Forum Allgemeine Themen Plaudereien ist ein klaps wirklich so schlimm?

Plaudereien ist ein klaps wirklich so schlimm?

pippa
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Mitglied

Re: ist ein klaps wirklich so schlimm?
geschrieben von pippa
als Antwort auf Drachenmutter vom 15.11.2011, 10:45:31
liebe woelfin,

auch ich bin Alice Miller unendlich dankbar.

Durch sie erfuhr ich, dass ich gar nicht so ein großer Versager wie ich angenommen hatte war.

Physische Gewalt musste ich zwar nicht ertragen, aber psychische und die nicht zu knapp.

Mart hat jedoch absolut Recht, wenn sie sagt, sich dem Schlimmsten zu stellen kann der Anfang von Veränderung sein.
olga64
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Mitglied

Re: ist ein klaps wirklich so schlimm?
geschrieben von olga64
als Antwort auf yuna vom 15.11.2011, 14:23:09
Ich kann ebenfalls auf Prügelstrafe während meiner Kindheit zurückblicken. Als Konsequenz wählte ich für mich, dass ich mit 18 Jahren mein Mutterhaus verliess (Vater war schon tot) und bis zum Tode meiner Mutter mit dieser ein sehr unterkühltes Verhältnis hatte. Mich rettete dies jedoch; ob sie sich jemals Gedanken über ihren nicht vorhandenen ERziehungsstil machte (noch sehr beeinflusst von der Nazizeit), weiss ich nicht. Diese Generation war ja grossenteils nicht fähig, ihre Fehler zu erkennen und über diese zu sprechen. Olga
margrit
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Mitglied

Re: ist ein klaps wirklich so schlimm?
geschrieben von margrit
als Antwort auf Herta1924 vom 09.11.2011, 20:03:35
Meine Güte, auch ich würde einen Klaps nicht als
"Schläge" bezeichnen. Ich kann den älteren Herrn verstehen.
daß er etwas nervös war.
Ich habe meine Kinder und Enkel nie geschlagen.
Wenn meine Enkelin oder mein Enkel in der Öffentlichkeit
wild war, hab ich ihn halt ermahnt und gelassen. Wenn
sie in der Straßenbahn gebrüllt haben, dann haben sie eben
gebrüllt. Irgendwann hörte das auch wieder auf.
Margrit

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bongoline
bongoline
Mitglied

Re: ist ein klaps wirklich so schlimm?
geschrieben von bongoline
Heute wurde auf ORF2 anläßlich der Übertragung der "Aktuellen Stunde" eine Parlamentssitzung übertragen.

Thema: Auf der Tagesordnung steht zunächst eine Aktuelle Stunde. Über Vorschlag der FPÖ debattieren die Abgeordneten über "Kinderschutz statt Täterschutz". Es folgt eine Aktuelle Europastunde über Themenvorschlag der SPÖ. Kommentar: Fritz Jungmayr

Da sind sehr viele Fälle auch mit Namensnennung zur Sprache gekommen, wo Personen, die den Kinderschutz wahrnehmen und vertreten sollten, von diesen selbst verursachte oder zu ahndende Übergriffe vertuscht wurden und die sich so rausgeredet hatten, dass letztendlich der Täter das Opfer war (sogar Richter wurden namentlich genannt).

Es hat aber heute auch Parlamentarier am Rednerpult gegeben, die sehr laut wurden und einer hat sogar sinngemäß gesagt:

Kümmert Euch auf gesetzlicher Ebene um einen wirklich effektiven Kinderschutz. Es ist eine Schande, dass für einen "kleinen Klaps" (mehrmals wortwörtlich verwendet) eine Mindeststrafe angesetzt wird und wirkliche Vergehen gegen den Kinderschutz so in den Mühlen des Gesetzes zerbröselt werden, bis entweder die Akte gar nicht mehr existent oder der Fall bis ins Lapidare heruntergespielt wird. In genannten/zitierten Fällen hatten Richter (= in einem zitierten Fall der Täter) - Jugendamt - Gutachter sehr oft zusammengespielt, da waren allerdings die eigenen Interessen vorrangig gegenüber der der Kinder, denen sie hätten helfen und deren Interessen sie hätten vertreten sollen. Leider ist die "Aktuelle Stunde" nicht in der ORF-Mediathek abzurufen, sonst hätte ich den Link dazu eingesetzt.

