Plaudereien Dialekt - verpönt oder wünschenswert?
Nu do muss iesch doch aah glei emol man Semf dorzu geem. Iech komm ausn Vouchtland und ho kaah Ahnung ob des jemand verstett. Dorane sei ja ner Bayern, Schwoben und Plattdeitsche. Wenn aaner wissn will wos iech geschriem ho, kaa er miech gern dornoch froong, doch zeerscht sell er mal sei Hirn aastrenge, villeicht kimmter ja selber drauf. Iech wünsch allen nen schenn Touch, mit liebe Griess sunny.sun
Sunny ick komm zwar nich ausem vogtland, aber verstehn tu ick det schon, janz so blöd sind de Baliner och nich und jenuch Hirn ham wa och
Nun muss ich doch auch gleich meinen Senf dazugeben. Ich komme aus dem Vogtland und habe keine Ahnung ob dies jemand versteht. Hier sind ja nicht nur Bayern, Schwaben und Plattdeutsche. Wenn einer wissen will was ich geschrieben habe, kann er mich ja danach fragen, doch zuerst soll er mal sein Hirn anstrengen, vielleicht kommt erja selber darauf.
Wünsche einen schönen Tag heijes
Nun muss ich doch auch gleich meinen Senf dazugeben. Ich komme aus dem Vogtland und habe keine Ahnung ob dies jemand versteht. Hier sind ja nicht nur Bayern, Schwaben und Plattdeutsche. Wenn einer wissen will was ich geschrieben habe, kann er mich ja danach fragen, doch zuerst soll er mal sein Hirn anstrengen, vielleicht kommt erja selber darauf.
Wünsche einen schönen Tag heijes
Hallo Benny,
klasse Dein Beitrag! Ich habe Tränen gelacht.
Ich bin am allemannischen Teil des Bodensees aufgewachsen mit dem dortigen Dialekt. Nun lebe ich schon seit Ende der 70er Jahre im hohen Norden und habe meinen Dialekt fast schon verlernt. Aber wenn ich auf Urlaub am See bin, dann dauert es höchstens eine Woche und ich bin wieder voll im Dialekt. Ich käme mir richtig blöd vor, wenn ich dann mit so gestochenem Hochdeutsch daherreden würde.
Ich habe auch mal 10 Jahre in Bonn gelebt und kam mir dort anfangs vor wie im Ausland, weil ich kein Wort verstand. Heute bin ich Fan von den Kölner "Höhnern", weil sie ihre Lieder meist im rheinischen Dialekt singen. Wenn ich die im Radio höre (meist zur Fasnachtszeit), dann gröhl ich dann so richtig mit.
Ich liebe Dialekte. Sie haben ihren ganz eigenen Charme. Sie wirken irgendwie gemütlich!
Myrja
klasse Dein Beitrag! Ich habe Tränen gelacht.
Ich bin am allemannischen Teil des Bodensees aufgewachsen mit dem dortigen Dialekt. Nun lebe ich schon seit Ende der 70er Jahre im hohen Norden und habe meinen Dialekt fast schon verlernt. Aber wenn ich auf Urlaub am See bin, dann dauert es höchstens eine Woche und ich bin wieder voll im Dialekt. Ich käme mir richtig blöd vor, wenn ich dann mit so gestochenem Hochdeutsch daherreden würde.
Ich habe auch mal 10 Jahre in Bonn gelebt und kam mir dort anfangs vor wie im Ausland, weil ich kein Wort verstand. Heute bin ich Fan von den Kölner "Höhnern", weil sie ihre Lieder meist im rheinischen Dialekt singen. Wenn ich die im Radio höre (meist zur Fasnachtszeit), dann gröhl ich dann so richtig mit.
Ich liebe Dialekte. Sie haben ihren ganz eigenen Charme. Sie wirken irgendwie gemütlich!
Myrja
Re: Dialekt - verpönt oder wünschenswert?
