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Plaudereien Beschneidungsurteil rechtskräftig

Re: Beschneidungsurteil rechtskräftig
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf margit vom 14.07.2012, 20:00:50
Ich wundere mich eher darüber, dass Du hier einen solchen Schmäh schreiben darfst.


Liebe Margit,

dieses "darfst" bezieht sich auf Eure Großzügigkeit, die es Lars ermöglicht, immer noch hier zu schreiben.
Es ist ja nicht das erste Mal, dass wir mit seiner anti-jüdischen Haltung (mal milde ausgedrückt) konfrontiert werden.

Ich hätte das allerdings deutlicher machen müssen.

Gute Nacht

Meli
nasti
nasti
Mitglied

Re: Beschneidungsurteil rechtskräftig
geschrieben von nasti
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.07.2012, 00:05:04
Bis jetzt habe mich überhaupt nicht beschäftigt mit die Beschneidung Frage. Einfach: es ist sooooo beim Juden und muslimen, wenn das für die Kultur passt ist in Ordnung, kann sein das auch andere sehr wichtige Fragen entgehen uns nur so einfach gedacht: es ist so in der Welt.

Nachdem die Frage durch die Medien ist ganz bombastisch geworden, ganz detailliert diskutiert, ich auch inkliniere langsam eher gegen die Beschneidung, scheint mir ganz Barbarastische Praktik sein gegen die arme hilflose Kinder. Ich habe auch 2 Söhne. Wenn mich damals jemand dazu zwingen sollte meine kleine Söhne mit nicht medizinisch geschulte Personen verstümmeln lassen , dann besorge mir eher ein Revolver.......und knalle ich die jubelnde religiöse Fanatiker ab.
Viele Gesetzte, welcher dauernten Jahrhunderte , zb. die Todestrafe--waren schon abgeschafft.
Die Beschneidung sollte in Krankenhaus durchgeführt werden mit Chirurggen wenn das so unbedingt wichtig ist für die Kultur.

Nasti
hugo
hugo
Mitglied

Re: Beschneidungsurteil rechtskräftig
geschrieben von hugo
als Antwort auf nasti vom 15.07.2012, 00:31:58

,,wenn das so unbedingt wichtig ist für die Kultur.


hallo nasti,,dabei gehts hier ja "nur" um ein Detail, ein einziges Ritual, eine Handlung/Maßnahme von Hunderten die sich in bestimmten Religionen im Laufe der Zeit herausbildeten, neu hinzukamen oder erhalten haben.

Von vielen solcher Rituale haben sich die heutigen Religionen im Laufe der Zeit getrennt oder trennen müssen, je nachdem ob sie sich als überholt, unnütz, gar schädlich für das Wohlergehen der Obrigkeit herausstellten oder ob dies von außerhalb erzwungen wurden.

was sich hinter solchen Begriffen wie Brauchtum, Ritualen, Sitten, Traditionen, Zeremonien usw versteckt, kann mal sinvoll und nützlich sein und später -je nach Erkenntnissen und/oder Kräfteverhältnissen ganz schnell von selbst verschwinden oder gar verboten werden,,

zumindest will mir nicht einleuchten das (neben anderen "Gepflogenheiten" ) die Beschneidung unbedingt in die heutige Zeit und in unsere deutsche Landschaft gehört, mit Händen und Klauen daran festgehalten werden muss, den Kritikern sogar faschistisches Gehabe unterstellt wird usw. usf..

wem nützt dieses Ritual ? welchen Nutzen bringt es für die Gesellschaft ?
was würde passieren ohne dieses Ritual ? Würde Gott alle Juden verstoßen wennn ?
Wollte Gott neben anderen auch genau dieses Blutopfer ?

