Plaudereien Handwerker gefragt - meine persönliche Fragen an Handwerker
Hallo Aixois
Danke für Deine konkrete Ausführungen!
Einen Teil Deiner aufgelisteten Fachbetriebe hat er schon besucht. Entweder sie haben schon oder sie sind nicht an Schülerpraktika interessiert.
Er bekam heute eine Zusage von einem PC-Laden. Es ist nicht das, was er sucht, aber die Zeit drängt.
Wie ist es mit den Praktikantenstellen der Mitschüler ?
Die Meisten haben schon aufgegeben. Der Notendurchschnitt ist so miserabel, dass sie eh den Abschluss nicht schaffen.
Die Schüler mit Migranten-Herkunft haben vorwiegend nur Hauptschule erlebt und haben den Anschluss im Berufskolleg nicht geschafft. Sie vertrauen darauf beim Bruder oder Cousin unter zu kommen.
Etwas überrascht bin ich von den Lehrern
Ich habe den Eindruck, dass die Lehrer zu einem großen Teil auch schon aufgegeben haben ..
... sich selbst kennenlernen und eine Beschäftigung finden, die ihm auch später einigermaßen gefällt.
exakt!
Bei seiner Suche geht es auch darum, sich gut verkaufen zu können, was in dem Alter nicht jedermanns Sache ist.
Die Erfahrung machte er bei Westnetz.
Der erste Tag startete schon sehr ungünstig.
Obwohl nur Schülerpraktikum ohne Werk-Einsatz wurden die Praktikanten zunächst eingekleidet, von Kopf bis Fuß.
Es fand sich für den kräftigen jungen Mann zunächst keine passende Hose und er wurde mit einer jungen Frau in die Kleiderkammer geschickt ... eine passende Hose für ihn zu finden ist immer stress pur.
Dann lief das Ganze sehr schulisch ab - er hat sich nicht getraut zu kommunizieren, dass er sich das alles etwas anders erhofft hätte. Er hat´s zwar durchgezogen aber hat gewiss keine Begeisterung ausgestrahlt.
Erst beim Abschlussgespräch mit dem Ausbilder hat er sich den Frust von der Seele gesprochen und auf einmal fühlte er sich verstanden: Er hätte diese Kritik von Anfang an kommunizieren müssen meinte der Meister ... der überrascht war, wie reflektiert und auch selbstkritisch er die Erfahrungen dieser 2 Wochen kommunizieren konnte.
Gruß
Mareike
Er bekam heute eine Zusage von einem PC-Laden. Es ist nicht das, was er sucht, aber die Zeit drängt.Was für ein Praktikum bietet der PC-Laden denn an?
Auch wenn das vermessen klingen mag aber die Zeit drängt nicht, es sei denn, dass ein Praktikum Voraussetzung wäre, um einen Abschluss, in der momentanen schulichen Ausbildung zu bekommen!
Wenn ich das richtig sehe, dann ist Enkel ja noch in einer schulischen Ausbildung! Es wäre extrem wichtig, dass er sich um die schulischen Anschlussmöglichkeiten kümmert. Es gibt da Fristen und es könnte sein, dass die auf dem 31. März liegen.
Wenn kein Ausbildungsplatz, ab August etc. gegeben ist, dann entstünde ein "Zeitloch", wenn nicht alternativ die schulische Ausbildung fortgeführt werden kann! Und ein Großteil der dualen Ausbildungen, ab 08/2923 dürften bereits vergeben sein. Der Rest könnten, insbesondere im industriellen Bereich (IHKs) die "Brotkrumen" sein ....
Daher 1. Anmeldung, soweit dies noch möglich ist, einer schulischen Ausbildung klar machen, damit ma nicht plötzlich "ohne irgendwas dasteht". Es geht darum unterschiedliche Wegmöglichkeiten abzusichern.
