Plaudereien Einfach so!
Genauso ist es! Man grüßt sich beim Sonntagsspaziergang, auch wenn man sich nicht kennt, man sieht, ob der Nachbar in Urlaub ist, weil er den Mülleimer schon 2 Tage vor Fälligkeit an die Straße geschoben hat und man bekommt mit, wenn etwas " anders" ist als gewöhnlich und bietet Hilfe an.
Das Zusammenleben auf dem Land habe ich auch schätzen gelernt.
euer Thema: Wohnen in der Stadt oder auf dem Land ?
habe ich gelesen und finde es sehr interessant. Eure Erfahrungen in der Stadt und auf dem Land, wo ist es besser, besonders, wenn man älter wird und vielleicht noch krank dazu ? - Da würde ich persönlich die Stadt bevorzugen.
Über die Hälfte meines Lebens habe ich in Großstädten gelebt, bin oft umgezogen, wohnte in großen Vielfamilienhäusern. Da gab es keine Anonymität. Ich wollte das auch garnicht, denn man braucht auch seine Nachbarn, selbst wenn man noch sehr jung ist - und sei es nur das Briefkastenleeren während der Urlaube..
In allen den Stadthäusern habe ich mich beim Einzug oder gleich danach bei allen Nachbarn vorgestellt, ich klingelte einfach und es sah aus, aus freuten sie sich darüber.
Es waren sehr gute Hausgemeinschaften, immer mal wieder ein Plausch und man wusste das Wichtigste über die Hausbewohner, Ihre Lebenssituation und ihre Befindlichkeiten. Hin und wieder gab es auch Einladungen zum Käffchen, sogar in Nachbarmehrfamilienhäusern. Es wurde auch mal geklingelt, ob man ein Ei oder ein bisschen Butter ausleihen könnte usw.
Auf dem Land habe ich unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Im einen Dorf fühlte ich mich nicht wohl, fühlte mich ständig beobachtet, völlig fremde Leute sprachen einen oft komisch und überneugierig an und streiften sogar ums Haus ...
Im anderen Dorf lebte jeder in seinem Ein- oder Zweifamilienhaus so richtig abgeschottet für sich und suchte nur Kontakt, wenn etwas gebraucht wurde, was ich dann aus "ausnützen" empfand - also kein Interesse - nur bei Not - und da wurde dann noch sturmgeklingelt.
Na gut. Somit bin ich eher der Stadt zugewandt, aber wohl nur wegen dieser Erfahrungen.
Wenn es um Einkaufsmöglichkeiten oder Ärzte geht, Kultur etc. ist man in einer Stadt besser aufgehoben.
Ich wohne jetzt so um die Ecke, und obwohl nicht weit von einer kleineren Stadt und der Landeshauptstadt entfernt, gibt es hierher keinen Lieferservice, außer Pizza. Genau diese Ecke ist leider ausgeschlossen. Und ohne Auto wäre ich vollkommen aufgeschmissen. ÖPNV ist bescheiden und wird nur für Schülerbusse verbessert. Zu Fachärzten sind es weite Wege.
Einzig und allein wegen der Naturnähe wollte ich aufs Land ziehen. Und da bin ich jetzt, praktisch mitten im Wald, etwas sehr abseits. Ich bin dort zwar zufrieden und glücklich, denke aber manchmal: Was wird, wenn meinem Mann oder mir etwas passiert ? Alles kann sich von heute auf morgen schlagartig verändern.
Auf diesem Bänkchen schaut man vom Gebüsch aus, etwas versteckt und ungestört, auf weite Felder ... es passt einer, aber auch 4 oder 5 von euch drauf ! Thermoskanne Kaffee und Becher habe ich dabei und Streuselkuchen für alle.
Allen einen schönen Sonntag !
Liebe Grüße
Jil
meine innere Uhr kümmert sich nicht darum, dass die Zeit umgestellt wurde, bin einfach so zu gewohnten Zeit aufgewacht, also eine Stunde zu früh 😉.
Vielleicht ihr Lieben hängt das sich wohlfühlen, ob in der Stadt oder auf dem Land, einfach auch mit den Menschen zusammen, die man dort antrifft und da gibt es sicher auf dem Land und in der Stadt solche und solche. Zieht man irgendwohin, weiß man ja noch nicht so genau, mit wem man es dort zu tun hat. Die Erfahrung kommt erst, wenn man schon ein Weilchen da gelebt hat. Beides hat seine Vor- und Nachteile, das Stadt- und Landleben, wie alles andere auch. Danke, liebe @Jil, dass du von deinen Erfahrungen berichtest und so ein schönes Bänkle mitgebracht hast 😁. Auf ihm kann man sich sehr nahekommen 😉, weil man zusammenrücken muss. Immer tut es gut, wenn es möglich ist, sich nahezukommen und sich zu verstehen 😊 und das hat nicht unbedingt mit dem Wohnort zu tun.
