Plaudereien Habt ihr Freunde?

Ja, liebe Monika, hier im ST lernt man die Menschen wirklich
kennen. Die Anonymität macht´s möglich Aber selbst ein
persönliches Treffen heißt noch lange nicht, daß man nun gut
Freund geworden ist. Sicherlich liegt es auch den eigenen Erwartungshaltungen. Befreundet ist man mit vielen!

Einer Freundin muß ich voll vertrauen können. D.h. für mich:
was ich ihr mitteile, muß sie bzw. er auch für sich behalten.
Ja, ich bin glücklich, daß ich wenigstens einen Menschen -eine
super Freundin gefunden habe, die diese Erwartungen erfüllt.
Wir sagen uns auch unbequeme Wahrheiten, können uns über alles
unterhalten und wissen, daß unser Vertrauen nie mißbraucht wird-
egal was passiert. Wir wohnen im selben Ort, sehen uns manchmal
wochenlang nicht, bis wir das Bedürfnis verspüren, uns doch
einmal wieder zu treffen. Jede von uns liebt ihre Unabhängigkeit
und insofern passen wir auch in dieser Hinsicht prima zusammen.
Sollte eine von uns Hilfe brauchen, wissen wir, wo wir klingeln
können)

So eine Freundin bzw. Freund wünsche ich jedem.

pucki

Hallo Pucki,
mir geht es da so wie Dir.
Meine ältere Freundin wohnt zwar im Nachbarort,
doch ist Sie immer für mich erreichbar,
wenn ich Sie brauche.
Und nur darauf kommt es an.
Sie ist noch 10 Jahre jünger, ich habe
es immer mit den Jüngeren, was nicht das
Schlechteste ist.
Sie kommt mit Ihrem Hund einmal in der
Woche hier her und wir treffen uns so
zum Gassigehen. Dann berichten wir uns
gegenseitig, was so alles inzwischen passiert
ist. Manches Mal, so wie es Ihre Zeit erlaubt,
kommt Sie auch am Wochenende und wir gehen
dann mit den Hunden im Wald spazieren. Da Sie
früher auch in unserem Ort lebte, kennt Sie
die Gegend und weiß, daß man bei uns besser
laufen kann.
Eine junge Freundin, von 31 Jahren, leider ist
Sie seit 29 Jahren schon Zuckerkrank, habe ich
bei uns im Hause, wohnen. Wir haben uns schon
oft geholfen, nicht nur einseitig den Anderen
ausgenutzt, wie es oft vorkommt.

Sicher habe ich noch einige gute Bekannte,
doch eine Freundin können Diese, halt nicht ersetzen.

Lieben Gruß, Astrid

Ich habe keine beste Freundin, aber ich habe einige Freundinnen, die nah oder fern wohnen. Es sind keine Bussifreundinnen, wir stehen enger zusammen. Sie sind Nachbar- oder Kolleginnen-Freundinnen, oder liebe alte Schulfreundinnen, und jede ist in ihrer Art und Temperament verschieden, jede ist eine very spezial person. In meiner traurigsten Zeit halfen sie mir mit Rat und Tat oder hörten ganz einfach nur zu, jede auf ihre Weise. Ich möchte keine von ihnen missen. Ich weiß genau mit welchem Thema ich die eine interessieren oder welche Sorge ich mit der anderen teilen kann.
Dazu ging mir neulich im Kopf herum:
Ich könnte sie doch mal alle zusammen zu einer Kaffeerunde einladen und sehen, ob sie sich untereinander genau so mögen wie wir uns im Einzelfalle verstehen. Hat dazu jemand Erfahrungen gesammelt?
Ansonsten betrachte ich Freundschaften und Bekanntschaften wie bongoline, da gibt es wirklich Unterschiede. Und das mit den überschwenglichen Bussis muß auch nach meinem Empfinden nicht sein, es ist halt nur in Mode gekommen.

bei "very special persons" (bitte - wenn Englisch, dann richtig) weiss ich doch selbst ganz genau, wie ich verfahren soll und erprobe mit Vorfreude, ob sich die Frauen untereinander verstehen.
Erfrischend wäre es aber, zur Auflockerung auch einige "special men" darunter zu mischen - dies tut auch den Themen gut. Have fun - Olga

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es mit zunehmenden Jahren immer schwieriger wird, neue Freunde oder wenigstens eine Freundin zu finden.
Ich glaube, es hängt damit zusammen, dass man selbst höhere Ansprüche an einen anderen Menschen stellt, als dies in der Jugend der Fall war.
Mir geht es jedenfalls so, dass ich ein paar wirkliche Freundinnen aus der Schulzeit habe, die, trotz größerer Entfernung, es auch geblieben sind. Alle Anderen bezeichne ich als gute Bekannte, denen ich aber bestimmte Dinge nicht anvertrauen würde.
Viele Jugendliche heute gehen mit dem Wort "Freund" ziemlich unbedenklich um, wenn ich an sog. Freunde bei Facebook etc. denke oder andere virtuelle Welten.

