Forum Allgemeine Themen Plaudereien Aussterbende Wörter

Plaudereien Aussterbende Wörter

Ben-z
Ben-z
Mitglied

RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von Ben-z
als Antwort auf poldy vom 07.03.2020, 17:23:36
Schaut doch mal bei Frau google nach,

da gibt es sogar Bücher mit den  Worten, die bald aussterben.

Diese Worte werden schon fleißig gesammelt.  Viel Spass weiterhin wünscht

poldy





Bücher gibt es für alle Themen des Forums, dann könnte man das Portal schließen.

Wo aber bliebe der gemeinsame Spaß? 
Fürwahr, Venias Idee ist superb.
Venia
Venia
Mitglied

RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von Venia
Zur besseren Übersicht:

Affenschaukel - gewundene Zöpfe
Altvorderen - Vorfahren
Amme - gab ihre Muttermilch den Babys der "feinen Damen", um etwas Geld zu verdienen
Atze - synonym für Bruder 

Augenstern – familiär für „Liebling“
auskäsen - endlich fertig werden
Backfisch - Teenager
Bandsalat - Bei Tonbandgeräten oder Kassettenrekordern entstandenes Durcheinander der Bänder, die sich verwickelt haben.
Barrass - Militärdienst (Soldatensprache)
Base - eine Cousine
bauchpinseln – jemandem schmeicheln

Bengel - ein zu Streichen aufgelegtes Kind
Besuchsritze - Bettmitte, Spalt zwischen den Matratzen,
Blauer – 100-DM

Blaustrumpf - unweibliche Frau
Blümchenkaffee -sehr dünner Kaffee  
Bratkartoffelverhältnis -  ein Verhältnis, das von einem Mann wegen „bestimmter äußerer Annehmlichkeiten“ ohne wirkliche Bindung unterhalten wird.
Brausepulver
Broiler - ein früherer DDR Begriff für Hähnchen
Buxe - Unterhose
D-Zug - galt damals als Schnellzug...heute ICE oder IC
Dienstmädchen - weibliche Hilfe im Haushalt
Diskette - historischer Datenträger

Diskothek - heute sagt man Club
Donnerbalken - im Freien improvisierte Toilettenanlage

Dreckschaufel
Eintänzer - in der Zwischenkriegszeit ein Angestellter von Tanzschulen, der bei Tanzveranstaltungen weibliche Gäste zum Tanz aufforderte.
Eiskasten – Kühlschrank (süddeutsch/österreichisch)
Elektrische - Straßenbahn
Euer Hochwohlgeboren - Anrede für Adlige etc
Fete - heute sagt man Party, in den Club gehen
Feudel - Wischlappen
Flederwisch - ein Staubwedel aus Gänsekielen
Fräulein - unverheiratete Frau
freien - um die Hand einer Frau werben/jemandem den Hof machen

Friemeln (auch "Pfriemeln") - zusammenbasteln
Gasbeton - heute Porenbeton
Geldbriefträger 
Gesinde - Personal
Griffel - mit dem man auf die Schiefertafel schrieb
Groschen - ein Zehn-Pfennig-Stück
Grüne Minna - Polizeieinsatzwagen

Hagestolz - unverheirateter älterer Mann
Halbstarker - abwertend für aggressiv auftretende Jugendliche
Hasenbrot - belegte Stulle

Heiermann - ein 5-Mark-Stück       
Herzensgüte - große, von Herzlichkeit geprägte Güte 
Hupfdohle – Tänzerin/Revuetänzerin

Kaiserwetter - sonniges Wetter
Kindermädchen /KinderfrauZugehfrau – Haushalthilfe
Klatschbase - jemand, der gern klatscht
Kopftuchgeschwader - Damals waren die Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten gemeint (
👎
Kohleeimer
Kraftdroschke - Taxi
Kratzfuß - Verbeugung 
Kurzweil - die Zeit vertreiben
Leibchen oder Vülpche – Kleidungsstück mit  Strumpfhalter für Kinder
Liebesleid - Liebeskummer 
Liebelei - kurze, unverbindliche Liebesbeziehung  
Leierkasten – Drehorgel

Liebestöter - Damenunterhose mit knielangem Bein oder lange Männerunterhose
Litfasssäule - Runde Plakatsäule
Lokomofeilow - origineller Techniker, der mit viel Fleiß und Einfallsreichtum eine technische Lösung schafft (auch etwas Unmögliches fertigbringen) 

Lokus - Toilette
Lotterbube -Taugenichts
Lümmeltüte - Kondom
Luke – Öffnung bzw. Verschluss (Fensterluke, Bodenluke, Dachluke)

