Plaudereien Erste Bekanntschaft

Also, da muss ich auch ganz entschieden widersprechen!
Da bedienst Du nur ganz billige Klischee's, liebe Frau O.
Es gab damals in der DDR die "Exquisit-Läden", die modische Kleidung in bester Qualität führten.
Zugegeben, der Großteil der Bevölkerung konnte - der hohen Preise wegen - dort nicht einkaufen.
Wir leisteten es uns hin und wieder.
Als ich 1978 das erste Mal die Bundesrepublik besuchte, fargte mich meine Mutter, woher ich den tollen, hochmodischen Anzug her hätte, der auch in Dortmund seinen Preis hatte.

Ballonseidene Joggingjacken habe ich damals hier nicht gesehen. Vielleicht hägtte ich mir auch eine zugelegt...
Noch heute besitze ich ein Paar Winterstiefel aus dem "Ex", die einfach nicht kaputt zu kriegen sind
und mir beim Schneeräumen im Winter noch gute Dienste leisten.

ach olgalein......

ich würde mir im katalog nie ein dirndl aussuchen... massenware, die dann auf jedem fest doppelt und dreifach zu sehen ist.

ich bevorzuge einzelstücke.

außerdem haben sie mal wieder nicht richtig gelesen... ich schrieb, dass ich zu dem sportlerball sehr wohl im dirndl gegangen wäre, weil ich dirndl mag.

und was ich vor 20 jahren trug, waren jeans der marke lewis und h.i.s.

und nix von chic & apart

heute geh ich auch nicht zu chic & apart, weil da alles massig verkauft wird. das muss ich nicht haben.

tun sie doch bestimmt auch nicht in ihrem mondänen münchen, oder?

also erstmal frau oberschlau, so viel zeit muss sein

wenn mir das so aufgefallen ist, kann ich es doch auch sagen. damit greife ich niemanden an. ist ja gleich ins auge gefallen, wenn jemand so exotisch angezogen daher kam.

und ich schrieb auch, dass die jogginganzüge aus tschechien waren, weil meine cousine da ja in urlaub hin durfte. die sachen wurden auch gleich angezogen und die etiketten rausgetrennt, weil an der grenze ist es schon vorgekommen, dass sie ärger bekamen, weil sie garderobe aus dem land ausführten. sie hatten immer eine heidenangst vor dem zoll, haben aber trotzdem ihre garderobe dort gekauft, weil es da billiger war.

und wenn deine stiefel so lange halten ist doch gut, nur das mit dem anzug kommt mir doch ein wenig übertrieben vor. ich habe in den exquisitläden keine hochwertige garderobe gesehen, als ich in dresden war. nur sauteure feinstrumpfhosen, die auch nicht länger hielten als im westen. meine ging nämlich kaputt und ich musste eine neue haben. die hielt auch nicht länger als meine von zu hause. nur kostete die dort 33 mark und meine 1,95 DM.

kinderschuhe habe ich in sangerhausen auch gekauft, weil wir ja 250 mark los werden mussten, was lag da näher, als schuhe und handtücher. die schuhe waren hübsch und aus leder von guter qualität. aber eben sehr teuer.

mein lieber Gerry,
ich bin so froh, dass du aus deinem Koma wieder erwacht bist. Immerhin war es ein schöner Grund in diesen Zustand zu verfallen.
Was würde der ST ohne dich sein? Unvorstellbar.
Ganz lieb grüßt Renie

Also gut, dann nehme ich mir die Zeit, werte Frau Oberschlau.
Eigentlich habe ich es nicht nötig, hier zu übertreiben.
Ich weiß nicht ob Dir bekannt ist, dass es in der damaligen DDR eine "Gestattungsproduktion" gab?
Da wurden für westdeutsche Firmen Produkte hergestellt, u.a. für Salamander, Bleyle, Neckermann, usw.
Viele Sachen, die von den Bundesdeutschen Firmen nicht abgenommen wurden, weil sie kleine Fehler hatten,
landeten in den "Exquisitläden" in den "Delikatläden" oder sogar im "Intershop".
Hier nannte man es "Wertabschöpfung", weil in der DDR-Bevölkerung viel Geld vorhanden war, das in den normalen Läden nicht ausgegeben wurde, weil die Qualität schlecht war oder nicht dem Modetrend entsprach.

Der Betrieb, in dem ich angestellt war, produzierte für Neckerman Grillpfannen, Gestelle für Klappbetten
und für "Volkswagen" Zylinderköpfe.
Wie Jeder weiß, betrug die Wartezeit für einen PKW durchnittlich 15 Jahre.
Daran änderte auch die Einfuhr von "Golf, Citroen und Volvo nichts.
Es gab ja hier den Widersinn, dass ein gebrauchtes Auto teurer gehandelt wurde als ein neues.
Nur, weil da die Wartezeit kürzer war.

Meine Mutter - auch meine Schwester - waren damals über den Schnitt und die Qualität meines Anzug's sehr erstaunt.
Viele Sachen wurden schlechter gemacht als sie wirklich waren.
Glaub' mir, ich weiß wovon ich schreibe.

was du über die DDR schreibst stimmt 100 %. Ich selbst habe es
fast 50 Jahre miterlebt.

Frau Oberschlau - ich weiss nicht mal, was chic + apart sein soll.
Kann Ihnen aber gerne raten, dass Sie in München Dirndl nach Einzelanfertigung bekommen (die passen dann auch bei jeder Figur), allerdings beginnen die Preise bei 1.500.-- Euro. Ob sich dies für einen Sportlerball irgendwo ausserhalb Bayerns wirklich lohnt? Olga

das dachte ich m ir schon, dass frau olga nicht bei chic & apart einkauft.

C & A ist doch sicherlich ein begriff, oder? ich nenne es auch manchmal chris & anthony, klingt besser als C & A, oder ganz früher brenninkmeyer

eine einzelanfertigng brauche ich nicht, weil hier zu lande kein oder kaum dirndl getragen wird. passt eben nicht nach niedersachsen.

und einzelstücke habe ich schon günstiger als 1500 € gesehen. wenn ich doch mal eines bräuchte, dann wüsste ich schon, woher ich es beziehe.

mein lieber gerry, es ging doch nur um die frage, ob man den unterschied erkennt, wer aus ost oder west ist. hast du doch selber gestellt.

ich sagte, dass kurz nach der wende, der unterschied deutlich zu sehen war, eben an den klamotten. heute nicht mehr.

ich habe früher auch von C & A t-shirts aus der ehenmaligen ddr getragen, die meine eltern uns dort kauften. sogar in einem alten ddr-film habe mein t-shirt wieder erkannt, da erklärte man mir, dass das shirt aus der ehemlaigen ddr kommen, weil dort für den westen produziert werde.

Herrlich, diese Eskapaden zwischen Frau Oberschlau und Olga64! Macht weiter so! Da kann ich nur herzhaft lachen, und
Lachen tut gut!

Ein schönes Wochenende! margarethe