Plaudereien Beschneidungsurteil rechtskräftig
Re: Die gut gemeinte Diskriminierung...
Ich weiß Meli, ich weiß -
es ging mir auch um unsinnige nicht
religiös verankerte Traditionen, in denen
spätere Generationen keinen Sinn mehr erkennen
und die auf den Prüfstand gehören.
Wer sieht in unserer Kultur einen Nutzen im
Abhacken einer Hand oder eines Fußes, dennoch
gibt es Länder, die ohne jeden Bezug zur Humanität
solches praktizieren, weil sie nach uraltem "Recht"
handeln.
M.
es ging mir auch um unsinnige nicht
religiös verankerte Traditionen, in denen
spätere Generationen keinen Sinn mehr erkennen
und die auf den Prüfstand gehören.
Wer sieht in unserer Kultur einen Nutzen im
Abhacken einer Hand oder eines Fußes, dennoch
gibt es Länder, die ohne jeden Bezug zur Humanität
solches praktizieren, weil sie nach uraltem "Recht"
handeln.
M.
Re: Die gut gemeinte Diskriminierung...
Das war zu erwarten Luchs -
jetzt werden schnell die Kommentare von SPD
und den Grünen folgen.
Wie hält es eigentlich die LINKE damit?
M.
jetzt werden schnell die Kommentare von SPD
und den Grünen folgen.
Wie hält es eigentlich die LINKE damit?
M.
Das Kölner Urteil zur Knabenbeschneidung hat eine europäische Tendenz deutlich gemacht: Wird individuelle Selbstbestimmung tangiert, droht der Religionsfreiheit eine Einschränkung. Ganz im Sinne des säkularisierten Rechtsstaates.
Ein Blick auf Europa und die Schweiz. Ist zwar ein längerer Artikel, aber gut zusammengefasst.
Ein Blick auf Europa und die Schweiz. Ist zwar ein längerer Artikel, aber gut zusammengefasst.
...ohne Bezug auf Medeas Beitrag:
Aber Eltern wegen eines "Klapses" anklagen?
Wenn noch alles erlaubt wäre was im alten Testament steht oder im islamischen Recht erlaubt ist, könnten wir viele unserer deutschen Gesetze vergessen.
Gesetze sind für alle da und von allen in Deutschland lebenden Personen einzuhalten, so meinte ich jedenfalls.
Aus der Befürchtung von unsachgemäß durchgeführten Beschneidungen heraus, kann eine solche Handlung nicht erlaubt werden, wenn sie nicht aus medizinischer Sicht erforderlich ist. Das ist nicht zum Wohle des Kindes. Wenn es Eltern trotzdem befürworten und veranlassen nehmen sie das Risiko einer Straftat auf sich.
Trotzdem glaube ich nicht, dass unsere Politiker das durchsetzen.
Aber Eltern wegen eines "Klapses" anklagen?
Wenn noch alles erlaubt wäre was im alten Testament steht oder im islamischen Recht erlaubt ist, könnten wir viele unserer deutschen Gesetze vergessen.
Gesetze sind für alle da und von allen in Deutschland lebenden Personen einzuhalten, so meinte ich jedenfalls.
Aus der Befürchtung von unsachgemäß durchgeführten Beschneidungen heraus, kann eine solche Handlung nicht erlaubt werden, wenn sie nicht aus medizinischer Sicht erforderlich ist. Das ist nicht zum Wohle des Kindes. Wenn es Eltern trotzdem befürworten und veranlassen nehmen sie das Risiko einer Straftat auf sich.
Trotzdem glaube ich nicht, dass unsere Politiker das durchsetzen.
Re: Die gut gemeinte Diskriminierung...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Da stimme ich Dir zu Medea, auf den Prüfstand gehört vieles.
Ich will noch einmal den Unterschied zwischen dem Binden der Füße und der Beschneidung anders hervorheben.
Dieser Unsinn hörte auf, als es nicht mehr opportun war. Gesunde Füße brachten Geld in die Familien - gewickelte wurden zur Belastung. Das geschah durch Frauenrechlerinnen und zuletzt per Gesetz, weil die Arbeitskraft der Frauen benötigt wurden.
Das ist natürlich für die Bevölkerung einsichtig gewesen und dem Wickeln werden wahrscheinlich nur die Alten nachgeweint haben. Die Frauen und Mädchen sicherlich nicht.
Aber ob nun beschnitten oder nicht, das ist kein Wirtschaftszweig.
Es bringt kein Geld - egal, wie so ein Penis aussieht.
Aber es kann die Familienbande stören, Gläubige verzweifeln lassen, weil dem armen Buben der Bund mit Gott gestört ist.
Es ist dieser Glaube, der natürlich auch für einen weltweiten Zusammenhalt der jüdischen Gemeinden und oftmals für das Überleben gesorgt hat.
Ich sage hier noch einmal ausdrücklich, dass ich nicht für die Beschneidung bin. Ich möchte nicht, dass ein falscher Eindruck entsteht.
