Plaudereien ist ein klaps wirklich so schlimm?
ich hätte das kind an die hand genommen, hätte das ding mit ihm
zusammen zurück gebracht. auch wenn er sich schämt.
das ist kein grund, sowas NICHT zu tun
Und genau das erniedrigt das Kind! Es wird gegen den eigenen Willen gezwungen, in das Geschäft zu gehen und das Spielzeug abzugeben. Das Kind wird vorgeführt und vielleicht noch von Freunden und deren Eltern gesehen und dann hat man was erreicht...
Mit der Drohung wurde etwas schlimmes angekündigt und diese Drohung prägte sich ein, auch wenn, evtl. viele Stunden später, garnichts Unangenehmes passierte.
Was wurde schlimmes angekündigt? War es schlimm, dass der Papa heim kommt?
Dinge nicht auszusprechen ist nur sinnig, wenn man davon ausgeht, dass der andere schon versteht. Ein Kind versteht, wenn Erfahrungen da sind, auf die es zurückgreifen kann.
Kein Zwischen-den-Zeilen lesen, rolf. Eine einfache Frage.
Eine Oma, die nie die Hand erhoben hat gegen mich oder mit der ich auch keinerlei anderer negativer Erfahrungen gemacht habe, wirkt nicht als Drohung auf mich.
Eine Oma, die mich mal verschreckt hat, oder mir Schmerzen zugefügt (auch, wenn sie nur durch einen Klaps ausgelöst wurden), wirkt schon eher als Drohung. Es spielt dabei keine Rolle, ob ich mich an den Klaps noch erinnere. Das Gefühl, welches ich dabei hatte, bleibt (je nachdem wie intensiv es war) mit dem Verursacher in Verbindung bestehen und kann theoretisch immer wieder ausgelöst werden, z.B. durch Drohungen. Man erinnert sich unterbewusst, dass da irgendwann schon mal was war, was man nicht wieder erleben möchte. Gefühle sind viel nachhaltiger.
Ich habe mich selbst auch lange Zeit nicht mehr an die Prügel meiner Mutter erinnert (und das, obwohl es wirklich Ohrfeigen waren ins Gesicht und nicht nur "Klapse"), dennoch bin ich unbewusst immer zusammengezuckt (auch heute noch), wenn jemand eine plötzliche Bewegung gemacht hat. Richtig wachgerufen wurde das alles erst wieder, als meine Mutter mich einige Jahre später, da war ich bereits Teenager, wieder schlug. Auch meine Großeltern hatten damals noch einiges zu erzählen, was ich alles schon nicht mehr wusste.
Ich weiß, mit meinem Opa hätte man mir nicht drohen können. Hätte meine Mutter gesagt "Warte nur, bis der Opa kommt", hätte ich mich gefragt: "Was dann?". Ich hatte ein absolutes Vertrauensverhältnis zu ihm, welches nie gebrochen wurde und bei allen Konsequenzen, die mich durch meinen Opa hätten erwarten können, wäre ich nie auf Klapse, Prügel, Geschrei oder andere "Züchtigungen" gekommen.
Meine Erwartung wäre ein Gespräch gewesen, was ich falsch gemacht habe, denn die Erklärung bekam ich von meiner Mutter nie, da gabs immer nur Geschrei, dass ich das nicht durfte und dann flog die Hand. Oder der Stuhl. Sie hat auch nie nach meinen Gründen gefragt. Mein Opa schon.
Jede Kinderseele ist anders, vllt. verträgt die eine einen Klaps, vllt. aber auch nicht. Ob, oder ob nicht, erfährt man oft leider erst viele Jahre später, wenn man (fast) nichts mehr ändern kann.
Re: ist ein klaps wirklich so schlimm?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
yuna,
Du hast ja hier soooo recht!
Du hast ja hier soooo recht!
Allein der Satz, " warte nur bis Papa heimkommt " ist seelische Grausamkeit höchsten Grades, nicht nur dem Kind gegenüber, hier werden auch ganz subtil die Väter missbraucht, in Millionen Familien !
