Plaudereien Das neue Auto
Es wurde Zeit für ein neues Auto.
Meinen alten Honda-Accord hatte ich gebraucht gekauft - mein erster "Westwagen" nach der Wende - und viele Jahre gefahren.
Es sollte mal ein Neuer werden.
So bestellte ich mir damals das neueste Modell, einen "Honda Accord-Tourer de Lux". Ein Honda sollte es wieder sein, schon wegen der unverwüstlichen Motoren.
Meinen alten Accord wurde ich noch für 500.-DM bei einem türkischen Autohändler los.
Ein guter Preis!
Dann der Anruf vom Autohaus: "Ihr bestellter Wagen ist da!"
Also, nichts wie hin, die Neugier war groß und die Spannung wuchs.
Ehe ich das Auto zu Gesicht bekam, bat mich der Verkäufer in sein Büro: Es tut mir sehr leid, Herr K. aber
die von Ihnen bestellte Variante wird leider nicht mehr hergestellt, jedoch wir haben die verbesserte Ausführung für Sie. Sie werden staunen."
Er führte mich auf den Hof, wo das neue Gefährt stand.
Ja, ich staunte! Zunächst über die Farbe.
Er war ROT! Und was für ein ROT! Schamrot!
Ich hatte Silber-metallic bestellt.
Meiner Frau würde diese rote Farbe gefallen, leider fährt sie nicht. Sie hat leider nie Interesse, den Führerschein zu machen. Sie hat ja mich!
Auf meine Vorhaltungen wollte der Verkäufen - laut Namensschild "Herr Koch" - nicht eingehen.
"Aber was der für Extras hat, zum Beispiel den neuesten Bordcomputer, überall Fernbedienung, sogar für die Heckklappe.Und er hat die von Ihnen bestellte Automatik. Und was für eine, sechs Stufen und ein ganz neues Informationssystem," schwärmte Herr Koch.
Wenigstens konnte ich noch drei Prozent Rabatt wegen der falschen Farbe raushandeln.
"Soll ich Ihnen noch eine Einführung in die Wagenbedienung geben?" fragte Herr Koch.
"Nicht nötig, ich bin schonmal Auto gefahren" entgegnete ich.
Wenn der wüßte, dass ich seit 1952 den Führerschein - damals in der DDR hieß es Fahrerlaubnis - habe.
Das würde ich ihm natürlich nicht auf die Nase binden. Und nie einen Unfall gehabt.
Wenig später verfluchte ich meine Arroganz.
Die Türen hatte ich gut aufgekriegt, doch ich fand das Zündschloss nicht.
"Müssen denn die Auto-Designer immer alles verändern", dachte ich leicht verärgert.
Aber dann fand ich es, man hatte es - leicht versetzt - tiefer gelegt.
Also steckte ich den Schlüssel ins Zündschloss, drehte und der Motor sprang an.
Er lief ruhig und leise.
Ich stellte die Automatik auf "D", wie Drive.
Nichts geschah.
Ich fummelte an der Handbremse herum, nichts!
Plötzlich machte es: "Pling" und eine Frauenstimme erklang:"Hier ist ihr Fahrerinformationssystem, wir beginnen nun mit den Grundeinstellungen, die Ihnen bei künftigen Fahrten zur Verfügung stehen.Folgen Sie ganz einfach dem Sprachmenue.
Wenn Sie etwas überspringen wollen, sagen Sie ganz einfach "Weiter".
"Weiter", sagte ich.
"Diese Funktion steht leider nicht zu Verfügung", ertönte es.
So hörte ich mir die ganze Laberei über "Sitzpositionsverstellung" über "Innen- und Außenspiegelvestellung", über Heizung, Lüftung bis zum Tankdeckelverschluss an.
Dann war es mir zuviel und ich hörte nicht mehr hin.
Hätte ich es doch lieber getan, so hätte ich mir viel Ärger erspart.
Nur, wie ich zum Fahren kam, erzählte mir die "Fahrerinformation" nicht oder ich hatte es überhört.
Plötzlich war Ruhe, vorsichtig gab ich Gas und der Wagen fuhr an.
Trotz drückender Blase überkam mich ein Glücksgefühl, der Motor schnurrte, das Auto fuhr.
Ich atmete tief den Geruch von Leder und neuem Auto ein.
Nun griff ich zu einem Regler auf der Mittelkonsole. Mit einem "Plopp" fuhr ein Bildschirm - das Navigationssystem - heraus. Als ich den Knopf nochmals berührte, fuhr der Bildschirm wieder ein. Toll! Sowas hatte ich mir immer gewünscht.
