Plaudereien Einfach so!
Liebe Charlie,
ich habe Deinen Beitrag erst gelesen, nachdem ich den meinen geschrieben habe, Du sprichst mir wirklich aus der Seele, genau so ist es!
Hier auf dem Dorf geht es so weit, dass der Paketbote (der auch Briefträger ist) ein Paket, das er nicht zustellen konnte, wieder mit nimmt und am nächsten Tag erneut versucht, zuzustellen.
Und noch etwas kann ich bestätigen: Die Menschen hier sind nicht neugierig. Unsere leichte Sorge war, dass täglich jemand vor der Tür stünde, um zu plaudern. Aber nix. Man bietet Hilfe an, mehr nicht. Diese Mischung aus Hilfsbereitschaft und freundlicher Zurückhaltung ist es gerade, die uns gefällt.
Und zumindest die Waldler hier hatten ja auch gar keine andere Wahl. Sie waren immer aufeinander angewiesen. Die Gegend des Ostens von Niederbayern/Oberpfalz war immer das Armenhaus Bayerns und Deutschlands. Nach dem Krieg war es besonders hart, die tschechische Grenze, und damit die Grenze zu einer GANZ anderen Welt, war nur 4 km entfernt, überall Wachtürme, Minenfelder. Hier machte niemand Urlaub. Touristen gab es nicht, brachten also auch kein Geld. Das Land eignet sich nur für Gerste und einige härtere Gemüsesorten. Die Dörfler "im Woid" (im Wald) waren auf sich selbst und auf "den anderen" angewiesen, "München" war weit, zumal sich die "Großkopferten" ("höhere" Person, "Oberer", also die, die das Sagen haben) sich ja sowieso nicht um den Osten des Freistaats kümmerten. Erst als F.J. Strauß Wackersdorf für seine Atompläne entdeckte, wurden die Menschen hier "umschmeichelt", aber da kannte er die Oberpfälzer nicht! Sie haben Wackersdorf (das nur ca. 40 km von uns entfernt liegt) verhindert und sie sind bis heute stolz darauf!
Ach, jetzt komme ich wieder ins Plaudern, sorry. Ich wollte eigentlich nur sagen: ich stimme Dir von Herzen zu!
Die uns allen einen angenehmen Tag und einen schönen guten Morgen!
DW
guten morgen,
wo man auch lebt, hat vorher man auch überlegt, wie es denn sei, ist dort auch besser, dem Alter etwa angemess'ner. Wär nur die Stadt jedermanns Glück, blieb keiner auf dem Land zurück.
So weiss wenn dann man älter ist, wo es ist gut und wo es Mist. Besonders wir Senioren haben verschiedenes ja schon probiert, man weiss auch, wo man sich geirrt.😉
Was für eine schöne Geschichte!!!
P.S. Sicherheitshalber habe dann noch den analogen papierenen Kalender an der Kastenwand in der Küche kontrolliert. Aufatmen: Der hat nicht umgestellt! 😊
Ich habe ein 9 Jahre altes Auto, da muß ich die Zeit immer selbst umstellen, viel zu kompliziert, jedes Jahr zweimal setze ich mich dazu ungern ins Automobil. grrrrrrrrrrrrrr
Ein Mensch, wie ich, jenseits der 80
kann nicht mehr sagen, macht sich,
er haushaltet mit seinen Sinnen,
kann niemals mehr von vorn beginnen,
ansonsten lebt sichs ungeniert,
weil man ja nicht mehr jünger wird.
(Meine persönliche Selbstironie, sowas fällt mir spontan ein, paar Minuten, ned mehr😃)
Ich war zwar ganz innen drin immer schon auch ein Naturmensch - mein Vater hatte damals ein Grundstück im Norden von Berlin gepachtet und daher kannte ich auch diese Seite. Als Kind sieht man vieles eh noch anders. Als Jugendliche und auch später war Berlin ganz einfach unser Lebensmittelpunkt und das in jeglicher Hinsicht - andere Gedanken gab es kaum aber ich muss sagen, wenn wir so unterwegs waren, hatte ich auch immer die Sehnsucht nach Natur, Haus und nach Grün...
Das es dann überhaupt so kam...ich mal im Speckgürtel leben würde, hätte ich auch nicht wirklich gedacht. Hatte auch Probleme und bin erst nach 4 Jahren aus Berlin weg aber dann war ich innerlich auch bereit.
Ich muss aber auch sagen, ich wäre nie dort hingezogen, wo nun so garnichts ist...ich brauchte immer auch den ausgestreckten Arm nach Berlin..., schnell mal hin, Kultur oder auch shoppen oder nur mal schauen , hin und wieder muss sein. Das gibt mir dann immer noch das, was ich im Inneren noch zu 50 % bin...Berlinerin.
Ich bin aber derweile wirklich kaum noch dort, es hat sich vieles, ja zu vieles negativ verändert aber vielleicht bin ich einfach nur älter geworden..., sehe heute vieles kritischer, bin empfindlicher.
Landleben, wie du es schilderst ist ja hier im Speckgürtel Berlins nicht wirklich. Es ist nur viel ruhiger und auch schöner aber es ist in gewisserweise eben noch etwas städtisch aber eben auch sehr viel gemütlicher .
Das genau ist aber auch gut so.
Ja, lieber Waldler...alles hat seine Zeit, denke ich und letztlich ist es auch gut so.
Kristine
Ich habe ein 9 Jahre altes Auto, da muß ich die Zeit immer selbst umstellen, viel zu kompliziert, jedes Jahr zweimal setze ich mich dazu ungern ins Automobil. grrrrrrrrrrrrrrEin kleiner Trost für dich: Ich habe einen topmodernen Toyota Prius. Vorher in den beiden Vorgängern stellte sich die Zeit selber um. Und nun in diesem topmodernen muss ich wieder von Hand. Die sollten sich was schämen!
Ich sag mal so, dieses klassische Landleben (Prospekt, Zeitschrift) ist hier nicht so ausgeprägt, da spürt man eben doch noch die Nähe von Potsdam und Berlin. Aber genau das ist für mich gut so. Ich denke auch, dass genau deshalb auch viele in den Speckgürtel ziehen - man hat noch die Stadt "nebenan".
Ich könnte nie in einer Gegend leben, wo nichts ist außer Häuser. Das wäre mir eben zu einsam.
Kristine
Mein Auto ist auch schon 8 Jahre alt und ich stelle die Uhr nicht um, sondern rechne im Sommer einfach um.
In der EU soll ja zur Zeit in der Diskussion um Abschaffung der Sommerzeit darum gerungen werden, ob Sommer oder Normalzeit als alleinige Zeit eingeführt werden soll. Warum nur nimmt man nicht die Normalzeit und richtet sich nach der Natur.
Anderl