hugo

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ursula_j
ursula_j
Mitglied

Re: Beschneidungsurteil rechtskräftig
geschrieben von ursula_j
als Antwort auf hugo vom 15.07.2012, 06:53:29
Hugo, ich bin auch der Meinung, dass viele Rituale in unsere heutigen Zeit nicht mehr passen , auch die Beschneidung.
Ich bin aber auch der Meinung, dass die Entscheidung darüber von Juden und Moslems getroffen werden müssen und nicht von uns, die die Beschneidung Jahrzehnte geduldet haben.
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Beschneidungsurteil rechtskräftig
geschrieben von schorsch
als Antwort auf adam vom 14.07.2012, 19:40:22
Ich denke, dass hier am Problem vorbei geredet wird. Kinder sind nicht das Eigentum von Erwachsenen. Mit dem Körper eines anvertrauten Kindes darf nicht so umgegangen werden, als wäre es ein Stück Holz, an dem man nach Belieben herumschnitzeln kann. Wenn ein Kind dann erwachsen ist und selber das Bedürfnis hat, dass seine Vorhaut weg soll, dann ist das seine Sache. Da diese religiösen Fanatiker aber genau wissen, dass diese Traditionen aussterben würden, würde man die Kinder erst zur Vernunft heranwachsen lassen, kommt man dem eben zuvor und "vergewaltigt" die Kinder zu etwas, was sie bestimmt selber nicht wollen - oder zumindest noch nicht verantworten können.

Irgendwo in Afrika gibt es im Busch Frauen, die von klein auf ihre Unterlippen so mit Spangen spannen, dass sie schliesslich wie Teller aussehen. Das hat seine Ursache dem Vernehmen nach in der Tatsache, dass vor Jahrhunderten Sklavinnen mit nicht wulstigen Lippen einen besseren Preis erzielten. Als dann die Sklavenjägerei aufhörte, war dieses Prozedere bereits so in die Kultur dieses Volkes aufgegangen, dass die Frauen damit fortfuhren. Noch heute kann man alte Frauen sehen, deren Unterlippen fast den Hals bedecken, wenn sie ihre Spangen raus nehmen. Die jungen Frauen aber weigerten sich, sich so entstellen zu lassen. Alle Achtung vor ihnen!

P.S. In unsere Zivilisation hat bereits das Umgekehrte begonnen: Frauen lassen sich ihre Lippen aufspritzen. Eines Tages werden sie so weit sein, wie die alten Frauen im afrikanischen Busch!
Re: Beschneidungsurteil rechtskräftig
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 15.07.2012, 06:53:29
"zumindest will mir nicht einleuchten das (neben anderen "Gepflogenheiten" ) die Beschneidung unbedingt in die heutige Zeit und in unsere deutsche Landschaft gehört, mit Händen und Klauen daran festgehalten werden muss, den Kritikern sogar faschistisches Gehabe unterstellt wird usw. usf.. "
geschrieben von hugo


Leuchtet mir auch nicht ein.
Eigentlich wartete ich schon länger auf ein solches Urteil, da die Beschneidung nach unserem Gesetz immer in die Richtung Körperverletzung geht, zumal der Betroffene in dem Alter ja kein Mitspracherecht hat.
Bisher hatte man sich wahrscheinlich nur nicht getraut so zu urteilen.
Ich wundere mich auch über die schnelle Initiative der Grünen, die im Falle der Religionszugehörigkeit in Deutschland eigentlich dafür plädieren, diese bei einem Neugeborenen "auszusetzen" und erst dann gültig werden zu lassen, wenn der Betroffene sich selbst entscheiden kann.

Allerdings ist mir auch klar, dass es im Falle der Moslems und Juden wohl kaum eine Alternative gibt, als die Zulässigkeit gesetzlich "irgendwie" zu verankern, weil es sonst besonders bei den vielen Moslems in Deutschland einen "Aufstand" gibt.
Da würde dann das Wort Ausländerfeindlichkeit noch zu den harmlosen Begriffen zählen.

Wie dieses "IRGENDWIE" aussehen kann ---- "weiß der Geier".

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hugo
hugo
Mitglied

Re: Beschneidungsurteil rechtskräftig
geschrieben von hugo
als Antwort auf ursula_j vom 15.07.2012, 08:48:34
Ich bin aber auch der Meinung, dass die Entscheidung darüber von Juden und Moslems getroffen werden müssen und nicht von uns, die die Beschneidung Jahrzehnte geduldet haben.


hm ursua,,auf den ersten Blick würde ich dem zustimmen,,
wenn ich jedoch dabei bedenke das dies ja nur eine Entscheidung von Vielen ist, welche wir den Juden, Moslems usw zugestehen möchten/sollten,,
Wie weit soll das gehen, wo kann das Enden?