2. unbedingtr zu den Kammern Kontakt aufnehmen, weil nur die wissen, welche genehmigten Ausbildungsplätze überhaupt noch vorhanden sind und bei wem man dann ggf. auch einen Praktikumsplatz bekommen könnte! Das wissen nur die Kammern!!!! Innungen deutlich weniger und die Bereufsberatung, der Agentur für Arbeit, häufig gar nicht!!!!
Sorry, wenn ich das so "hart" formuliere aber ich fürchte, wie in ähnlichen Fällen, mit denen ich zu tun hatte, dass die notwendigsten Schritte, zu spät kommen könnten!
Hallo Bernd Heinrich
Momentan geht es vorrangig darum die Mittlere Reife zu erwerben.
Dazu besucht er momentan das Berufskolleg.
Für ihn durchaus ein sinnvoller weg, weil er durch die Kombination Theorie und Praxis leichter und motivierter lernt.
Die Schule verlangt mehrere zweiwöchige Praktika.
Er war ua bei Westnetz - ich berichtete ja schon.
Westnetzt bietet Ausbildungsplätze an, aber es hat ihm nicht zugesagt.
Deshalb die Idee es bei einem kleineren Handwerksbetrieb zu versuchen.
Es wird schulischerseits empfohlen, das Schülerpraktikum dort zu machen, wo auch der Ausbildungsplatz angestrebt wird. Schließlich soll es den Findungsprozess erleichtern. Aber leider klappt dies nicht so ohne weiteres.
Die Zeit drängt jetzt einfach nur, weil die Schule den zeitlichen Rahmen bestimmt.
Parallel sucht er durchaus weiterhin einen Ausbildungsplatz.
Wenn alle Stricke reißen kann er evt noch ein soziales Jahr machen. Er hat ja schon an der Schule wo seine Mutter als Sonderschullehrerin tätig ist, erste Erfahrungen gesammelt ..
Es bleibt spannend.
Gruß
Mareike
Noch kurz zu den Fristen: Heute sah ich, dass die Ausbildungsbörse in unserer Stadt erst Mitte Mai stattfindet.
Wenn er da fündig würde, wäre der Platz an der Berufsschule gewährleistet.
Gute Nacht
Mareike
Auch Wikimedia hat einige freie Stellen.
Dieser Beitrag mit persönlichem Einschlag soll einer Motivation dienen.
Die fatale eingeschlichene Fehlbildung unseres Schul'Systems' beißt uns schon seit Anfang der 60er in den Hintern, als es mit der Mengenlehre* anfing. Aber ehe sich da was ändert zum Sinnvollen, friert die Hölle zu. Ich möchte nicht soweit gehen, das System als mafiös zu bezeichnen, aber einiges spricht dafür.
Es sollte zu denken geben: In diesen Jahren der Youngsters wird die Zukunft des Staates gelegt.
Natürlich sind 'Lehrjahre keine Herrenjahre' - und es muss für Wissen&Können durchaus 'böse geknechtet' werden. Das war es immer; auch zu meiner Zeit, als es noch gehörig und zurecht was hinter die Löffel gab. Das macht auf dem Kurzen Dienstweg hellwach und aufmerksam.
Mosern deswegen? Gleich noch was. Und so wurde kurz&bündig 'erklärt', wie Mensch sich in einer Gemeinschaft zu verhalten hat.
Heutzutage würdeste dafür weggesperrt. Den Erfolg sehen wir fast täglich in den HorrorNachrichten. Und nein, unsere haben nie was an die Löffel gekriegt, obwohl sie es redlich verdient hätten. Damals war für lange Reden keine Zeit.
Vater und Brüder gingen nach der Arbeit zum händischen Hausbau mit KarbidLampe. Da hatte Mutter das Essen fertig. Wenn der Bengel da Zoten gemacht hätte, wäre die Butze (alles! Handarbeit) nie fertig geworden. Nee, der musste auch ran, Brunnen schachten.
Täglich -auch samtags- 04:00 aufstehen, 90 km Anfahrt mit Bus&Bahn, dreimal umsteigen, 20 Minuten Fußweg, und abends die Tour wieder zurück (19:00 daheim -so die Anschlüsse pünktlich passten- tot wie jener bekannte nachbarliche Hund).
