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Plaudereien Aussterbende Wörter

RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Venia vom 07.03.2020, 09:26:07

Grüne Minna- Polizeieinsatzwagen
Geldbriefträger 
Matratzenhorchdienst- Schlafen
Barrast- Militärdienst 
Tomatenelvis - Vegetarier 
Spargeltarzan- Dünner Kerl 
Spinatwachtel eingebildete Trampelige Frau 
 

Virginia
Virginia
Mitglied

RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von Virginia
als Antwort auf Venia vom 07.03.2020, 09:26:07

Die Korrektur zu "Gasbeton" müsste so lauten:

Gasbeton - heute Porenbeton. Bekannteste Herstellermarke YTONG, weshalb sich YTONG als Begriff für Porenbeton umgangssprachlich eingebürgert hat 😊


Eintänzer - Ein Eintänzer war in der Zwischenkriegszeit ein Angestellter von Tanzschulen, der bei Tanzveranstaltungen weibliche Gäste zum Tanz aufzufordern hatteegszeit . Der Beruf kam nach dem Ende des Ersten Weltkriegs auf. Heute gibt es diese Beschäftigung noch auf Kreuzfahrten an Bord von Luxuslinern, wo allein reisende Damen ihre Zeit verbringen. Als Gentleman Hosts oder Distinguished Gents werden dort Herren bezeichnet, die im Auftrag der Reederei diese Damen zum Tanz auffordern.

LG
Virginia


 

Virginia
Virginia
Mitglied

RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von Virginia
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.03.2020, 09:36:01
Tomatenelvis war für mich neu - könnte mich über den Ausdruck eumeln ! 😂

LG
Virginia

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RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Virginia vom 07.03.2020, 09:55:48

Ehrlich?? 😎 also ich kenne den Ausdruck aus den späten 50ern. Das weiss ich noch so genau,  weil damals neue Nachbarn neben ins ein,  die Vegetarier waren und das auch alle wissen liessen. Da brachte mein Bruder den Ausdruck aus dem Sportverein mit.


zum Eintänzer noch eine Steigerung,  die für den besonders schmierigen Typen an der Tanzfläche galt.... Eintänzer aus der Fischbratküche  😄

maite
maite
Mitglied

RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von maite
als Antwort auf Venia vom 07.03.2020, 09:23:40

@venia
So viel ich weiss ist eine Diskette, was anderes als CD oder DVD.

Eine Diskette ist ein heute historischer, tragbarer magnetischer Datenträger. Dessen Grundbestandteil besteht aus einer dünnen, biegsamen Kunststoffscheibe aus boPET. Diese Scheibe ist mit einem magnetisierbaren Material, meistens Eisenoxid,... Wikipedia

LG maite

RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Hallo @ all
finde dieses Thema echt nett, kann aber nicht so viel beitragen, weil ich alte Wörter mag und hin und wieder auch gerne benutze

einige von der Liste sind aber vielleicht noch nicht wirklich bedroht, ich höre sie eigentlich noch recht häufig von Menschen unter 40 😉 und  jüngeren - es sind diese:

Firlefanz
Dreikäsehoch
Augenweide
Knickerbocker
Purzelbaum
Rucksack
Schaffner
Rotzlöffel 
Schlingel
Spitzbub
Zicke
Techtelmechtel

Spargeltarzan zB. ist eher wieder "in" - höre das öfter in den öffentlichen Verkehrsmitteln von Jugendlichen


Unsereiner möchte mit dieser bescheidenen Anmerkung, daselbst fürwahr kein unnötiges Augenmerk erheischen und ist fürderhin gewisslich ein ergebener Leser eurer höchlich zu lobenden Schreibarbeit, die der Nachwelt, die treuliche Weitergabe unserer mannigfaltigen und höchst honorigen deutschen Sprache sicherzustellen vermag, darob ich hocherfreut bin. 

smilie_les_053.gif
...dass musste jetzt sein, ich hoffe ihr ergötzt euch auch noch daran 16.gif, aber auch diese alten Schachtelsätze werden konsequent verbannt - gut so, oder? Manches musste man wirklich öfter lesen um es zu verstehen.

liebe Grüße
WurzelFluegel


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Venia
Venia
Mitglied

RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von Venia
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.03.2020, 11:19:01

@ maite
Du hast vollkommen recht. Sorry!!! Ich habe Diskette mit Cassette verwechselt.
Ich setze „Diskette“ mit auf die Liste, denn das Wort wird bestimmt bald verschwinden.


