Plaudereien Das Aufschreiben von Lebensgeschichten als Hilfe für sich und andere
meine Mutter wäre dieses Jahr 96 Jahre alt, solange sie lebte hat sie zuerst uns und dann ihren Enkelkindern aus ihrem Leben erzählt. Ich erinnere mich,dass meine Kinder (die sind heute schon gestandene Mannsbilder) bei solchen Erzählungen mich mit grossen Augen ansahen und sagten: Mama das ist nicht wahr, erst als ich bestätigte, dass dies der Wahrheit entsprach glaubten sie die erzählten Tatsachen.
Bei uns ist das Leben unserer Vorfahren zum Teil noch in unseren Köpfen und dies finde ich gut.Vielleicht sind wir gerade deshalb am Boden geblieben.Bei uns geben wir dies mündlich an unsere Nachfahren weiter, aufgeschrieben haben wir nichts.
Felide
Bei uns ist das Leben unserer Vorfahren zum Teil noch in unseren Köpfen und dies finde ich gut.Vielleicht sind wir gerade deshalb am Boden geblieben.Bei uns geben wir dies mündlich an unsere Nachfahren weiter, aufgeschrieben haben wir nichts.
Felide
Re: Das Aufschreiben von Lebensgeschichten als Hilfe für sich und andere
geschrieben von ehemaliges Mitglied
natürlich kommt es immer auf die mentalität der nachkommen an,
ob sie etwas aus der "vorzeit" wissen wollen oder nicht.
nostalgisch herumzukramen fängt meist erst im alter an.
in der jugend zählt das hier und jetzt, so ist es jedenfalls
mir ergangen und den leuten in meinem umfeld auch.
wenn früher meine großeltern oder auch meine eltern anfingen -
kriegsgeschichten zu erzählen - oder alte fotos zu zeigen, nahmen früher oder später alle
reissaus, weil es eben geschichte war.
aber natürlich sieht das jeder anders.
warum auch nicht.
ob sie etwas aus der "vorzeit" wissen wollen oder nicht.
nostalgisch herumzukramen fängt meist erst im alter an.
in der jugend zählt das hier und jetzt, so ist es jedenfalls
mir ergangen und den leuten in meinem umfeld auch.
wenn früher meine großeltern oder auch meine eltern anfingen -
kriegsgeschichten zu erzählen - oder alte fotos zu zeigen, nahmen früher oder später alle
reissaus, weil es eben geschichte war.
aber natürlich sieht das jeder anders.
warum auch nicht.
Re: Das Aufschreiben von Lebensgeschichten als Hilfe für sich und andere
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich habe erst kürzlich ein Taschenbuch gelesen: Männer über 80 erzählen, ein Buch der Schweizer Journalistin Susanne Schwager. Ich hatte das Buch geschenkt bekommen. Als ich das von sorella las, kam mir das in den Sinn. Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen. Es hat mir sehr gefallen. Ich finde es gut, wenn sich Menschen - wie schorsch und gilian - hinsetzen und ihre Erinnerungen aufschreiben. Wenn man sich darüber Gedanken macht, ob es bei den Nachkommen oder auch anderen Menschen gut ankommt, so sollte man es gleich lassen. Es ist wichtig, wie man selbst dazu steht oder im Falle des Interviews die Menschen möglichst so wiedergibt, wie sie gesprochen haben.
Also wer Lust hat, sollte sich ruhig verwirklichen und die Freude der anderen daran dürfte ihm gewiss sein.
Liebe Grüße und Mut wünschend zum Schreiben
Gerd
Also wer Lust hat, sollte sich ruhig verwirklichen und die Freude der anderen daran dürfte ihm gewiss sein.
Liebe Grüße und Mut wünschend zum Schreiben
Gerd
Also wer Lust hat, sollte sich ruhig verwirklichen und die Freude der anderen daran dürfte ihm gewiss sein.
Liebe Grüße und Mut wünschend zum Schreiben
Gerd[
Ich finde dies fast ein wenig anmassend, gehe auch davon aus, wenn man andere mit "seinen WErken" konfrontiert, dass diese grossenteils (und hoffentlich) zu gut erzogen sind, um einem wirklich die Wahrheit dazu zu sagen.
Ich persönlich habe in vielen Lebensphasen (guten wie schlechten) gute Erfahrungen mit einem persönlichen Tagebuch gemacht, in das ich dann für mich geschrieben habe, ohne den Anspruch auf persönliche Verwirklichung zu erheben.
Schreiben hat therapeutische Wirkung für den Schreiber, weniger für den Leser. Ich finde es auch spannend, heute diese Tagebücher, die ich aufgehoben habe, nochmals zu lesen und zu beobachten, wie ich mich in den Jahren (hoffentlich) verändert habe. Publikum brauche ich hier für nicht - es geht ja um meine Intimsphäre,die ich nicht unbedingt ausbreiten möchte. Olga
Liebe Grüße und Mut wünschend zum Schreiben
Gerd[
Ich finde dies fast ein wenig anmassend, gehe auch davon aus, wenn man andere mit "seinen WErken" konfrontiert, dass diese grossenteils (und hoffentlich) zu gut erzogen sind, um einem wirklich die Wahrheit dazu zu sagen.