Langsam machte sich der Feierabendverkehr bemerkbar, die Straße wurde voller und ich begann, mich wohl zu fühlen.
Ich berührte einen anderen Knopf und plötzlich ertönte laute fernöstliche, arabische oder türkische Musik.
Ich schien das Radio entdeckt zu haben. Und die Musik kam von überall. Das Ding musste mindesten acht Lautsprecher haben.
Anscheinend war es eine Übertragung aus einer Moschee, mit vielen "Allala's."
So fingerte ich weiter, endeckte einen gelben Knopf, drückte ihn und spürte plötzlich entsetzt Fahrtwind im Rücken.
Die Heckklappe hatte sich geöffnet. Immerhin automatisch, wie ich feststellen musste.
Auf dem Display des Bordcomputers, war eine sich ständig öffnende Heckklappe zu sehen, daneben ein rotblinkendes Ausrufezeichen mit der Aufschrift: "Sofort anhalten"!
Dieselbe Ansage kam auch akkustisch.
So fuhr ich rechts heran und hielt an.
Eigentlich hätte ich nicht halten dürfen, konnte doch aber mit der offenen Heckklappe nicht weiterfahren.
Ich erwartet von hinten einen Aufprall aber der blieb aus. Dafür setzte die Musik wieder ein, fremdartig, ungewohnt.
Jemand klopfte an die Scheibe. Ich hätte sie gern runtergefahren, wusste aber nicht, wo die Schalter für die Fensterbedienung waren.
Ein vierschrötiger Kerl schrie mich an: "Du Arschloch, das ist doch hier kein Parkplatz."
Mann war der böse. Vielleicht zu recht aber man kann sich doch ein bißchen zurücknehmen.
Ich werde doch auch nie unhöflich.
So wartete ich bis er weg war, stieg dann aus, ging nach hinten, fand an der offenen Klappe einen Knopf, der die Klappe wieder herunterfuhr und schloss.
Hinter mir hatte sich ein Stau gebildet und es begann das übliche Hupkonzert.
Schnell ins Auto rein und weg.
Ich startete und gab Gas - nichts geschah.
Plötzlich meldete sich das Fahrerinformationssystem wieder:"Sie erhalten jetzt die Auswertung der Tagesstatistik. Sie sind 2,4 Km gefahren mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 33 km/h."
"Weiter", schrie ich.
"Diese Funktion steht leider im Moment nicht zur Verfügung", belehrte mich die elektronische Auskunftei.
Wieder klopfte es an die Scheibe, Polizei - diese uniformierten Abführmittel.
Ich öffnete die Tür und traf ihm wohl schmerzhaft am Knie: "Zulassen auf der Straße", blaffte er mich an.
"Ich finde den Fensterschalter nicht" wimmerte ich.
"Sie sind verpflichtet, sich vor Fahrtantritt mit den technischen Einrichtungen Ihres Fahrzeugs vertraut zu machen" belehrte er mich, "oder ist das gar nicht ihr Auto? Warum stehen Sie hier mitten auf der Fahrbahn und blockieren den Verkehr?
Führerschein und Fahrzeugpapiere."
"Die Heckklappe ging plötzlich auf" winselte ich.
"So so, also nicht korrekt verriegelt, fahrlässig also..." Ich gab ihm meinen Führerschein.
"Machen Sie mal die Musik leiser, das ist ja fürchterlich, das Gedudel," er sah mich seltsam an, "was hören Sie da überhaupt für Zeugs"?
Er sah mich noch misstrauischer an, hoffentlich vermutete er in mir keinen alten Terroristen.
Als ich ihm erklärte, dass ich nicht wüsste, wo der Lautstärkeregler sei, meinte er nur beiläufig: "In der Mitte vom Lenkrad."
Nun sah ich die Funktionstasten und drückte auf das Minuszeichen.
Endlich Ruhe!
Der Polizist sah mich an: "Bekannte von mir auch so einen. Völlig überdreht, das Ding, mit vielen nutzlosen Fisimatenten.. Dann noch viel Spaß damit.
Wo sind die Fahrzeugpapiere?"
Ja, wo waren die? Leider hatte ich dem Hanswurst von Verkäufer nicht zugehört.
"Wo sind denn nun die Papiere?", blaffte mich der Polizist wieder an.
"Sie benehmen sich äußerst verdächtig, stehen mitten auf einer Bundesstraße, kennen sich nicht mit dem Fahrzeug aus und hören Talibanmusik. Äußerst verdächtig.
Also, die Papiere oder mit zur Wache.
Das Fahrzeug kann ich abschleppen lassen."
