Plaudereien Handwerker gefragt - meine persönliche Fragen an Handwerker
.....
noch ein Foto!
Danke Ingrid
Ich suche ebenfalls und habe 2 Adressen gefunden, die passen könnten.
Ob es passt, kann er nur selber rausfinden.
Am Einfachsten scheint es mir über Ausschreibungen für Ausbildungsstellen für den Sommer 2023 und dann anfragen, ob er jetzt 2 Wochen (Schülerpraktikum) reinschnuppern kann.
Gemeinsam sind wir stark. 😃
Gruß
Mareike
...Diese 'kleinen Betriebe' können sich eine Ausbildung schlicht und ergreifend finanziell nicht (mehr) leisten. Zudem ist eine Lehre nach herkömmlichem Muster nicht mehr gegeben (als der Stift doch schon 'mal Brötchen holen' geschickt wurde - und diesem Ansinnen kommentarlos nachkam). Heute würde er sich bei höherer Stelle beschweren und den Mittelfinger zeigen.
Nun steht das nächste 2 wöchige Praktikum an. Da er in Zukunft gerne im Reparaturbereich Elektronik arbeiten möchte, irgendwann mit eigener Werkstatt, hat er sich nun bei kleineren Betrieben beworben. Zunächst nur für die 2 Wochen Schülerpraktikum um zu schauen wie der Alltag sich darstellt, jedoch gerne mit der Option einer anschließenden Lehre.
Dies jetzt leider ohne Erfolg.
Die kleinen Betriebe suchen dringend ausgebildetes Fachpersonal, sind weniger oder gar nicht an Ausbildung interessiert. So zumindest unser Eindruck, der auch bestätigt wird von den Lehrern im Berufskolleg.
Ich würde mich freuen, wenn sich hier Fachleute äußern würden: Wie sind Eure Erfahrungen? Habt Ihr irgendwelche Tipps auf Lager???
Herzliche Grüße
Mareike
Der bürokratische Aufwand -und die Qualifikation für einen Ausbilder- sind (mittlerweile) recht hoch; auch daran leiden 'kleine Betriebe' besonders.
Das, genau das, ist der Grund für fehlende Handwerker, die auch noch zu hohen Preisen arbeiten müssen, um auch nur zu überleben. Das ist halt Zeitenwende anderer Art.
Und grosse Betriebe der Größenordnung Siemens, Daimler, ... haben auch keine Lust, 'Dösbaddel' auszubilden. Die verlangen schon etwas an Grips und deswegen vorherige ausgezeichnete schulische Leistungen. Jemand mit Abi wäre zwar als klug anzunehmen, aber der hat uU auch zwei Linke Hände - und weiß alles, nur nicht das was en vouge ist. Liegt am gesamten Schulsystem.
Zudem werden Arbeiten immer mehr automatisiert.
Was nicht automatisiert werden kann, holt sich die Menschheit in China, weil bei uns in DE selbst die Kosten für Grundbedarf zu hoch sind.
DE war in der ComputerBrache um die 90er Jahre bereits 5 .. 7 Jahre hintendran.
Während in DE noch palavert wurde, hatten zB die Japaner und die Amies ihren Gewinn schon verfressen - und heckten das nächste Projekt aus.
Nun gut, so eine zwei-vier-wöchige Tour ist immer sehr gut. Bei Bewährung und offensichtlich emsiger Begeisterung sind alle Türen offen - oft genug erlebt.
(Menschliche) Nulpen fallen da oft hinten runter.
Und stets im Auge behalten, dass es den typischen Handwerker, der sich zB auf Schmied einschiesst, nicht (mehr) gibt. Das Leben heisst ständig lernen und flexibel sein. Das setzt vollkommene Gesundheit und Standfestigkeit voraus. Das hatten Fahrende Brüder in jenen Zeiten - und waren überall herzlichst willkommen und begehrt. Gibts die heute eigentlich noch? Oder studieren sie BWL?
Sprachen sind heute und in Zukunft immer mehr, wichtigst.
Denn es ist absehbar, dass sich die Welt nicht (mehr) um DE drehen wird.
Und ohne Englisch kommste in USA zB nicht mal am Pförtner vorbei.
Falls er sich selbständig machen möchte, sollte er (jeder!) IN JEDEM Fall wenigstens bei der IHK anklopfen. Die sagen ihm schon was auf ihn zukommt.