Ich persönlich habe in vielen Lebensphasen (guten wie schlechten) gute Erfahrungen mit einem persönlichen Tagebuch gemacht, in das ich dann für mich geschrieben habe, ohne den Anspruch auf persönliche Verwirklichung zu erheben.
Schreiben hat therapeutische Wirkung für den Schreiber, weniger für den Leser. Ich finde es auch spannend, heute diese Tagebücher, die ich aufgehoben habe, nochmals zu lesen und zu beobachten, wie ich mich in den Jahren (hoffentlich) verändert habe. Publikum brauche ich hier für nicht - es geht ja um meine Intimsphäre,die ich nicht unbedingt ausbreiten möchte. Olga
Re: Das Aufschreiben von Lebensgeschichten als Hilfe für sich und andere
geschrieben von ehemaliges Mitglied
podcasts sind eine gute Alternative für Menschen,
die mit Tagebuchschreiben nicht so viel anfangen konnten oder könnten.
Die Frage der Veröffentlichung stellt sich in gleichem Maße
wie z.B. bei handwerklicher Hobbykunst, Gedichten etc.
Mit anderen Worten, sie steht auf einem anderen Blatt
und hat mit dem Medium nichts zu tun.
Sorella
Liebe Olga, in Ihrem Fall ist es völlig klar, dass Sie Ihre Aufzeichnungen nur für sich behalten wollen.
Aber wenn man Kinder hat, werden einem doch Fragen gestellt, und die gilt es wahrheitsgemäß zu beantworten. Meine Söhne sind jetzt um die 50, also selbst bald Senioren, und machen sich Gedanken über Eltern, Groß- und Urgroßeltern, zumal ja noch einige alte Fotoalben existieren. Sie hatten bei unseren (leider wenigen) Zusammenkünften wirklich großes Interesse daran. Was in der Kaiserzeit, der Weimarer Republik, der Nazizeit um die Vorfahren herum geschah, das hörten sie mit sehr großer Aufmerksamkeit. Deshalb hab ich alles was ich noch wusste aufgeschrieben, nur für meine Kinder und nicht für fremde Leute.
Ich nehme doch an, dass Sie das verstehen können.
Schöne Grüße von Gillian
Aber wenn man Kinder hat, werden einem doch Fragen gestellt, und die gilt es wahrheitsgemäß zu beantworten. Meine Söhne sind jetzt um die 50, also selbst bald Senioren, und machen sich Gedanken über Eltern, Groß- und Urgroßeltern, zumal ja noch einige alte Fotoalben existieren. Sie hatten bei unseren (leider wenigen) Zusammenkünften wirklich großes Interesse daran. Was in der Kaiserzeit, der Weimarer Republik, der Nazizeit um die Vorfahren herum geschah, das hörten sie mit sehr großer Aufmerksamkeit. Deshalb hab ich alles was ich noch wusste aufgeschrieben, nur für meine Kinder und nicht für fremde Leute.
Ich nehme doch an, dass Sie das verstehen können.
Schöne Grüße von Gillian
Da Gott nicht alles allein machen wollte, schuf er Mütter...
( Sprichwort)
Mütter sind so selbstverständlich wie der tägliche Sonnenaufgang. Solange sie da sind.
Und weil jeder eine Mutter hat und glaubt, sie in- und auswendig zu kennen wie sich selbst, versäumt man konsequent, ein paar wichtige Fragen zu stellen.
Zitiert aus dem Buch von
Susanne Fröhlich und Constanze Kleis
Kurz nach der Geburt meiner kleinen Enkeltochter, also praktisch noch im Wochenbett liegend, übergab mir meine Tochter das Buch ‘Alles über meine Mutter‘ mit der Bitte, es irgendwann ausgefüllt an sie zurückzugeben. Es ist mit den verschiedensten Fragen, wie z.B.
Was ist deine früheste Erinnerung - Womit hast du am liebsten gespielt - Hattest du ein eigenes Zimmer - Warst du eher Papas oder Mamas Liebling - wurde bei euch daheim gebetet - gab es etwas, was du dir als Kind vergeblich gewünscht hast -
gespickt und wunderbar aufgegliedert in diverse Kapitel. Geschmacksfragen, Monetäres und Berufliches, Amouröses und andere Gefühle, Gewissensfragen und die ernsten Dinge des Lebens, Wünsche, Träume und Ängste, um hier nur einige zu nennen.
Es gibt Fragen, deren Beantwortung mich echt zum Nachdenken bringt; denn im Laufe der Jahre habe ich doch wirklich schon einiges vergessen.
Dennoch, ich finde das Buch fantastisch und werde es alsbald ausgefüllt meiner Tochter überreichen.
Die Frage nach dem Leben des Vaters steht nicht an, er hat sich selbst uninteressant gemacht.