So ist es. Nur denke ich,dass dieser Satz keine Wirkung mehr zeigt in den vielen Haushalten, wo es gar keinen Papa mehr gibt; bzw. werden sich dies die jungen, aufgeklärten Männer auch nicht bieten lassen, die ja selbst grossen Wert auf Kontakt zu ihren Kindern legen (weil sie es vermutlich nie so erlebten). Früher war diese Drohung allgegenwärtig - was müssen das nur für Ehen gewesen sein, wenn ein Partner als Drohkulisse aufgebaut wurde. Wahre Liebe war dies auch nicht, oder? Olga
So ist es. Nur denke ich,dass dieser Satz keine Wirkung mehr zeigt in den vielen Haushalten, wo es gar keinen Papa mehr gibt; bzw. werden sich dies die jungen, aufgeklärten Männer auch nicht bieten lassen, die ja selbst grossen Wert auf Kontakt zu ihren Kindern legen (weil sie es vermutlich nie so erlebten). Früher war diese Drohung allgegenwärtig - was müssen das nur für Ehen gewesen sein, wenn ein Partner als Drohkulisse aufgebaut wurde. Wahre Liebe war dies auch nicht, oder? Olga
Re: ist ein klaps wirklich so schlimm?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"Warte nur bis Papa heimkommt", als Drohkulisse aufgebaut, ist die höchste Stufe von erzieherischem Unvermögen.
Eko, und das hast du dir gefallen lassen?
Und hast du dann brav geklapst, wenn Tochte am Nachmittag nicht "brav" war?
Eko, und das hast du dir gefallen lassen?
Und hast du dann brav geklapst, wenn Tochte am Nachmittag nicht "brav" war?
Langsam komme ich mir vor wie inna Klapsmühle
Mööööönsch, büüüüttte, legt doch alle mal 'ne andere Platte auf.
loretta
Ich hatte ja in einem Beitrag über meine jetzt 50jährige Tochter geschrieben, dass sie sich an die körperliche Züchtigungen, die ich ihr ab und zu angedeihen ließ, heute nicht mehr erinnern kann, wohl aber an die Drohung ihrer Mutter:"Na warte, wenn heute abend der Papa kommt!"
e k o
Und das gibt Dir nicht zu Denken, Eko ?
Das die Mutter Dich als Drohung benutzen konnte ?
Wenn meine Mutter sowas gesagt hätte, hätte ich es gar nicht verstanden, denn ich hätte nie Angst vor meinem Vater gehabt.
Bei uns wurde abends am Abendbrottisch alles gemeinsam besprochen, was am Tag geschehen war.
Jeder sagte worüber er sich gefreut oder geärgert hatte und alles wurde in Ruhe geklärt.
Da lernt man sachlich seine Meinung zu vertreten, ohne den anderen lächerlich machen zu wollen, nur weil man es nicht aushält, dass er anders denkt.
Vielleicht erlernt man respektvollen Umgang miteinander nur, wenn keiner seine ( körperliche ) Macht missbraucht.
Meine Kinder waren nicht braver und nicht frecher als andere Kinder. Sie waren vielleicht mutiger und selbstbewußter als manche , denn sie kannten ihren Wert
und wußten immer wie Stolz wir auf sie waren und wie sehr wir sie liebten.
Re: ist ein klaps wirklich so schlimm?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
es ist erwiesen, daß eltern auch nur einfach eltern sind.
keinesfalls übermenschen...
alle machen fehler, bewusst oder unbewusst.
und wer sagt, alles lief/oder läuft immer nach plan, redet es
sich wohl selbst ein.
wenn einige nun niemals - niemals - dem kind einen klaps aufs hinterteil
gegeben haben, wird es irgendeinen anderen fehler in der erziehung
gegeben haben. mit sicherheit.
vielleicht hat DER auch irgendwelchen schaden verursacht.
wer weiß das schon ..........
Re: ist ein klaps wirklich so schlimm?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
hi, loretta
ich glaube, dein empfinden hat recht
es ist erwiesen, daß eltern auch nur einfach eltern sind.
keinesfalls übermenschen...
alle machen fehler, bewusst oder unbewusst.
Es wird ja sicher nie jemand behaupten, dass a) Eltern Übermenschen sein müssen.
Erwiesen ist jedoch,dass Eltern, die in ihrer Kindheit selbst verprügelt wurden oder gar missbraucht, dies auch selbst machen, wenn sie eigene Kinder haben. Und so setzt sich dies dann unendlich fort - irgendjemand muss dies aufhalten und sich ganz einfach an bestehende Gesetze halten, denen zufolge Kinder nicht geprügelt oder missbraucht werden dürfen. So einfach ist das. Olga
keinesfalls übermenschen...
alle machen fehler, bewusst oder unbewusst.
Es wird ja sicher nie jemand behaupten, dass a) Eltern Übermenschen sein müssen.
Erwiesen ist jedoch,dass Eltern, die in ihrer Kindheit selbst verprügelt wurden oder gar missbraucht, dies auch selbst machen, wenn sie eigene Kinder haben. Und so setzt sich dies dann unendlich fort - irgendjemand muss dies aufhalten und sich ganz einfach an bestehende Gesetze halten, denen zufolge Kinder nicht geprügelt oder missbraucht werden dürfen. So einfach ist das. Olga