Plaudereien Beschneidungsurteil rechtskräftig
Ich begrüße dieses Urteil. Damit sind Beschneidungen nach wie vor erlaubt, sie sind lediglich aus religiösen Gründen verboten.
Für den vorliegenden Fall mag das spitzfindig erscheinen, da im Ergebnis identisch, doch in Deutschland sollten ausschließlich medizinische Gründe, für Eingriffe am Körper Minderjähriger, ausschlaggebend sein.
Wer weiß was sonst noch auf uns zukäme? Ich denke da an die Beschneidung weiblicher Genitalien, welche zwar nicht mit Religion aber mit Tradition begründet werden.
Ciao
Hobbyradler
Re: Beschneidungsurteil rechtskräftig
Einer Beschneidung des männlichen Genitals
im Mannesalter steht nichts entgegen. Er kann
dann selbst entscheiden, ob er diesen kleinen
Eingriff an sich vornehmen läßt, nämlich selbstbestimmt.
Das ist der Punkt - ein weises Urteil finde ich.
M.
im Mannesalter steht nichts entgegen. Er kann
dann selbst entscheiden, ob er diesen kleinen
Eingriff an sich vornehmen läßt, nämlich selbstbestimmt.
Das ist der Punkt - ein weises Urteil finde ich.
M.
Re: Beschneidungsurteil rechtskräftig
ein weises Urteil finde ich.
M.
Das finde ich auch.
Das Gesetz garantiert jedem Menschen das Recht auf körperliche Unversehrtheit.
Zwar steht es jedem erwachsenem Menschen frei, ohne medizinische Notwendigkeit an sich herumschnippeln zu lassen, aber niemand hat das Recht, irgendwelche rituelle Verstümmlungen an Kindern vorzunehmen oder vornehmen zu lassen.
Würde man solche Eingriffe erlauben, dann wären auch Beschneidungen an Mädchen und andere sinnlose und unmenschliche Verstümmlungen legalisiert.
Re: Beschneidungsurteil rechtskräftig
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Nun, das Urteil mag nach unseren Maßstäben weise sein.
In jedem Fall aber wird man es kaum überprüfen können.
Wenn Eltern dies aus religiösen Gründen für ihr Kind für absolut notwendig erachten, werden sie trotzdem dafür sorgen, dass beschnitten wird.
Fürchte ich jedenfalls.
Meli
In jedem Fall aber wird man es kaum überprüfen können.
Wenn Eltern dies aus religiösen Gründen für ihr Kind für absolut notwendig erachten, werden sie trotzdem dafür sorgen, dass beschnitten wird.
Fürchte ich jedenfalls.
Meli
Hallo meli,
dann kann man nur darauf hoffen, dass dies sachkundig geschieht und nicht eine Grauzone wie damals bei Abtreibungen entsteht.
Karl
dann kann man nur darauf hoffen, dass dies sachkundig geschieht und nicht eine Grauzone wie damals bei Abtreibungen entsteht.
Karl
Re: Beschneidungsurteil rechtskräftig
Ja, das ist wie mit der Prügelstrafe und der Misshandlung von Ehefrauen. Man kann sie nicht völlig vermeiden, aber man darf sie wenigstens nicht noch vom Gesetz her legalisieren.
Re: Beschneidungsurteil rechtskräftig
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Karl,
genau das fürchte ich!
Meli
genau das fürchte ich!
Meli
Re: Beschneidungsurteil rechtskräftig
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Offensichtlich holt die jüdisch-orthodoxe Gemeinde in Deutschland wegen des Urteils zur Unverletzlichkeit des Kindes mit der Holocoust-Keule aus und wir sind alles Feinde der Juden und ihrer Religion:
Quelle: tagesschau.de: Kölner Urteil für andere Gerichte nicht bindend[/url]
Kein [u]vernünftiger Mensch hindert in Deutschland die Juden an der Ausübung ihres Glaubens. Eine legale Verstümmlung des menschlichen Körpers aus Gründen des Glaubens wirft uns alle jedoch in die Welt des Mittelalters zurück. Es gibt in Deutschland keinen vernünftigen Grund, das aus hygienischen Gründen ein Stück Haut entfernt werden muss. Weder am männlichen noch am weiblichen Körper. Jeder Mensch in Deutschland ist in der Lage sich regelmäßig an allen Körperstellen ausreichend zu reinigen.
Der Verband, in dem orthodoxe europäische Rabbiner organisiert sind, hatte sich in Berlin zu einer Dringlichkeitssitzung getroffen, um über das Urteil und die Folgen zu beraten. Bereits am Montag - im Vorfeld des Treffens - hatte Goldschmidt schriftlich erklärt: "Die Entscheidung in Köln ist vielleicht eine der schwersten Attacken auf jüdisches Leben in Europa in der Post-Holocaust-Welt." Nach Ende der Dringlichkeitssitzung ergänzte er nun, das Schächtverbot der Nationalsozialisten sei ein Zeichen für viele Juden gewesen, "wir müssen weg aus Deutschland". Ein Beschneidungsverbot wäre angesichts der Bedeutung dieses Brauchs ein viel stärkeres Zeichen.
