Plaudereien Der Weg in die Selbständigkeit!
Hallo liebes Forum,
ich bin mir nicht ganz sicher ob ich in diesem Unterforum mit meinem Anliegen richtig bin, aber ich versuche es mal . Meine Nachbarin Doris ist 42 Jahre alt und war bis jetzt in der Gastronomie tätig. Seit längerer Zeit erzählt sie mir schon, dass sie eigentlich gern selbständig wär, aber nicht richtig weiß, ob sie das Risiko eingehen möchte. Ich kenne mich in diesem Bereich zwar nicht so gut aus, möchte ihr aber trotzdem eine Hilfe sein und sie dabei unterstützen . Aus diesem Grund würde ich gerne wisse, ob von euch jemand selbständig ist und mir vielleicht Tipps geben kann, worauf es bei der Selbständigkeit am meisten ankommt und was man unbedingt dabei beachten sollte. Ein paar Dinge hab ich zwar schon selber im Internet gefunden, aber vielleicht möchte ja jemand seine Erfahrungen hier teilen
ich bin mir nicht ganz sicher ob ich in diesem Unterforum mit meinem Anliegen richtig bin, aber ich versuche es mal . Meine Nachbarin Doris ist 42 Jahre alt und war bis jetzt in der Gastronomie tätig. Seit längerer Zeit erzählt sie mir schon, dass sie eigentlich gern selbständig wär, aber nicht richtig weiß, ob sie das Risiko eingehen möchte. Ich kenne mich in diesem Bereich zwar nicht so gut aus, möchte ihr aber trotzdem eine Hilfe sein und sie dabei unterstützen . Aus diesem Grund würde ich gerne wisse, ob von euch jemand selbständig ist und mir vielleicht Tipps geben kann, worauf es bei der Selbständigkeit am meisten ankommt und was man unbedingt dabei beachten sollte. Ein paar Dinge hab ich zwar schon selber im Internet gefunden, aber vielleicht möchte ja jemand seine Erfahrungen hier teilen
Re: Der Weg in die Selbständigkeit!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Oh je, das hört sich so an als ob Deine Nachbarin eher zu einer Beratungsstelle gehen sollte. Die IHK bietet so etwas an. Da gibt es so viele Dinge zu beachten. Ich zähle mal ein paar auf:
Wie groß ist die Stadt/Dorf
Wie viel Gastronomie ist vorhanden? Im nächsten Umkreis?
Welche Art von Gastronomie? Restaurant? Imbiss?
Wieviel Erfahrung ist vorhanden?, Service?, Küche?
Welcher finanzieller Rückhalt ist gegeben?
Bankdarlehen?, Businessplan
Die Bereitschaft für einen 16 Stunden Tag
Das sind jetzt nur die dringendsten Punkte.
Gruß, Bruny
Wie groß ist die Stadt/Dorf
Wie viel Gastronomie ist vorhanden? Im nächsten Umkreis?
Welche Art von Gastronomie? Restaurant? Imbiss?
Wieviel Erfahrung ist vorhanden?, Service?, Küche?
Welcher finanzieller Rückhalt ist gegeben?
Bankdarlehen?, Businessplan
Die Bereitschaft für einen 16 Stunden Tag
Das sind jetzt nur die dringendsten Punkte.
Gruß, Bruny
Ohne der "Aspirantin auf Selbständigkeit" etwas unterstellen zu wollen und keinesfalls um ihren Mut zu untergraben, möchte ich - auf Erfahrungen ringsum bauend - nur sagen:
Viele Möchtegern-Selbständige möchten das so gerne, nur um keinen Chef mehr über sich haben....
....und merken dann plötzlich, dass sie nicht mehr einen (1), sondern plötzlich hunderte haben....
.....nämlich die Kunden!
Viele Möchtegern-Selbständige möchten das so gerne, nur um keinen Chef mehr über sich haben....
....und merken dann plötzlich, dass sie nicht mehr einen (1), sondern plötzlich hunderte haben....
.....nämlich die Kunden!
