Plaudereien Besserwisser
Konkret: Das Glauben-zu-wissen ersetzt manchmal das wirkliche Wissen. Und wenn dann noch jemand ein beharrliches Standpunkt-Wissen in Szene setzt, dann ist Hopfen und Malz verloren - und der Wirklich-Wissende zuckt resigniert die Schultern!
Ein kluger und gebildeter Mensch mit einem umfangreichen Wissen und reicher Erfahrung wird Dich gern an seinem Wissen teilhaben lassen, Dir freundlich Deine Fragen beantworten und dabei nett und bescheiden bleiben.
Ein Besserwisser dagegen versteht es, Dir seine vermeintliche Klugheit in belehrender und verletzender Art permanent aufzudrängen und wird auch nicht versäumen, ständig mit seinem, doch eher bescheidenen Wissen, zu prahlen.
justus
Warum wird das Wort "bescheiden" hier so präferiert? Ist das immer noch ausserhalb von Aufschriften an Grabsteinen eine erstrebenswerte Kategorie?
Ob das Wissen eines anderen "bescheiden" ist oder nicht, kann ich nur (unbescheiden) beurteilen, wenn meines darüber liegt. Und dann werde vermutlich ich zum Wissensvermittler und erwecke im schlimmsten Fall dann beim anderen den Eindruck, "nicht bescheiden zu sein".
Ist das eine Art Komplex, wenn ich im Anfangsstadium noch über weniger Wissen verfüge und wird meine Bescheidenheit proportional verschwinden, wenn sich mein Wissen vergrössert? Olga
Ob das Wissen eines anderen "bescheiden" ist oder nicht, kann ich nur (unbescheiden) beurteilen, wenn meines darüber liegt. Und dann werde vermutlich ich zum Wissensvermittler und erwecke im schlimmsten Fall dann beim anderen den Eindruck, "nicht bescheiden zu sein".
Ist das eine Art Komplex, wenn ich im Anfangsstadium noch über weniger Wissen verfüge und wird meine Bescheidenheit proportional verschwinden, wenn sich mein Wissen vergrössert? Olga
Re: Besserwisser
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr.
Olga, ist doch klar. Wer sein Wissen nicht mit der nötigen Bescheidenheit (noch bessser: Demut) ausbreitet, wird sofort als Besserwisser abgestempelt, weil die weniger Wissenden dem/der Wissenden sein/ihr Wissen neiden. Das führt dann sehr schnell zum nächsten Schritt: der Ausgrenzung bis hin zum Mobbing.
Olga, ist doch klar. Wer sein Wissen nicht mit der nötigen Bescheidenheit (noch bessser: Demut) ausbreitet, wird sofort als Besserwisser abgestempelt, weil die weniger Wissenden dem/der Wissenden sein/ihr Wissen neiden. Das führt dann sehr schnell zum nächsten Schritt: der Ausgrenzung bis hin zum Mobbing.
Ich finde Wiki erklärt den Begriff, so wie ihn die meisten hier verstehen, recht gut:
Als Besserwisser (milder: Naseweis; derber: Klugscheißer) wird umgangssprachlich jemand bezeichnet, der die Gewohnheit hat, anderen gegenüber damit anzugeben, dass er sich in bestimmten (oder in allen) Angelegenheiten besser auskennt und besser darin urteilen kann oder auf bestimmten (oder auf allen) Wissensgebieten mehr Kenntnis und Bildung besitzt als andere.
Die Umgebung nimmt am Verhalten solcher Personen Anstoß – nicht so sehr, weil man ihnen das (angebliche oder tatsächliche) Wissen neidet, sondern weil sie andere uneingeladen belehren, sich den Meinungen, den Argumenten und dem Wissen anderer Menschen aber verschließen. Dadurch entsteht ein Anschein von Überheblichkeit und mangelndem Taktgefühl. Als unangenehm wird auch ein überzogenes Wettbewerbsverhalten von Menschen empfunden, die weniger aus Interesse am Thema als um des Rechtbehaltens willen diskutieren.Quelle
Stimmt Marina, bzw. zum Schweigen der "Wissenden", weil sie sich auf diese dämliche Kämpfe mit den "Unwissenden" gar nicht einlassen wollen - dafür sind sie dann vermutlich zu klug und die anderen müssen mit ihrem Unwissen ganz bescheiden weiterleben.