Aber ich denke, es geht eben nicht so einfach mit einem Gesetz, das dann befolgt wird.
Und die evtl. Folgen können für das einzelne Kind schlimm sein.
Deshalb sind solche weitreichenden Veränderungen nur gemeinsam zu erarbeiten, wenn sie wirklich Aussicht auf Erfolg haben sollen. Doch das ist m.E.n. ein weiter Weg, dessen Anfang durch das Urteil gemacht ist.
Meli
Ich will noch einmal den Unterschied zwischen dem Binden der Füße und der Beschneidung anders hervorheben.
Dieser Unsinn hörte auf, als es nicht mehr opportun war. Gesunde Füße brachten Geld in die Familien - gewickelte wurden zur Belastung. Das geschah durch Frauenrechlerinnen und zuletzt per Gesetz, weil die Arbeitskraft der Frauen benötigt wurden.
Das ist natürlich für die Bevölkerung einsichtig gewesen und dem Wickeln werden wahrscheinlich nur die Alten nachgeweint haben. Die Frauen und Mädchen sicherlich nicht.
Aber ob nun beschnitten oder nicht, das ist kein Wirtschaftszweig.
Es bringt kein Geld - egal, wie so ein Penis aussieht.
Aber es kann die Familienbande stören, Gläubige verzweifeln lassen, weil dem armen Buben der Bund mit Gott gestört ist.
Es ist dieser Glaube, der natürlich auch für einen weltweiten Zusammenhalt der jüdischen Gemeinden und oftmals für das Überleben gesorgt hat.
Ich sage hier noch einmal ausdrücklich, dass ich nicht für die Beschneidung bin. Ich möchte nicht, dass ein falscher Eindruck entsteht.
Aber ich denke, es geht eben nicht so einfach mit einem Gesetz, das dann befolgt wird.
Und die evtl. Folgen können für das einzelne Kind schlimm sein.
Deshalb sind solche weitreichenden Veränderungen nur gemeinsam zu erarbeiten, wenn sie wirklich Aussicht auf Erfolg haben sollen. Doch das ist m.E.n. ein weiter Weg, dessen Anfang durch das Urteil gemacht ist.
Meli
Re: Die gut gemeinte Diskriminierung...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Stimmt, eine sehr gute Zusammenfassung.
Und der Schluß zeigt m.M.n. sehr deutlich, wohin der Weg führen kann.
Doch jetzt ist ein Stein ins Rollen gekommen. Der wird sich wohl auch nicht aufhalten lassen, es sei denn, die Politik greift ein.
Diese hat ja wohl die ersten Schritte bereits unternommen.
Meli
Und der Schluß zeigt m.M.n. sehr deutlich, wohin der Weg führen kann.
Doch jetzt ist ein Stein ins Rollen gekommen. Der wird sich wohl auch nicht aufhalten lassen, es sei denn, die Politik greift ein.
Diese hat ja wohl die ersten Schritte bereits unternommen.
Meli
Re: Die gut gemeinte Diskriminierung...
Ja, Meli, und in diesem Artikel ist wohl so ziemlich alles gesagt, was man dazu sagen kann. Ohne schrittweise Kompromisse wird es kaum abgehen.
Luchs
Luchs
Re: Die gut gemeinte Diskriminierung...
Ja, Meli, und in diesem Artikel ist wohl so ziemlich alles gesagt, was man dazu sagen kann. Ohne schrittweise Kompromisse wird es kaum abgehen.
Luchs
Wie sagte doch neulich irgendjemand:
Deutschland schafft sich ab....
Mit Religion und Tradition wird auch das Schächten begründet. Die Tierschützer haben dafür gesorgt, dass es zumindest eine Ordnungswidrigkeit darstellt (Tiere sind ja auch Sachen, keine Personen).
Mit Religion und Tradition wird auch die Mädchenbeschneidung in Afrika begründet, die an afrikanischen Mädchen in Deutschland im Hinterzimmer angeblich immer noch praktiziert wird.
Mit Religion und Tradition wird auch die Mädchenbeschneidung in Afrika begründet, die an afrikanischen Mädchen in Deutschland im Hinterzimmer angeblich immer noch praktiziert wird.
Re: Die gut gemeinte Diskriminierung...
Der zentralrat der Ex-Muslime hat eine kampagne unter dem titel:
"Hände weg von meinem Pimmel"
gestartet.
Ziel der kampagne ist, daß das beschneidungsverbot in D auch konsequent durchgezogen wird.
Es wird geschrieben, daß sehr viele muslimische familien, die die beschneidung ihrer söhne bisher nur aus "angst" vor ihrer religionsgemeinschaft vornehmen haben lassen, erleichter über ein verbot wären.
"Hände weg von meinem Pimmel"
gestartet.
Ziel der kampagne ist, daß das beschneidungsverbot in D auch konsequent durchgezogen wird.
Es wird geschrieben, daß sehr viele muslimische familien, die die beschneidung ihrer söhne bisher nur aus "angst" vor ihrer religionsgemeinschaft vornehmen haben lassen, erleichter über ein verbot wären.