Plaudereien Einfach so!

Guten Morgen, liebe Bänkler

liebe Roxy und Maria,

àpropos 'Der gebende Baum' - (der bis zur 'scheinbaren'? Selbstaufgabe nur GIBT) - lässt mehrere Interpretationen zu, find ich.
Als ich es (vor mehr als 20 Jahren) las, tat mir a) der Baum leid,
und b)  hatte ich dann den Eindruck,  dass es dem Autor um eine ökologische 'message' geht, mit dem Baum als Vorwand .
Wunderbar illustriert.

Ein Kinderbuch? (Hatte ja ein Fragezeichen gesetzt) - ich habe es ganz bestimmt meinem Enkel vorgelesen, habe aber absolut keine Erinnerung - weder an meine Vorleserei  noch an seine Reaktion.
Wenn ich ihn sehe (Weihnachten), werde ich ihn fragen.
Interessiert mich jetzt..😏

Marias  Auslegung finde ich schöner und positiver.

Lese gerade, dass er (Shel Silverstein) songs für Johnny Cash und Mick Jagger geschriebeb hat...whow..😉
Gruss Val
 

Ich glaube nicht, dass er sich "ausgebeutet" fühlte... Er war 'glücklich'...
LIEBE war sein Leben!


Maria

@val - schau mal:
 

@omaria

.....na ja...... 😅       Gruss Val

Hatte der Baum denn nicht auch Zeiten, wieder Kraft zu schöpfen?!
Ja - in den Stunden/Tagen als er alleine war...

Das können Menschen auch, wenn sie (ihre) Kraftquellen gefunden haben!
Da bin ich mir sicher! Auch wenn das Leben mal so oder so verläuft...
Kein Weg ist nur gerade!



Maria

Ja!
Zu den Kraftquellen: Bei mir ist z B die Malerei - da bin ich ganz bei mir, frage nicht, ob es Sinn macht, ob es sich verkaufen lässt und dergleiches mehr.

Dieses "Sich selbst sein können und dürfen" ist m. E. der Schlüssel zum Glück.
Da stellen sich solche Fragen wie "Ob es sich lohnt? "Ob man nicht ausgenutzt wird?" gar nicht.
Da fällt auch der Wunsch weg, wie man denn sein möchte - denn man ist, wie man ist. 😄

Im Kreis der Familie habe ich das große Glück, so sein zu dürfen, wie ich bin.
Hoffentlich bleibt das auch so, wenn das Alter seinen Tribut fordert.

Zur Zeit lese ich - mit Unterbrechungen - ein über weiten Strecken deprimierendes Buch: Das Recht der Alten auf Eigensinn: Ein notwendiges Lesebuch für Angehörige und Pflegende

Ich lese es, weil eine meiner Töchter ratlos ist, angesichts der Problematik des Umgangs mit einem "schwierigen" Schwerkranken.
Es ist, wie in einer Rezension beschrieben: Dieses Buch führt ziemlich schonungslos vor Augen, wie "blöd" wir doch manchmal reagieren, weil wir es ganz gut machen wollen.
Und wie wenig wir damit dem älteren oder kranken Menschen gerecht werden.

Mareike

Es freut mich, dass ihr liebe @val, @omaria und @Mareike mit dem Thema weitergemacht und interessante Beiträge eingestellt habt.

Ich will versuchen, ein wenig darauf einzugehen. Du, liebe @val hast damals so empfunden, wie ich jetzt, der Baum hat dir leid getan. Es entsteht der Eindruck, der Baum lässt sich ausnützen. Man kann sich da auch mal fragen, ob er damit den Egoismus des Jungen nicht auch unterstützt, wenn er ihm immer nur gibt? Oder hat er ihn dabei unterstützt, seine eigenen Erfahrungen im Leben zu machen?

Puh, gerade eben sehe ich beim Blick aus dem Fenster, dass, während ich unterwegs war, ein Baum hier abgesägt wurde. Es war eine sehr alte Birke, aber sie fehlt mir. Freien Blick habe ich nun aufs Haus gegenüber, auf den ich hätte verzichten können.

Ja, liebe @val, @omaria s Auslegung ist schöner. Was mir nur so zwiespältige Gefühle macht ist, wenn man das Verhalten des Baumes nun auf Menschen überträgt, dass kleine Mädchen doch früher so erzogen wurden, „zuerst müssen alle zufrieden sein, dann vielleicht darfst du auch mal an dich selber denken“, also geben, geben und viele Frauen haben das ja bis zur Erschöpfung getan.

Es ist doch wirklich interessant, was diese Geschichte unterschiedliches bei jedem auslöst. Möglicherweise spielen die Erfahrungen, die man gemacht hat, eine große Rolle, also durch welche Brille man schaut beim Lesen dieser Geschichte. Umso mehr würde mich nun interessieren, was sich ein Kind dabei denkt. Steht uns unsere Lebenserfahrung vielleicht manchmal auch im Weg und macht vieles komplizierter als es ist? Ich bin gespannt, liebe @val, ob sich dein Enkel erinnert und was er dazu sagt.

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein Mensch immerzu nur geben kann, liebe @omaria, wenn er nicht schon ein Heiliger ist. Die Kraftquelle, die ihr auch ansprecht sprudelt doch normalerweise nicht unentwegt. Sie kann auch mal versiegen und Mensch ist einfach erschöpft. Der Baum allerdings behält ja seine Wurzeln und kann aus der Erde immer wieder Kraft ziehen.

Was du geschrieben hast, liebe Mareike, ich zitiere

"Leben und lieben: Stehen, wurzeln, blühen, welken und wieder blühen ....
nichts anderes sein wollen, als was man ist ...
Solche Freunde möchte man haben.
So müßte man selber sein .."

da sind die Tiere und die Natur doch eindeutig im Vorteil. Sie kennen ihre Aufgabe und die erfüllen sie und müssen nicht immer wieder nach dem Sinn fragen. Nur, wenn der Mensch dazwischenfunkt, gerät etwas aus dem Gleichgewicht.
Ich denke auch, Mareike, dann wenn wir ganz bei uns sind, kommen wir auch am ehesten an unsere Kraft, aber als Dauerzustand ist das doch auch nicht zu haben. Möglich wäre es nur in seiner Mitte ruhend, auch das kann nicht auf Dauer gehalten werden. Und Menschen um uns zu haben, die uns so lieben und nehmen, wie wir sind, was natürlich auch umgekehrt so sein sollte, das gehört auch zu den ganz großen Geschenken des Lebens, die nicht jedem gegeben sind.

Peter Maffays „Baum des Lebens“, liebe omaria, ein schönes Lied. Danke, dass du es eingestellt hast.

Ihr habt so gehaltvoll geschrieben, dass ich gar nicht wirklich ausreichend darauf antworten kann. Ich stelle mir gerade vor, wie es gewesen zusammen an einem Tisch zu sitzen und sich über das, was die Geschichte ausgelöst hat, zu sprechen. Lebhaft wäre es zugegangen 😃.

Dank nochmal und herzliche Grüße
Roxanna
 

und jetzt mal ein Baum, eine Birke, die ihre Bodenständigkeit wechseln wollte, so kann es gehen bei Hildegard Knef: