Forum Allgemeine Themen Plaudereien Es ist die Liebe, die singt.......

Plaudereien Es ist die Liebe, die singt.......

Medea
Medea
Mitglied

Re: Es ist die Liebe, die singt.......
geschrieben von Medea
als Antwort auf caya vom 08.11.2010, 11:59:33
Geh’ ich an dem Bach entlang
Gedicht von Max Dauthendey

Der Bach, der rinnt wie helles Glas,
Als habe meines Mädchens Hand
Den Himmel, der im Herz ihr saß,
Ins Wiesengras hell ausgegossen,
Und heimliche Gedanken schossen
Als Fischlein fort mit schlanken Flossen.

Drum, geh' ich an dem Bach entlang,
Mein Blut stets Liebeslieder sang.
Es denkt bei jedem Schritt ans Minnen
Und will wie's Bächlein mir entrinnen.


Medea.
Jenny
Jenny
Mitglied

Re: Es ist die Liebe, die singt.......
geschrieben von Jenny
.
Unsere Gedanken
sind schrankenlos und leise
sie eilen uns voraus
wie der Wind
wir wollen sie halten
jedoch - sie sind schon fort.

Gedankenverloren
träumen wir
von Liebe und Glück,
das vergangen
und doch noch so nah
unendliche Erinnerungen

Gedanken enteilen
holen uns zurück
in die kalte Wirklichkeit
wir resignieren
müssen uns fügen
das erwartet die Zeit.

@Jenny
.
Jenny
Jenny
Mitglied

Re: Es ist die Liebe, die singt.......
geschrieben von Jenny
.

Wunder brauchen wir ab und an für Herz und Seele,
denn es ist recht trostlos, wenn nichts geschieht,
und wir täglich im gleichen Trott unser Leben absolvieren.

Auch das Glück hat eine hoffnungsvolle Schwester,
denn wer glücklich ist, lässt die Gedanken fröhlich wandern,
so geht es nicht nur mir, sondern auch allen andern.

Die Liebe aber ist das Größte, Wichtigste, Schönste,
und die Sehnsucht ist ihr ständiger Begleiter.
Sie schenkt uns Freude und auch Liebesschmerz.

Die Hoffnung jedoch ist stets das Gegenwärtige -
denn unsere Wünsche sind Hoffnungen,
deren Erfüllung in den Sternen steht,
doch nicht alle Wünsche sind hoffnungslos.

@Jenny
.

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aurora
aurora
Mitglied

Re: Es ist die Liebe, die singt.......
geschrieben von aurora
Auf die ihm eigene Art hat sich auch Joachim Ringelnatz zum Thema "Liebe" geäußert:

Ich habe dich so lieb!
Ich könnte dir ohne Bedenken
eine Kachel aus meinem Ofen schenken.

Ich habe dir nichts getan.
Nun ist mir taurig zumut.
An den Hängen der Eisenbahn
leuchtet der Ginster so gut.

Vorbei-verjährt-
doch nimmer vergessen.
Ich reise.
Alles was lange währt,
ist leise.

Die Zeit entstellt
alle Lebewesen.
Ein Hund bellt.
Er kann nicht lesen.
Er kann nicht schreiben.
Wir können nicht bleiben.

Ich lache.
Die Löcher sind die Hauptsache
in einem Sieb.

Ich habe dich so lieb.

Ich habe mir vorgestellt, was für ein Opfer es sein muss, eine Kachel aus dem Ofen zu verschenken. Sie könnte ja auch an einer Stelle entnommen sein, wo ihr Fehlen nicht so auffällt. Oder ist es doch mit Absicht eine sehr offensichtliche, um den Liebesbeweis in seiner Größe zu zeigen???
Es grüßt aurora
rotation777
rotation777
Mitglied

Re: Es ist die Liebe, die singt.......
geschrieben von rotation777
als Antwort auf caya vom 08.11.2010, 11:59:33
Alles kann warten,
nur die Liebe nicht.
Wer die Lebe warten lässt,
beleidigt den wichtigsten Gast
seines Lebens
und sieht ihn vielleicht
nie wieder.

