Plaudereien Frieden schaffen, aber wer wie wann wo etc.?
Auch 😃
Und ich habe hier Freunde und eine gute Nachbarschaft.
Ich will ja gar nicht wegziehen! Davon war nicht die Rede.
Liebe Grüße
Mareike
tief in seinem menschlichen Sein.
Wenn man ausgeschlossen, unfreiwillig allein,
weil man anders ist, nie richtig mit dabei.
Distanzen ziehen, wie ein schmerzvoller Riß.
Wie den Inneren Frieden schaffen,
wenn es keinen mehr gibt, der einen vermißt.
( Gemeinsames Gedicht einer soziotherapeutischen Gruppe. )
Anna
Schön gsagt und tief-tief traurig.
Liken geht nicht.
Val
danke Anna für das Gedicht,
es berührt
WurzelFluegel
Kann man Frieden schaffen,Ist es denn nicht so, dass man alles, was man ist, "unfreiwillig" ist?
tief in seinem menschlichen Sein.
Wenn man ausgeschlossen, unfreiwillig allein,
weil man anders ist, nie richtig mit dabei.
Distanzen ziehen, wie ein schmerzvoller Riß.
Wie den Inneren Frieden schaffen,
wenn es keinen mehr gibt, der einen vermißt.
( Gemeinsames Gedicht einer soziotherapeutischen Gruppe. )
Anna
Sind wir denn vor unserer Geburt gefragt worden, ob wir in dieser Zeit in diesem Land auf die Welt kommen wollen, ob wir in eine bestimmte Familie hineingeboren werden wollen, ob wir fünf Geschwister haben wollen oder lieber Einzelkind sind? Ob wir schön, intelligent und leistungsfähig sein wollen, oder ob uns auch eine körperliche, geistige oder seelische Behinderung recht wäre? Ob wir gern Mann, Frau oder divers wären?
Jede/r von uns ist eine einzigartige Kombination von Stärken und Schwächen, mit der er/sie in eine einzigartige Kombination von Umständen hineingestellt wurde.
Und ich glaube, jede/r von uns hat die Aufgabe, mit den ihm gegebenen Möglichkeiten unter den ihm zugeteilten Umständen einen klitzekleinen Teil der Welt zu verbessern. Und dabei hat er auch eine kleine menschliche Entscheidungsfreiheit, in dem Sinn: bin ich dafür oder dagegen, tu ich etwas oder tu ich nichts, sehe ich bei anderen eher die Stärken oder die Schwächen, mache ich nieder oder baue ich auf ...
"Die Welt", das sind wir selbst und die anderen. Und jede dieser kleinen menschlichen Entscheidungen muss individuell getroffen werden, und das ist ja grad das Schwierige dran. Und manchmal schafft man etwas in dieser Richtung, das macht einen glücklich und zufrieden, und manchmal schafft man es nicht, das muss man sich dann eingestehen, sich aber auch selbst verzeihen!
Auf dieser Basis gründet sich meiner Meinung nach "die Würde des Menschen" und da ist auch jeder "mit dabei", egal, was andere sagen!
Das ist jetzt fast ein "Wort zum Sonntag" geworden, aber das ist eben meine Art, zu versuchen, "die Welt" besser zu machen!
Zwergohreule
Das denke ich auch, Zwergohreule.
Wir haben keine andere Wahl, als auf dem aufzubauen,
was uns ausmacht. Etwas anderes haben wir nicht.
Und das ist auch gut so.
WIR HABEN UNS!
Das ist doch schon ganz schön viel.
Liebe Grüsse, Agathe
Liebe Anna, ich weiß nicht, ob man Frieden in sich finden kann, in so einer Situation,
denn das Bedürfnis dazuzugehören, ist essenziell im Menschen.
Wir sind Gemeinschaftswesen.
Vielleicht wenn es keinen mehr gibt schon,
denn das bedeutet, das Dazugehören grundsätzlich erfahren wurde.
