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Plaudereien Die Lebe der Spreche

angelottchen
angelottchen
Mitglied

Re: Die Lebe der Spreche
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf simba vom 07.09.2008, 15:46:27
tja, simba - einmal würde man vielleicht drüber hinwegsehen, wenn der selbe heini dann aber in der nächsten folge in einem anderen land edelstes fleisch probierten darf und es sich wie ne currywurst in den schlund schiebt, ohne zu kauen schlückt und wieder sagt : "einfach geil, das ist so geil...sowas krasses hab ich noch nie gegessen" ... dann bedauert man , dass für solche reportagen so viel geld rausgeschmissen wird

ok, jede generation hat irgendwie ihre jugendsprache - schon um sich abzusondern und von anderen zu unterscheiden - peinlich wird es, wenn ältere semester sich dieser sprache bedienen, um "modern" zu sein.

aber man sollte neuspachdummdeutsch nicht mit fachjargon bestimmter berufszweige verwechseln, auch wenn dieser ab und zu in die alltagssprache einfliesst und oft gar nicht gewusst wird, wovon da die rede ist.

Hier ein paar Beispiele
(quelle: http://journalismus.crynen.de)

Aufhänger
Meistens ist damit ein aktueller Anlass oder ein origineller Einstieg in die Darstellung eines Themas gemeint. Der Aufhänger kann aber auch der erste Absatz oder der fett gedruckte Vorspann sein. Daher wird in einigen Redaktionen der Aufhänger auch Vorspann genannt.

Aufmacher
Der Aufmacher in der Zeitung ist das Thema auf Seite 1, das die größte Schlagzeile trägt. Bei Zeitschriften kann dies auch das erste große Thema im Heft sein.

Dummy
Das englische Wort steht ursprünglich für Attrappe oder Versuchspuppe (Crashtest-Dummy).
Im Medien-Jargon ist damit häufig eine Musterseite/Arbeitsvorlage gemeint, die veranschaulichen soll, wie später einmal das Original aussieht.

Ente
Eine Falschmeldung

Galgen
Damit ist in Zeitungen und Zeitschriften jener redaktionelle Freiraum gemeint, der dann entsteht, wenn eine Anzeige werde die ganze Breite noch die ganze Höhe einer Seite füllt.

Schusterjunge
Das Wort hat nichts mit einem Schuster zu tun. Es umschreibt den Effekt, dass die letzte Zeile der Spalte die erste Zeile des neuen Absatzes ist... - was einfach nicht schön aussieht.


und ähnlich ist der Jargon beim Fernsehn.

Hier aber noch ein schönes Paradebeispiel ...


--
angelottchen
adam
adam
Mitglied

Re: Die Lebe der Spreche
geschrieben von adam
als Antwort auf uki vom 07.09.2008, 16:50:37
Hallo uki,

meiner Meinung nach ist es schon gebräuchlich zu sagen: Es entspricht nicht seiner "Denke" oder: Die "Schalte" nach ..... steht noch nicht. Noch nicht gehört habe ich z.B. "Spreche" oder "Streite". Es gilt also nicht allgemein.

Na? Hab ich nicht eine flotte "Schreibe"? Das geht wieder!

--

adam
miriam
miriam
Mitglied

Re: Die Lebe der Spreche
geschrieben von miriam
als Antwort auf adam vom 07.09.2008, 17:19:54
Deine Schreibe flott sein. Aber nur wenn Denke flott sein, auch Schreibe flott sein. Auch meine Spreche flott sein, weil Spreche auch von Denke kommen. So Spreche, Schreibe und Denke bei mir flotte.

Und Streite flotte sein, nur wenn Streite sein. Wenn keine Streite sein, dann auch nix flotte. Denn Schweige nicht sein flotte. Schade!

--
miriam

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bongoline
bongoline
Mitglied

Re: Die Lebe der Spreche
geschrieben von bongoline
als Antwort auf uki vom 07.09.2008, 16:50:37
na uki,

überlesen, daß ich, was Deinen letzten Satz anlangt, den Chat und nicht das Forum meinte, im Chat gibts schon gar keine ganzen Beiträge, aus denen Sätze zu wiederholen wären

--
bongoline
uki
uki
Mitglied

Re: Die Lebe der Spreche
geschrieben von uki
als Antwort auf bongoline vom 07.09.2008, 18:07:18
Adam, deine "Schreibe" wirkt flott, erfrischend und dynamisch.
Du bist up to date in deiner Denke.
Ich erwähnte auch schon, dass die "Denke" umgangsprachlich schon bekannt ist und die "Schalte" in der Fernseh u. Rundfunkbranche manchmal benutzt wird. Nur, deswegen werden diese Ausdrücke nicht grammatikalisch richtiger, und gerade von Leuten, die in der Öffentlichkeit zu tun haben, würde ich mir eine richtige Ausdrucksweise wünschen. Doch um meine Wünsche kümmern die sich nicht. Ich kann damit leben. )
- - - -- - -

Wie schön, miriam, ich musste herzlich lachen über: "Denn Schweige nicht sein flotte. Schade!"