Berufsschule einmal pro Woche, dann ne Stunde Fußweg.
Sonntags wurden dann die Wochenberichte gebaut- säuberlichst. Sonst waren die Ohren lang und rot.
Hünxe - Düsseldorf mit Dampfbahn von Wesel, Dinslaken, Oberhausen, Duisburg.
Holzklasse, stets knallvoll, stehend, gemeinsam mit derben Kumpels aus der Zeche; deswegen wurde so manches Dume gescheiterweise geschluckt.
Das würde heute kein Aast mehr machen. Für die Kriegsgeneration war das selbstverständlich normal; es gab einfach nix anderes, basta.
Meine Wochenberichte habe ich immer noch. Könnten etwas motivieren/relativieren.
Diese (Kriegs-)Generation wurde verdammt hart, sowohl im Nehmen als auch im Austeilen; aber sie weiß auch wo die Grenzen sind. Sehr weit hinten. Und mit Messer&Gabel kann diese Generation auch umgehen.
Heute geht das Jammern an, wenn mal was quergeht; es muss erstmal ein Schuldiger gesucht und gefunden werden. Das hilft nur nix, es muss getan werden, basta. Diesen Schwung meine ich heutigentags zu vermissen.
GsD sind unsere Blagen aus dem Trubel alle raus. Sie hätten zwar durchaus mehr erreichen können (eine, die Älteste ist in Berlin beim Senat Architektin), jedoch alle sind zufrieden, selbst die auf den OrkneyInseln, wo der Lehrer täglich ein-und-ausfliegt.
* Mengenlehre gescheitert:
1984 verschwand die Mengenlehre aus den Richtlinien; heute gilt die Neue Mathematik in der Schule als zu Recht gescheitert.
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Bei Wikimedia kann übrigens jeder Fördermitglied werden.
Sie arrangieren sich auch neutral in Richtung Ukraine, Belarus, Moskau.
Zur später Stunde @Digi:
Der Schwung fehlt fast überall - durch alle Altersgruppen.
Womöglich waren es die "fetten" Jahren, die den Überdruss verursachten?
Aber das ist ein anderes Thema.
Zur später Stunde @Digi:Ich kenne nicht 'überall', aber ich hatte ~40 'Techniker' in der Firma als ServiceMitarbeiter. Und dann nochmal ein Jahr Drogenhilfe in Frankfurt (begeitend mit EDV) absolviert.
Der Schwung fehlt fast überall - durch alle Altersgruppen.
Womöglich waren es die "fetten" Jahren, die den Überdruss verursachten?
Aber das ist ein anderes Thema.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, warum der Schwung weg ist.
Der war auch bei mir weg.
Ich bin noch so froh, meine kleine Firma an dem Tag abgemeldet zu haben, als der Tag der Rente insicht war.
Hätte ich weitergemacht, hätte ich Geld mitgebracht. mitbringen müssen.
2/3 meiner intensiven, 'produktiven' Zeit war weg wegen 'unerwarteter Auflagen die keinen Aufschub' zuliessen. Das 1/3 war zu wenig, um gescheit was reissen zu können.
GsD hab ichs bis zur erträglichen Rente geschafft, den Rest krieg ich auch noch rum. Ich ärgere mich allerdings, dass ich dem Ruf nach Canada nicht folgte, der bis zu Botschaft in Bonn schon absolviert und in Trockenen Tüchern war. Meine damalige 'Holde' wollte dann aber doch nicht, und ist dann mit einem excellenten 'BrigdeSpieler' durchgebrannt. Manchmal ist das Leben halt gemein.
Ja, die Fetten Jahre sind vorüber - seit gefühlten 20 Jahren.
Das wäre zeitweise nicht so tragisch, aber es gibt keine Chance, das umzukehren. Eingessene Bürokratie hindert uns daran.
