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Plaudereien Eisbär Knut ist tot

pilli
pilli
Mitglied

Re: Eisbär Knut ist tot
geschrieben von pilli
welch labsal für meine sinne, die kommentare von dutchie und longtime zum frühstück zu lesen.

schon gestern nacht wollte ich dutchie antworten; aber mit rücksicht auf die flut der mails von den trägern der falsch verstandenen tierliebe, die in der seniorentrefflichen runde zu finden sein könnten, und das fach des webmasterteams vollmüllen könnten, habe ich mir das vergnügen versagt.

viel zu viele merken einfach nicht, dass es keine tierliebe ist, am zaun des eisbärengeländes zu hunderten zu stehen und zu starren auf immer wieder das gleiche tier. für Knut gab es wenig freiraum, wohin sollte er laufen, den sich wie narren gebärdenden menschenhorden zu entfliehen?

was ihm blieb, war letztendlich sich anzupassen an menschliches verhalten, so wie er von geburt an dazu gezwungen wurde. gewunken und gelacht haben die jetzt jammernd trauernden, wenn Knut sie nachgemacht hat...sooo niedlich fanden sie das gestörte verhalten des tieres und beklatschten seine versuche, vermenschlicht zu werden.

fatal nur, wenn es stimmen sollte, dass er selbst wenige tage vor seinem tode gezwungen worden sei, mit seiner mutter im gleichen gelände zu leben, die ihn ständig bedroht hat; wie sadistisch ist das?

hoffte der geldgeile zoodirektor auf ein verkaufsträchtiges "happy end" zwischen eisbär-mammi und Knut?

vielleicht ordert die zooleitung von den eingegangenen spenden jetzt esoterisch verbrämt agierende und dem mammon verfallene tierpsychologen, der zurück gebliebenen eisbär-mammi den tod des geliebten söhnchens zu verstehen?


--
pilli
Re: Eisbär Knut ist tot
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pilli vom 25.03.2011, 11:55:08

knut wurde von anfang an nicht als BÄR angesehen.
eher ein kuscheltier, das man verhätscheln konnte.

als erwachsener bär war er schon nicht mehr ganz so attraktiv für
die menschen. außerdem wurde er - bären sind eher einzelgänger -
mit drei alten bären (noch dazu weiber :))))) gehalten.

so wundert es eigentlich nicht, daß er nicht alt wurde.

aber der grund seines ablebens soll ja ein hirnschaden gewesen sein.

nasti
nasti
Mitglied

Re: Eisbär Knut ist tot
geschrieben von nasti
als Antwort auf longtime vom 25.03.2011, 10:03:24
Ich bin ein visueller Typ

mir gefiel der Knut nur als Babybär, die erwachsene WeiseBären sind unförmig.
Der tote Knut wie er leblos schwamm in Wasser bekam ich gerade beim essen, ich musste sofort aufhören so eklig fand ich das ganze. Später sah ich ein Programm in TV über über vollgefressene Europäer, mein Appetit ist wieder sofort vergangen
So profitiere ich von TV manchmal, jetzt kann ich ohne Diät hungern, beim Japan Krise hatte ich Fresssucht. *gg*
Wahrscheinlich schlägt bei mir alles auf Magen. Ich möchte nicht einmal das leblose weise Bärkörper sehen, obwohl? Die beste Diät.

Nasti

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Mitglied_81b4260
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Re: Eisbär Knut ist tot
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.03.2011, 12:00:00
Für mich ist die ständig am Köcheln gehaltene Hype um diesen Eisbären ein Ausdruck für die Ferne vieler Menschen zur Natur. Tierliebe äußert sich nicht in dieser übertriebenen Zuneigung zu einem Tier, das dem Kindchenschema perfekt entspricht und sich daher wunderbar zur Vermarktung eignet.



"Gehirnschaden": Ich möchte, dass dieser Schaden hinterfragt wird, da dieses Wort nichts, aber schon gar nichts erklärt.
clara
clara
Mitglied

Re: Eisbär Knut starb an Gehirnerkrankung
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 24.03.2011, 15:39:56
Im Nürnberger Zoo durften heute erstmals ein Eisbär-Zwillingspärchen raus an die Frühlingsluft. Die sind genau so drollig wie es Knut als kleiner Bär war. Empfehle allen trauernden Berlinern eine Stippvisite nach Nürnberg. Dem Zoo käme es auch zugute, wenn man an die Einnahmemöglichkeit denkt. Olga

Dem Tierpark Hagenbeck in Hamburg gelang die Nachzucht der ebenfalls stark vom Aussterben bedrohten Kamtschatkabären. Mitte April werden die beiden Kleinen der Öffentlichkeit vorgestellt.