Selbständig zu sein ist ein Unterfangen, dass sich zwar nett anhört, das aber mittlerweile (für einen EinzelkampfHandwerker) in DE nicht (mehr) machbar ist; große Ketten übernehmen den Platz.
Da mag es Ausnahmen geben, zB wenn es auf einer abgelegenen Insel keinen Elektriker gäbe. Dort wäre der Einäugige unter Blinden halt der König.
Das duale System wird im Fall von Mareikes Enkel nicht zum Einsatz kommen können, dafür fehlen die Voraussetzungen.
Aber die Ausbildung zum Elektroniker ist bestimmt in einer größeren Firma zu empfehlen. Je nach Bundesland sind die Angebote sicher verschieden.
Danach stehen ihm viele Wege offen, sich weiter zu qualifizieren.
Das ist Fakt Digi, die Arbeitswelt wird immer komplizierter, nur gut ausgebildete werden in Start-ups mit ein bezogen, Regionale Handwerker werden noch gebraucht, aber das grosse Geld wird man nicht mehr verdienen. Viele Bürger haben nicht mehr das Geld bis auf einige Ausnahmen , um teuere Aufträge zu bezahlen. Phil.
Sprachen sind heute und in Zukunft immer mehr, wichtigst.
Denn es ist absehbar, dass sich die Welt nicht (mehr) um DE drehen wird.
Und ohne Englisch kommste in USA zB nicht mal am Pförtner vorbei.
Wer einen Handwerksberuf erlernt um "das große Geld zu verdienen" ist auf der falschen Schiene.
Einen Handwerksberuf sollte derjenige erlernen, der Spass an seiner Hände Arbeit und am Erschaffen von Produkten hat.
Allerdings wird ein guter Handwerker nie am Hungertuch nagen, wenn er reell kalkuliert und gute Arbeit abliefert. Vor allem muss er darauf achten, seine Außenstände zeitnah einzufordern und sich nicht auf windige Bauträger oder andere halbseidene Auftraggeber einzulassen.
Aber bis dahin ist für Mareikes Enkel noch ein weiter Weg.
Guten Morgen!
Zum Glück sieht er das selber auch so.
Für ihn steht zunächst im Vordergrund, dass ihm die Tätigkeit als solche interessiert und erfüllt.
Da ist er sehr realistisch.
Er hat durchaus auch noch die Option Fachabitur im Hinterkopf, seine Lehrer trauen es ihm zu, er muss sich dann darüber im Klaren sein, dass er noch Einiges nachholen muss an schulischem Wissen.
Im Grunde sind alle die ihn kennen zuversichtlich, dass er seinen Weg machen wird.
LG
Mareike
Da gibt es ja schon viele hifreiche Tips, was ich als sehr positiv empfinde!
Gerade weil Berufszielfindungprozesse, um einen ziemlich komplex sein können und z.T., insbesondere in den kostenfreien Angeboten dazu (z.B. Berufsberatung der Agentur für Arbeit) nicht hinreichend angeboten werden. Freie Angebote, z.B. bei Karriereberatern, sind oft nicht einzuschätzen und/oder z.T. teuer.
Zunächst einmal ist, in der Eingangsfrage, zumindest scheinbar, eine Eingrenzung auf das Handwerk genannt. Es ist allerdings so, dass ein Großteil der Berufe "industrielle Ausbildungsberufe sind", also im Handwerk gar keine Angebote vorliegen können.
Ein direkter Kontakt zu Kammern, der Handwerkskammer, bezogen auf Handwerksberufe und der Industrie- und Handelskammer, bezogen auf die Industrieberufe, ist immer extrem hilfreich!
Die Kammern haben, i.d.R. auch etwas ähnliches, wie eine "Berufsberatung"!
Das wichtigste ist allerdings, dass nur die Kammern wissen, welcher Betrieb wirklich sucht, weil sie ja die Ausbildungen genehmigen müssen und den endgültigen Vertrag auch mit zeichnen müssen!
Viele kleinere und sogar mittlere Betriebe bitten (oder fordern, weil sie ja Gebühren an die Kammern zahlen müssen), dass die Kammer, für sie, nach geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern sucht (und natürlich findet). Die Kammern haben oft auch Praktikumsbörsen.
In die Kammern gehören auch Bewerbungsunterlagen, in Form eines Qualifikationsprofiles, nicht etwa einer "üblichen" Bewerbungsmappe, mit 1-2 Blättchen, in einenm blauen Plastikordner. Allerdings auch nicht, 1-2 Blättchen in einem sog. Triptychon, der ursprünglich für hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte entwickelt wurde.