Heute morgen habe ich euch etwas von Antoine de St. Exupéry mitgebracht
und wünsche euch einen guten Sonntag
Roxanna
Vor zwei Tagen schien noch die Abendsonne und lud zum Ausruhen ein.
Margit
Danke dir für dieses hübsche Bänkle und wünsche euch einen schönen Sonntag
Roxanna
Ein Mensch, der einfach so mal hier
ist offen und das lob ich mir.
Auch sind hier Bänke da zum Sitzen,
das bringt den Geist oft auch zum "Blitzen".😃
Liebe Kristine,
ich würde nicht sagen, dass eines besser als das andere ist. Als junger Mensch (sagen wir mal: unter 50) wäre es für uns undenkbar gewesen, auf dem Land zu leben. Nicht nur wegen der Kultur, Museen usw., sondern auch weil uns gerade die Anonymität in der Mietwohnung in der Stadt so gefallen hat. Man ließ uns in Ruhe, wir ließen die anderen in Ruhe.
Aber das hat eben auch Nachteile. Unsere Freundin lebt im westlichen Ruhrgebiet, in einer schönen Mietwohnung, mit 12 weiteren Mietparteien im Haus. Aber da hat während der letzten beiden Jahre NIEMAND mal gefragt, ob man für sie einkaufen oder etwas mitbringen könne. Wir selbst haben das in Essen/Köln/Bonn/Frankfurt/Düsseldorf auch nie erlebt, ja, manchmal wussten Bewohner aus dem Haus, denen wir zufällig im Keller begegneten, noch nicht einmal, dass wir in dem Haus wohnten und fragten, was wir dort zu suchen hätten. Wir haben uns auch in jeder neuen Wohnung den Nachbarn vorgestellt, sofern wir sie zuhause antrafen, oder sie die Türen öffneten. Aber näheren Kontakt wollten wir nicht, da beklage ich mich auch nicht.
Ob ich mir da etwas schön rede? Hm... Keine Ahnung. Ich sehe durchaus die Nachteile (größere Museen, Theater, ÖPNV, Entfernungen zu Ärzten usw.), sehe aber eben auch die Vorteile (Landschaft, Ruhe, Preise, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen).
Aber das Landleben ist auch hart! Wer hierhin zieht und das Landleben nur aus den Zeitschriften wie "Landlust" kennt, der wird sich sehr schwer tun. Idylle ist hier zwar, aber wenn man hinter diese guckt, kann es ganz schön hart werden. Über die schönen Bildchen in besagten Zeitschriften schmunzeln die Menschen hier... Es sind auch durchaus schon Menschen, die hierher gezogen sind, gescheitert, selbst solche, die Jahre NACH uns hierher zogen! Allein die Tatsache, dass es hier nur zwei Jahreszeiten gibt, 5 Monate Sommer, 7 Monate Winter ist gewöhnungsbedürftig.
Aber wir haben den Schritt, hierhin zu ziehen, nie bereut...
LG
DW
Guten Morgen an Euch alle in der "neuen" Zeit 😁 !
Liebe Jil, ich sehe weder Thermoskanne, Becher noch Streuselkuchen !
Wenn Du noch mal zurückgehst, bring bitte noch ein paar Sitzkissen mit 😁 !
Euch allen einen schönen Sonntag wünscht
Charlie
Einfach so
Es ist schon viele Jahre her. Der Männergesangverein machte seinen jährlichen Ausflug. In einer alten kleinen sahen wir, dass eine Hochzeit vorbereitet wurde. Der Dirigent sah uns an und fragte nur, habt ihr es noch drauf? Denn vor hatten vor kurzem zu einer Hochzeit gesungen. Na klar und der Pfarrer war auch einverstanden. Er wollt sich wegen uns etwas kürzer fassen. So standen wir dann pünktlich im Hintergrund der Kirche. Die Trauung begann und auf einen Wink des Pfarrers fingen wir an: Ich bete an die Macht der Liebe.
Alles drehte sich erstaunt um und dann flossen die Tränen. Danach verschwanden wir leise. Die haben nie erfahren woher wir kamen, wer wir waren. Wir waren einfach da.
Einfach so.