Sunny ick komm zwar nich ausem vogtland, aber verstehn tu ick det schon, janz so blöd sind de Baliner och nich und jenuch Hirn ham wa och
Nun muss ich doch auch gleich meinen Senf dazugeben. Ich komme aus dem Vogtland und habe keine Ahnung ob dies jemand versteht. Hier sind ja nicht nur Bayern, Schwaben und Plattdeutsche. Wenn einer wissen will was ich geschrieben habe, kann er mich ja danach fragen, doch zuerst soll er mal sein Hirn anstrengen, vielleicht kommt erja selber darauf.
Wünsche einen schönen Tag heijes
Du, heijes, meinste wirklich, dass man unser Berlinerisch als Dialekt bezeichnen kann?
Nach meinem Dafürhalten würde ich es eher als "Slang" bezeichnen - kann mich aber auch irren.
loretta
Hurra, der Dialekt lebt! Eure Beiträge in Dialektform sind der beste Beweis dafür, und es bereitet großes Vergnügen, sich da durch zu rätseln...aber bisher ist es mir gelungen.
@sorella, bei mir ist es umgekehrt: ich verstehe den hiesigen Dialekt mittlerweile ausgezeichnet, aber wenn ich versuche, ihn nachzusprechen, hört jeder Einheimische schon beim zweiten Wort, dass es nicht "echt" ist. Es hört sich an, wie gewollt und nicht gekonnt. Anders ausgedrückt: passiv beherrsche ich nach 40 Jahren den hiesigen Dialekt problemlos, aber wenn ich manchmal aus Jux versuche, selbst etwas zu sagen, habe ich einen "Akzent", außerdem fallen mir nicht immer auf Anhieb die richtigen "Vokabeln" ein, weshalb ich es lieber bleiben lasse.
@benny, bei dir brauchte ich mich gar nicht anzustrengen. Meine Tochter ist in Hessen verheiratet, und ich verstehe diesen Dialekt inzwischen sehr gut. Ich werde ihr deine Anleitung zum Einschalten eines Computers zukommen lassen, falls sie einmal Schwierigkeiten damit bekommen sollte, denn du hast es spitze erklärt! Lach, lach ! Bist du vielleicht ein waschechter Hesse?
Lalelu
@sorella, bei mir ist es umgekehrt: ich verstehe den hiesigen Dialekt mittlerweile ausgezeichnet, aber wenn ich versuche, ihn nachzusprechen, hört jeder Einheimische schon beim zweiten Wort, dass es nicht "echt" ist. Es hört sich an, wie gewollt und nicht gekonnt. Anders ausgedrückt: passiv beherrsche ich nach 40 Jahren den hiesigen Dialekt problemlos, aber wenn ich manchmal aus Jux versuche, selbst etwas zu sagen, habe ich einen "Akzent", außerdem fallen mir nicht immer auf Anhieb die richtigen "Vokabeln" ein, weshalb ich es lieber bleiben lasse.
@benny, bei dir brauchte ich mich gar nicht anzustrengen. Meine Tochter ist in Hessen verheiratet, und ich verstehe diesen Dialekt inzwischen sehr gut. Ich werde ihr deine Anleitung zum Einschalten eines Computers zukommen lassen, falls sie einmal Schwierigkeiten damit bekommen sollte, denn du hast es spitze erklärt! Lach, lach ! Bist du vielleicht ein waschechter Hesse?