Mein Hemd war völlig durchgeschwitzt, da fiel mein Blick auf's Handschuhfach.
Hatte der Koch nicht was von Papieren im Handschuhfach gesagt?
Ich drückte auf den Öffner: Nichts geschah. Noch einmal: "Pling" Das Ding blieb zu, dafür ertönte die vertraute Stimme: "Bitte geben Sie den sechstelligen Code zum Öffnen der Anlage ein."
Ich drehte durch und drosch auf den Handschuhfach-Deckel ein.
Der Polizist hatte sicherheitshalber seine Waffe gezogen. Er misstraute mir noch immer.
Manchmal hat die in Asien produzierte Ware auch ihr Gutes.
Der Deckel sprang unter meinen Fäusten auf.
Ich entnahm dem Fach die schwarze Mappe mit den Papieren und reichte sie dem Polizisten.
So endete die Jungfernfahrt mit meinem neuen Auto.
Sieht man mal von den beiden - je 120.- Euro teuren - Verwarnungen ab, wegen "schweren Eingriffs in den Straßenverkehr" und "Ruhestörung" ab, war dieser Tag noch einigermaßen glimpflich abgegangen.
Wir sind aber schnell zusammengewachsen, mein Auto und ich, und sind nun ein Herz und eine Seele.
Eingewöhnungsschwierigkeiten gibt's überall.
Sie sind leicht zu überwinden. Man muss nur wollen.
Einen schönen Tag
wünscht Gerry
Meinen alten Honda-Accord hatte ich gebraucht gekauft - mein erster "Westwagen" nach der Wende - und viele Jahre gefahren.
Es sollte mal ein Neuer werden.
So bestellte ich mir damals das neueste Modell, einen "Honda Accord-Tourer de Lux". Ein Honda sollte es wieder sein, schon wegen der unverwüstlichen Motoren.
Meinen alten Accord wurde ich noch für 500.-DM bei einem türkischen Autohändler los.
Ein guter Preis!
Dann der Anruf vom Autohaus: "Ihr bestellter Wagen ist da!"
Also, nichts wie hin, die Neugier war groß und die Spannung wuchs.
Ehe ich das Auto zu Gesicht bekam, bat mich der Verkäufer in sein Büro: Es tut mir sehr leid, Herr K. aber
die von Ihnen bestellte Variante wird leider nicht mehr hergestellt, jedoch wir haben die verbesserte Ausführung für Sie. Sie werden staunen."
Er führte mich auf den Hof, wo das neue Gefährt stand.
Ja, ich staunte! Zunächst über die Farbe.
Er war ROT! Und was für ein ROT! Schamrot!
Ich hatte Silber-metallic bestellt.
Meiner Frau würde diese rote Farbe gefallen, leider fährt sie nicht. Sie hat leider nie Interesse, den Führerschein zu machen. Sie hat ja mich!
Auf meine Vorhaltungen wollte der Verkäufen - laut Namensschild "Herr Koch" - nicht eingehen.
"Aber was der für Extras hat, zum Beispiel den neuesten Bordcomputer, überall Fernbedienung, sogar für die Heckklappe.Und er hat die von Ihnen bestellte Automatik. Und was für eine, sechs Stufen und ein ganz neues Informationssystem," schwärmte Herr Koch.
Wenigstens konnte ich noch drei Prozent Rabatt wegen der falschen Farbe raushandeln.
"Soll ich Ihnen noch eine Einführung in die Wagenbedienung geben?" fragte Herr Koch.
"Nicht nötig, ich bin schonmal Auto gefahren" entgegnete ich.
Wenn der wüßte, dass ich seit 1952 den Führerschein - damals in der DDR hieß es Fahrerlaubnis - habe.
Das würde ich ihm natürlich nicht auf die Nase binden. Und nie einen Unfall gehabt.
Wenig später verfluchte ich meine Arroganz.
Die Türen hatte ich gut aufgekriegt, doch ich fand das Zündschloss nicht.
"Müssen denn die Auto-Designer immer alles verändern", dachte ich leicht verärgert.
Aber dann fand ich es, man hatte es - leicht versetzt - tiefer gelegt.
Also steckte ich den Schlüssel ins Zündschloss, drehte und der Motor sprang an.
Er lief ruhig und leise.
Ich stellte die Automatik auf "D", wie Drive.
Nichts geschah.
Ich fummelte an der Handbremse herum, nichts!
Plötzlich machte es: "Pling" und eine Frauenstimme erklang:"Hier ist ihr Fahrerinformationssystem, wir beginnen nun mit den Grundeinstellungen, die Ihnen bei künftigen Fahrten zur Verfügung stehen.Folgen Sie ganz einfach dem Sprachmenue.