So wie das Thema begonnen hat, war von Herta1924 nach der Meinung zum Klaps gefragt worden, wenn man dem Thread folgt, wird daraus eine schwere und schwerste Misshandlung. Ich bin als Kind nie geschlagen worden, aber bei meinem ungestümen und manchmal nicht mehr zu bremsenden Temperament hat mir hie und da ein Klaps auf den Potsch dann schon zu verstehen gegeben - menschenskind, jetzt bist du zu weit gegangen. Geschmerzt hat mich der Klaps nicht, physisch und psychisch geschädigt noch viel weniger , aber mir gezeigt, ich habe die Grenze überschritten.

Nachdem mein Vater gefallen ist, als ich ein halbes Jahr alt war, mußte meine Mutter wieder ins Büro zur Arbeit gehen und meine Grossmutter hat mich liebevoll und mit viel Geduld aufgezogen, aber ihre Nerven waren halt auch keine Drahtseile, meine dagegen noch unverbraucht und ich bin dankbar, dass man mich mit einem kleinen Klaps auf den Boden zurückgeholt hat und nicht mit div. Strafen (nicht körperlich) oder Entzug oder stundenlangem Gequatsche, was mich wohl eher "geschädigt" bzw. genervt hätte. Und wenn mich was nervt, dann nerve ich grad extra noch und noch mal zurück - auch heute noch und ich hab meist den längeren Atem . Einmal hat meine Oma mich am Abend dann bei meiner Mutter verpetzt und meinte, also heute gehört das Madele gestraft und meine Mutter antwortet: wie stellst du dir das vor, ich kann sie doch jetzt nicht mehr für etwas bestrafen, was sie Stunden vorher angestellt hat.

Meine Grossmutter war meine Bezugsperson, die ich sehr geliebt habe und über den Tod hinaus noch liebe, meine Mutter dagegen war mehr Freundin, denn ich erlebte sie ja meist nur nach Büroschluss und an den Wochenenden.

Bei meinem Sohn wollte ich von vorne herein mehr Freundin denn erhobener Zeigefinger sein und wie es unter Freunden auch mal passieren kann, hat er halt - wenn auch selten - mal seinen Klaps (wie ich schon in einem früheren Beitrag geschrieben hatte) abbekommen. Und das schöne - wir sind heute noch beste Freunde

bongoline
eko
eko
Mitglied

Re: ist ein klaps wirklich so schlimm?
geschrieben von eko
als Antwort auf bongoline vom 15.11.2011, 22:18:16
@ bongoline:

Du sprichst mir aus der Seele! Was sich hier manchmal abgespielt hat und wohl noch lange so weiter geht, ist die oft totale Überreaktion auf das, was man geschrieben hatte.

Mein Vater wurde ich Russland vermisst, da war ich grade mal 11 Jahre alt. Meine Geschwister waren 8,5 und 2 Jahre alt. Meine Mutter war mit der Erziehung von uns vieren völlig überfordert, zumal unser Vater als vermisst galt, was die Mama in eine Achterbahn zwischen Hoffen und Bangen trieb.
So hat sie uns nach althergebrachter Methode dann geschlagen, wenn sie nicht mehr weiter wusste. Dazu musste ich mich z.B. über den Küchenhocker legen und sie schlug mit dem "Meerröhrle", einem dünnen Bambusstock, ordentlich zu.

Das tat im Moment zwar weh, war aber nach Abklingen der Schmerzen auch schon wieder vergessen. Man wusste ja, wofür man sie bekommen hatte.

Seelische Schäden habe ich davon nicht bekommen, das ist ein ausgemachter Quatsch junger Leute, die gar nicht wissen, wie das damals zuging.

Die seelischen Schäden, die ich davongetragen habe und erst jetzt im Alter richtig überwunden habe, stammen nicht von Hieben mit dem Meerröhrle, sondern von blöden Bemerkungen, die einem das Selbstbewusstsein zerschlugen.

Als ich dann meine Tochter "züchtigte", indem ich sie "verdrosch", wie ich das leichtsinnigerweise geschrieben hatte, dann waren das immer drei Schläge mit der flachen Hand auf den Po.

Und das geschah beileibe nicht jeden Tag, sondern nur hie und da!!

Davon hat auch meine Tochter keine seelischen Schäden davongetragen! So ein Schmarren!!!

Wir (meine Tochter und ich) haben ein ungestörtes Verhältnis und wegen meiner unsicheren Gesundheitslage muss ich mich täglich bei ihr melden. Mache ich das nicht, und gebe auch auf ihren Anruf hin keine Antwort (weil der Vadder wieder mal sein Hörgerät nicht eingeschaltet hat) kann ich "Gift drauf nehmen", dass sie eine halbe Stunde später bei mir in der Wohnung aufkreuzt.