Lalelu
Loretta du hast schon recht die Berliner Mundart ist kein Dialekt
Auszug Wiki:
Der Berliner Dialekt, auch als „Berlinerisch“ oder „Berlinisch“ bezeichnet (auch Berlinismus bzw. Berolinismus, Verb: berlinern), ist die Mundart, die im Großraum Berlin-Brandenburg gesprochen wird. Dabei handelt es sich sprachwissenschaftlich nicht um einen Dialekt, sondern um einen (sehr selten anzutreffenden) Metrolekt, eine in großstädtischen Zentren aus einer Mischung vieler unterschiedlicher Mundarten entstehende Stadtsprache
Wiki: Berliner Dialekt
hier noch ein Auszug aus dem Link
Wirklichkeitsgetreue Schilderung einer Lügengeschichte:
Würklichkeitsjetreue Schilderung eena Lügenjeschichte[8]
N umherjewürbelta Schefdirijent,
n olla abjeschmürjelta Fallschürmjägerjeneral
(imma mit Rejenschürm),
n jeistesfawürrta Jefängnisdirektor
und n Ziejenhürt mit na Hürnjeschwulst
kloppen sich ürjentwo
im brandenburgberlinerischn Waldjebürge
innem herunterjewürtschaftetn Demontaschefürmenjebäude
nebm na Kürche
mit viel Jeschürr und Jeklürr
um n famöjenswürksames Hürschjeweih.
Det für mausetot jehaltne Hürschjetier
is jedoch noch janz lebendich und am Lehm,
aba wejen m fapeiltn Jeschehn völlich ürrejeführt;
schnubbat daher nich nur aus Falejenheit
anna jut beleechtn Käsestulle rum
– ürjentwann vom fürznjährijen Fliesenleejajeselln
aus Jeschmacksfaürrung liejenjelassn –
und würft sich ditte am Ende
mit jeschlossnen Oogen
jeschmeidich hinta de Kiem'.
Wat? Een Hürsch und Kiem'?
Nich würklich – is ja ooch ne Lügenjeschichte,
aba würklichkeitsjetreu jeschildat;
uff jedn
Gruss heijes
Auszug Wiki:
Der Berliner Dialekt, auch als „Berlinerisch“ oder „Berlinisch“ bezeichnet (auch Berlinismus bzw. Berolinismus, Verb: berlinern), ist die Mundart, die im Großraum Berlin-Brandenburg gesprochen wird. Dabei handelt es sich sprachwissenschaftlich nicht um einen Dialekt, sondern um einen (sehr selten anzutreffenden) Metrolekt, eine in großstädtischen Zentren aus einer Mischung vieler unterschiedlicher Mundarten entstehende Stadtsprache
Wiki: Berliner Dialekt
hier noch ein Auszug aus dem Link
Wirklichkeitsgetreue Schilderung einer Lügengeschichte:
Würklichkeitsjetreue Schilderung eena Lügenjeschichte[8]
N umherjewürbelta Schefdirijent,
n olla abjeschmürjelta Fallschürmjägerjeneral
(imma mit Rejenschürm),
n jeistesfawürrta Jefängnisdirektor
und n Ziejenhürt mit na Hürnjeschwulst
kloppen sich ürjentwo
im brandenburgberlinerischn Waldjebürge
innem herunterjewürtschaftetn Demontaschefürmenjebäude
nebm na Kürche
mit viel Jeschürr und Jeklürr
um n famöjenswürksames Hürschjeweih.
Det für mausetot jehaltne Hürschjetier
is jedoch noch janz lebendich und am Lehm,
aba wejen m fapeiltn Jeschehn völlich ürrejeführt;
schnubbat daher nich nur aus Falejenheit
anna jut beleechtn Käsestulle rum
– ürjentwann vom fürznjährijen Fliesenleejajeselln
aus Jeschmacksfaürrung liejenjelassn –
und würft sich ditte am Ende
mit jeschlossnen Oogen
jeschmeidich hinta de Kiem'.
Wat? Een Hürsch und Kiem'?
Nich würklich – is ja ooch ne Lügenjeschichte,
aba würklichkeitsjetreu jeschildat;
uff jedn
Gruss heijes
Re: Dialekt - verpönt oder wünschenswert?
Schön ausgesucht, heijes.
