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Plaudereien Demut, Sanftmut u. ä. Wörter

eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Demut, Sanftmut u. ä. Wörter
geschrieben von eleonore
als Antwort auf pippa vom 18.04.2010, 17:25:24

1.Elo, ich weiss nicht, welche Damen im Wohlfühltreff Du meinst, aber immerhin könnte es doch sein, dass sie sich inzwischen wieder vertragen haben. So was soll es auch geben!

2.Elo, warum Starke unter Schwachen leiden , kann ich leider nicht nachvollziehen.

Pippa

(nummeriert von mir)

1.
was die beide damen angeht, ich denke, sie wissen es selbst.
die neu erblühte *busenfreundschaft* ist in meine augen mehr als fragil, aber lassen wir es.

2.
starke leiden unter schwachen........ich hab es erlebt in mein direkte umfeld.
eine frau, die 3 männer (ihr mann und söhne) jahrzehntelang terrorisiert mit zur schau getragene *sanft und demut*.
ihr mann kann entfliehen, indem er auf montage geht.
die söhne sind den mutter ausgeliefert.

die dame tat immer sehr hilflos und bescheiden,aber sie war knallhart , was ihre wille und bedürfnisse anging.
mit sehr subtile methoden *erpresste* sie ihre familie und umgebung. eine manipulation vom feinstem.
dabei tat sie auf hilflos und flüchtete sich mitunter in imaginäre krankheiten.
dann kam ich in familie, schaute mir dieses schauspiel 1 jahr lang an, und sagte ihr auf den kopf zu, dass sie ein fieses spiel treibt.

ein jahrzehntelang aufgebaute fassade brach vor meine augen weg, nichts war mehr mit sanft und demut.
ich mit meine stärke hab nicht unter sie gelitten, aber ihre männer.

es gibt 2 sprichtwörter von gandhi, zu diesen thema, die sehr wahr sind.

„Gewalt ist die Waffe des Schwachen; Gewaltlosigkeit die des Starken.“

„Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.“

ich hab die alte frau verziehen, sie mir nicht, bis sie wirklich krank wurde.
Re: Demut, Sanftmut u. ä. Wörter
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eleonore vom 19.04.2010, 06:45:28
...[img]http://i298.photobucket.com/albums/mm248/gbpicsde/40/069.jpg" data-src="[[url=http://www.gbpicsonline.com][img]http://i298.photobucket.com/albums/mm248/gbpicsde/40/069.jpg">
Trost GB Pics
/img]...Diese Diskussion gefaellt mir sehr und sie ist sehr klug.......Henryk
pippa
pippa
Mitglied

Re: Demut, Sanftmut u. ä. Wörter
geschrieben von pippa
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.04.2010, 08:39:28
Elo, Du hast ja in allen Punkten Recht.

Nur trifft das auch auf die Demut zu. Ein wirklich demütiger Mensch wird niemals schwach sein.
Darum habe ich ja auch erwähnt, dass ich aus dieser Diskussion gelernt habe, leider kein demütiger Mensch zu sein. Bisweilen gelingt es mir zwar und, wie ich hoffe, immer öfter.

Pippa

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lillii
lillii
Mitglied

Re: Demut, Sanftmut u. ä. Wörter
geschrieben von lillii
als Antwort auf pippa vom 19.04.2010, 10:04:10
pippa,

Demut hat in meinen Augen auch nichts mit Schwäche zu tun.
Nehmen wir mal das Gegenteil von Demut, bei dem ich Hochmut , Arroganz ansiedeln würde.
Demut wird häufig gleichgesetzt mit Unterwürfigkeit, alles hinnehmen, alles ertragen usw.

Der Begriff "Demut" ist wohl sicher nicht mit ein paar Worten zu beschreiben...
wird demütig sein nicht auch häufig mit "feige sein" verwechselt.. wer kann das immer unterscheiden, es kommt auf die Situation an...denke ich.
Re: Demut, Sanftmut u. ä. Wörter
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Demut ist für mich das Anerkennen von etwas, das größer ist als ich. So groß, daß ich es verstandesmäßig nicht erfassen kann. Dies kann in einem göttlichen Wesen begründet sein oder aber auch phasenweise in der Natur selbst.

Sanftmut ist in meinen Augen mehr eine bewußte Eigenschaft, die leider etwas aus der „Mode“ gekommen ist. Sanftmut gegenüber Schwächeren zu üben halte ich für ausgesprochen positiv. Hierbei halte ich Sanftmut gegenüber Kindern als etwas Erstrebenswertes, denn sie sind das schwächste Glied einer Gemeinschaft.
Trotz Sanftmut sollte eine Begegnung auf gleicher Ebene erfolgen, denn das schließt dann die Anerkennung und die Achtung des Gegenüber ein.

Ich wünsche Allen hier eine schöne Woche
indeed
indeed
Mitglied

Re: Demut, Sanftmut u. ä. Wörter
geschrieben von indeed
Diese Diskussion ist sehr interessant. Habe den ganzen Thread gelesen. Wie Meli bereits eingebracht hat: die Begrifflichkeit unter den Diskutanten muss einen gemeinsamen Nenner haben. Ozimmi’s Beitrag schließe ich mich sehr gerne an.

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schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Demut, Sanftmut u. ä. Wörter
geschrieben von schorsch
als Antwort auf pippa vom 18.04.2010, 09:55:09
Auch das Wort "Gutmenschen" ist zu einem negativen Ausdruck geworden. Es wurde es offensichtlich durch jene Sorte Menschen, die über Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit und Anstand nur noch lachen können; weil man eben ohne diese Begriffe schneller zu Reichtum und Ansehen gelangt!
pippa
pippa
Mitglied

Re: Demut, Sanftmut u. ä. Wörter
geschrieben von pippa
als Antwort auf schorsch vom 19.04.2010, 15:44:38
Ja, und auch das Wort Anstand.