Das geht ja heute so weit, dass medizinisch völlig unvorbelastete Menschen zum Arzt gehen, ihr Leiden schildern, aber schon Ausdrucke aus dem Internet, bzw. Kommentaren von Foren dabei haben und die Therapie bestimmen wollen.
Wenn Ärzte, die dafür ausgebildet sind, dann nicht mitmachen wollen und versuchen, dem Patienten das Leiden zu erklären, wird er als Klugscheisser usw. dargestellt und der Patient verlässt die Praxis, weil hier dann auch noch der Punkt des Nicht-Hören-Wollens hinzukommt.
Ich glaube schon ,dass es wirklich kluge Menschen auch auszeichnet, wenn sie wahrheitsgemäss zugeben können, von etwas nichts zu wissen oder etwas nicht zu verstehen. Mangelndes Wissen lässt sich nun mal nur kompensieren, in dem man neues Wissen erwirbt. GAnz unbescheiden gesagt.... Olga
Das geht ja heute so weit, dass medizinisch völlig unvorbelastete Menschen zum Arzt gehen, ihr Leiden schildern, aber schon Ausdrucke aus dem Internet, bzw. Kommentaren von Foren dabei haben und die Therapie bestimmen wollen.
Wenn Ärzte, die dafür ausgebildet sind, dann nicht mitmachen wollen und versuchen, dem Patienten das Leiden zu erklären, wird er als Klugscheisser usw. dargestellt und der Patient verlässt die Praxis, weil hier dann auch noch der Punkt des Nicht-Hören-Wollens hinzukommt.
Ich glaube schon ,dass es wirklich kluge Menschen auch auszeichnet, wenn sie wahrheitsgemäss zugeben können, von etwas nichts zu wissen oder etwas nicht zu verstehen. Mangelndes Wissen lässt sich nun mal nur kompensieren, in dem man neues Wissen erwirbt. GAnz unbescheiden gesagt.... Olga
Re: Besserwisser
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Sorry, aber bei mir ist das Wort Besserwisser einfach negativ belegt. Mit Menschen, die angeblich alles wissen und das letzte Wort haben müssen, eben, weil sie immer der Meinung sind, sie haben recht.
Klugscheißer dagegen sind für mich die wirklich gescheiten und gebildeten Leute, denen ich gern zuhöre, und die mit ihrem Wissen nicht angeben müssen. Sie klugscheißern nur, wenn es gefragt, angebracht, gewünscht ist.
Der Besserwisser belehrt jede/n ungefragt. Der Klugscheißer nicht.
So ist meine Version.
Morrison
Klugscheißer dagegen sind für mich die wirklich gescheiten und gebildeten Leute, denen ich gern zuhöre, und die mit ihrem Wissen nicht angeben müssen. Sie klugscheißern nur, wenn es gefragt, angebracht, gewünscht ist.
Der Besserwisser belehrt jede/n ungefragt. Der Klugscheißer nicht.
So ist meine Version.
Morrison
Ich unterscheide da gar nicht mal so sehr mit volkstümlichen Bezeichnungen. Ich mag einfach Menschen mehr, die Wissen erworben haben und bereit sind, es mit mir zu teilen als solche, die wenig Wissen haben, mich dann aber evtl. auch noch beschimpfen, wenn ich über mein mühsam erworbenes Wissen etwas glaube, sagen zu können. Vor solchen Leute hüte ich mich, auch weil sie insbesondere in der virtuellen Welt nach dem Motto verfahren, dass man auch Fakten und Tatsachen selber machen kann..... Olga
Ich finde Wiki erklärt den Begriff, so wie ihn die meisten hier verstehen, recht gut:
Als Besserwisser (milder: Naseweis; derber: Klugscheißer) wird umgangssprachlich jemand bezeichnet, der die Gewohnheit hat, anderen gegenüber damit anzugeben, dass er sich in bestimmten (oder in allen) Angelegenheiten besser auskennt und besser darin urteilen kann oder auf bestimmten (oder auf allen) Wissensgebieten mehr Kenntnis und Bildung besitzt als andere.
Die Umgebung nimmt am Verhalten solcher Personen Anstoß – nicht so sehr, weil man ihnen das (angebliche oder tatsächliche) Wissen neidet, sondern weil sie andere uneingeladen belehren, sich den Meinungen, den Argumenten und dem Wissen anderer Menschen aber verschließen. Dadurch entsteht ein Anschein von Überheblichkeit und mangelndem Taktgefühl. Als unangenehm wird auch ein überzogenes Wettbewerbsverhalten von Menschen empfunden, die weniger aus Interesse am Thema als um des Rechtbehaltens willen diskutieren.Quelle
Danke, mane,
dem habe ich nichts hinzuzufügen, besser kann man es nicht definieren.
justus
Linktipp:„Das stimmt jetzt aber nicht“
Linktipp:Was steckt hinter Rechthaberei?
