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Plaudereien Beschneidungsurteil rechtskräftig

schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Einige weitere Hinweise
geschrieben von schorsch
als Antwort auf adam vom 24.07.2012, 12:35:41
[quote=uki].....................
Die Verlinkung des Videos mit der Operation war für die Diskussion nicht förderlich, sondern ein eigentlich unzulässiges Mittel. Das Video wirkt rein emotionell............................ Weinende Baby sind in einer Diskussion unlautere Mittel.....................

--

adam


geschrieben von adam


Deckel drauf; Augen und Ohren zu; die 3 Affen lassen grüssen!

Meiner Meinung nach können sich Juden und Muslime gerne sogar den ganzen Pennis abschneiden. Aber bitte erst in einem Alter, in dem sie das selber entscheiden können!

uki
uki
Mitglied

Re: Einige weitere Hinweise
geschrieben von uki
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.07.2012, 13:25:58
Eine Befürwortung der Beschneidungstradition aus religiösen Gründen an Babies und Kindern halte ich für falsch. Nicht erst auf dem Video, nein, auch auf allen Bildern die zu finden sind, sind die Schmerzen der Betreffenden klar zu erkennen.
Auch eine Narkose wäre für mich kein Persilschein für solches Tun.

Wer solche Op. aus rel. Gründen sinnvoll findet kann sie an sich ausführen lassen, sobald er erwachsen ist.

Religionsfreiheit ist für mich der Glaube an einen Gott oder was auch immer, nicht solche Handlungen.

Mein Gott will so etwas ganz gewiss nicht.


Auch aus der Ärzteschaft und nicht nur da, gibt es viele Beschneidungsgegner.
-uki-







Re: Einige weitere Hinweise
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.07.2012, 13:25:58
Meli, hier geht es doch nicht um Emotionen (bei mir jedenfalls nicht). Hier geht es um Fakten. Nämlich um das Herumschnippeln im Namen des Herrn an wehrlosen Kreaturen.
Und das geschieht NUR aus Machtgelüste.

Religion hin oder her.
Wenn die allerdings vorgeschoben wird als 'Argument' von fanatischen Gläubigen; dann hört's aber auf.

Meine Beiträge richten sich NICHT GEGEN DIE RELIGIONEN,
ich bin gegen das sinnlose Beschneiden wehrloser Menschleins.
Als Fakt, nicht als Emotion.

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bongoline
bongoline
Mitglied

Re: Einige weitere Hinweise
geschrieben von bongoline
als Antwort auf adam vom 24.07.2012, 12:35:41
Weinende Baby sind in einer Diskussion unlautere Mittel.
geschrieben von adam


Genau so ist es und aus eigener Erfahrung darf ich berichten:

Mein Sohn hatte mit 1 1/2 Jahren Phimose und wurde im Krankenhaus Bregenz operiert. Besorgte Mutter und Papa, kann man sich ja vorstellen. Der Arzt meinte, wir könnten um 14.00 dann den Kleinen besuchen. Wir sind überbesorgt schon auf Zehenspitzen den Gang zum Zimmer entlang gegangen. In der Zimmertüre war der obere Teil durch eine verspiegelte Fläche verglast und das Zimmer von außen einsehbar. Wir also fast Atem anhaltend ran an das Guckfenster und was sehen wir da: unser Sohn quietschvergnügt in seinem Gitterbettchen, sich an den Gitterstäben anhaltend und mit beiden Beinchen hüpfend und über das ganze Gesicht Schelm hoch drei. In dem Moment war unser Gang dann wieder normales Auftreten und wir waren glücklich, dass der Kleine alles so gut weggesteckt hat.

Ich kann natürlich jetzt nicht sagen, wie es bei rituellen Beschneidungen für das Baby ist. Mein Sohn hatte Narkose, diese Babys haben diesen Vorteil nicht. Wenn ich aber sehe, wie bei diesen Beschneidungen das Kind an Ärmchen und Beinchen gehalten, gedrückt und niedergehalten wird, mir als Mutter würde das Herz dabei stillstehen. Allerding kann ich mir auch vorstellen, dass ein Kind mit 8 Tagen wohl kein Erinnerungsvermögen an diese Situation aufbauen kann.

Mein Sohn hat jedenfalls keinen Nachteil durch die OP erlitten, weder physisch noch psychisch.

bongoline
Karl
Karl
Administrator

Re: Einige weitere Hinweise
geschrieben von Karl
als Antwort auf bongoline vom 24.07.2012, 14:01:25
Allerding kann ich mir auch vorstellen, dass ein Kind mit 8 Tagen wohl kein Erinnerungsvermögen an diese Situation aufbauen kann.
Sie werden es nie verbalisieren können, weil sie zu diesem Zeitpunkt der Sprache noch nicht mächtig sind. Aber Gedächtnis ist mehr als das, was uns bewusst ist. Gerade frühkindliche Traumata können lebensbestimmend werden. Nur ein Beispiel, Karl
Re: Einige weitere Hinweise
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.07.2012, 13:57:37
Digi, es mag sein, dass Du die Bibel innen- und auswendig kennst.
Aber, m.M.n. verstehst Du die Hintergründe nicht! Dabei sind sie hier mehrfach geschrieben worden. Und das hat nichts mit einer Befürwortung der Beschneidung zu tun.