Wir sollten unsere Sprache einfach pfleglicher behandeln.

Pippa
Re: Demut, Sanftmut u. ä. Wörter
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pippa vom 18.04.2010, 17:25:24
Nein, Meli, das Wort "Blümchen" allein ist nicht abwertend, es wird aber leider oft als Abwertung missbraucht.


Blümchen, Pippa, ist nichts anderes als eine Verkleinerungsform von Blume.

Blümchen

Stell Dir vor, ich bin bei den Kindern meines Sohnes das Öhmchen - und nicht weil ich klein, dürre und verhutzelt bin und sie mich abwerten, sondern weil sie mich lieben - also als Koseform von Oma eingesetzt!

Und in meinem gesamten Umfeld ist niemand der den Begriff "Blümchen" als abwertend verstehen oder benutzen würde. Da käme dann schon eher der Begriff "Unkraut" für eine Blume in Frage.

Meli, warum sollte es keinen Sinn machen, über verschiedene Auslegungen zu diskutieren, das ist doch der Sinn einer Diskussion. Und in einem Forum wie diesem, können ja noch nicht mal alle zur gleichen Zeit sprechen, so dass man jeden gut verstehen kann. Selbst eine Kakophonie würde mir persönlich nichts ausmachen.


Erst muss einmal klar sein, dass verschiedene Auslegungen vorhanden sind.
Dann kann und sollte man - und das tun wir alle, die hier schreiben auch - darüber diskutieren.
So lange aber nur das Wort "Demut" im Raum steht ohne Klarheit, was dies inhaltlich für Dich oder mich bedeutet, reden wir aneinander vorbei.

Wenn Du von Demut schreibst und dieser Attribute zuordnest, für mich das Wort aber andere enthält, können wir uns nur an die Köpfe bekommen. Also greife ich sehr gern auf die offizielle Auslegung zurück - dadurch kann man dann gut die Unterschiede festmachen.
Meist endet das in dem Ruf: Aber ich habe das ganz anders gemeint!

Für mich persönlich gibt es in keinem Bereich meines Lebens Demut.
Ich kann mich dankbar fühlen - wem auch immer, einem Schatten spendenden Baum in der Hitze, einer kühlen Bergquelle beim Wandern, meinem Operateur, der alles daran gesetzt hat, dass ich weiter laufen kann - konkrete und klar bezogene Dankbarkeit, ja!
Aber bestimmt keine Demut.
Demut macht Menschen klein, läßt sie ertragen, was sie nicht ertragen müssten.
Meist ziehen andere Menschen daraus einen ziemlich großen Nutzen.

Ich habe lange und mühevoll gelernt, aus diesem Dressurakt des Erziehungsmodells der 50iger Jahre und der Kirche auszubrechen.
Ich kenne viele Frauen - und auch Männer - die diesen Weg gegangen sind und sich noch heute entsetzen, was man ihnen unter der Forderung demütig zu sein, zugemutet hat.

Albert Schweitzer hat z. B. folgendes gesagt:
Demut ist die Fähigkeit auch zu den kleinsten Dingen des Lebens empor zu schauen.


Albert Schweitzer war ein unglaublich großer und starker Mann - aber er war meiner Meinung nach nicht demütig.
(Wenn Du hier statt demütig gläubig einsetzt, sieht die Sache für mich anders aus.)
Sonst hätte er ein Lambarene nicht schaffen können.
Dass er sich so gefühlt haben kann, das will ich nicht bestreiten.

Aber um das zu schaffen, was er vollbracht hat, muss man Unternehmerstrukturen in sich tragen, immer wieder neue Anregungen und Herausforderungen im Leben annehmen und sehr viel Liebe zum Menschen besitzen.

Heute gibt man - ich schrieb es vorher schon - Hilfe zur Selbsthilfe.
Da muss niemand demütig sein. Das ist die Hinwendung zur Augenhöhe.
Das ist mit demütigen Menschen, meiner Meinung nach, nicht möglich.

Meli

pippa
pippa
Mitglied

Re: Demut, Sanftmut u. ä. Wörter
geschrieben von pippa
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.04.2010, 16:07:36
Obwohl ich keine Christin bin, haben mich die Sätze Fr. Schorlemmers sehr beeindruckt und ich bin eben der Meinung, dass er Recht hat.

"Man soll mutig sein den Herren gegenüber und demütig DEM Herrn gegenüber."

Den für mich wunderschönen Satz: "Demütig sein heißt, sich zu beugen. Nicht vor den Mächtigen, sondern zu denen, die Hilfe brauchen" , habe ich ja schon zitiert.
Wenn er weiter schreibt, dass er demütig wird, wenn er z. B. vor den gewaltigen Niagara-Fällen steht oder dem Gesang einer Nachtigall lauscht , kann ich das hundertprozentig nachvollziehen.

Immer, wenn ich nicht mehr weiß, wie ich die Großartigkeit z. B. einer Landschaft oder Musik, ja vor allem in der Musik, beschreiben soll, werde ich demütig.

Hätte ich das Glück J. S. Bach zu begegnen, würde ich sogar das Knie beugen, was ich weder vor dem Papst oder einem gekrönten Haupt tun würde, um keinen Preis.

Erniedrigt habe ich mich noch nie, nicht mal als Kind und ich kann mir auch nicht vorstellen, dies jemals zu tun.

Ach ja, das nette Wort "Blümchen habe ich gewählt, weil es einige Male in abwertender Weise hie im ST gefallen ist.

Pippa

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