Es gibt durchaus Konzepte zur Berufszielfindung und auch zur Erlangung von Ausbildungsangeboten, die aber z.T. auch Durchhaltevermögen erfordern, weil sie mit Arbeit und Zeitaufwand verbunden sind.
Das betrifft insbesonder in Frage kommenden Ausbildungsberufe. Eine "Eingrenzung" auf Elektrotechnik ist lediglich als Grundorientierung hilfreich. Im Feld selbst gibt es gibt es z.Zt. unter dem Oberbegriff "Elektroniker" 19 anerkannte Ausbildungsberufe, mit z.T. sehr unterschiedlichen Tätigkeitsaspekten.
Erst wenn man eine einigermaßen sichere Eingrenzung, auf vielleicht 4-5 Ausbildungsberufe hat, kann man auch entscheiden, ob man sich eher an KMU (Kleine und mittler Unternehmen), an größere mittlere Unternehmen oder Großunternehmen wenden sollte.
Danke Bernd Heinrich!
Früher - und zum Teil auch heute noch - lief vieles über Beziehungen.
Würde der Opa noch leben, hätte es an Einblicke in die Arbeitswelt nicht gefehlt 😃, denn Handwerker ergänzen sich gegenseitig.
Ich bin ganz Deiner Meinung, dass "Eingrenzung" auf Elektrotechnik nicht reicht. Das hat mein Enkel auch erkannt.
Aber ich schrieb es glaube ich bereits: Durch Corona bedingt gab es keine Praktika. Dadurch ist es schwieriger eine erste Orientierung zu finden.
Danke für diese hilfreiche Gedankengänge!
Mareike
Ich suche ebenfalls und habe 2 Adressen gefunden, die passen könnten.
Ob es passt, kann er nur selber rausfinden.
Am Einfachsten scheint es mir über Ausschreibungen für Ausbildungsstellen für den Sommer 2023 und dann anfragen, ob er jetzt 2 Wochen (Schülerpraktikum) reinschnuppern kann.
Gemeinsam sind wir stark. 😃
Hallo Mareike, wir waren / sind in einer ähnlichen Situation. 😊 Meine Enkelin ist jetzt in der 10. Klasse und wird ihren qualifizierten Realschulabschluss machen. Sie wollte eigentlich hinterher auf das Gymnasium (das Zeugnis war sehr gut). Die Schule vergibt für den ganzen Jahrgang nur drei Empfehlungen fürs Gymnasium, weil der Unterricht durch Corona Pandemie und Lehrermangel (❗️) usw zu schlecht war und ist - die Aussage von Lehrer / Schulleiter auf dem Infoabend. 😏
Wir sehen das aber nicht so dramatisch, sie wird zur Fachoberschule gehen und hat dann die Fachhochschulreife. Für die FOS braucht sie eine Praktikantenstelle. Das erste Jahr geht sie als Praktikant 3 Tage in der Woche in einen Betrieb und 2 Tage zur Schule. Im 2. Jahr hat sie dann nur noch Schule.
Wir hatten relativ spät angefangen zu suchen / bewerben, weil sie ja auf das Gymnasium wollte. Wir saßen auf „heißen Kohlen“ 😵 , ob es rechtzeitig bis zum Anmeldeschluss der Schule klappt. Das war „Teamwork“.
Oder wie du schreibst "Gemeinsam sind wir stark". Ich habe Vormittags im Internet gesucht und sie hat sich dann die Firmen genauer angesehen um die Bewerbung entsprechend zu schreiben oder auch anzurufen.
Im Internet gibt es eine Lehrlingsbörse (ich habe den Link leider nicht mehr) und inzwischen habe ich auch erfahren dass es auch eine Praktikantenbörse gibt www.praktikumsboerse-rheinhessen.de Ich war nicht auf der Seite, weil meine Enkelin eine Stelle gefunden hat.
Weil sie „Wirtschaft und Handel“ wählte, hatte sie Glück und fand eine Praktikantenstelle. Ihre Freundin wählte „Gesundheit“, da sieht es wohl sehr viel schlechter aus.
Ich kann nur raten suchen, suchen und noch mal suchen. Es ist wahnsinnig nervig, aber ich wünsche euch viel Glück! ❗️
LG Heidrun