Plaudereien Einfach so!
Guten Morgen, Ihr alle, aus dem wolkenlosen Ostbayern.
Liebe @Roxanna,
der Baum ist wirklich sehr bizarr, aber äußerst fotogen. Danke fürs Zeigen und auch für die anderen Bilder, Gedichte, Texte, die ich heute morgen, versucht gelassen und achtsam, schon gelesen habe.
Ja, man wird dünnhäutiger, Roxanna. Durch Alter, aber auch durch die Pandemie. Das erste Jahr fand ich gar nicht so schlimm, muss ich sagen. Aber dass wir nun, am Ende des zweiten, immer noch so gefährdet sind, vielleicht gefährdeter denn je, dass wir immer noch keine Kontakte haben sollten, dass immer noch dieses Damokles-Schwert von Krankheit, Verlust, Sterben und Tod über uns hängt, gar nicht zu reden von den sozialen Verwerfungen, den Schäden an den Kindern, ihre Ängste, ihre seelische, soziale, schulische Überforderung, all das lässt bei mir keinerlei Weihnachtsstimmung aufkommen. Im Gegenteil, mir ist weh zumute.
Der einzige "Trost", der zugleich auch so schrecklich ist: Dass es vielen so geht. Selbst im Leid ist Solidarität wichtig..., leider aber nicht für alle.
Liebe @Mareike,
ich überlege, ob ich mich nicht mehr "verwirren" sollte, Du weißt, was ich meine...
Liebe Grüsse Euch allen!
Der Waldler
Guten Morgen an alle!
Lieber DW
Dieser Tage habe ich mich wieder etwas intensiver den Texten von Toon Hermans zugewandt.
Sie sind einfach, poetisch und wahr und dadurch sehr tröstlich.
Er verstarb April 2000 aber seine Gedanken sind zeitlos.
Vom Sterben schrieb er mal sehr kurz und bündig:
"Man stirbt nicht auf einmal, sondern jeden Tag ein wenig.
Befremdend ist, dass man die kleine Bisschen vergisst."
"Sterven doe je niet ineens,
maar ieder dag een beetje
en ´t is vreemd
die kleine beetjes
die vergeet je."
Seine Frau verstarb in den 80er Jahren an Krebs. Er hat sie begleitet und darunter sehr gelitten.
Und dennoch oder gerade durch diese Erfahrung konnte er immer wieder Menschen mit seinen Texten und seinem Wesen Mut machen.
Ein wesentlicher Satz - auch fürs Forum - : "Wenn wir uns nicht mehr verstehen, ist die Welt eiskalt.
Drum mag ich in dem Zusammenhang nicht von Verwirrung sprechen - es is erschreckender.
"No apple would ripen anymore As once in paradise If we don't understand each other any longer The world would be as cold as ice.... I would die from the cold And my breath would freeze If I would lose your love Without you there is no love "
Mareike
Und trotzdem versuche ich so ein gewisses Grundvertrauen zu behalten, was mir mal mehr, mal weniger gelingt, um nicht in einem tiefen Loch zu versinken. Es ist, wie es ist und es kommt, wie es kommt.
Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Reinhold Niebuhr
LG
Roxanna
Es scheint übrigen ein schöner Tag zu werden, frostig, aber gerade versucht die Sonne durch die Wolken zu kommen.
Ich denke, dass Menschen, die tiefen Schmerz erlebt haben, wissen worum es in diesem Leben geht, wenn sie sich diesem Schmerz stellen können und ihn nicht verdrängen. Begegnungen mit einem solchen Menschen können kostbar sein.
LG
Roxanna
Toon Hermans und Herman van Veen - ja 2 Großen der niederländischen Dichter und Sänger- seelenverwandt!
Ich werde schauen, ob ich es einigermaßen befriedigend übersetzt bekomme - das Poetische geht bei der Übersetzung leider verloren.
Kann es sein, dass die Einfach-so!-Belegschaft mal eine kleine Aufmunterung braucht? 😏
Vielleicht schafft dies ja der 13-jährige Harrison Crane aus England. 😊
LG
Roxanna
"Gäbe es die Liebe nicht
würden Flüsse nicht mehr fließen
Vögel nicht mehr fliegen
Gäbe es die Liebe nicht
würde der Strand sich vom Meer entfernen
Sie hätten sich nichts mehr zu erzählen
....
der Mond würde nicht mehr leuchten
kein Dichter mehr Gedichte schreiben
Nirgendwo wären Blumen
Die Erde ohne Farben
Überall verschlossene Türen
Und die Uhren würden nicht mehr schlagen.
Sex würde keinen Spaß mehr machen
und bald wäre die Welt ausgestorben.
Die Sonne würde nicht mehr strahlen
der Wind nicht mehr atmen.
...
Kein Apfel mehr reifen
wie einst im Paradies
Wenn wir uns nicht mehr verstehen würden
dann wäre die Welt eisig kalt
Ich würde sterben vor Kälte
mein Atem erfrieren
wenn ich Deine Liebe verlieren würde
denn ohne Dich gibt es keine Liebe..."
Drum bin ich der Meinung: Öffen wir uns für die Liebe! Lenken wir unsere Sinnen auf alles Gute und Schöne!
Nur so verliert Corona seine Macht ...
L G
Mareike
Es gibt wohl kaum einen Menschen, der sich nicht nach Liebe sehnt und doch ist sie nicht so leicht zu finden oder man wird nicht so einfach von ihr gefunden. Vielleicht steckt auch manchmal Angst dahinter, sich "auszuliefern", etwas von sich aufgeben zu müssen, wenn man tief, innig und vielleicht sogar bedingungslos liebt. Sigmund Freud hat gesagt, " Niemals sind wir so verletzlich, als wenn wir lieben".
Liebe ein großes Thema 😊. Würde mehr geliebt, hätten wir sicher einige oder sogar viele Probleme nicht.
LG
Roxanna
Ich sehe es mitlerweile etwas anders.
Liebe heißt für mich sich öffnen und annehmen.
Ich begegne sie überall, brauche nicht zu suchen ...
Toon Hermans liebt auch humorvolle Wortspielereien.
So beschreibt er jemand der ständig die große Liebe, das große Glück suchte.
Und wegen dem Große war sein Blick immer nach oben gerichtet und er wurde nicht fündig.
Erst als er sich bückte, lag ihm das Glück zu Füßen ...