Wenn Sie etwas überspringen wollen, sagen Sie ganz einfach "Weiter".
"Weiter", sagte ich.
"Diese Funktion steht leider nicht zu Verfügung", ertönte es.
So hörte ich mir die ganze Laberei über "Sitzpositionsverstellung" über "Innen- und Außenspiegelvestellung", über Heizung, Lüftung bis zum Tankdeckelverschluss an.
Dann war es mir zuviel und ich hörte nicht mehr hin.
Hätte ich es doch lieber getan, so hätte ich mir viel Ärger erspart.
Nur, wie ich zum Fahren kam, erzählte mir die "Fahrerinformation" nicht oder ich hatte es überhört.
Plötzlich war Ruhe, vorsichtig gab ich Gas und der Wagen fuhr an.
Trotz drückender Blase überkam mich ein Glücksgefühl, der Motor schnurrte, das Auto fuhr.
Ich atmete tief den Geruch von Leder und neuem Auto ein.
Nun griff ich zu einem Regler auf der Mittelkonsole. Mit einem "Plopp" fuhr ein Bildschirm - das Navigationssystem - heraus. Als ich den Knopf nochmals berührte, fuhr der Bildschirm wieder ein. Toll! Sowas hatte ich mir immer gewünscht.
Langsam machte sich der Feierabendverkehr bemerkbar, die Straße wurde voller und ich begann, mich wohl zu fühlen.
Ich berührte einen anderen Knopf und plötzlich ertönte laute fernöstliche, arabische oder türkische Musik.
Ich schien das Radio entdeckt zu haben. Und die Musik kam von überall. Das Ding musste mindesten acht Lautsprecher haben.
Anscheinend war es eine Übertragung aus einer Moschee, mit vielen "Allala's."
So fingerte ich weiter, endeckte einen gelben Knopf, drückte ihn und spürte plötzlich entsetzt Fahrtwind im Rücken.
Die Heckklappe hatte sich geöffnet. Immerhin automatisch, wie ich feststellen musste.
Auf dem Display des Bordcomputers, war eine sich ständig öffnende Heckklappe zu sehen, daneben ein rotblinkendes Ausrufezeichen mit der Aufschrift: "Sofort anhalten"!
Dieselbe Ansage kam auch akkustisch.
So fuhr ich rechts heran und hielt an.
Eigentlich hätte ich nicht halten dürfen, konnte doch aber mit der offenen Heckklappe nicht weiterfahren.
Ich erwartet von hinten einen Aufprall aber der blieb aus. Dafür setzte die Musik wieder ein, fremdartig, ungewohnt.
Jemand klopfte an die Scheibe. Ich hätte sie gern runtergefahren, wusste aber nicht, wo die Schalter für die Fensterbedienung waren.
Ein vierschrötiger Kerl schrie mich an: "Du Arschloch, das ist doch hier kein Parkplatz."
Mann war der böse. Vielleicht zu recht aber man kann sich doch ein bißchen zurücknehmen.
Ich werde doch auch nie unhöflich.
So wartete ich bis er weg war, stieg dann aus, ging nach hinten, fand an der offenen Klappe einen Knopf, der die Klappe wieder herunterfuhr und schloss.
Hinter mir hatte sich ein Stau gebildet und es begann das übliche Hupkonzert.
Schnell ins Auto rein und weg.
Ich startete und gab Gas - nichts geschah.
Plötzlich meldete sich das Fahrerinformationssystem wieder:"Sie erhalten jetzt die Auswertung der Tagesstatistik. Sie sind 2,4 Km gefahren mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 33 km/h."
"Weiter", schrie ich.
"Diese Funktion steht leider im Moment nicht zur Verfügung", belehrte mich die elektronische Auskunftei.
Wieder klopfte es an die Scheibe, Polizei - diese uniformierten Abführmittel.
Ich öffnete die Tür und traf ihm wohl schmerzhaft am Knie: "Zulassen auf der Straße", blaffte er mich an.
"Ich finde den Fensterschalter nicht" wimmerte ich.
"Sie sind verpflichtet, sich vor Fahrtantritt mit den technischen Einrichtungen Ihres Fahrzeugs vertraut zu machen" belehrte er mich, "oder ist das gar nicht ihr Auto? Warum stehen Sie hier mitten auf der Fahrbahn und blockieren den Verkehr?
Führerschein und Fahrzeugpapiere."
"Die Heckklappe ging plötzlich auf" winselte ich.