Da kannst Du dich selbst schlauer machen.
http://www.fuer-gruender.de/wissen/existenzgruendung-planen/branchentipps/gaststaettengewerbe/
Felide
Nachtrag: in Österreich gehst am besten zur Wirtschaftskammer und ohne Konzessionsprüfung geht da gar nichts.
http://www.fuer-gruender.de/wissen/existenzgruendung-planen/branchentipps/gaststaettengewerbe/
Felide
Nachtrag: in Österreich gehst am besten zur Wirtschaftskammer und ohne Konzessionsprüfung geht da gar nichts.
Re: Der Weg in die Selbständigkeit!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hallo Kleeblatt55,
trotz großer finanzieller Unterstützung, ausführlicher Beratung durch diverse empfohlene Stellen und mit Hilfe eines ehemaligen Kollegen hat mein Sohn seine zu "großkotzig" begonnene Selbstständigkeit innerhalb von nur 4 Jahren in den Ruin getrieben!
Meine Tochter ist gaaanz klein angefangen, hat vor 13 Jahren begonnen, sich mit viel Fleiß und Umsicht, ohne finanzielle Unterstützung sich selbstständig zu machen. Sie ist heute immer noch erfolgreich, stets selbst ständig bei der Arbeit. Das darf man nie vergessen, dass man bei seiner Selbstständigkeit stets alle Dinge gleichzeitig im Kopf haben muß, allerdings ohne sich davon beängstigend einnehmen zu lassen.
Es macht ihr immer noch Freude, sie hat sich gerade räumlich vergrößert, ist vor zweieinhalb Jahren auch noch Mama geworden und hat es trotzdem geschafft, ihren Betrieb zu erhalten und wieder vorwärts zu bringen.
Ich hoffe, Du kannst diesem Bericht so einige Einstellungen, die offensichtlich wichtig sind, entnehmen. Ein Busynessurteil eines Bankers ist auch nur so viel wert, wie der Mensch, der es nach allgemeinen Vorgaben beurteilt und nicht immer richtig!!
Viel Erfolg ...
trotz großer finanzieller Unterstützung, ausführlicher Beratung durch diverse empfohlene Stellen und mit Hilfe eines ehemaligen Kollegen hat mein Sohn seine zu "großkotzig" begonnene Selbstständigkeit innerhalb von nur 4 Jahren in den Ruin getrieben!
Meine Tochter ist gaaanz klein angefangen, hat vor 13 Jahren begonnen, sich mit viel Fleiß und Umsicht, ohne finanzielle Unterstützung sich selbstständig zu machen. Sie ist heute immer noch erfolgreich, stets selbst ständig bei der Arbeit. Das darf man nie vergessen, dass man bei seiner Selbstständigkeit stets alle Dinge gleichzeitig im Kopf haben muß, allerdings ohne sich davon beängstigend einnehmen zu lassen.
Es macht ihr immer noch Freude, sie hat sich gerade räumlich vergrößert, ist vor zweieinhalb Jahren auch noch Mama geworden und hat es trotzdem geschafft, ihren Betrieb zu erhalten und wieder vorwärts zu bringen.
Ich hoffe, Du kannst diesem Bericht so einige Einstellungen, die offensichtlich wichtig sind, entnehmen. Ein Busynessurteil eines Bankers ist auch nur so viel wert, wie der Mensch, der es nach allgemeinen Vorgaben beurteilt und nicht immer richtig!!
Viel Erfolg ...
Re: Der Weg in die Selbständigkeit!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Wenn sich die Apirantin darüber klar ist, dass sie weitaus! strenger in die Pflicht genommen wird, dann mag sie es machen. Mitunter leidet das Familienleben. Allein ist das nicht mehr zu schaffen; irgend jemand muss ihr zur Seite stehen, der mitzieht.
Besonders in der Gastronomie wird es schwieriger als nötig.
Auch wer mal 'ins Klo greift' bei der Selbständigkeit, der wird in DE nicht verhungern; er steht halt wieder auf.
Hilfe kann ihr erwachsen von
- einem Sponsor, der sich uneigennützig zur Seite stellt.
Das sind meistens ausgebuffte Leute, die schon mal Erfolg und auch Misserfolg gekostet haben. Vielleicht nimmt sich auch ein Freimaurer der Sache an.