Ich bin sicher, dass viele nicht gewusst haben, dass sich Berlinerisch so herrlich chaotisch liest
loretta
Ja lalelu
ich bin gebürtiger Hesse,leider wird der Dialekt immer weniger gesprochen.
Mir gefällt er.
Gruß
benny
ich bin gebürtiger Hesse,leider wird der Dialekt immer weniger gesprochen.
Mir gefällt er.
Gruß
benny
Re: Dialekt - verpönt oder wünschenswert?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Tja, Sorella,
Das mit den abstrakten Themen im EDV Bereich kenne ich.
Aus dem schönen Mainz brauchte ich mal eine Auskunft zu einem Problem
von unserem Support-Center.
Der Kollege sprach auch einen Dialekt, aber nicht mainzerisch,
das verstand ich ja noch.
Zweimal habe ich mir die Anweisungen angehört, aber nichts verstanden.
Schließlich habe ich gebeten, mir das auf Englisch zu verkünden.
Da war dann Stimmung im Karton, hat aber geklappt.
Lustig war es auch immer mit französischen Kollegen.
Da wurde schnell mal aus einem simplen Push-Button ein französischer "Püsch-Bütton".
Letztendlich haben wir uns aber immer verstanden.
Und es hat Spaß bereitet.
Mit Schweden und Dänen behalf man sich auch schon mal mit Platt.
nordstern
Das mit den abstrakten Themen im EDV Bereich kenne ich.
Aus dem schönen Mainz brauchte ich mal eine Auskunft zu einem Problem
von unserem Support-Center.
Der Kollege sprach auch einen Dialekt, aber nicht mainzerisch,
das verstand ich ja noch.
Zweimal habe ich mir die Anweisungen angehört, aber nichts verstanden.
Schließlich habe ich gebeten, mir das auf Englisch zu verkünden.
Da war dann Stimmung im Karton, hat aber geklappt.
Lustig war es auch immer mit französischen Kollegen.
Da wurde schnell mal aus einem simplen Push-Button ein französischer "Püsch-Bütton".
Letztendlich haben wir uns aber immer verstanden.
Und es hat Spaß bereitet.
Mit Schweden und Dänen behalf man sich auch schon mal mit Platt.
nordstern
Re: Dialekt - verpönt oder wünschenswert?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ja, ja, die Niederbayern und auch die Oberpfälzer sind schon eine besondere Rasse, aber heutzutage kann man schon davon ausgehen, dass jeder Dialekt sprechende Deutsche auch der Schriftsprache mächtig ist. Es ist doch eine klare Sache, dass man sich dem Gesprächspartner anpasst. Ich spreche von jeher bairisch, schalte aber sofort um, wenn ich einen Ausländer oder einen Gesprächspartner aus einem anderen Bundesland vor mir habe. Mein französicher Freund sagte mir mal, dass er Probleme hätte mit dem ehemaligen Bundeskanzler Schröder...
Er konnte nichts damit anfangen, dass Schröder z.B. nicht "sagte" sondern "sachte"...es gäbe noch viele Beispiele. Ist er nicht ein Hannoveraner?
Übrigens ist das, was in München aber auch in vielen Münchner Fernsehfilmen gesprochen wird kein echtes Bairisch. Darüber gibt es eine wissenschaftliche Arbeit von Helmut Berschin, emeritierter Professor (bis 2004 an der Uni Gießen) für romanistische Sprachwissenschaft.
Gruß aras
Er konnte nichts damit anfangen, dass Schröder z.B. nicht "sagte" sondern "sachte"...es gäbe noch viele Beispiele. Ist er nicht ein Hannoveraner?
Übrigens ist das, was in München aber auch in vielen Münchner Fernsehfilmen gesprochen wird kein echtes Bairisch. Darüber gibt es eine wissenschaftliche Arbeit von Helmut Berschin, emeritierter Professor (bis 2004 an der Uni Gießen) für romanistische Sprachwissenschaft.
Gruß aras