Es geht, wie ich das hier verstehe, nur noch um Emotionen und Du schürst sie.
Nenne mir bitte ein Krankenhaus in Deutschland, das einen solchen Eingriff ohne Narkose macht.

Und wenn die Eltern weniger als eine Kurznarkose verlangen, kann ich mir keinen seriösen Arzt vorstellen, der dazu bereit ist.

Kurznarkose bei Phimose

Denn in jedem Fall gibt es Vorgespräche mit den Ärzten. Und zu jeder Operation gehört auch ein Gespräch mit dem Anaesthesisten.
Das, wohin das Urteil die Knäblein jetzt treiben wird, ist das Ausland oder das Hinterzimmer.
Und damit wiederhole ich mich.

Und ich frage Dich noch eines.
Die Methode ist weltweit gang und gäbe.
Wo warst Du da?
Du hast die Bibel gelesen - da stand alles drin.

Und das Du die Religionsriten nicht anerkennen willst, und nur, aber auch nur Machtgelüste benennst, lässt mich vermuten, dass Du kein Stück die Situation gläubiger Menschen kennst und daher nicht berücksichtigen kannst.
Da hilft auch das Lesen der Bibel nicht, das hat mit durchgemachten Prozessen und Empathie - für die gesamte Familie - zu tun.

Ich hatte hier schon einmal geschrieben:

Es geht nur mit den Eltern, aber niemals ohne!
Das ist ausdrücklich meine persönliche Meinung.

Und jetzt ziehe ich mich wieder zurück. Das Thema ist für mich endgültig abgeschlossen.

Meli

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eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Einige weitere Hinweise
geschrieben von eleonore
als Antwort auf Karl vom 24.07.2012, 14:09:12
in letzte spiegel, ist ein sehr gute artikel, von

Im aktuellen Heft - DER SPIEGEL 30/2012 vom 23.07.2012Der Münchner Chirurgie-Professor Maximilian Stehr lehnt aus ärztlich-ethischer Sicht die Beschneidung bei Kindern ab,
würde sehr empfehlen es zu lesen.

Unzumurbare Schmerzen.
bongoline
bongoline
Mitglied

Re: Einige weitere Hinweise
geschrieben von bongoline
als Antwort auf Karl vom 24.07.2012, 14:09:12
Danke Karl

für diesen sehr interessanten Link.

bongoline
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Einige weitere Hinweise
geschrieben von luchs35
als Antwort auf adam vom 24.07.2012, 12:35:41
Betrachtet man die Geschichte der Beschneidung, ist sie aus gesellschaftlicher Sicht gesehen einer der größten Fortschritte der Menschheit. Statt der bis dahin üblichen Menschenopfer gab sich die Gottheit mit einem Stück Vorhaut zufrieden und vom Standpunkt des Menschen aus gesehen, wurde die Erpressung der Gottheit durch Menschenopfer abgeschaft und durch ein kleines Teil des Ganzen ersetzt. Bei der Beschneidung handelt es sich also um eine entscheidende Mäßigung der bis dahin üblichen Riten und nicht um eine grausame Forderung der Gottheit. Die Juden waren im heutigen Nahen Osten die ersten, die diese Wandlung vollzogen. Hier kann möglicherweise heutzutage eine Argumentation ansetzen, um die religiös motivierte Beschneidung, hin zu einer Ersatzhandlung, zu beeinflussen. Durch ein Verbot wird schon die Möglichkeit einer Diskussion eher verhindert als ermöglicht. (Hervorhebung durch mich.Luchs)
geschrieben von Adam:


Der letzte Satz trifft es punktgenau. Ein Verbot der religiösen Beschneidung von heute auf morgen wird dieses Ritual lediglich von der Oberfläche verschwinden lassen, wobei auch die Möglichkeit einer Nothilfe -falls dabei etwas schiefgelaufen ist - verzögert, wenn nicht gar verhindert wird.
Man muss diesen religiösen Gruppen ein Umdenken ermöglichen, das wird zwar Zeit kosten, aber nachfolgende Generationen vielleicht schützen.

Immerhin haben jetzt nicht nur in Deutschland Diskussionen begonnen, die zur Beendigung dieses wirklich archaischen religiösen Rituals an unmündigen Kleinkindern führen können.
Entscheidungsfähige junge Männer können die Beschneidung ja nacholen, falls sie sich dazu entschließen wollen.

Die Crux ist nun jedoch, dass unser Grundgesetz einmal mehr angegriffen wird. Der entsprechende Artikel wurde ja genug zitiert.

Ich beneide diejenigen nicht, die nun darüber entscheiden müssen.

Luchs

Re: Einige weitere Hinweise
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.07.2012, 14:15:23
Auch wenn Du Dich jetzt hier abklinkst.
Meli, mir geht es nicht darum wer und ob mit oder ohne Narkose. Und ich lasse mich deshalb auch nicht darauf ein, ein Kkh in DE zu benennen. Genau das würde nämlich vom Thema ablenken. Und Anheizen musst Du mir auch nicht unterschieben.

Mir geht es um den sinnlosen Vorgang der Beschneidung an wehrlosen Kleinstkindern. Und da ist kein Fatzen (unterstellter) Emotion oder Feuerschüren dabei.

Nochmal:
Ich habe bisher gedacht, diese Prozedur wäre schon erledigt.

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