Also das mit den seelischen Schäden durch "prügelnde" Väter ist ein Ammenmärchen. Da sind ganz andere Gründe dafür zuständig.


e k o



Re: ist ein klaps wirklich so schlimm?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Leute, Leute, Leute .... hier werden mal wieder Äpfel mit Bananen verglichen.

Was haben denn Erziehungs-Ideale von den 30er Jahren HEUTE bittesehr noch an Bedeutung ?

Wir leben nicht in den Kriegswirren des 2.WKs, sondern wir leben jenseits der 2000er!!!
Haben das vielleicht Einige noch nicht so wirklich realisiert?

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Re: ist ein klaps wirklich so schlimm?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eko vom 15.11.2011, 23:14:18
Wir (meine Tochter und ich) haben ein ungestörtes Verhältnis ....Also das mit den seelischen Schäden durch "prügelnde" Väter ist ein Ammenmärchen. Da sind ganz andere Gründe dafür zuständig.
geschrieben von eko


Tja eko, das glaubt meine Mutter auch - aber nur, weil ich ihr nicht sage, was ich wirklich denke über meine Kindheit und meine "Erziehung" (die wegen des Geschäftes meist andere als meine Eltern übernahmen).
Sie hat bei mir den Senioren-Bonus und wird wohl auch nie die Wahrheit erfahren, vermutlich wird sie ihren Glauben an ein "ungestörtes Verhältnis" und auch den, mich zu kennen, mit in ihr Grab nehmen...

Eltern irren oft gewaltig ! (ich vermutlich auch, bezüglich meiner Kinder....wer weiß das schon ganz sicher !?)
eko
eko
Mitglied

Re: ist ein klaps wirklich so schlimm?
geschrieben von eko
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.11.2011, 23:30:38
@ asray,

was Du mit Deiner Mutter hast und was Du ihr nicht sagst, interessiert mich nicht die Bohne!!

Zwischem meiner Tochter und mir herrscht ein aufrichtiges, offenes und klares Verhältnis, wir haben darüber gesprochen. An meine "Schläge" erinnert sie sich nicht mehr, wohl aber an die Drohung ihrer Mutter:"Wart nur, wenn heute abend der Papa kommt!"

Solche Verallgemeinerungen, wie Du sie hier schon wieder ausbreitest, greifen nicht.

Und Dir scheint es wohl nur um das "Rechthaben" zu gehen.

e k o
Re: ist ein klaps wirklich so schlimm?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eko vom 16.11.2011, 00:05:51
@ asray,Solche Verallgemeinerungen, wie Du sie hier schon wieder ausbreitest, greifen nicht.
Und Dir scheint es wohl nur um das "Rechthaben" zu gehen. e k o
geschrieben von eko


Nun, lieber eko, wenn du meinst in deiner allumfassenden Weisheit das SO interpretieren zu müssen, so sei das DIR überlassen !
Ich lese in keinster Weise eine Verallgemeinerung - wenn du aber dir jeden Schuh anziehen musst, der auf dem Flur steht, dann wundere dich bitte nicht, wenn mal einer drückt Für mich liest sich das so: getroffene Hunde bellen.

Verbale Klapse nehme ich ja schon gern mal hin, sofern es berechtigt ist. Aber Faust aufs Auge, sorry, paßt nicht !

Recht haben ....eko, aus DER Lebensphase bin ICH nun wirklich schon lange raus, dass ich mir da was beweisen müsste !!!
Wobei das weniger eine Frage der gelebten JAHRE ist ...
gelle



svenny97
svenny97
Mitglied

Re: ist ein klaps wirklich so schlimm?
geschrieben von svenny97
Hallo, ich grüsse euch.

Zu einem Klaps im Kleinkindalter kann ich nur sagen, wehret den Anfängen. Wie schnell greift man immer wieder zu dieser Art der Erziehung und denkt nicht an die Seele der Kinder.
Ich habe meine Tochter absolut ohne Züchtigung ins Erwachsensein geleitet, obwohl auch bei ihr die Pubertät voll durchgeschlagen hat.
Heute hat sie selbst 2 Kinder, hat studiert und arbeitet als Sozialpädagoge. Auch bei ihrer Erziehung fällt kein Klaps auf den Po oder sonstwohin.

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