@ WurzelFluegel
Danke für Deine Mithilfe 😊
Dein Ausflug ins Altdeutsche ist herrlich 👍
RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Venia vom 07.03.2020, 11:34:39

Angeregt durch dieses Thema hab ich mal wieder in die Online Ausgabe des Grimm'schen Wörterbuch geschaut,  das man auf der Seite der Universität Trier findet.  Aber da erschlägt es einen fast vor vergessenen Wörtern 

Venia
Venia
Mitglied

RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von Venia
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.03.2020, 11:43:04

Ich habe Firlefanz, Dreikäsehoch, Augenweide, Knickerbocker, Purzelbaum, Rucksack,
Schaffner, Rotzlöffel, Schlingel, Spitzbub, Zicke und Techtelmechtel entfernt und die neuen hinzugefügt.

Affenschaukel - gewundene Zöpfe
Altvorderen - Vorfahren
Amme - gab ihre Muttermilch den Babys der "feinen Damen", um etwas Geld zu verdienen
Atze - synonym für Bruder 

auskäsen - endlich fertig werden
Backfisch - Teenager
Bandsalat - Bei Tonbandgeräten oder Kassettenrekordern entstandenes Durcheinander der Bänder, die sich verwickelt haben.
Barrass - Militärdienst (Soldatensprache)
Base - eine Cousine
Bengel - ein zu Streichen aufgelegtes Kind

Besuchsritze - Bettmitte, Spalt zwischen den Matratzen,
Blauer – 100-DM

Blaustrumpf - unweibliche Frau
Blümchenkaffee -sehr dünner Kaffee  
Bratkartoffelverhältnis -  ein Verhältnis, das von einem Mann wegen „bestimmter äußerer Annehmlichkeiten“ ohne wirkliche Bindung unterhalten wird.
Brausepulver
Broiler - ein früherer DDR Begriff für Hähnchen
Buxe - Unterhose
D-Zug - galt damals als Schnellzug...heute ICE oder IC
Dienstmädchen - weibliche Hilfe im Haushalt
Diskette - historischer Datenträger

Diskothek - heute sagt man Club
Donnerbalken - im Freien improvisierte Toilettenanlage

Dreckschaufel
Eintänzer - in der Zwischenkriegszeit ein Angestellter von Tanzschulen, der bei Tanzveranstaltungen weibliche Gäste zum Tanz aufforderte.
Eiskasten – Kühlschrank (süddeutsch/österreichisch)
Elektrische - Straßenbahn
Euer Hochwohlgeboren - Anrede für Adlige etc
Fete - heute sagt man Party, in den Club gehen
Feudel - Wischlappen
Flederwisch - ein Staubwedel aus Gänsekielen
Fräulein - unverheiratete Frau
freien - um die Hand einer Frau werben/jemandem den Hof machen

Gasbeton - heute Porenbeton
Geldbriefträger 
Gesinde - Personal
Griffel - mit dem man auf die Schiefertafel schrieb
Groschen - ein Zehn-Pfennig-Stück
Grüne Minna - Polizeieinsatzwagen

Hagestolz - unverheirateter älterer Mann
Halbstarker - abwertend für aggressiv auftretende Jugendliche
Heiermann - ein 5-Mark-Stück       
Herzensgüte - große, von Herzlichkeit geprägte Güte 
Hupfdohle – Tänzerin/Revuetänzerin

Kaiserwetter - sonniges Wetter
Kindermädchen /KinderfrauZugehfrau – Haushalthilfe
Klatschbase - jemand, der gern klatscht
Kopftuchgeschwader - Damals waren die Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten gemeint (
👎
Kohleeimer
Kraftdroschke - Taxi
Kratzfuß - Verbeugung 
Kurzweil - die Zeit vertreiben
Leibchen oder Vülpche – Kleidungsstück mit  Strumpfhalter für Kinder
Liebesleid - Liebeskummer 
Liebelei - kurze, unverbindliche Liebesbeziehung  
Leierkasten – Drehorgel

