Plaudereien Gute Wünsche zur Nacht
Aus tausend Quellen quillt die Nacht
Aus tausend Quellen quillt die Nacht
Und übernimmt den Himmel unsrer Träume.
Da ist ein Licht noch – dort noch Bäume,
Dann nichts mehr. Sintflut. Nur noch Nacht.
Aus Ozeanen ohne Licht erheben sich Gedanken,
Wie Meerestiere schwimmen unsre Träume
Mit schweren Flossen durch die Finsternis der Räume
Und kreisen um die Hoffnungsschiffe, die versanken.
Guido Zernatto
Wünsche allen, die vorbeischauen guten Schlaf
Roxanna
Osterlied
Die Glocken läuten das Ostern ein
In allen Enden und Landen,
Und fromme Herzen jubeln darein:
Der Lenz ist wieder erstanden!
Es atmet der Wald, die Erde treibt
Und kleidet sich lachend in Moose,
Und aus den schönen Augen reibt
Den Schlaf sich erwachend die Rose.
Das schaffende Licht, es flammt und kreist
Und sprengt die fesselnde Hülle;
Und über den Wassern schwebt der Geist
Unendlicher Liebesfülle.
Adolf Böttger
Eine gute Nachtruhe und schöne Osterfeiertage wünscht
Roxanna
Trost der Nacht
Weiche Hände hat die Nacht
und sie reicht sie mir ins Bette;
fürchtend, daß ich Tränen hätte,
streicht sie meine Augen sacht.
Dann verläßt sie das Gemach;
rauschen hör' ich, sanft und seiden;
und den Dornenzweig der Leiden
zieht sie mit der Schleppe nach.
Ludwig Jacobowski
Wünsche eine gute Nacht
Roxanna
Leiseleicht
Der Schlaf ist heilig. Wecke drum kein Herz,
das sich im Schlafe heilt, noch eins, das träumt.
Du weckst damit nur neu den alten Schmerz.
Und gar die Seele, die im Traumland säumt,
an jener Grenze, wo das Auge schaut
die andre Welt – zu wecken, ist nicht gut.
Du weißt ja nicht, welch Wunder ihr aufblaut
im selben Augenblick … Drum wer da ruht,
gönn ihm die kurze, heilende Ruh!
Der Schlaf ist heilig. Gnade ist der Traum.
Deck alle Schlafenden noch tiefer zu,
und jeder Tritt sei leiseleicht wie Flaum!
Karl Ernst Knodt
Psssst! 😴
Roxanna
Es ist der Wind um Mitternacht,
Der leise an mein Fenster klopft.
Es ist der Regenschauer sacht,
Der leis an meiner Kammer tropft.
Es ist der Traum von meinem Glück,
Der durch mein Herz streift wie der Wind.
Es ist der Hauch von deinem Blick,
Der durch mein Herz schweift regenlind.
Friedrich Nietzsche
Wünsche eine gute Nachtruhe
Roxanna
Die Sonne lehrt alle Lebewesen die Sehnsucht nach dem Licht.
Doch es ist die Nacht, die uns alle zu den Sternen erhebt.
Khalil Gibran
Wünsche eine gute Nachtruhe
Roxanna
Singet leise, leise, leise,
singt ein flüsternd Wiegenlied,
von dem Monde lernt die Weise,
der so still am Himmel zieht.
Singt ein Lied so süß gelinde,
wie die Quellen auf den Kieseln,
wie die Bienen um die Linde
summen, murmeln, flüstern, rieseln.
Clemens Brentano
Wünsche eine angenehme Nachtruhe
Roxanna
Um Mitternacht
Gelassen stieg die Nacht ans Land,
Lehnt träumend an der Berge Wand,
Ihr Auge sieht die goldne Waage nun
Der Zeit in gleichen Schalen stille ruhn;
Und kecker rauschen die Quellen hervor,
Sie singen der Mutter, der Nacht, ins Ohr
Vom Tage,
Vom heute gewesenen Tage.
Das uralt alte Schlummerlied,
Sie achtet's nicht, sie ist es müd;
Ihr klingt des Himmels Bläue süßer noch,
Der flüchtgen Stunden gleichgeschwungnes Joch.
Doch immer behalten die Quellen das Wort,
Es singen die Wasser im Schlafe noch fort
Vom Tage,
Vom heute gewesenen Tage.
Eduard Mörike
Wünsche eine gute Nachtruhe
Roxanna
Der Klügere
Da bist du ja wieder, alter Mond
und lachst
wie damals
da du uns im Boot ertapptest, draußen auf
den stillen Wassern, und da wir uns ins Abendrot
verirrt hätten, wenn du nicht plötzlich hinter
uns gestanden...
alter mißgünstiger Gesell du!
ewig allein und einsam!
Freilich
so allein und einsam bin ich ja nun auch!
und wenn ichs recht bedenke,
möchte ich eigentlich nur: es könnte mir Alles
auch so wurst sein, was auf dieser Welt vorgeht,
wie dir...
alter, lieber, kluger Mond!
Cäsar Flaischlen
Wünsche eine friedliche und gute Nachtruhe
Roxanna
Mondlicht
Wie liegt im Mondenlichte
Begraben nun die Welt;
Wie selig ist der Friede,
Der sie umfangen hält!
Die Winde müssen schweigen,
So sanft ist dieser Schein;
Sie säuseln nur und weben
Und schlafen endlich ein.
Und was in Tagesgluten
Zur Blüte nicht erwacht,
Es öffnet seine Kelche
Und duftet in die Nacht.
Wie bin ich solchen Friedens
Seit lange nicht gewohnt!
Sei du in meinem Leben
Der liebevolle Mond!
Theodor Storm
Wünsche eine gute Nacht
Roxanna