Plaudereien Kann man als "Single" glücklich sein?

dazu passt Wilhelm Busch:

Selig sind die Auserwählten,
die sich liebten und vermählten;
denn sie tragen hübsche Früchte.

Und so wuchert die Geschichte
sichtbarlich von Ort zu Ort.

Doch die braven Junggesellen,
Jungfern ohne Ehestellen,
welche ohne Leibeserben
so als Blattgewächse sterben,
pflanzen sich durch Knollen fort.

Ich lebe seit 13 Jahren als Singel.Die meiste Zeit geht es mir richtig gut damit,
aber eben nur die meiste Zeit.
In der übrigen Zeit vermisse ich alles was eine Partnerschaft ausmacht,
eben leben, lieben, lachen, auch mal streiten,
und alles was sonst noch so zu einem gemeinsamen Leben gehört.

Zeitlose

Bist Du unter all den glücklichen, zufriedenen Singles hier die Einzige, die anders denkt?
Oder melden sich die "glücklichen Nicht-Singles" nicht zu Wort?

Ich habe schon als junger Mensch gewusst, zum Alleinleben bin ich nicht geboren.
Vielleicht habe ich auch deshalb - für die heutige Zeit - recht jung geheiratet.
Und bin glücklich geblieben, mir fehlt nichts.

ich glaub nicht das ich so glücklich durchs Leben hätte kommen können als Einzelkämpfer, also ohne die Nähe zur Familie,,

angefangen von meinen Großeltern, meiner Mutter, meiner Frau, meinen Schwiegereltern, Schwägern, allen Kindern und nun den Enkel,,,ist doch toll sich um Jemanden den man mag kümmern zu können.

wenn ich darauf hätte verzichten müssen, nur um als Single "meine eigenen Freiheiten" besser ausleben zu können ??

Niemals

aber das ist eben Ansichtssache und ich hab manchmal das Gefühl das sich Singles nachträglich ihr Glücklichsein mehr einreden und dafür krampfhaft Gründe suchen und finden, als das es Ihnen tatsächlich echt in den Schoß fällt.

Was ist das für ein Singleglück wenn es mit vorherigen schlechten Erfahrungen oder gar Erfahrungen Anderer, begründet werden muss ?

Da muss es doch noch was anderes geben, oder ?

hugo

es gibt menschen, die gerne allein, aber doch nicht einsam sind.
viele können mit sich nichts anfangen, kleben an einem partner.
das ist einengend und auf dauer unerträglich.

wer denkt bei der heirat schon an die nächsten 40 bis 50 jahre?
wohl niemand, das ist so in der natur gegeben.

mit dem reifer-werden entwickeln sich manchmal auch paare auseinander.
vieles wird zur gewohnheit wie ein möbelstück, das eben einfach da ist.

meistens fühlen sich die männer glücklich verheiratet, aber
oft denken die ehefrauen was ganz anderes. das zeigt die praxis bei
den scheidungsanwälten.

meistens fällt der mann bei einem scheidungsbegehren seiner frau aus allen
wolken..........., weil eben männer nicht groß über beziehungen nachdenken.

im gegensatz zur frau.

(vielleicht gibts ausnahmen, aber ich kenne keine )


einer meiner söhne ist auch überzeugter single.
"ich habe genug stress im beruf, da will ich nicht auch noch
zuhause stress haben" - o-ton

Natürlich kann man als Single auch glücklich sein ! Aber wer, auch von denen in einer Partnerschaft lebenden Nichtsingles ist schon 24 Std. 365 Tage im Jahr nur glücklich ? Ich wurde vor 11 Jahren,
nach fast 30-jähriger Ehe durch den Tod meines Mannes zwangsgeschieden. Nach der fast 5 Jahre dauernden Trauerphase habe ich mich in meinem neuen Leben eingerichtet, und ohne Frage genieße ich auch meine jetzige " Alleinherrschaft ", aber......ich möchte sagen, daß das nicht alles ist, es fehlen mir schon die Momente, die man nur zu zweit so richtig genießen kann. Wenn ich was " Schönes " sehe oder erlebe, dann möchte ich das mit jemand teilen können, und auch die Widrigkeiten, die einem im Leben vor die Füße geworfen werden, sind besser zu verarbeiten, wenn man einen ehrlichen Partner an seiner Seite hat! Am Abend, nach verrichtetem Tagewerk ein gutes Glas Wein und hingekuschelt, den Tag noch mal Revue passieren lassen, ja das hat was, ......aber wiederum auch, .......nicht um jeden Preis! So ist es, jede Medaille hat zwei Seiten, und nur Rosinen picken, das geht auch nicht! Im Moment hält sich bei mir die Strichliste über das Für und Wider noch die Waage, und ich bin ausgeglichen dabei, wenn sich das mal in die eine oder andere Richtung ändern sollte, werde ich entsprechende " Maßnahmen " ergreifen!

Edita

In dem link waren viele Typen von Singels beschrieben. Ich gehöre zu den "nicht freiwillingen Singels", halt durch Scheidung.
Meine KInder leben weiter weg, ich hab den Wohnort gewechselt, die "Freunde" blieben beim ex, (weil ja ich gegangen war).
Logischer Weise war ich sehr verletzt und hatte lange Zeit nicht den Elan was Neues aufzubauen.
Jetzt im 4. Jahr der Rente, fehlt mir jemand mit dem man was unternehmen kann, tagelang hab ich niemand zum Sprechen,
da muss ich einkaufen gehen um vielleicht an der Kasse ein paar Worte wechseln zu können.