Für mich besteht die Berechtigung der Zoos heute hauptsächlich in der Arterhaltung. Aber auch dies sehe ich kritisch, denn was nützt es, wenn Tierarten zuletzt nur noch in Zoos existieren können, weil ihnen der natürliche Lebensraum abhanden gekommen ist! Dann ist es nur noch ein künstliches am Lebenhalten zwecks Begaffen, abgesehen von den Einnahmen für den Zoo!

Dieses Foto vom Kamtschatka-Bärenpaar in Hagenbecks Tierpark habe ich vor 2 Jahren aufgenommen.



Clara
liz
liz
Mitglied

Re: Eisbär Knut starb an Gehirnerkrankung
geschrieben von liz

Ein langer Thread über einen toten Eisbären.

Gab es hier jemals so viele Beiträge zu einem misshandelten, missbrauchten oder ermordeten Kind?

Eine sehr nachdenkliche
Liz






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liz
liz
Mitglied

Re: Eisbär Knut starb an Gehirnerkrankung
geschrieben von liz
als Antwort auf clara vom 25.03.2011, 12:17:19

Für mich besteht die Berechtigung der Zoos heute hauptsächlich in der Arterhaltung.
Clara


Das wäre das einzige Argument welches ich akzeptieren könnte.
Dazu gehört dann aber auch das Auswildern der Tiere.

Ich bin der Meinung, dass Tiere im Zoo-Knast niemals artgerecht gehalten werden können.





uki
uki
Mitglied

Re: Eisbär Knut starb an Gehirnerkrankung
geschrieben von uki
als Antwort auf liz vom 25.03.2011, 12:40:55
...dass Tiere im Zoo nicht artgerecht gehalten werden können.

Dem stimme auch ich zu, doch wird in den letzten Jahren sehr viel getan, um den Tieren mehr Auslauf und damit mehr "tiergerechten Komfort" zu bieten.

Wer generell gegen die Haltung von Tieren in Zoos ist, muss auch, oder sogar erst recht, gegen die Haltung von Haustieren jeder Art sein.

Nicht zu vergessen die Haltung und Zucht von Schlachttieren und Pferden die zu sportlichen Zwecken gehalten werden.

Müsste nicht auch ein Zufüttern der Vögel im Winter unterbleiben? Artgerecht ist das sicher auch nicht.

Was ich damit ausdrücken will?
-nachdenken-

-uki-
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Eisbär Knut starb an Gehirnerkrankung
geschrieben von eleonore
knut hat den zoo berlin finanziell bestimmt nicht geschadet.
was ich von den ganzen knut-hype gehalten habe, lassen wir es lieber.

was zoo's angeht:
bald werden manche tiere nur noch in zoos zu sehen sein, was dann auch keine alternative ist wegen inzucht.

vor einigen tagen sah ich eine sendung über den amur gebiet in russland.(traumhaft schöne landschaft)
dort sah man den amur-leoparden, von diesen tiere leben schätzugnsweise nur noch 40 stück.
auch der amur tiger ist hochgradig gefährdet, der schneeleoparden dito.

aber nicht verzagen, wir bekommen diese wunderschöne welt mit sicherheit kaputt :(
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
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Re: Eisbär Knut starb an Gehirnerkrankung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf uki vom 25.03.2011, 12:57:34
Ich bin nicht der Meinung, dass Tiere in einem Zoo nicht so gehalten werden können, dass sie ein annähernd zufriedenes Leben führen können.

Es kommt einfach auf die Tierart an.
Bei Eisbären erscheint es mir ausgesprochen schwierig. Mein persönlicher Eindruck bei Zoo-Eisbären war immer Bedauern.

Erhaltungszucht ist sinnvoll - erfordert aber sehr viele Kenntnisse und kann auf die Gefühle der Zoobesucher nicht unbedingt Rücksicht nehmen.

Darüber kann ein Zoo einen sehr gr. Beitrag zur Tierkenntnis, Tierliebe und auch zum Verständnis von ökologischen Zusammenhängen bieten.

Dazu gehört, dass die Manie, jeder Zoo müsse möglichst viele Tierarten zeigen, bereits längs Vergangenheit ist. Es muß aufgezeigt werden dürfen, wenn Wölfen, Mardern, Affen, Eisbären, Papageien... nur ein Minimum an Lebensqualität geboten wird.

Die Haustierhaltung ist ein anderes, sehr weites Kapitel, das ebenfalls keine absoluten Verallgemeinerungen erlaubt.

PS: Zufüttern im Winter bei Vögeln ist vor allem für den Fütterer und Betrachter wichtig, nicht für den Erhalt eines Vogelbestands.

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