- Nüchternbleiben, und nicht goldig rechnen.
Sie sollte sich klar sein, daß über die Hälfte der Einnahmen weggeht für Steuern und Abgaben, die sie selber zahlen 'darf'. Und natürlich auch den Papierkram dafür machen.
- von der IHK in Sachen Buchhaltung.
Finanzen, Buchhaltung selber machen, keine Schuhkarton-Lösung.
Steuerberater kann man sich sparen - der sollte nur zu Beratungen genutzt werden. Keinesfalls dazu, die Pflichterklärungen machen zu lassen. Dafür gibt es Programme auf dem PC; geht jedenfalls zügiger und effektiver. Und die -und das Umfeld- kann man am besten auf der IHK erlernen. Dauert ne Woche, macht sich aber sehr gut. Meiner Meinung nach sollte das Pflicht sein.
- Abraten darf ich von Banken und besonders von Kreditgebern; die müssen in erster Linie eigenes Geld verdienen. Demnach niemals mit einem Kredit beginnen; das kann sehr teuer werden. Abgesehen davon, dass man dann erpressbar wäre. Banker horchen auch aus - und machen das Geschäft dann selber.
Ich ziehe den Hut vor Frauen, die Familie, Kinder haben, und auch damit sehr erfolgreich sind. Da muss aber das Gespons auch mitziehen wollen; bei Querschießern oder Abhängern (Couchpatatos) gibt es keine Chance.
Besonders in der Gastronomie wird es schwieriger als nötig.
Auch wer mal 'ins Klo greift' bei der Selbständigkeit, der wird in DE nicht verhungern; er steht halt wieder auf.
Hilfe kann ihr erwachsen von
- einem Sponsor, der sich uneigennützig zur Seite stellt.
Das sind meistens ausgebuffte Leute, die schon mal Erfolg und auch Misserfolg gekostet haben. Vielleicht nimmt sich auch ein Freimaurer der Sache an.
- Nüchternbleiben, und nicht goldig rechnen.
Sie sollte sich klar sein, daß über die Hälfte der Einnahmen weggeht für Steuern und Abgaben, die sie selber zahlen 'darf'. Und natürlich auch den Papierkram dafür machen.
- von der IHK in Sachen Buchhaltung.
Finanzen, Buchhaltung selber machen, keine Schuhkarton-Lösung.
Steuerberater kann man sich sparen - der sollte nur zu Beratungen genutzt werden. Keinesfalls dazu, die Pflichterklärungen machen zu lassen. Dafür gibt es Programme auf dem PC; geht jedenfalls zügiger und effektiver. Und die -und das Umfeld- kann man am besten auf der IHK erlernen. Dauert ne Woche, macht sich aber sehr gut. Meiner Meinung nach sollte das Pflicht sein.
- Abraten darf ich von Banken und besonders von Kreditgebern; die müssen in erster Linie eigenes Geld verdienen. Demnach niemals mit einem Kredit beginnen; das kann sehr teuer werden. Abgesehen davon, dass man dann erpressbar wäre. Banker horchen auch aus - und machen das Geschäft dann selber.
Ich ziehe den Hut vor Frauen, die Familie, Kinder haben, und auch damit sehr erfolgreich sind. Da muss aber das Gespons auch mitziehen wollen; bei Querschießern oder Abhängern (Couchpatatos) gibt es keine Chance.
Ja, man muss 12-14 stunden täglich arbeiten 6 tage in der woche, kein urlaub und man muss alles selber machen.
wenn du erfolgreich bist, hast du gut gemacht.
Good luck. Dingo
wenn du erfolgreich bist, hast du gut gemacht.
Good luck. Dingo
wir arbeiten als Selbständige 7 Tage die Woche an normalen Tagen 8-9 Stunden und in der Saison sind pro Tag schon 14 Stunden dabei. Sich nicht zu gut oder zu schön sein auch einmal selbst in die Pampe zu greifen.