Und diese Einsamkeit hat nichts mit "sich nicht beschäftigen können" zu tun,
was ja hier bei den glücklichen Singels durchklingt.


Nachtrag: Lese gerade editas Beitrag, sie hat genau meine Gefühle beschrieben, die ich nicht so gut ausdrücken kann.

zeitlose

Gegenfrage: Ist ein Stein rund?

Dumme Frage?

Es gibt runde Steine, eckige Steine, kleine Steine, grosse Steine....

Und so ist das mit den Singles eben auch: Die einen können dabei glücklich sein - und die anderen versuchen ihr Leben lang, ihren Status zu ändern.

Ich hatte mal einen Mitarbeiter, Italiener, klein und rundlich. Der lag mir dauernd in den Ohren, wie unglücklich er sei, weil er wegen seiner Kleinheit und Rundlichkeit keine Frau finde. Einmal, nach den Ferien, kam er freudestrahlend zu mir und sagte: "Jetzt habe ich in Italien eine liebe Frau gefunden; ich werde sie heiraten!" Sie heirateten, die Frau kam zu ihm von Italien in die Schweiz; das Glück war perfekt....

Nach einem Jahr fiel mir auf, wie der kleine Italiener immer schweigsamer wurde. Ich sprach ihn darauf an. Er sagte ganz leise. "Wäre ich doch besser alleine geblieben....!"

Sie sind immer noch verheiratet. Er wohnt immer noch in der Schweiz; sie ist heim nach Genua gezogen.....

....und jetzt ist er endlich glücklich......

Das ist ein Thema, über das es sich nachzudenken lohnt, auch und gerade in Bezug auf das eine Da-Sein.

So ist mir eingefallen, dass ich früher immer den Kopf geschüttelt habe über Paare,
bei denen der nach dem Tode das anderen der Zurückbleibende in sich zusammenbrach
und mit der Welt nicht mehr fertig wurde.
"Die Frau war auch nur auf den Mann fixiert" hieß es oft,
und mir würde das nicht passieren. Ich bin ja nicht blöd.
Dachte ich.

Nun finde ich mich ein zweites Mal in meinem Leben in einer ähnlichen Situation wieder.
Das Leben hat mir erneut einen Partner beschert, der krank geworden ist,
und gleich so krank, dass sich das Leben auf unseren kleinen Lebenskreis zusammenzieht.
Das war so nicht geplant und ich schäme mich heute dafür, früher ein Urteil über solche Frauen gefällt zu haben, die es scheinbar "nicht begriffen",und die auch nichts tun wollten, um aus dieser Situation herauszukommen!
Heute frage ich mich:
Wie kann man so denken? Man weiß doch gar nichts über den anderen, über Zwänge, über Liebe, über Gelegenheiten, über Zufälle, und über das was passiert, während man ganz andere Pläne hat.

So ist es doch auch mit dem Single-sein,
oder mit dem Nicht-Single sein.
Ich muss sagen, für mich hört es sich so an und sieht so aus, als ob die allerallerwenigsten Menschen geplant haben, wie sie gerade leben. Und oft scheint mir hinter volltönendem Enthusiasmus mancher Singles "ich will ja gar nicht anders leben" ein Unterton von verzweifeltem Selbstüberzeugen durchzuschimmern. Mag sein, ich bilde mir das ein, weil ich jemand bin, der lieber zu Zweien ist, und der sich fürchtet, unfreiwillig allein sein zu müssen. Auch hier scheinen es ganz Wenige zu sein, die sich nach meiner Kenntnis so wirklich wohl fühlen.
(Etwa so viele wie übergewichtige Frauen, die sich so wie sie sind, sauwohl fühlen)

Trotzdem gibt es sicher beides - glückliche Singles und unglückliche Singles.
Das liegt wie immer an der inneren Einstellung zu seinem eigenen Leben.

Das Leben kommt, wie es halt kommt.
Und man muss das Beste draus machen.


erafina

Das ist ein Thema, über das es sich nachzudenken lohnt, auch und gerade in Bezug auf das eine Da-Sein.


Das Leben kommt, wie es halt kommt.
Und man muss das Beste draus machen.


erafina

So ist es !!! Nachdem ich monatelang die schwarzen Klamotten nicht ablegen konnte, es ging einfach nicht, weil ich mich auch so fühlte, fragte mich Mausi einmal: " Mama, leben wir jetzt auch nicht mehr "? Bums, da hat's bei mir " Klick " gemacht!

Edita

Hallo Guten Morgen.

Mit Interesse habe ich die Beiträge gelesen und hinter den Zeilen bemerkt, dass einige sehr gerne wieder einen Partner hätten.
Ich bin mit 48 Witwe geworden und demzufolge seit 20 Jahren Single. Es gab Zeiten, wo ich einen Partner gebraucht hätte, den ich mir aber nicht habe backen können. Also blieb mir abends die ganze Chouch und die ganze Flasche Rotwein(die dann dann aber länger gereicht hat )und meine Arbeit.
In der Zwischenzeit habe ich mich an dieses Leben gewöhnt und lebe es nach meinen Regeln. Dazu gehören meine Kinder und meine Freunde.
Ich würde jedem Single raten, wenn sich Jemand bietet, unbedingt sehr gut abwägen und eine lockere Bekanntschaft pflegen. Es muss wirklich nicht gleich ein Zusammenwohnen oder -leben bedeuten.
Ich fühle mich als Single wohl und genieße diese Zeit mit meinen Hobbys und meinem Hund.
Mit Gruß
svenny97