Kurzfassung: Selbst bei maschineller, wollautomatischer Produktion sind Waren aus Fernost immer noch preiswerter. Warum? Hatte ich schon in einem vorigen Beitrag erläutert.
Trigema (sehr sehenswert) mag eine Ausnahme sein, aber auch den kriegen wir noch klein; solange er noch Geld&Besitz hat. Notfalls gibts halt ein neues Gesetz.
Heute habe ich jemanden hier (englisch) kennengelernt. Das hat mir recht zu denken gegeben.
Putin braucht gar nicht hier einzufallen, um DE plattzumachen; das schaffen wir schon selber.
Ich frage mich stumm, ob DE nicht gar der Hemmschuh des Gebildes der EU ist.
GB ist nicht grundlos aus der EU verschwunden. Meiner Familie geht es dort sehr gut. Sie bemerken nichts Nachteiliges, wie es hier propagiert wird.
Wir haben uns zu lange zufrieden auf unsere Bürokraten&Co verlassen, geschoben - und denen wächst die Sache über den Kopf. Sie waren anstehenden brisanten Notlagen nicht ansatzweise gewachsen, Beispiel Corona-Termine, jetzt Mittelmeer-AsylantenThema. Vor vielen Jahren schon Anlass für pompöses Feiern mit Mailänder Oper-Orchester, während wirklich nebenan Menschen absoffen. Dazu jetzt mangelnde flächendeckende ärztliche Versorgung. Stattdessen wandern Koryphäen ab.
Ds ist nicht (mehr) meine Welt. Es stinkt einfach - von gesetzlicher Selbstherrlichkeit und LaberDrank.
Schon Moses hatte da Ärger mit den Agyptern mit den 7 fetten und folgenden bösen, mageren Jahren. Geschichte wiederholt sich; sie geht ihren Gang.
Trigema: " Er wisse, so Grupp, „dass ich nicht den Mainstream von ARD und ZDF habe – Sie dürfen ja nichts anderes sagen als das.“ Woraufhin Gysi einwendet: „Es gibt schon zwei, die was anderes sagen dürfen: Sie und ich.“
Und ja - ich hätte auch applaudiert, obwohl ich nicht zum gut situierten Berliner Publikum gehöre ...
Mareike
Noch kurz zu den Fristen: Heute sah ich, dass die Ausbildungsbörse in unserer Stadt erst Mitte Mai stattfindet.
Wenn er da fündig würde, wäre der Platz an der Berufsschule gewährleistet.
Gute Nacht
Mareike
Bei uns hier sind noch einige Berufsinformationstage. Die Behörden kriegen wohl schlecht Lehrlinge, habe ich mir sagen lassen. Das ist bei den Jugendlichen nicht mehr „in“.
Das Problem ist das er etwas finden muss was ihn interessiert. Meine Enkelin möchte zur Zeit in Richtung „Wirtschaft und Handel“ gehen. Ob sie dabei bleibt „steht in den Sternen“, aber da ist es einfacher etwas zu finden.
LG Heidrun
Hallo @Heidrun
Einige Hinweise in diesem Thread waren wertvoll.
So wurde es möglich gezielter zu suchen. Nicht nach Schülerpraktikum sondern nach einem Ausbilungsplatz im Sommer.
Angenehm überrascht bin ich, dass die Anforderungen an die Bewerber häufig sehr einladend formuliert sind.
Man bekommt nicht den Eindruck, dass nur die rein schulische Leistungen entscheidend sind.
Häufig werden Physikkenntnisse vorausgesetzt.
Da sind leider Lücken, weil an der Realschule häufig Physik nicht unterrichtet wurde, weil die Fachkraft fehlte.
Aber so etwas lässt sich nachholen.
@Aixois
Wir haben nun die Suche ausgedehnt und Köln, Aachen, Jülich mit einbezogen und über Ausbildungsbörsen einige interessante Ausschreibungen entdeckt.
Enkels Neugier ist vorhanden ..
LG
Mareike