Plaudereien Haben wir uns im Laufe des Lebens wesentlich verändert
ich meine natürlich nicht äusserlich, sondern in unserem Verhalten, Tugenden, Empathieverhalten, Rücksichtnahme?
Mir fällt auf, dass wir gerade in den letzten Wochen die Erkenntnis schlucken mußten, dass sich Putin z.B. in seinem Verhalten gegenüber seiner Bundestagsrede damals total verändert hat.
Gerade habe ich über Medwedjew, der ja mal liberal schien, ähnliches gelesen.
Saulus wurde zum Paulus.
Manche sind zu Verhaltens-Grenzgängern geworden.
Übrigens gibt es einige Mitglieder, die in ihrem Profil auch von erheblichen Persönlichkeitsänderungen berichten.
Ich kann auch bei mir konstatieren, dass ich fast könnte man sagen Wandlungen, gemacht habe.
Ich war ein fideles Kind, solange ich nicht gefordert wurde.
Als sich das änderte, passte das ja nicht mehr, ich war eher bedrückt, aber zog halt einfach unerwünschte Zeiten durch.
Im Berufsleben mußte ich gewaltig umstellen, weil ich zu leutselig war und andere an mir nach "oben" vorbeiziehen sah.
Da ich mir aber auch Leitungs-Fähigkeiten zutraute, fing ich an, mich zu coachen, so gut ich konnte, die Kollegen beobachteten mehr Ernsthaftigkeit und klarere Leitplanken.
Nachdem, auch bei mir, nur mehr Verantwortung zu höherem Verdienst führen konnte, wurden mir Fähigkeiten zunutze, die eigentlich schlummerten. Aber alles wurde anstrengender, nicht nur angenehm.
Jetzt, seit über 20 Jahren aus dem Beruf, versuche ich eigentlich verschiedenes im Verhalten, experimentierfreudig mit einem Schuss mehr Empathie, aber auch Rücknahme von aneckenden Mustern.
Was gleich geblieben ist, ist diejenigen zu beneiden, die an einer Stelle ein besonders ausgeprägtes Talent zeigen, z.B. gut malen zu können, ein Musikinstrument beherrschen, Glauben leben zu können, etc.
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Wichtig ist auch, erkennen zu können, was andere einem spiegeln und da wiederum zu unterscheiden, hat es wirklich mit mir selbst zu tun oder gehört das Problem eher zum Gegenüber.
Wenn man offen für zwischenmenschliches ist und bleibt, kann man bis zum letzten Atemzug immer noch dazu lernen. Manches aber an Charaktereigenschaften oder Wesenszügen verfestigt sich auch im Alter und wird vielleicht manchmal von einem selbst nicht mehr wahrgenommen. Und ich denke auch, dass es im Alter noch schwerer ist, etwas verändern zu wollen, aus welchen Gründen auch immer.
Roxanna
Ja, klar!
Sonst wäre ich ja immer noch das unbeschwerte, grenzenlos optimistische und unvorsichtige Kind von früher.
Ansonsten verkneife ich es mir, "meine" Veränderungen beschreiben oder gar bewerten zu wollen.
Nur soviel: das Erwachsenwerden fordert seinen Tribut, auch wenn viele neue Vorteile der kommenden Lebensphasen erreicht werden.
Oh ja, Jürgen
ich habe mich sehr verändert. Ganz besonders durch Menschen die mir begegnet sind auf meinem Lebensweg.
Die ein Vorbild waren ohne das mir das bewußt war, manche Menschen waren allerdings auch abschreckend und keine Vorbilder, aber ebenso wichtig, denn sie spielen auch eine Rolle in meiner Entwicklung..
Ich bin dankbar und glücklich, daß ich durch einen Menschen, er mir in jungen Jahren begegnete, meine Richtung gefunden habe.
Es war ein alter weiser Mann, der mich als Freundin in seinem Freundeskreis aufnahm. Als Philosoph und internationaler Schriftsteller war er weit gereist und kannte alle Kulturen und die Zusammenhänge im Weltgeschehen.
Dieser besondere Mensch wurde mir vom Leben oder Schicksal geschenkt als ich inbrünstig Antworten auf Fragen brauchte, die ich mir über das Leben machte.......
Als ich ihm auf einem seiner Vorträge vorgestellt wurde, wußte ich sofort, daß für mich eine neue Zeit beginnt, eine neue bewußte Zeit......obwohl ich nicht alles verstanden habe wovon er sprach. *Abendland - Hüter der Flamme war der Vortragstitel *
Ja, das weiß ich noch genau!