"So so, also nicht korrekt verriegelt, fahrlässig also..." Ich gab ihm meinen Führerschein.
"Machen Sie mal die Musik leiser, das ist ja fürchterlich, das Gedudel," er sah mich seltsam an, "was hören Sie da überhaupt für Zeugs"?
Er sah mich noch misstrauischer an, hoffentlich vermutete er in mir keinen alten Terroristen.
Als ich ihm erklärte, dass ich nicht wüsste, wo der Lautstärkeregler sei, meinte er nur beiläufig: "In der Mitte vom Lenkrad."
Nun sah ich die Funktionstasten und drückte auf das Minuszeichen.
Endlich Ruhe!
Der Polizist sah mich an: "Bekannte von mir auch so einen. Völlig überdreht, das Ding, mit vielen nutzlosen Fisimatenten.. Dann noch viel Spaß damit.
Wo sind die Fahrzeugpapiere?"
Ja, wo waren die? Leider hatte ich dem Hanswurst von Verkäufer nicht zugehört.
"Wo sind denn nun die Papiere?", blaffte mich der Polizist wieder an.
"Sie benehmen sich äußerst verdächtig, stehen mitten auf einer Bundesstraße, kennen sich nicht mit dem Fahrzeug aus und hören Talibanmusik. Äußerst verdächtig.
Also, die Papiere oder mit zur Wache.
Das Fahrzeug kann ich abschleppen lassen."
Mein Hemd war völlig durchgeschwitzt, da fiel mein Blick auf's Handschuhfach.
Hatte der Koch nicht was von Papieren im Handschuhfach gesagt?
Ich drückte auf den Öffner: Nichts geschah. Noch einmal: "Pling" Das Ding blieb zu, dafür ertönte die vertraute Stimme: "Bitte geben Sie den sechstelligen Code zum Öffnen der Anlage ein."
Ich drehte durch und drosch auf den Handschuhfach-Deckel ein.
Der Polizist hatte sicherheitshalber seine Waffe gezogen. Er misstraute mir noch immer.
Manchmal hat die in Asien produzierte Ware auch ihr Gutes.
Der Deckel sprang unter meinen Fäusten auf.
Ich entnahm dem Fach die schwarze Mappe mit den Papieren und reichte sie dem Polizisten.
So endete die Jungfernfahrt mit meinem neuen Auto.
Sieht man mal von den beiden - je 120.- Euro teuren - Verwarnungen ab, wegen "schweren Eingriffs in den Straßenverkehr" und "Ruhestörung" ab, war dieser Tag noch einigermaßen glimpflich abgegangen.
Wir sind aber schnell zusammengewachsen, mein Auto und ich, und sind nun ein Herz und eine Seele.
Eingewöhnungsschwierigkeiten gibt's überall.
Sie sind leicht zu überwinden. Man muss nur wollen.
Einen schönen Tag
wünscht Gerry
Hallo Gerry,
was habe ich gelacht, nein wir. Ich mußte meinem Mann dein Erlebnis mit dem neuen Auto vorlesen.
Ja die Technik!! Wir hatten unser neues Auto bekommen und sind am nächsten Tag zum Fughafen gefahren. Im Parkhaus hat mein Mann vergeblich versucht die Scheinwerfer anzumachen. Wir sind also ohne Licht gefahren. Gott sei Dank kamen wir am Tage zurück und konnten ohne Licht fahren.
Zu Hause wurde die Bedienung gelesen und dann fanden wir den Schalter.
Wir wünschen dir noch allzeit gute Fahrt.
Mabu
was habe ich gelacht, nein wir. Ich mußte meinem Mann dein Erlebnis mit dem neuen Auto vorlesen.
Ja die Technik!! Wir hatten unser neues Auto bekommen und sind am nächsten Tag zum Fughafen gefahren. Im Parkhaus hat mein Mann vergeblich versucht die Scheinwerfer anzumachen. Wir sind also ohne Licht gefahren. Gott sei Dank kamen wir am Tage zurück und konnten ohne Licht fahren.
Zu Hause wurde die Bedienung gelesen und dann fanden wir den Schalter.
Wir wünschen dir noch allzeit gute Fahrt.
