Plaudereien Frieden schaffen, aber wer wie wann wo etc.?
Ich mache mir jetzt mal darüber Gedanken, welchen Inhalt dieserfür mich grundsätzlich
abstrakte Begriff eigentlich hat: " Frieden "
Anna
- mein und das Leben der anderen ist geschützt –
- wir müssen nicht fürchten, dass uns unsere Lebensgrundlage, bzw. unsere Möglichkeit, unseren Lebensunterhalt zu erarbeiten entzogen wird
- Nahrung, Wohnung, Gemeinschaft sind weitgehend gewaltfrei und nicht (oder zumindest nicht unmittelbar und andauernd) von Gewalt bedroht
und dann, wo immer möglich, an den Menschenrechten vorwärts... wäre eine Möglichkeit
WurzelFluegel
nana
Lieber Jürgen,
ich finde, @Joggerin hat durchaus etwas Wichtiges angesprochen: Unsere Sprache ist so voll von Unfrieden und Kriegerischem, und ich denke, da kann jeder bei sich selbst anfangen. Ich versuche jedenfalls, meine Worte abzuwägen (aktuell besonders, aber auch generell), wie sie verstanden werden könnten, und versuche auch, kriegerisches Vokabular zu vermeiden.
LG
DW
Die Joggerin hat ja bestimmte Spiele erwähnt, die sehr leichtfertig den Krieg bagatellisieren.
Ich erinnere mich gut daran, dass ich vor Jahren mit meinem Sohn gerne „Schiffe versenken“ gespielt habe, ohne mir irgend etwas dabei zu denken.
Und als Kinder haben wir draußen immer ein Spiel (ich glaube, es war ein Hüpfspiel) gespielt, das begann mit den Worten „Deutschland erklärt den Krieg gegen . . .“ bzw. „England erklärt den Krieg gegen . . . , bzw. es wurden irgendwelche anderen Länder genannt, ich habe aber im Einzelnen vergessen, wie das Spiel ging.
Ich habe auch lange den Ausdruck „bis zur Vergasung“ gebraucht, ohne mir irgend etwas dabei zu denken.
Irgendwann, zu meiner Schande sehr spät, kam mir die Erkenntnis, was ich eigentlich damit aussage.
Man sollte wirklich viel mehr auf Begriffe und Nuancierungen achten.
Das Problem ist nur: Wenn man es tut, wird man sofort wieder von rechten Gruppierungen als „woke“ abwertend diskreditiert, die regen sich schon darüber auf, dass man das N-Wort“ oder „Zigeuner“ beanstandet, wenn sie es gebrauchen.
Sogar hier im Forum gibt es Leute, die diese Begriffe noch verteidigen. Niemals werde ich das akzeptieren, egal, in welche Ecke mich diese Leute stellen wollen.
Aber wer weist junge erwachsen werdende Menschen heute noch daraufhin?
Diesen jungen Leuten fehlen diesbezüglich jegliche Kontakte und Aufklärungen!
Edita
Na, nach dem Gendern, dem sog. "Rassismus"vokabular (Mohrenkopf, Indianer etc.) jetzt auch noch "kriegerisches" Vokabular abzuschaffen ... kommt mir vor, wie "mit Kanonen auf Spatzen schießen" 😉!
Da ist von unserer Sprache dann bald nichts mehr übrig!
Natürlich ist Sprache wichtig, aber ich meine, es kommt doch in erster Linie darauf an, mit welcher Gesinnung und mit welcher Absicht man etwas sagt!
Leute, die eine Schneeballschlacht machen, einen Fußball aufs Tor schießen, einen Preis kriegen oder eine Seuche bekämpfen, kommen mir eigentlich ganz friedlich vor!
`Beanstandungen`- Kritik kommt von rechts, aber auch aus anderen Richtungen würde ich meinen.
Manchmal verwendet man Begriffe, auch ohne `negative` Absicht.
Darüber dann in den Austausch zu kommen, ist gar nicht so einfach, aber immer einen Versuch wert.
Sprache kann gewalttätig sein. Sie kann verletzten. Das wissen wir eigentlich alle, egal ob jung oder alt.
Es ist mMn. nützlich so achtsam, wie möglich zu sein.
WurzelFluegel
Da haben wir es wieder! Sofort kommt wieder der Einwand, man übertreibe.
Ist erst mal alles harmlos, natürlich, aber wenn man mal dahinter guckt, dann allerdings verlieren diese Begriffe ihre Harmlosigkeit. Sprache kommt von irgendwoher, hat einen Hintergrund und formt Gesinnung.
Frag mal einen "Schwarzen", wie er sich fühlt, wenn er als „Mohr“ bezeichnet wird!
Aber wer weist junge erwachsen werdende Menschen heute noch daraufhin?
Diesen jungen Leuten fehlen diesbezüglich jegliche Kontakte und Aufklärungen!
Edita
Und das liegt auch an den Eltern, Edita, an denen, die diese jungen Menschen erzogen haben und erziehen. Das mag jetzt sehr opahaft klingen, aber es liegt auch an den sogenannten sozialen Medien, die ich gern asoziale nenne. Wir werden diese Medien und ihre lockere Benutzung durch Kinder und Jugendliche (aber auch durch Erwachsene) nochmal verfluchen...!
LG
DW
Na, nach dem Gendern, dem sog. "Rassismus"vokabular (Mohrenkopf, Indianer etc.) jetzt auch noch "kriegerisches" Vokabular abzuschaffen ... kommt mir vor, wie "mit Kanonen auf Spatzen schießen" 😉!
Da ist von unserer Sprache dann bald nichts mehr übrig!
Natürlich ist Sprache wichtig, aber ich meine, es kommt doch in erster Linie darauf an, mit welcher Gesinnung und mit welcher Absicht man etwas sagt!
Leute, die eine Schneeballschlacht machen, einen Fußball aufs Tor schießen, einen Preis kriegen oder eine Seuche bekämpfen, kommen mir eigentlich ganz friedlich vor!
Von "abschaffen" habe ich nicht geschrieben, Zwergohreule, sondern ich plädiere für Achtsamkeit in der Sprache. Dazu gehört auch, den Andersdenkenden nicht sofort abzuwerten, denjenigen, der eine "abweichende" Meinung hat, nicht sofort in Schubladen zu stecken, und Dinge, die ein anderer sagt, nicht sofort mit einer Tirade zu beantworten (womit ich NICHT Dich meine, es sind Beispiele, die für mich wichtig sind, und die für mich etwas mit friedlich(er)em Verhalten zu tun haben).
Ich stehe ja bekanntlich dem Buddhismus nahe, und Achtsamkeit ist ein ganz hohes Gut in dieser Weltanschauung. Und ich versuche eben, auch in meinem Reden/Schreiben, achtsamer zu sein.
LG
DW