Notorische Rechthaber sind tragische Figuren: Sie wollen Aufmerksamkeit und Anerkennung und erreichen das Gegenteil.
Es gibt Menschen, die müssen immer Recht haben.
Darstellungsdrang aus Unsicherheit
„Die meisten Besserwisser haben ein ganz niedriges Selbstwertgefühl“, erklärt Psychologe Michael Thiel. „Sie stellen sich ganz toll dar, dabei sind sie eigentlich sehr unsicher.“ Ihr Ziel ist es, Aufmerksamkeit und Anerkennung zu bekommen. Das Problem dabei: Sie merken nicht, dass sie mit ihrer Besserwisserei genau das Gegenteil erreichen. Besserwisser werden oft als laut und aufdringlich empfunden, sie schrecken andere ab. Im schlimmsten Fall wenden selbst Freunde sich ab
Rechthaber erhöhen ihr Selbstwertgefühl durch die Selbstdarstellung. Sind sie einmal auf den Geschmack gekommen, werden sie regelrecht süchtig danach und können gar nicht mehr aufhören. „Ähnlich wie bei einem Drogensüchtigen werden bei einem notorischen Besserwisser Botenstoffe im Gehirn ausgeschüttet, die für Zufriedenheit sorgen“, erklärt Thiel
Linktipp:Was steckt hinter Rechthaberei?
Kennst Du sie auch, die Rechthaber oder Besserwisser? Menschen, die keine andere Meinung, Tatsache oder Wahrheit außer ihrer eigenen gelten lassen. Ganz nach dem Motto: „Es kann nur eine Wahrheit geben und das ist meine!“ Der Umgang mit solchen Menschen kann unangenehm, anstrengend und belastend werden.
Rechthaber wissen oft viel, halten sich für klug und intelligent, doch leider sind sie emotional unintelligent und wenig lebensklug. Sie spüren nicht, wie stark sie sich selbst innerlich begrenzen und ihr Wachstum hemmen, da sie nur ihre einen Sichtweise gelten lassen und sich gegen jegliche neue Erfahrung oder Selbstreflektion sperren. Sie werden ihr eigenes Gewässer nie verlassen oder beleben. Irgendwann beginnt es dort zu modern.
Was ist ein Rechthaber oder Besserwisser eigentlich ganz genau?
Es ist jemand, der nicht nur alles zu wissen glaubt und „unfehlbar“ ist, sondern auch jemand, der anderen sein Wissen oder seine Wahrheit unbedingt auf unmissverständliche Art vermitteln muss. Oft werden andere dadurch bloßgestellt oder klein gemacht. Jede andere Meinung, die sich von der eigenen unterscheidet, wird unschädlich gemacht, übergangen, durch Beweise oder scharfe Gegenargumente abgeschmettert. Selbst, wenn jemand anders interessante Argumente vorbringt oder Recht haben könnte, wird die Bedrohung direkt im Anflug schon ausgeschaltet. Neue Ansätze kann ein Besserwisser nicht annehmen, da das ja eine Bestätigung dafür wäre, das ein anderer Mensch mehr weiß als er („das wusste ich schon“).
Besserwisser haben tief im Innersten häufig ein geringes Selbstwertgefühl und Minderwertigkeitskomplexe. Dieses Gefühl wird verdrängt und ist manchmal nur noch unbewusst vorhanden. Daraus resultiert aber der Drang, sich beweisen zu müssen, perfekt zu sein, keine Fehler zu haben, besser zu sein als andere Menschen oder die Macht zu demonstrieren.
Recht haben bringt Selbstbestätigung: Ich erhebe mich über die andere Person, bin in diesem Moment gewachsen. Leider hält dieses Gefühl nicht lange an und ich muss es ständig neu erzeugen. Ebenso freut sich das Ego, wenn ich einem anderen Menschen sein Leben erklärt habe. von mir fett gedruckt
Würde unsere Welt nicht durch Besserwisser, sondern durch Wissende regiert, wir hätten das Paradis auf Erden!
(Georg von Signau)
(Georg von Signau)