Plaudereien heim -oder zuhause im alter

erafina

wenn ich deinen beitrag lese,komme ich zur erkenntnis wie gut ich
es getroffen habe, bin nun seit neun monaten im heim und müsste
etwas erfinden um mich zu beschweren -bin allerdings in der lage
im activen teil des hauses zu leben - kommt betreutem wohnen gleich -
aber auch erst seit ich mich durch die gute betreung hier erholt
habe.es wird soviel geboten an dem man teilnehmen kann - sogar den
umgang mit dem computer habe ich hier erlernt und das alle ohne
zusätzliche kosten.da du ja mehr als zwanzig jahre jünger bist als
ich solltest du dir nicht so grosse sorgen über die zukunft machen
wer weiss was bis dahin geschieht und welche möglichkeiten es dann
gibt.allerdings soll man nicht warten bis andere entscheiden was mit
einem passiert.

liebe grüsse herta

Danke, liebe Herta1924,

sicher ist es noch "früh", das stimmt.
Ich finde nur, dass es so unglaublich viele Dinge gibt, die man bei so einer Sache berücksichtigen muss.
Zum Beispiel werde ich immer versuchen am Rande einer Großstadt zu bleiben, damit ich auch ohne Auto überall hin kann.

Weißt Du, ich glaube, insgesamt bist Du viel positiver als meine Mutter.
Ich glaube ich habe sie am Anfang, als noch alles gut war in dem Wohnheim, noch nie so erfreut und dankbar über die Betreuung reden hören, wie Du es jetzt tust. Ich finde es ganz toll, dass Du siehst, dass man sich Mühe gegeben hat, dass es Dir half und vor allem, dass Du Dich gut aufgehoben fühlst.

Ich wünsche Dir, dass Du weiter so zufrieden bist und viele neue Bekanntschaften knüpfen kannst.
Schade, dass ich Dich nicht mit meiner Mutter (Jahrgang 28) bekannt machen kann. Vielleicht wäre dann manches nur halb so schlimm

liebe Herta, ich bemerke immer mehr, wie weit die Qualität des Gesundheitswesens--speziel der Alten und Pflegeheime zwischen Österreich und Deutschland auseinander klafft! In Deutschland gibt es da noch ganz viel zu tun!Du hast da viel Glück mit deiner Heimat.

erafina, dein Beitrag über den Verlauf bei deinen Eltern hat mich ganz besonders angesprochen.

Ich habe inzwischen mehrere Gespräche bei Altenheimen der verschiedensten Art mit dem Ziel, dort vielleicht, nicht zu spät, dort zu landen, geführt.
Ich denke, allzu poitives Denken ist in hohem Alter eher selten, sodass ich davon ausgehe, dass es bei mir, demnächst 71, damit nicht mehr soweit her sein wird, im Gegensatz zu jetzt.

Ich bin auch ratlos, denn ich hatte sogar den Eindruck, Seniorenheime finden es abstrus, wenn man mit 70 schon an die denkbare Zukunft mit 80 oder so denkt und verhandelt.

Die Heime gehen davon aus, dass jeder sich kurz, bevor es nicht mehr anders geht, einen Heimaufenthalt anstreben.

Die Zahl der "Alten" nimmt stark zu, die Zahl der Heimplätze für NICHT-PFLEGEBEDÜRFTIGE nimmt ab!!!!

Ich bin dabei, gerade völlig umzudenken, was ich dieser Diskussion hier zu verdanken habe.

Ich werde meine Suche nun verstärken, eine etwas kleinere Wohnung zu finden, von Lärm ungestört und mit einem Lift, weil ich am liebsten ganz oben wohnen will. Ich werde lange suchen müssen, aber es wird immer wieder was frei.
Auch möchte ich nicht an einem anderen Wohnort leben wie bisher mit meiner Frau.
Zur Last wollen wir auch möglichst niemandem fallen.

Servus

Erafina ich grüße Dich.
Es ist so, am Himmel steht ein großes Schreckgespenst und das ist das Heim für alte Menschen. Die Heime sind nicht interessiert daran, das ein Mensch der noch gut zu Wege ist, nach einem Platz ausschau hält. Wenn man nicht mehr selbst entscheiden kann, wohin sich wenden, dann kommt man dahin,wo gerade Platz ist. Das sind die liebsten Pflegebedürftigen, keine Wünsche mehr äußern,
keine Fragen haben, alles geduldig schlucken und aus Dankbarkeit die Hand küssen.
Wofür eigentlich? Für totale Entmündigung, für's Dahinvegetieren, für einen schleichenden Tod.
So ist es bei uns und um uns bestellt, das muß man realistisch sehen.
Liebe Grüße advise

advise, ja, das scheint mir so zu sein, auch im Augustium ist es offensichtlich nicht viel anders, denn diejenigen, die ein bisschen mehr Geld haben, werden mehr und die können sich aussuchen, ob sie einen nehmen oder nicht.
Das sind meine neuen Erkenntnisse.

Guten Abend heigl. So ist es und nicht anders. Wäre ich nicht schon so alt, würde ich ein Buch schreiben, tät bloß keiner lesen.
Grüß Dich advise[/size]

Das ist wohl alles tatsächlich genau so:
Du musst Geld einbringen und sollst aber nicht stören.

Wenn man dagegen sieht, wie vollmundig und blumenreich die Werbung für solche "Residenzen" immer ist...

Nun wollen wir aber trotzdem einmal würdigen, dass es der Thread-Eröffnerin ganz offenbar richtig gut geht. Nicht, dass sie noch denkt, wir wollten ihr ihre guten Erfahrungen schlecht reden. Ich jedenfalls wünsche ihr von Herzen, dass es weiter so sein möge.

Das Problem mit meiner Mutter ist trotzdem für mich ein unlösbares.
Meine kleine Schwester ( 51 ! ) wollten meine Mutter seit Jahren in unsere Nähe holen. Aber sie sagt immer: ich ziehe doch nicht mehr um. Ich weiß wirklich nicht, was ich davon halten soll...

Genau, wer sich schon gut aufgehoben fühlt in einem altenheim oder demnächst dorthin zieht, soll sich um Gottes Willen nicht durch unsere Diskussion beirren lassen, denn es gibt sicher auch viele gute Heime!

Es ist aber wichtig, gerade in einem SEnioren-Forum, ungeschminkt von kommerziellen Hintergründen, wie bei anderen Foren, frei sich auszutauschen.

Eines ist uns allen gemeinsam, wir leben nicht mehr in der mittleren Phase des Lebens, auch nicht alle mehr sind motiviert, ihre Zukunft zu ignorieren resp. nicht darüber nachzudenken.

Gestern habe ich unser Balkongeländer gestrichen. Da kamen mir so Gedanken wie "Ist das wohl das letzte Mal? Warum streiche ich überhaupt noch? Der Nachfolger will das ja vielleicht ganz anders haben!" Aber dann kniff ich mich in den A... und grinste in mich hinein: "Noch lebe ich - denn noch streiche ich!"