Clara

Die Freundschafts-Spreu trennte sich bei mir vom Weizen schon nach Beendigung meines Studiums: meine damaligen Freundinnen hatten teilweise geheiratet, hatten ihr erstes Kind - ich wollte aufbrechen, um für einige Zeit im Ausland zu leben und dann die berufliche Karriere in Angriff nehmen.
Die Unterschiede wurden zu gross (nicht nur geografisch).
Ich lernte dann weltweit immer interessante Menschen (weiblich und männlich) kennen; da ich diesen unvoreingenommen entgegentrat - ich wusste ja zu Beginn nicht viel - stellte sich erst nach einiger Zeit heraus, ob wir befreundet sein können oder nicht. Teilweise war es gut - teilweise lief es aus. Man sollte gerade auf diesem Gebiet auch ehrlich selektieren - die oft verwendeten "eigenen Ansprüche" sind oft nur ein vorgetäuschtes Argument, wenn Freundschaften nicht klappen. Auch der oder die andere hat ja höhere Ansprüche - denen man selbst dann nicht genügt. Olga

Hallo Clara,
das sind nicht nur Jugendliche, sondern auch ältere
Personen, kenne da Jemand, Sie ist sogar noch ein paar
Jährchen älter wie ich und nennt jeden neuen Bekannten,
gleich "Freund". Und wenn man Sie trifft, gleich Küsschen, Küsschen, als wenn man sich ewig nicht gesehen hätte. Davon abgesehen, mag ich diese Schmusetour nicht.
Mir ist ein fester Handdruck lieber, sagt mehr aus.
Meine Mutter sagte zu Ihren Lebzeiten immer:
"Jedermanns Freund ist Niemand Freund"
Und ich denke, Sie hatte/hat mal wieder Recht.

Lieben Gruß, Astrid

gerade auf diesem Gebiet auch ehrlich selektieren - die oft verwendeten "eigenen Ansprüche" sind oft nur ein vorgetäuschtes Argument, wenn Freundschaften nicht klappen. Auch der oder die andere hat ja höhere Ansprüche - denen man selbst dann nicht genügt. Olga

Das ist gar nicht so abwegig, denn manchmal will man aus Gewohnheit oder um den Anderen nicht vor den Kopf zu stoßen oder zu kränken, die Freundschaft aufrecht erhalten. Und selbstverständlich geht es auch dem Gegenüber so.
Mir ging es so mit einer deutschen Ost-West-Freundschaft, die nach der Wende auseinander ging, wobei ich mir vielfältige Gründe vorstellen kann. Es fiel mir eine ganze Weile nicht leicht, den Gedanken, dass es aus sei, zu zu lassen.

Clara

Es dürfte mit Küsschen-Küsschen abhängig davon sein, wo man lebt. In Süddeutschland und Südeuropa ist dies völlig normal und keinerlei Ausdruck über die Intensität einer Freundschaft. Als ich noch berufstätig war, gab es Küsschen sogar von Geschäftsfreunden - auch unsere Kanzlerin pflegt diesen Begrüssungsstil und ist sicherlich nicht intim mit Sarkozy usw. befreundet, oder?
Mir persönlich - ich bin Süddeutsche - ist die Umarmung und das Küsschen aber lieber, als der "feste Händedruck".
Albern finde ich es, wenn Männer sich seit einiger Zeit umarmen und wie dies aussieht: sie deuten eine Umarmung an, klatschen sich gegenseitig auf den Rücken und wirken extrem verlegen. Haben die sich das wieder mal von Fussballern abgeguckt, genau wie sie es mit den Frisuren machen? Olga

Hallo Astrid, ja, diese Art Leute kenne ich auch. Vielen geht es darum, ihre vorgebliche Beliebtheit an der Anzahl ihrer "Freunde" zu demonstrieren. Was bei Jugendlichen noch verzeihbar ist, finde ich bei (älteren) Erwachsenen einfach albern.
Was Du über die Küsschen sagst, kann ich für mich nur bestätigen, aber die Promis in ihrer Bussi-Gesellschaft machen es ja vor.
Deine Mutter hatte Recht!

Lieben Gruß, Clara