Mabu
Hallo Gerry,
deine Beiträge amüsieren mich immer von neuem. Über diesen musste ich aber besonders lachen, erstens weil auch wir einen Honda Accord haben und zweitens, weil es mir ebenfalls schon so ging wie dir, dass ich der Technik hilflos ausgeliefert war. Da half dann nichts weiter, als rechts ranzufahren oder die nächste Autobahn-Ausfahrt zu nehmen, weil irgendwo was geblinkt hat oder eine Anzeige aufgeleuchtet ist, die ich nicht deuten konnte. Also: Studium des Handbuchs....Wenn ich Glück hatte, fand ich wenigstens schnell, was ich suchte, wenn ich Pech hatte, blätterte ich mich erst durch etliche Seiten durch. Gott sei Dank war am Ende immer alles harmlos, aber allmählich frage ich mich, ob ich nicht besser vielleicht noch ein Ingenieurstudium absolvieren oder eine Lehre zum Automechaniker machen soll. Unser Handbuch ist über 600 Seiten dick – und vieles von dem, was drinsteht, interessiert mich nicht die Bohne und ist außerdem Schnickschnack, den ich wirklich nicht brauche. In den 1,5 Jahren, die wir das Auto jetzt haben, habe ich mich zwar mit den wichtigsten Funktionen vertraut gemacht, fahre das Auto auch gerne, aber "zusammenwachsen" werde ich mit diesem Technikmonster bestimmt nicht.
Viele Grüße von Lalelu
deine Beiträge amüsieren mich immer von neuem. Über diesen musste ich aber besonders lachen, erstens weil auch wir einen Honda Accord haben und zweitens, weil es mir ebenfalls schon so ging wie dir, dass ich der Technik hilflos ausgeliefert war. Da half dann nichts weiter, als rechts ranzufahren oder die nächste Autobahn-Ausfahrt zu nehmen, weil irgendwo was geblinkt hat oder eine Anzeige aufgeleuchtet ist, die ich nicht deuten konnte. Also: Studium des Handbuchs....Wenn ich Glück hatte, fand ich wenigstens schnell, was ich suchte, wenn ich Pech hatte, blätterte ich mich erst durch etliche Seiten durch. Gott sei Dank war am Ende immer alles harmlos, aber allmählich frage ich mich, ob ich nicht besser vielleicht noch ein Ingenieurstudium absolvieren oder eine Lehre zum Automechaniker machen soll. Unser Handbuch ist über 600 Seiten dick – und vieles von dem, was drinsteht, interessiert mich nicht die Bohne und ist außerdem Schnickschnack, den ich wirklich nicht brauche. In den 1,5 Jahren, die wir das Auto jetzt haben, habe ich mich zwar mit den wichtigsten Funktionen vertraut gemacht, fahre das Auto auch gerne, aber "zusammenwachsen" werde ich mit diesem Technikmonster bestimmt nicht.
Viele Grüße von Lalelu
Hallo Gerry
wirklich lustige Geschichte.
Ich habe auch so einen Bordcomputer in meinem Auto.
Brauche ich den wirklich???
Ewig ertönt da eine Stimme, nervig.
Aber es stimmt, mit der Zeit gewöhnt man sich an alles.
Ganz früher hatte ich einen alten VW, war das herrlich ,aufschliessen, anlassen, losfahren, ohne diesen ganzen Schnickschnack.
Und die Fenster konnte man natürlich per Hand runterkurbeln.
Heute ,Electronik, Klimaanlage, alles ist dabei.
Aber früher hatten wir ja auch keinen Läppi und hätten deine lustigen
Geschichten nicht lesen können.
LG wafra
wirklich lustige Geschichte.
Ich habe auch so einen Bordcomputer in meinem Auto.
Brauche ich den wirklich???
Ewig ertönt da eine Stimme, nervig.
Aber es stimmt, mit der Zeit gewöhnt man sich an alles.
Ganz früher hatte ich einen alten VW, war das herrlich ,aufschliessen, anlassen, losfahren, ohne diesen ganzen Schnickschnack.
Und die Fenster konnte man natürlich per Hand runterkurbeln.
Heute ,Electronik, Klimaanlage, alles ist dabei.
Aber früher hatten wir ja auch keinen Läppi und hätten deine lustigen
Geschichten nicht lesen können.
LG wafra
Re: Das neue Auto
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Dankeschön, Du hast mir wieder einmal mehr
ein Lachen entlockt.
Allzeit wünsche ich Dir gute Fahrt.
Einen schönen Tag noch.
Heftzwecke
ein Lachen entlockt.
Allzeit wünsche ich Dir gute Fahrt.
Einen schönen Tag noch.
Heftzwecke
Hallo Gerry,
ich muß schon sagen, du bist aber ein Optimist ! Also die Zeiten, in denen man sich eine Auto kauft, sich reinsetzt und losfährt sind doch schon lange vorbei. Hast du denn das gar nicht mitgekriegt ?