Caya
Na, zum Glück verändert man sich in seinen Denkweisen und in seinem Handeln - nicht auszudenken, wenn man heute noch sein Denken und Handeln nach dem der eigenen Eltern ausrichten würde, das, wie wir in vielen Fällen wissen, schon in unserer Jugend "aus der Zeit" fiel, an dem wir uns aber in den ersten Jahren orientiert haben, Auch würde ich heute nicht mehr, wie jemand hier schon bemerkte, so ein schwarz-weiss- Denken haben wollen, man wird mit den Jahren und der Lebenserfahrung im besteh Fall klüger, bekommt einen weiteren Horizont und wird großzügiger, nachsichtiger ,,, irgendwann auch vorsichtiger. Auch der Geschmack in einigen Dingen hat sich geändert und das betrifft nicht nur den Rosenkohl, den ich als Kind nicht ausstehen konnte, den ich heute aber liebe 👀 aber dafür würde ich heute keine Zuckerwatte mer essen können.
Vor allem...denke ich...geht das doch auch garnicht, weil viel zu viele Einflüsse / Menschen einen geprägt haben und noch prägen werden und somit auch "automatisch" Veränderungen hervorrufen.
Was aber bleibt, ist der Charakter, der einem inne wohnt, den man nur schwer beeinflussen kann. Nur wenn man es ganz bewußt versucht, kann man es eine Zeitlang schaffen, verfällt aber meiner Meinung nach immer wieder in gleiche Verhaltensmuster. Die sind nun mal schwer abzustellen, da gibt es keinen Knopf, den man mal schnell drücken kann.
Vielleicht aber wird man mit dem "Alter" ein wenig weiser, ruhiger, ausgeglichener und geduldiger...vielleicht ... Manch gegenüber würde ggf. etwas anderes meinen...gut aber, wer immer auch ein wenig in sich gehen kann, mal nachdenkt und Änderungen bereit ist , vorzunehmen.
Im Übrigen denke ich, dass auch ein Putin schon immer so war, wie er sich heute gibt, nur hat man das damals nicht so wahrgenommen, weil es nicht "wichtig" war.
Kristine
Ich geniesse eure Antworten.
sie sind so unterschiedlich, ich kann es kaum fassen, denn alle haben Schwerpunkte in der Entwicklung, aber eben alle verschieden.
Bin gespannt, ob noch mehr kommt, darf auch von Mitgliedern sein, die sich sonst nicht äussern, es geschieht ja nix schlimmes mit den Erkenntnissen.
😐
Sehr sogar!
Was Ehe/Familie, Beruf und alle gemachten Erlebnisse geändert haben.Nicht auszudenken, wenn ma etwa gleich bliebe.
Man begegnet halt immer den Menschen, die man braucht, @caya
Zumindest ist das für mich zur prägenden Erfahrung geworden. Und mit jeder echten Begegnung habe ich mich ein bisschen verändert.
Es gibt zahllose Möglichkeiten, wie ein Mensch seine Persönlichkeit von Grund auf verändert oder verändern muss. Als erstes Beispiel fällt mir meine Großmutter ein, die mit zunehmender Altersdemenz ein völlig anderer Mensch wurde. Aus einer liebenswürdigen alten Dame wurde eine unglaublich aggressive Schreckschraube, eine Entwicklung, die anscheinend bei Altersdemenz nicht selten ist. Ein Depression kann aus einem fröhlichen und extrovertierten Menschen innerhalb von kurzer Zeit einen in sich gekehrten Einzelgänger machen. Und zuletzt der umgekehrte Fall: jemand, der sich von einer Abhängigkeitserkrankung befreien will, muss in der Lage sein, seine gesamte Persönlichkeit umzukrempeln. Schafft er das nicht, brechen wie weiter oben von jemand angedeutet seine alten Verhaltensweisen immer wieder durch, dann kriegt er auch die Kurve nicht. Es gibt aber tausende von lebenden Beispielen dafür, dass es möglich ist.
Es ist aber ein schwerer Weg und es braucht anscheinend einschneidende Erlebnisse oder Krankheiten und viel Zeit, damit jemand sich nicht nur wesentlich verändert, sondern ein ganz anderer Mensch wird.
Über Putin zu spekulieren halte ich für sinnlos. Niemand kann aus der Ferne halbwegs zuverlässig sagen, was mit ihm vorgegangen sein mag.