So in etwa, halb lachend, halb nicht verstehend, dass die Sprache so missbraucht wird, habe ich "die Schalte" heute gehört.
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Das wird wohl so sein, bongoline, dass ich den "Chat" überlesen habe. Wie dort geschrieben wird, weiß ich nur ansatzweise, da ich nur sehr selten dort bin. In Erinnerung habe ich eine große Hektik die dort herrscht. Schrieb ich irgend etwas, konnte ich schon wieder nicht lesen, was andere in der Zwischenzeit schrieben. Also verständlich, dass an Worten gespart wird und alles in Kürzelsprache verständlich gemacht wird. Ist dort auch meistens nicht wichtig.
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Angelottchen, bei deinen Beispielen, z.B. Aufhänger, Ente, wird ja nicht die Grammatik verrenkt, sondern es sind halt Ausdrücke, die für bestimmte Vorkommnisse stehen. Ich finde das durchaus in Ordnung.
Allen noch einen schönen Sonntagabend und Danke für das Interesse.

--
uki
heide †
heide †
Mitglied

Re: Die Lebe der Spreche
geschrieben von heide †
als Antwort auf miriam vom 07.09.2008, 18:04:12
Miriam, warum kann ich Ihr Kauderwelsch nicht verstehen? Sollte ich evtl. noch mal zur Schule gehen.
--
heide

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silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Die Lebe der Spreche
geschrieben von silhouette
als Antwort auf miriam vom 07.09.2008, 18:04:12
Miriam, ich lache mich krumm und schief.
Mein Gott, ist das toll geschrieben. Bin zu müde, um den Faden aufzugreifen, späte Schlafe, ok?
--
silhouette
miriam
miriam
Mitglied

Re: Die Lebe der Spreche
geschrieben von miriam
als Antwort auf silhouette vom 07.09.2008, 23:11:37
Silhouetten, weil unsere Denke flotte sein, ist meine Schreibe flotte und deine Lese und Verstehe auch sein flotte.

Heiden ihre Denke sein sicher auch flotte, aber nicht ihre Kauderwelsche. Wenn man nicht Kauderwelsche in Denke hat, dann sein auch die Verstehe von Kauderwelsche nicht flotte.

Also jetzt mal ganz prosa-isch: ich habe mich in einer Zeit so viel mit Ernst Jandl befasst, dass ich auch ohne es zu wollen, eine andere Art von "Jandeln" entwickelt hatte. Leider nicht zu vergleichen mit dem was Ernst Jandl so einmalig produziert hat, aber blödeln kann ich allemal. Übrigens hat Jandl natürlich nicht geblödelt.

Da fällt mir ein, dass wir in einer Zeit - das muss vor ca vier Jahren gewesen sein - hier im ST ein Parlament hatten vor dem einige von uns Reden hielten, die waren auch nicht ohne.


Ich wünsche flotte Schlafe.

Miriam

peter25
peter25
Mitglied

Re: Die Lebe der Spreche
geschrieben von peter25
als Antwort auf heide † vom 07.09.2008, 23:03:47
Mach dir nix draus, ich versteh das Kauderwelsch auch nicht.
Man muß nicht alles verstehen??
hisun
hisun
Mitglied

Re: Die Lebe der Spreche
geschrieben von hisun
als Antwort auf miriam vom 07.09.2008, 18:04:12
@Miriam: "Deine Schreibe flott sein. Aber nur wenn Denke flott sein, auch Schreibe flott sein. Auch meine Spreche flott sein, weil Spreche auch von Denke kommen. So Spreche, Schreibe und Denke bei mir flotte.
Und Streite flotte sein, nur wenn Streite sein. Wenn keine Streite sein, dann auch nix flotte. Denn Schweige nicht sein flotte. Schade!"



Miriam, ich muss Dir einfach antworten - mein Bauch krümmt sich vor Lachen! Du bist echt Klasse, wie Du das hingekriegt hast- könnte man glatt bei uns in den Beobachter stellen, damit andere auch was davon haben!

Für uns Schweizer ist Deutsch die Schriftsprache, da wir im Alltag nur den jeweiligen Dialekt sprechen. Da kann es schon mal vorkommen, dass sich ein "Patzer" einschleicht oder halt ein Schweizerdeutsches Wort.


--
hisun


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