...
Der israelische Oberrabbiner Yona Metzger äußerte die Hoffnung, dass das Problem "durch die Gesetzgebung in Deutschland gelöst wird". Metzger sagte einem Sprecher zufolge, das Kölner Urteil sei "sehr beunruhigend für uns, weil Beschneidung eines der Gebote ist, für die Juden über Generationen gestorben sind". Er sehe "sehr besorgt einem Augenblick entgegen, in dem wir um 500 oder 600 Jahre zurückfallen und Beschneidungen heimlich ausführen."
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Der israelische Oberrabbiner Yona Metzger äußerte die Hoffnung, dass das Problem "durch die Gesetzgebung in Deutschland gelöst wird". Metzger sagte einem Sprecher zufolge, das Kölner Urteil sei "sehr beunruhigend für uns, weil Beschneidung eines der Gebote ist, für die Juden über Generationen gestorben sind". Er sehe "sehr besorgt einem Augenblick entgegen, in dem wir um 500 oder 600 Jahre zurückfallen und Beschneidungen heimlich ausführen."
Quelle: tagesschau.de: Kölner Urteil für andere Gerichte nicht bindend[/url]
Kein [u]vernünftiger Mensch hindert in Deutschland die Juden an der Ausübung ihres Glaubens. Eine legale Verstümmlung des menschlichen Körpers aus Gründen des Glaubens wirft uns alle jedoch in die Welt des Mittelalters zurück. Es gibt in Deutschland keinen vernünftigen Grund, das aus hygienischen Gründen ein Stück Haut entfernt werden muss. Weder am männlichen noch am weiblichen Körper. Jeder Mensch in Deutschland ist in der Lage sich regelmäßig an allen Körperstellen ausreichend zu reinigen.
Einer Beschneidung des männlichen Genitals
im Mannesalter steht nichts entgegen. Er kann
dann selbst entscheiden, ob er diesen kleinen
Eingriff an sich vornehmen läßt, nämlich selbstbestimmt.
Das ist der Punkt - ein weises Urteil finde ich.
M.
Richtig.
Und wenn dieser Erwachsene dann gleich noch ein paar Finger und Zehen abschneiden lassen möchte, sei ihm das unbenommen. Würde dieses Prozedere aber von Erwachsenen an Kindern praktiziert, müsste ich es verdammen.
Wie soll man Religionen (und in diesem Zusammenhang auch offenbar auch die sankrosankten Bereiche wie "Brauchtum und Tradition") beurteilen, die als wichtigstes und wesentliches Merkmal ihrer Religion den archaisch-barbarischen Akt der Entfernung der Vorhaut von männlichen Babys und Kindern verlangen?
Unabhängig von irgendwelchen "traditionellen" Begründungen, Berufung auf Texten, die Jahrtausende alt sind, handelt es sich hier um einen Gewaltakt, der an Babys und Kindern vollzogen wird.
Welche ethnischen, soziologisch-historischen, anthropologischen, psychologischen Erklärungen und eben "religiösen" Rechtfertigungen man für diese Beschneidungen man auch anführen mag, Tatsache bleibt, daß es wohl für diese Religionen nicht Wichtigeres gibt: Penis und dessen Beschneidung. Das Ganze bedarf keines weiteren Kommentars.
In der FAZ fand ein Leserbrief mit einigen Stichworten, was so alles unter dem religiösen Aspekt und mit der Rechtfertigung von Brauchtum und Tradition praktiziert wurde: über Menschenopfer, Steinigungen, Verstümmlung von Füßen und eben Beschneidungen etc.
Lotte
Unabhängig von irgendwelchen "traditionellen" Begründungen, Berufung auf Texten, die Jahrtausende alt sind, handelt es sich hier um einen Gewaltakt, der an Babys und Kindern vollzogen wird.
Welche ethnischen, soziologisch-historischen, anthropologischen, psychologischen Erklärungen und eben "religiösen" Rechtfertigungen man für diese Beschneidungen man auch anführen mag, Tatsache bleibt, daß es wohl für diese Religionen nicht Wichtigeres gibt: Penis und dessen Beschneidung. Das Ganze bedarf keines weiteren Kommentars.
In der FAZ fand ein Leserbrief mit einigen Stichworten, was so alles unter dem religiösen Aspekt und mit der Rechtfertigung von Brauchtum und Tradition praktiziert wurde: über Menschenopfer, Steinigungen, Verstümmlung von Füßen und eben Beschneidungen etc.
Lotte