(Hans Kruppa)
tranquilla
tranquilla
Mitglied

Re: Es ist die Liebe, die singt.......
geschrieben von tranquilla
Der Thriumpf der Liebe

Selig durch die Liebe
Götter - durch die Liebe
Menschen Göttern gleich!
Liebe macht den Himmel
Himmlischer - die Erde
zu dem Himmelreich


Friedrich Schiller




sagte es gleich am Anfang, im ersten Vers der Hymne - sechs kleine Zeilen reichen aus, um die Wirkung der Liebe zu beschreiben.

Traurig wäre es, wenn sie in Vergessenheit geraten würde, die Liebe.

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caya
caya
Mitglied

Re: Es ist die Liebe, die singt.......
geschrieben von caya



Liebeslied im Dezember

Es hat nun all die Stunden
still vor sich hin geschneit.
Die Erde ist verschwunden
in Schnee und Ewigkeit.

Wir gehen über die Wellen
des Hügels und über das Feld.
Kein Ruf, kein Hundebellen ...
Wir sind allein auf der Welt.

Unmerklich schon und leise
verwandelt sich der Tag.
Der Abend auf seine Weise
erhebt sich hinter dem Hag.

Wir wollen nichts mehr sagen,
die Worte sind so laut.
Was wir im Herzen tragen,
ist uns ja alles vertraut.

Und wenn dann so beim Wandern
sich Schulter an Schulter lehnt,
fühlt einer bei dem andern,
wie er sich nach ihm sehnt.

Die Flocken im Fallen sich drehen,
die Dämmerung hüllt uns ein.
Wir wollen - nur - so - hingehen
und ganz aneinander sein.

Manfred Hausmann
(1898-1986)

In der herrlichen Winterlandschaft ein wunderschönes Gedicht zum Nachempfinden.
Caya

gerry
gerry
Mitglied

Re: Es ist die Liebe, die singt.......
geschrieben von gerry
als Antwort auf caya vom 28.12.2010, 13:58:35
Ich fand ein schönes Wintergedicht über mein Ostptreußen:

Träume, wie noch Schlitten fuhren,
Furche zeichnend in den Schnee,
ob im Memelland, Masuren,
auf den Wegen, auf dem See.

Dampfend unter warmen Decken,
stampften Pferde vor mir her.
Rappen, Braune oder Schecken,
durch ein weites, weißes Meer.

Wo der Wälder Wipfel winken
auf den Bergen, tief im Tal,
ließ Frost wie Diamanten blinken
im Sonnenlichte Schneekristall.

Und so fuhren Pferdeschlittn
im Januar und Februar
nach der Alten guten Sitten
in ein wieder neues Jahr.

Von Rudolf Kukla.
caya
caya
Mitglied

Re: Es ist die Liebe, die singt.......
geschrieben von caya
als Antwort auf gerry vom 28.12.2010, 15:32:16
Das ist ein wunderschönes Gedicht, Gerry.

So stell ich mir den Winter in Ostpreußen vor.

Wußtest du, dass deine Heimat auch meine Heimat ist?
Ich war 2006 das erste Mal dort, in Memel und auf der Kuhrischen Nehrung.....
Unbeschreiblich schön ist es dort.

Deine Liebe zu deiner Heimat teile ich, und habe Sehnsucht nach diesem würzigen Geruch der Ostsee und dem feinen, weißen, endlosen Strand, den ich kannte, als ich ein Baby war.

Lieben Gruß
Caya

Medea
Medea
Mitglied

Re: Es ist die Liebe, die singt.......
geschrieben von Medea
als Antwort auf caya vom 30.12.2010, 17:08:42
Danke Caya, daß du den thread wieder hochgeholt hast.

Liebes-Traum

Nun ist es Nacht.
Es träumte mir
ein Bett gemacht
das hätten wir
und lägen dicht beisammen.

Mit Küssen dort
auf unsrer Haut
an jedem Ort
der uns vertraut
so ständen wir in Flammen.

Bis aufgebraucht
und müd' wir dann
in uns getaucht
als Frau und Mann
in Liebesperlen schwammen...

© Helga Kurowski


(M.)

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