Aber dafür sperren wir im Frühjahr und im Herbst je ca. 1 Monat zu. Das sind insgesamt ca. 60 Tage Freizeit, wobei der Einkauf für die neuen Waren auch in der Freizeit getätigt werden muss. Da kann sich jeder selbst ein Bild machen ob er/sie das für sich haben will.
Felide
Aber dafür sperren wir im Frühjahr und im Herbst je ca. 1 Monat zu. Das sind insgesamt ca. 60 Tage Freizeit, wobei der Einkauf für die neuen Waren auch in der Freizeit getätigt werden muss. Da kann sich jeder selbst ein Bild machen ob er/sie das für sich haben will.
Felide
Gut, dass Sie das sagen, FElide. Die Leute - insbesondere die jüngeren - machen sich oft sehr falsche 'Vorstellungen von dieser riskanten Selbstständigkeit. 'Wir gründeten vor einiger Zeit ein Projekt, wo wir junge Menschen, die z.B. als Friseure, Nagelstudio-Besitzer usw. dergestalt unterstützen, in dem wir die Anfangs-Flausen zurechtstutzen. Begonnen haben wir damit als uns eine junge 'Frau erklärte, das Geld,das sie privat braucht, entnäme sie abends der Kasse ihres Friseursalons. Von Versicherungen, Steuern, Einkauf usw. hatte sie nie etwas gehört.
Und wenn es dann schief geht - was meist der Fall ist - ist natürlich "der bürokratische Staat" schuld oder gar die Kunden.
Ich persönlich war nie interessiert an einer selbstständigen Tätigkeit. Ich habe es immer geschätzt, dass automatisch Abzüge von meinem Gehalt für meine Altersversorgung erfolgten, Zuschüsse zu meiner Krankenversicherung erfolgten und mir 6 Wochen jährlich bezahlter Urlaub vergönnt war. Und dazu 6 - 8 Wochen Gehaltsfortzahlung, wenn ich krank werden sollte (was ich in den ganzen Jahrzehnten gottlob nie brauchte). Dazu kamen Fortbildungskurse und genügend Gesetze, die mich als Arbeitnehmerin schützten. DAs ist ein hohes Gut, das man nicht ohne Not aufs Spiel setzen sollte. Olga
Und wenn es dann schief geht - was meist der Fall ist - ist natürlich "der bürokratische Staat" schuld oder gar die Kunden.
Ich persönlich war nie interessiert an einer selbstständigen Tätigkeit. Ich habe es immer geschätzt, dass automatisch Abzüge von meinem Gehalt für meine Altersversorgung erfolgten, Zuschüsse zu meiner Krankenversicherung erfolgten und mir 6 Wochen jährlich bezahlter Urlaub vergönnt war. Und dazu 6 - 8 Wochen Gehaltsfortzahlung, wenn ich krank werden sollte (was ich in den ganzen Jahrzehnten gottlob nie brauchte). Dazu kamen Fortbildungskurse und genügend Gesetze, die mich als Arbeitnehmerin schützten. DAs ist ein hohes Gut, das man nicht ohne Not aufs Spiel setzen sollte. Olga
Vielen Dank euch allen, dass ihr euch die Zeit genommen habt so ausführlich zu antworten! Die angesprochenen Punkte kann ich eigentlich sehr gut nachvollziehen und denke ebenso, dass gerade die Gastronomie keine "einfache" Branche ist bzw. es zur Selbständigkeit schon mehr benötigt als bloß eine eigene Idee und den Willen etwas zu schaffen. Vielleicht nur anzumerken: bei meiner Nachbarin ist es ja nicht so, dass sie eines Morgens aufgewacht ist und plötzlich die Idee zur Selbständigkeit hatte, sondern über dieses Vorhaben schon länger nachdenkt. Über die "Risiken" ist sie sich eigentlich bewusst und versucht nun einfach herauszufinden was ihre bestmöglichen Optionen sind. Bei einer Beratungsstelle war sie nun schon, hat mir aber noch nichts genaueres darüber erzählt...als wir uns davor unterhalten haben, hat sie aber auch erwähnt, dass sie sich nun auch genauer über das Modell von Franchising informieren möchte, da dieses anscheinend in der Gastronomie sehr beliebt ist.