Forum Allgemeine Themen Plaudereien Beschneidungsurteil rechtskräftig

Plaudereien Beschneidungsurteil rechtskräftig

olga64
olga64
Mitglied

Re: Beschneidungsurteil rechtskräftig
geschrieben von olga64
als Antwort auf justus39 vom 17.07.2012, 15:38:30
Da Deutschland im negativen Entscheidungsfalle das einzige Land weltweit sein würde, welches Beschneidung unter Strafe stellt, können die Menschen, die dies bei ihren Kindern wollen, ja jeweils ausreisen und es anderswo durchführen lassen. Für mich erinnert diese bizarre Diskussion stark an die frühere mit den Kopftüchern, bzw. stellt es eine Fortsetzung derselben dar. Olga
Re: Die gut gemeinte Diskriminierung...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pippa vom 17.07.2012, 13:44:52
...Ich frage Dich nun noch einmal, hast Du mit Deinem Freund dem Rabbi darüber gesprochen? Wenn ja, wie steht er denn dazu? ...

Wieso sollte ich das?
Das steht doch hier gar nicht zur Debatte.
Soll das jetzt die übliche Ablenkung vom Thema werden?
Das läuft mit mir nicht.

Hier geht es um international vebindliches Recht.
Und dafür brauche ich 'meinen Rebbe' nicht, da schaue ich in die verbindliche Konvention.
Seine Meinung wäre hier in so einem Fall auch überhaupt nicht maßgebend; genau so wenig wie die der anderen, die sich jetzt mit 'religiösen Traditionsgründen' melden, und meinen, DE wegen 'Altlasten' in die Enge treiben zu können.
'Vergessend' dabei, daß auch sie selber die Konvention gezeichnet haben.
Bösartig formuliert könnte man das als Anstiftung zu einer Straftat auslegen.

(Nicht nur) DE hat die Konvention gezeichnet, und ich hoffe darauf, daß jetzt kein Rechtsbruch begangen wird. Da könnten/müssten alle anderen Länder auch umschwenken.
Dann könnte man hierzulande auch wieder anfangen oder weitermachen mit Watschen verteilen. Die würden aber noch den Vorteil haben, irgendwann zu 'heilen'.
justus39
justus39
Mitglied

Re: Beschneidungsurteil rechtskräftig
geschrieben von justus39
als Antwort auf olga64 vom 17.07.2012, 16:04:40
Da Deutschland im negativen Entscheidungsfalle das einzige Land weltweit sein würde, welches Beschneidung unter Strafe stellt, können die Menschen, die dies bei ihren Kindern wollen, ja jeweils ausreisen und es anderswo durchführen lassen.
Olga


Es wird nicht dazu kommen.
Man wird eine Reglung finden, die es den Rabbiner erlaubt, auch weiterhin an den Genitalien eines Säuglings herum zu schnipseln.

Aber diese ganze Aktion hat schlafende Hunde geweckt und regt vielleicht doch zum Nachdenken an, wie selbstverständlich man völlig irrsinnige Dinge und Handlungen akzeptiert, nur weil es eben schon immer so war.

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Beschneidungsurteil rechtskräftig
geschrieben von olga64
als Antwort auf justus39 vom 17.07.2012, 17:14:11
Nicht nur den Rabbinern, sondern auch den Imamen...
Letztere (Muslime) haben mehr Zeit - bis die Knaben 13 Jahre alt sind. Bei den Juden ist es anders und sollte diese Gesetzgebung noch lange dauern, werden diese die Beschneidung in den Nachbarländern durchführen lassen ,da auch die involvierten Ärzte Rechtssicherheit benötigen und auf Kurpfuscher wird sich hoffentlich kein jüdisches Elternpaar einlassen. Wie gut, dass wir in Europa ohne Grenzen leben. Olga
Re: Beschneidungsurteil rechtskräftig
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 17.07.2012, 17:23:53
Einfach mal zur Information.

Zirkumzision Wikipedia

Meli
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Beschneidungsurteil rechtskräftig
geschrieben von dutchweepee
Im Prinzip sagt mir die ganze Diskussion nur eines: Ohne aufgeklärte, religionsresistente Eltern wird das gar nichts. Wenn die Eltern nicht begreifen, was sie ihren Kindern antun, können Gesetze nur das Feigenblatt sein, dass eine Gesellschaft als Deckmäntelchen über altertümliche, religiöse Handlungen legt.

Mich hat der Link von EDITA sehr beeindruckt!

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pippa
pippa
Mitglied

Re: Die gut gemeinte Diskriminierung...
geschrieben von pippa
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.07.2012, 16:10:48

@ digizar

Hättest Du gelesen, was ich mehrfach schrieb, nämlich, dass ich verstehen möchte, warum so ein Stückchen Haut den Fortbestand des Judentums in Deutschland ausmachen soll, dann würdest Du nicht über eine Ablenkung nachdenken.

Ich wünsche mir nämlich aus tiefstem Herzen, dass die religiösen Menschen, gleich, welcher Religion sie angehören, endlich mal über ihr Tun nachdenken.

Nichts finde ich schlimmer, als wenn man etwas tut, ohne den Sinn zu verstehen, einfach nur, weil man es schon immer so machte.

Pippa
Re: Die gut gemeinte Diskriminierung...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pippa vom 17.07.2012, 17:36:16
Pippa,

Glauben ist Glauben an etwas, das nicht nachgewiesen oder bewiesen werden kann, aber für gläubige Menschen die Richtschnur für ihr Leben darstellt.

Das meinte ich in meinem Beitrag, dass die gleichen Eltern, die die Beschneidung aus Glaubensgründen wünschen, auf die Barrikaden gehen würden, wenn ihrem Kind auch nur ein Haar gekrümmt würde.

Eine Veränderung geht nur mit den Eltern und ist ein langwieriger Prozess, wenn er voll mitgetragen werden soll.

Dutchweepee hat das auch gerade noch einmal sehr deutlich gesagt.

Meli

Karl
Karl
Administrator

Religionen unterliegen auch der Auslese: Zur Funktion der Rituale an Kleinkindern
geschrieben von Karl
Religionsfreiheit wird es erst dann geben, wenn Kleinkinder nicht mehr durch religiöse Riten markiert und indoktriniert werden.

Allerdings würden dann die Religionen einen schweren Stand haben und wahrscheinlich verschwinden. Nichts ist erfolgreicher im Überlebenskampf der Religionen als der Zugriff auf die Kleinsten. Es haben nur solche Religionen überlebt, die entsprechende Rituale pflegen.

Karl
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Die gut gemeinte Diskriminierung...
geschrieben von luchs35
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.07.2012, 17:44:33
Wobei vielleicht auch mal bedacht werden kann, dass Eltern, die vielleicht unter religiösem Druck von außen stehen (ist gar nicht so selten!), aufgrund der Gesetzeslage eher Nein zur Beschneidung sagen können oder zumindest Zeit bekommen, um über den Einspruch nachzudenken, ohne sofort in Konflikte mit ihrem Rabbi oder Imam zu kommen.

So wie von den christlichen Kirchen auch Druck auf die Eltern gemacht wird, wenn sie ihre Kinder nicht taufen lassen wollen, bis diese später selbst entscheiden.

Luchs

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