auch kein Problem durch eine Wirtschaftskrise bekommen werden, möglichst vorm Pool sitzend, nicht mehr hören. Sie denken, wie du es auch geschrieben hast, "A....loch".

Sie fragen sich in welcher Welt leben diese Leute? Wo ist ihr soziales Empfinden, ihre Realität? Es sind meist die Menschen, die sich nie um die Armut in Deutschland oder um Obdachlose sich Gedanken gemacht haben. Sie versuchen den Leuten einzureden, dass es doch garnicht so schlimm ist, man muss nur an das positive denken.
Und sie sagen dann auch noch, es wird alles besser werden wie es vorher war. Da wird mir schlecht, wenn ich das lese. Unsere Politiker sagen, dass es so eine Situation in Bezug Wirtschaft seit 1945 noch nie gegeben hat. Selbst Altmeier sagt, wir werden in eine starke Rezession fallen, die viel schlimmer wird wie bei der Finanzkrise. Das heißt, es wird eine Massenarbeitslosigkeit folgen. Und dazu kommt noch eine weitere Finanzkrise. Es kann überhaupt nichts besser werden, nicht mal so wie es vorher war in Deutschland, weil es eine weltweite Wirtschaftskrise ist.

Meine Söhne sind sehr belesen, sie lesen sehr gern, aber in der Zeit jetzt, wo sie berechtigte Ängste haben müssen, könnten sie sich auf kein Buch konzentrieren. Sie können auch die Natur nicht genießen. Sie wollen arbeiten gehen, weil sie das Geld brauchen. Sie haben Angst davor, dass sie sich infizieren könnten und sie haben Angst ihren Job zu verlieren, denn die Firmen bekommen keine Aufträge mehr, keine Abnehmer der Waren, da greift eins ins andere. Und deshalb sind alle Firmen betroffen. Das sind reale Ängste. Und so wird es dem größten Teil der Menschen gehen, der Arbeitnehmer, der Selbstständigen, der Künstler, der Inhaber kleiner Lokale usw. Diese Menschen haben nichts von der so tollen Entschleunigung, wenn sie keinen Job haben, wenn die Lebensweise, das aufgebaute zerbricht.
Nun bin ich bestimmt in Ungnade gefallen, aber das ist mir total egal. Ich werde immer meine Meinung sagen, auch wenn sie nicht gefällt.
Meine Meinung, die niemand teilen muss.
Tina




 
RE: Kann man dem Corona-Virus auch eine positive Seite abgewinnen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Tina1 vom 04.04.2020, 13:24:53

Auch denen,die jetzt dem Anschein nach gesicherte Renten und Einkommen haben, werden erkennen müssen,dass ihre Immobilien weniger wert sind, die Renten und Sozialleistungen gekürzt werden, und so weiter....Ja es wird auf die eine oder andere geheimnisvolle Weise genügend Geld da sein. ..mit den bekannten Folgen...und letztendlich werden alle Kosten  den Menschen auf die eine oder die andere Weise aufgebürdet werden.

Es wird natürlich wie immer "Kriegsgewinnler" geben...so wie nach der Rettung der Banken durch die Steuerzahler gleich wieder enorme Boni bezahlt werden konnten.

RE: Kann man dem Corona-Virus auch eine positive Seite abgewinnen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Tina1 vom 04.04.2020, 13:24:53

Wenn das Wetter bei mir schöner wäre, würde ich auch vor oder besser noch im Pool sitzen. Nicht weil ich mir keine Sorgen mache, sondern weil ich eine Gefangene im eigenen Grundstück bin.
Ich könnte jetzt auch in Angst und Panik verfallen, das macht meine Lage aber nicht besser.

Wir erhalten auch weiterhin Aufträge, das hilft uns aber nichts, weil wir keine Ware haben. Wann wieder Ware eintreffen wird, kann uns keiner sagen. Die erste Lieferung ist auf dem Weg zu uns spurlos verschwunden. Die zweite ist irgendwo in Südafrika gelandet.
Es hilft mir nichts wenn ich aus lauter Angst handlungsunfähig werde. 

Gerade habe ich die Videokonferenz der spanischen Regierung gesehen. Die STRIKTE Ausgangssperre wurde soeben um 2 weitere Wochen verlängert. Ich weiß nicht, ob sich jemand im ST vorstellen kann, wie absolut deprimierend es ist, sein Haus nicht verlassen zu dürfen. Kein Spaziergang, keine sportlichen Aktivitäten, kein nichts.
Ich kann mich darüber aufregen, kann auch einen Schreikrampf bekommen - nur es ändert nichts.