Nachdem ich das Blut aufgewischt hatte (ich bin nämlich vor lachen vom Stuhl gefallen ), dachte ich mir, dem Mann kann (muß) geholfen werden. Man kann heutzutage nicht mehr davon ausgehen, daß man mit einem VHS-Kursus "PC-Kenntnisse für Senioren" ausreichend für eine Autofahrt gerüstet ist.
Bei manchen Modellen kommt man ohne Inschenör-Studium fast nicht mehr weiter. Die Gebrauchsanweisungen sind von einer 20-seitigen Broschüre, in der alles Wissenswerte stand, zu einem handlichen Buch von mindestens 200Seiten gewachsen. Da aber in diesem Buch alle Modelle eines Typs des Herstellers angeführt sind, werden auch alle Probleme, die auftreten können, angesprochen. Auch wenn es für mein Fahrzeug nicht zutrifft, weil die entsprechenden Funktion nicht eingebaut ist. Aber bis man dahínterkommt (wieso geht das nicht, menno !) ist die halbe Woche schon rum.
Ich habe es bei meinen letzten Autokäufen so gehalten, daß ich mir vor der Auslieferung meines Fahrzeugs vom Händler die Gebrauchsanweisung schon mal ausgeliehen habe. Die ist nämlich immer vorhanden. Notfalls die vom Austellungsgefährt. Wird ja dann bei der Auslieferung wieder ausgetauscht.
Aber da habe ich schon mal etwas zum lesen und kann mich mit den Grundfunktionen des Autos vertraut machen. Das Problem ist nur, wenn man hinten angekommen ist, weiß man nicht mehr, was vorne gestanden hat. Also hilft nur noch: Lörning bei Duing. Nur die wichtigen Sachen lesen (hehe, wer weiß das schon vorher). Also: Wie kann ich das Auto starten, manche haben nicht mal mehr einen Schlüssel, nur noch `ne Chipkarte. Neudeutsch: Keyless going. Klasse, was ? Die haben nur noch nen Knopf "Start Engine". Hauptsache, ich habe die Karte auch in der Tasche und nicht zu Hause liegen gelassen, sonst kriegste das Ding nie zum laufen ! Dann, welchen Dreh-Kipp-Drück-Schieb-Schalter brauche ich zum Lichtanmachen (und was noch wichtiger ist, auch zum ausmachen). Früher gab`s da einen Kippschalter am Armaturenbrett und fertig war. Heute ist da ein Multi-Funktions-Schalter mit gefühlten 23 Anwendungen, weil ja auch noch der Blinker dranhängt. Na ja, einfach kann ja jeder ! Und dann erst mal der Wischi-Waschi-Schalter für Scheibenwischer und -waschanlage. Möglichst noch mit programmierbarer Intervallfunktion für vorn und hinten !
Von der Klimaanlage wollen wir erst gar nicht reden, das bekommt man sowieso nur durch monatelanges ausprobieren gebacken. Und beim Radio sind wir doch schon froh, wenn Musik rauskommt, vom Sender programmieren ganz zu schweigen.
Apropos Musik: Ich habe gar nicht gewußt, wie viele verschiedene Klingeltöne so ein Auto hervorbringen kann. Für alle möglichen Probleme gibt es einen anderen (Tür nicht zu, Gurt nicht angelegt, Handbremse noch angezogen, usw, usw). Fast so schön wie beim Handy. Nur bis man dahinterkommt, was gemeint ist, steht man schon an der nächsten Ampel und erfreut sich am schönen Klingelkonzert.
Und wenn man dann so weit ist, daß man alles versteht und begreift, dann ist die Karre reif für die nächste Inzahlungnahme und der ganze Spaß fängt von vorne an. Aber von solchen kleinen Problemen lassen wir uns ja nicht unterkriegen, nöch ?
Ich wünsche noch einen schönen Tag.
Pollux
ich muß schon sagen, du bist aber ein Optimist ! Also die Zeiten, in denen man sich eine Auto kauft, sich reinsetzt und losfährt sind doch schon lange vorbei. Hast du denn das gar nicht mitgekriegt ?
Nachdem ich das Blut aufgewischt hatte (ich bin nämlich vor lachen vom Stuhl gefallen ), dachte ich mir, dem Mann kann (muß) geholfen werden. Man kann heutzutage nicht mehr davon ausgehen, daß man mit einem VHS-Kursus "PC-Kenntnisse für Senioren" ausreichend für eine Autofahrt gerüstet ist.