Liebestöter - Damenunterhose mit knielangem Bein oder lange Männerunterhose
Litfasssäule - Runde Plakatsäule
Lokus - Toilette
Lotterbube -Taugenichts
Lümmeltüte - Kondom
Luke – Öffnung bzw. Verschluss (Fensterluke, Bodenluke, Dachluke)

Matratzenhorchdienst - Schlafen
Milchbubi - unselbstständiges Muttersöhnchen auch Milchreisbubi
Milchmann – Jemand der Milch und Milchprodukte ausliefert
Mostrich - Senf
Muckefuck - ein furchtbarer Kaffeeersatz
Muhme - eine ältere deutsche Verwandtschaftsbezeichnung (Tante oder Base), kann allgemein soziale Nähe bezeichnen, so etwa, wie heute Kinder angewiesen werden, das Wort „Tante“ zu gebrauchen. Die männliche Entsprechung von Muhme ist Oheim
Mumpitz – Unfug

Negerkuss - heute gibt es etliche Begriffe
Nicki - heute T-Shirt

Nietenhosen  - wurden die Jeans (1950) anfangs genannt.
Oheim - Bruder der eigenen Mutter (Onkel)
ondulieren - Haare mit einer Brennschere in Wellen legen (wobei die Brennschere fast ausgestorben ist)

Onkelehe - Zusammenleben einer verwitweten Frau mit einem Mann, den sie nicht heiratet, um ihre Witwenrente nicht zu verlieren.
Paternoster - Fahrstuhl, der permanent läuft, vorne offen
Persilschein - Freibrief /Leumundszeugnis

Peterwagen - Polizeiauto
Petticoat -steifer Unterrock
plätten - bügeln
Plumpsklo - Toilette ohne Wasserspülung

Quacksalber - abwertend für einen Mediziner
Salär - Arbeitsentgelt
Schabefleisch – vom Knochen abgeschabtes Fleisch

Schallplatte - fast aus dem Gedächtnis
Schnösel - unreifer Jugendlicher
Schupo – SchutzPolizei

Schwalbe - hat mehrere Begrifflichkeiten (Vogel, Moped, ein absichtlicher Hinfaller)
Schwengel  - Pumpenstil

Schwerenöter – ein Mann mit Charme und eine gewisse Durchtriebenheit
Sechser – 5-Pfennig-Stück

Sommerfrische - Erholungsaufenthalt auf dem Land
Spinatwachtel - eingebildete, trampelige Frau 
Springinsfeld - ein unbekümmerter und ausgelassener junger Mensch. 
Stiefelknecht - Hilfsmittel zum Ausziehen von Stiefeln
Stölzling – stolzer, prahlerischer, großmäuliger Mensch

stummvergnügt – jemand der stumm vor sich hinlächelt
Tomatenelvis – Vegetarier (in den 60er Jahren) 
Tornister -   Lederschultasche

Vatermörder – Stehkragen
Volksempfänger – Radio (30/40er Jahre)
Wählscheibe
Walzenmangel - Wäschemangel
Waschzuber - in dem Wäsche gewaschen wird
Wassersuppe – dünnes Süppchen
Wuchtbrumme - vollbusige Frau
Zofe - Mädchen u. Frauen aus "guten " Familien, die den Damen der Gesellschaft beim an-bzw. auskleiden halfen, die Kleidung pflegten, häufig auch Vertraute waren

RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Venia vom 07.03.2020, 12:06:06

Kopftuchgeschwader wurde auch die weibliche Putzfrauenkolonne gern genannt,  ohne Bezug auf Herkunft  😎

dazu fällt mir noch die Putzfraueninsel ein ... Mallorca...

ein schlimmes Wort,  das ich mir von gewissen Leuten nachsagen musste war 
Negerliebchen 

weil mein späterer Mann dunklere Haut hatte
 er war Polynesischer Herkunft und fand das Wort auch noch witzig, weil es sich so komisch anhörte. Mich hat es wütend und trauriggemacht 


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