Ich schreibe es nochmal Tina, Angst lähmt und ist ein denkbar schlechter Begleiter. Und ich finde auch nicht, dass alle die sich trotz aller Schwierigkeiten einen angstfreien Kopf bewahren, A....löcher sind.
Eine positive Seite werde ich diesem Virus trotzdem nicht abgewinnen. Es hat viele Menschenleben gefordert und daran ist nichts positiv.

Bruny


 


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RE: Kann man dem Corona-Virus auch eine positive Seite abgewinnen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.04.2020, 15:16:24

Positives werden diejenigen am linken und rechten Rand in der Situation sehen,die nun Morgenluft für sich und ihre Ideen wittern.

Hier ist absolute Obacht und nicht blindes Vertrauen geboten.
Das Regieren mit Notstandsgesetzen kann Gusto auf mehr machen.

Bruny,ich weiß, was das Leben in Quarantäne bedeutet,länger als du. Mir geht's sehr gut dabei,aber meine  Umstände hier sind auch idyllisch. 
Trotzdem kann ich doch nicht die Augen vor dem verschließen,dass viele Menschen berechtigte Sorge um ihre Zukunft haben.
Ich kenne niemand,der Panik hat, aber ich stelle mir die home-office-working Familie mit drei laptopschulaufgaben machenden Kindern in der 3Zimmerwohnung in der Stadt vor,die in der Quarantäne leben. Da darfst du,Bruny, dich schon fragen, ob sich das jemand aus dem St. vorstellen kann.

Es scheint auch kaum jemand hier zu sein,der für sich oder Angehörige existentielle Ängste hat. Ist ja gut so...aber auch diese Menschen/Familien gibt es und es wird sie in Zukunft geben.


 

pippa
pippa
Mitglied

RE: Kann man dem Corona-Virus auch eine positive Seite abgewinnen?
geschrieben von pippa
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.04.2020, 16:31:52

Doch, doch, ich zB habe ziemlich große Angst um meine Tochter.

Sie arbeitet in einer Mutter/Kind-Einrichtung, in der den meisten extrem jungen Müttern einfach nicht klarzumachen  ist, dass sie keinen Kontakt haben dürfen. 

So kommt es vor, dass sie nachts heimlich ihre Freunde ins Haus lassen, was dann anschließend große Unsicherheit bedeutet.
Pippa

 

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Kann man dem Corona-Virus auch eine positive Seite abgewinnen?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf pippa vom 04.04.2020, 17:06:13
Doch, doch, ich zB habe ziemlich große Angst um meine Tochter.
Mir geht es auch so, sie arbeitet bei der Krankenversicherung am Schalter (Guichet) und ist tagtäglich den Versicherten ausgesetzt.  😐 Phil.
RE: Kann man dem Corona-Virus auch eine positive Seite abgewinnen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.04.2020, 16:31:52

Ich glaube nicht, dass sich in Deutschland wieder Notstandsgesetze etablieren lassen. Dazu ist die Mehrheit zu intelligent und freiheitsliebend.

Schau @Mart2, an der fehlenden Idylle würde es bei mir nicht liegen, die fängt bei mir im eigenen Garten und großflächig gleich hinter unserem Haus an. Was mich tatsächlich bedrückt ist die ständige Anwesenheit von lokaler Polizei und GC. Ich fühle mich unter Dauerbeobachtung und das geht auf die Psyche.

Letztes Jahr war Digitalpakt das beflügelte Wort bei Lehrern, Landratsämtern usw. Auch wir wurden vorstellig bei einigen Ämtern mit Präsentationen, Vorführungen usw. Am Ende kam dabei heraus, dass der Datenschutz verletzt werden würde ??? und deshalb jeder Lehrer mit einem Tablet ausgestattet würde. Sie haben den Vorteil von e-learning nicht nur nicht verstanden, sondern Neuerungen auf diesem Gebiet glatt abgelehnt.

Ob sie jetzt während der Krise anders darüber denken? Wenn Kinder im virtuellen Klassenzimmer unterrichtet werden könnten und die Eltern weniger gestresst wären? 
Vielleicht zeigt aber diese Krise wenigstens jetzt neue Wege auf, ich hoffe es. Mut zur Veränderung müssen auch Entscheidungsträger haben.
 
Ich glaube es gibt etliche hier im ST, deren Familien existentielle Ängste haben. Aber vielleicht finden auch sie, gerade in einer solchen Krise die für viele eine Bedrohung ist, einen anderen Weg. Am Ende sogar einen besseren Weg. Vieles wird sich ändern, aber nicht unbedingt zum Nachteil auch wenn dies im Moment so scheinen mag.

Die Hauptsache ist erstmal gesund bleiben.

Bruny


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