Bei manchen Modellen kommt man ohne Inschenör-Studium fast nicht mehr weiter. Die Gebrauchsanweisungen sind von einer 20-seitigen Broschüre, in der alles Wissenswerte stand, zu einem handlichen Buch von mindestens 200Seiten gewachsen. Da aber in diesem Buch alle Modelle eines Typs des Herstellers angeführt sind, werden auch alle Probleme, die auftreten können, angesprochen. Auch wenn es für mein Fahrzeug nicht zutrifft, weil die entsprechenden Funktion nicht eingebaut ist. Aber bis man dahínterkommt (wieso geht das nicht, menno !) ist die halbe Woche schon rum.
Ich habe es bei meinen letzten Autokäufen so gehalten, daß ich mir vor der Auslieferung meines Fahrzeugs vom Händler die Gebrauchsanweisung schon mal ausgeliehen habe. Die ist nämlich immer vorhanden. Notfalls die vom Austellungsgefährt. Wird ja dann bei der Auslieferung wieder ausgetauscht.
Aber da habe ich schon mal etwas zum lesen und kann mich mit den Grundfunktionen des Autos vertraut machen. Das Problem ist nur, wenn man hinten angekommen ist, weiß man nicht mehr, was vorne gestanden hat. Also hilft nur noch: Lörning bei Duing. Nur die wichtigen Sachen lesen (hehe, wer weiß das schon vorher). Also: Wie kann ich das Auto starten, manche haben nicht mal mehr einen Schlüssel, nur noch `ne Chipkarte. Neudeutsch: Keyless going. Klasse, was ? Die haben nur noch nen Knopf "Start Engine". Hauptsache, ich habe die Karte auch in der Tasche und nicht zu Hause liegen gelassen, sonst kriegste das Ding nie zum laufen ! Dann, welchen Dreh-Kipp-Drück-Schieb-Schalter brauche ich zum Lichtanmachen (und was noch wichtiger ist, auch zum ausmachen). Früher gab`s da einen Kippschalter am Armaturenbrett und fertig war. Heute ist da ein Multi-Funktions-Schalter mit gefühlten 23 Anwendungen, weil ja auch noch der Blinker dranhängt. Na ja, einfach kann ja jeder ! Und dann erst mal der Wischi-Waschi-Schalter für Scheibenwischer und -waschanlage. Möglichst noch mit programmierbarer Intervallfunktion für vorn und hinten !
Von der Klimaanlage wollen wir erst gar nicht reden, das bekommt man sowieso nur durch monatelanges ausprobieren gebacken. Und beim Radio sind wir doch schon froh, wenn Musik rauskommt, vom Sender programmieren ganz zu schweigen.
Apropos Musik: Ich habe gar nicht gewußt, wie viele verschiedene Klingeltöne so ein Auto hervorbringen kann. Für alle möglichen Probleme gibt es einen anderen (Tür nicht zu, Gurt nicht angelegt, Handbremse noch angezogen, usw, usw). Fast so schön wie beim Handy. Nur bis man dahinterkommt, was gemeint ist, steht man schon an der nächsten Ampel und erfreut sich am schönen Klingelkonzert.
Und wenn man dann so weit ist, daß man alles versteht und begreift, dann ist die Karre reif für die nächste Inzahlungnahme und der ganze Spaß fängt von vorne an. Aber von solchen kleinen Problemen lassen wir uns ja nicht unterkriegen, nöch ?
Ich wünsche noch einen schönen Tag.
Pollux
Hallo Gery,
so gelacht habe ich lange nicht mehr. Schon die Art wie du das beschrieben hast fand ich köstlich.
Vor einen Jahr bin ich vond einem Audi Quadro auf einen Ford S-Max umgestiegen. Warum ? Weil er für mein Alter durch die hohen Sitze einfach bequemer zum einsteigen war. Es war auch vieles anders. Doch so viel Maleste wie du, hatte ich nicht. Nur was mich bis heute nervt ist diese ewige Pipserei. Laufend hat er was zu meckern. Aber man gewöhnt sich an alles. Ich danke dir jedenfals für deinen Artikel. EINFACH KÖSTLICH
Edith
so gelacht habe ich lange nicht mehr. Schon die Art wie du das beschrieben hast fand ich köstlich.
Vor einen Jahr bin ich vond einem Audi Quadro auf einen Ford S-Max umgestiegen. Warum ? Weil er für mein Alter durch die hohen Sitze einfach bequemer zum einsteigen war. Es war auch vieles anders. Doch so viel Maleste wie du, hatte ich nicht. Nur was mich bis heute nervt ist diese ewige Pipserei. Laufend hat er was zu meckern. Aber man gewöhnt sich an alles. Ich danke dir jedenfals für deinen Artikel. EINFACH KÖSTLICH
Edith