Heide
( Sprichwort)
Mütter sind so selbstverständlich wie der tägliche Sonnenaufgang. Solange sie da sind.
Und weil jeder eine Mutter hat und glaubt, sie in- und auswendig zu kennen wie sich selbst, versäumt man konsequent, ein paar wichtige Fragen zu stellen.
Zitiert aus dem Buch von
Susanne Fröhlich und Constanze Kleis
Kurz nach der Geburt meiner kleinen Enkeltochter, also praktisch noch im Wochenbett liegend, übergab mir meine Tochter das Buch ‘Alles über meine Mutter‘ mit der Bitte, es irgendwann ausgefüllt an sie zurückzugeben. Es ist mit den verschiedensten Fragen, wie z.B.
Was ist deine früheste Erinnerung - Womit hast du am liebsten gespielt - Hattest du ein eigenes Zimmer - Warst du eher Papas oder Mamas Liebling - wurde bei euch daheim gebetet - gab es etwas, was du dir als Kind vergeblich gewünscht hast -
gespickt und wunderbar aufgegliedert in diverse Kapitel. Geschmacksfragen, Monetäres und Berufliches, Amouröses und andere Gefühle, Gewissensfragen und die ernsten Dinge des Lebens, Wünsche, Träume und Ängste, um hier nur einige zu nennen.
Es gibt Fragen, deren Beantwortung mich echt zum Nachdenken bringt; denn im Laufe der Jahre habe ich doch wirklich schon einiges vergessen.
Dennoch, ich finde das Buch fantastisch und werde es alsbald ausgefüllt meiner Tochter überreichen.
Die Frage nach dem Leben des Vaters steht nicht an, er hat sich selbst uninteressant gemacht.
Heide
Leider habe auch ich meine Eltern nicht genug über die Vergangenheit ausgefragt und gerne wüßte ich heute mehr über meine Großmutter, die trotz bitterer Armut immer fröhlich und vor allem sehr bescheiden war. Mit 29 Jahren verlor sie ihren Mann im ersten Weltkrieg und war alleine mit 5 Kindern. Wie schwer muss es damals gewesen sein, den Lebensunterhalt zu sichern. Ich habe eine 96jährige Tante, die mir nun, wenn sie mal einen guten Tag hat, einiges aus der damaligen Zeit erzählt. Manchmal sagt sie allerdings "Davon will ich gar nichts mehr wissen". Ich habe nun angefangen, einen Stammbaum für meine Kinder und Enkel zu erstellen und schreibe zu jeder Person, die ich noch persönlichh kenne, was ich weiß und an was ich mich gerne erinnere. Dazu muss ich gestehen, wenn man einmal mit dem Suchen nach den Ahnen im Netz angefangen hat, kann es zur Sucht werden, denn man glaubt gar nicht, wie viele Daten man dort recherchieren kann. Das ist für mich besonders wichtig, da ich kaum Urkunden besitze, da wir Flüchtlinge waren. Meine Söhne finden das ganz toll und meine Enkelkinder konnten sogar schon einiges davon in der Schule gebrauchen. Ich finde es wichtig, dass wir unsere Erlebnisse weitergeben, denn unsere Generation hat doch sehr viel erleben müssen. Ich möchte nicht, dass meine Nachkommen vergessen, was damals geschehen ist.
Heidi
Heidi
Hi Gillian
meine Söhne sind noch relativ jung zwischen 30 und 40. Der jüngere zeigt wirkliche Interessen für seine Vorfahren, der ältere mit 3 Kleinkindern hat dazu keine Zeit.
Kann sein das mit Zeit, wenn Sie älter werden greifen zum die Erinnerungen?
Hast du mir Mut gemacht.....fertigen meine Kollagen.
Die Enkelkinder verstehen noch nicht, obwohl der 8 Jähriger kann schon lesen, zeigt keine Interessen für Familien Geschichte. Ich war anders. Ich habe alle die Geschichte mit großen Interessen verfolgt schon als Kleinkind. Die Welt hat sich verändert, was früher sooooo viel Wert hatte ist heute fast Wertlos.
Nasti
meine Söhne sind noch relativ jung zwischen 30 und 40. Der jüngere zeigt wirkliche Interessen für seine Vorfahren, der ältere mit 3 Kleinkindern hat dazu keine Zeit.
Kann sein das mit Zeit, wenn Sie älter werden greifen zum die Erinnerungen?
Hast du mir Mut gemacht.....fertigen meine Kollagen.
Die Enkelkinder verstehen noch nicht, obwohl der 8 Jähriger kann schon lesen, zeigt keine Interessen für Familien Geschichte. Ich war anders. Ich habe alle die Geschichte mit großen Interessen verfolgt schon als Kleinkind. Die Welt hat sich verändert, was früher sooooo viel Wert hatte ist heute fast Wertlos.
Nasti
Das Interesse an der Familiengeschichte (sprich seine Vergangenheit) entsteht meistens erst dann, wenn es (fast) zu spät ist!