Sich ausgegrenzt zu fühlen und zu sein, ist eine der bittersten Erfahrungen, denke ich.
Das tut schon weh, wenn es punktuell passiert, aber als andauernde Lebenssituation tief schmerzlich.
Wie den inneren Frieden schaffen? - vielleicht ist es trotzdem möglich...
könnten nur die berichten, die es erleben
Wir alle haben da Verantwortung, dass das nicht passiert, dass Menschen in solche Situationen kommen, bzw. mitzuhelfen, dass sie herausfinden können.
nachdenklich
WurzelFluegel
Das ist für mich der Ausgangspunkt überhaupt.
Da fiel mir diese Soziotherapeutische Gruppe ein.
Wir waren zu viert. Die anderen drei hatten eine manifeste Depression.
Sie waren so Ende 30, als sie diese bekamen.
Nach und nach haben sie alle menschlichen Kontakte verloren.
Keine Arbeit, keine Arbeitskollegen, keine Freunde, keine Familie. Nix.
Im dem thread " Depression und mehr.." habe ich darüber geschrieben,
wie es kam, dass der eine Mann, nicht mehr zu Familienfeiern gehen konnte.
Der andere Mann brachte mal eine Karte mit. Es war eine Einladung zu
einem 60. Geburtstag von einem ehemaligen Freund.
Plötzlich begann er heftig zu schluchzen.
Der Grund war, dass es da überhaupt noch irgendjemand gab, der an
ihn dachte. Er konnte sich gar nicht mehr beruhigen.
Er konnte nicht zu dieser Feier gehen. Das war klar. Aber diese Karte:
Da ist jemand, der an mich denkt ! Nach all den vielen Jahren....
Wir blieben 2 1/2 Jahre zusammen in der Gruppe.
Das war der einzige Ort, an dem ganz offen gesprochen werden
konnte.
Was sollte man auch jemanden sagen auf die Frage: " Du nimmst
so viele Tabletten. Wieso geht es dir nicht besser? Da kann doch etwas
nicht stimmen ? " ??
Bei den letzten beiden Treffen schrieb ich Sätze auf.
Viele Sätze.
Diese übersetzte ich in Poesie.
Es wurden 10 Strophen a vier Zeilen.
Die Sätze waren hart, die Poesie veränderte sie annehmbar.
Ja, sie wollen dazu gehören, Teil einer Gemeinschaft sein. Das war vorbei.
Den Inneren Frieden zu finden, ist somit extrem schwer geworden.
Alles, was an Gemeinschaft mal war, musst du los lassen.
Du musst deine Welt neu erfinden.
Das ist die Chance, den Frieden in dir selber zu finden.
Anna
die Poesie macht es annehmbar - du hast recht,
ich las trotzdem so einiges zwischen den Zeilen
und versuche so weit es mir möglich ist mitzugehen...
...alles was Gemeinschaft war musst du loslassen... (Anna)
Warum? Weil du selbst die anderen nicht mehr aushältst oder umgekehrt?
...du musst deine Welt neu erfinden, dass ist die Chance für Frieden... (Anna)
Was meinst du mit neu erfinden?
Die Fragen sind indiskret, ich weiß. Bitte antworte nur, wenn es für dich okay ist, Es für mich auch okay, wenn es dir zu persönlich ist, und du nichts dazu schreiben willst 😊
WurzelFluegel
Anna, es ist gut, dass du, wenn du innerlich zerrissen bist, dies literarisch verarbeiten kannst.
Von Kind auf bis etwa 59 Jahre war es mir oft, dass eine schwarze Wand auf mich zukäme und mich zu erdrücken drohe. Dann schrieb ich mein Leben auf. Und je mehr ich schrieb, desto mehr holte ich die verdrängte Vergangenheit ans Licht. Und je mehr ans Licht kam, desto kleiner wurde die schwarze Wand. Es wurde ein Buch daraus. Und irgendeinmal ging mit dem letzten verkauften Buch diese schwarze Wand in Licht auf.