Die Grenzen zwischen begeistert Befürworten, großzügig Tolerieren, gerade noch so Dulden, ( also leicht irritiert Zugucken) empört Ablehnen oder strikt unter Strafe stellen, sind wohl fließend,,

und dazu kommen nun die echten und gespielten Szenen der Empörung auf allen Seiten bis hin zu massiven Drohgebärden, mal pro und mal Kontra so, als ob das Heil und die Zukunft einer Minderheit, ja einer ganzen Nation davon abhinge,,,,

ein bisschen sollten unsere Zuständigen das Ohr an der Masse haben, sich keinesfalls zu sehr unter Druck (egal von welcher Seite) setzen lassen und berücksichtigen, das der normle Menschenverstand m.M.n. bei solch religiös verbrämten Themen oft mal überfordert ist,,

ich als kleiner aber allen Religionen unfreundlich (weil verständnis-, und hiflos) gegenüberstehender Mitbürger, hab es da recht gut und einfach,,
ich rümpfe gedanklich die Nase und wünsch mir eine ehtisch verständliche, medizinisch sinvolle und menschlich vertretbare Entscheidung "nach bestem Wissen und Gewissen ohne Ansehen der Person, der jeweiligen Gruppe, der entsprechenden Religionusw,,"

ps klaus, unsere Beiträge haben sich gerade gekreuzt,,ich seh das überwiegend so wie Du

hugo
miriam
miriam
Mitglied

Re: Auch die Betroffenheit hat ihre Prioritäten...
geschrieben von miriam
Auffallend ist, dass im Forum bei weitem nicht so viel und sicherlich nicht mit so viel Betroffenheit diskutiert wurde über den Verlust des Lebens von Millionen Menschen – in den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, als vom Verlust der Vorhaut der hier lebenden jüdischen und muslimischen Männern.


Miriam
justus39
justus39
Mitglied

Re: Beschneidungsurteil rechtskräftig
geschrieben von justus39
als Antwort auf nasti vom 15.07.2012, 00:31:58

Die Beschneidung sollte in Krankenhaus durchgeführt werden mit Chirurggen wenn das so unbedingt wichtig ist für die Kultur.

Nasti


Diese Beschneidung wird aber als eine religiöse Zeremonie betrachtet bei der ein Rabbiner aus der Schrift liest und viele Gäste aus der Verwandtschaft und Gemeinde zugegen sind.
Ich weiß nicht, ob das in einem OP geduldet würde.
Wahrscheinlich wird es weiter in der Verborgenheit von Synagogen stattfinden müssen.

Grundsätzlich macht es mir aber Sorgen, dass man einer Religion zu liebe, strafbare Handlungen erlauben soll, die anderen verboten sind. Das begann mit dem Schächten, was eigentlich als Tierquälerei gilt und geht nun um die vorsätzliche Körperverletzung bei Neugeborenen.
Was wird da noch alles auf uns zukommen und welche Gesetzesverstöße müssen wir noch tolerieren, nur weil sie in anderen Kulturen selbstverständlich sind?

pippa
pippa
Mitglied

Re: Beschneidungsurteil rechtskräftig
geschrieben von pippa
als Antwort auf schorsch vom 15.07.2012, 08:51:02
Ich denke, dass hier am Problem vorbei geredet wird. Kinder sind nicht das Eigentum von Erwachsenen. Mit dem Körper eines anvertrauten Kindes darf nicht so umgegangen werden, als wäre es ein Stück Holz, an dem man nach Belieben herumschnitzeln kann


Genau darum ging und geht es mir.

Es gibt einfach immer noch viel zu viele Eltern, egal welcher Religionszugehörigkeit, die Kinder als ihr Eigentum betrachten.

Die Beschneidung ist nunmal eine Körperverletzung genau wie die Züchtigung, und die ist auch strafbar, so viel ich weiß.

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