Matratzenhorchdienst - Schlafen
Milchbubi - unselbstständiges Muttersöhnchen auch Milchreisbubi
Milchmann – Jemand der Milch und Milchprodukte ausliefert
Mostrich - Senf
Muckefuck - ein furchtbarer Kaffeeersatz
Muhme - eine ältere deutsche Verwandtschaftsbezeichnung (Tante oder Base), kann allgemein soziale Nähe bezeichnen, so etwa, wie heute Kinder angewiesen werden, das Wort „Tante“ zu gebrauchen. Die männliche Entsprechung von Muhme ist Oheim
Mumpitz – Unfug

Negerkuss - heute gibt es etliche Begriffe
Nicki - heute T-Shirt

Nietenhosen  - wurden die Jeans (1950) anfangs genannt.
Oheim - Bruder der eigenen Mutter (Onkel)
ondulieren - Haare mit einer Brennschere in Wellen legen (wobei die Brennschere fast ausgestorben ist)

Onkelehe - Zusammenleben einer verwitweten Frau mit einem Mann, den sie nicht heiratet, um ihre Witwenrente nicht zu verlieren.
Paternoster - Fahrstuhl, der permanent läuft, vorne offen
Persilschein - Freibrief /Leumundszeugnis

Peterwagen - Polizeiauto
Petticoat -steifer Unterrock
plätten - bügeln
Plumpsklo - Toilette ohne Wasserspülung

Quacksalber - abwertend für einen Mediziner
Rechenschieber - Stabförmiges Rechengerät mit gegeneinander verschiebbaren, logarithmisch eingeteilten Skalen

Rendezvous - Stelldichein
Salär - Arbeitsentgelt
Schabefleisch – vom Knochen abgeschabtes Fleisch

Schnösel - unreifer Jugendlicher
Schupo – SchutzPolizei

Schwalbe - hat mehrere Begrifflichkeiten (Vogel, Moped, ein absichtlicher Hinfaller)
Schwengel  - Pumpenstil

Schwerenöter – ein Mann mit Charme und eine gewisse Durchtriebenheit
Sechser – 5-Pfennig-Stück

Sommerfrische - Erholungsaufenthalt auf dem Land
Spinatwachtel - eingebildete, trampelige Frau 
Springinsfeld - ein unbekümmerter und ausgelassener junger Mensch. 
Stelldichein - romantische Verabredung.

Stiefelknecht - Hilfsmittel zum Ausziehen von Stiefeln
Stölzling – stolzer, prahlerischer, großmäuliger Mensch

stummvergnügt – jemand der stumm vor sich hinlächelt
Tausendsassa - ein vielseitig begabter Mensch, aber auch leichtsinniger Draufgänger
Tomatenelvis – Vegetarier (in den 60er Jahren) 
Tornister -   Lederschultasche

Vatermörder – Stehkragen
Volksempfänger – Radio (30/40er Jahre)
Wählscheibe
Walzenmangel - Wäschemangel
Waschzuber - in dem Wäsche gewaschen wird
Wassersuppe – dünnes Süppchen
Wuchtbrumme - vollbusige Frau
Zofe - Mädchen u. Frauen aus "guten " Familien, die den Damen der Gesellschaft beim an-bzw. auskleiden halfen, die Kleidung pflegten, häufig auch Vertraute waren

Venia
Venia
Mitglied

RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von Venia
Kennt ihr noch „Arme-Leute-Essen“ wie Brotsuppe, Beamtenstippe oder Steckrüben-Eintopf?


Anzeige

sarah66
sarah66
Mitglied

RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von sarah66
Löschblatt
Via
Via
Mitglied

RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von Via
als Antwort auf sarah66 vom 08.03.2020, 17:50:24

Schiefertafel und Griffel

RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sarah66 vom 08.03.2020, 17:50:24

Füllfederhalter 


Anzeige

Allegra
Allegra
Mitglied

RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von Allegra

Liebe
@sarah66 und
@WoSchi  !

Füllfederhalter und Löschblatt gibt es noch,  sie heißen auch noch so,
und sind noch allgemein in Gebrauch, soweit ich das sehe, zumindest
für private Post. Ich schreibe meiner Schrift zuliebe gern mit Füllfederhalter
(natürlich keine Einkaufszettel usw.).

Allegra

RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Allegra vom 08.03.2020, 19:27:37

Aber meist sagt man Füller 

die Löschwiege wird auch nicht mehr gesagt 

Ben-z
Ben-z
Mitglied

RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von Ben-z

Die klassischen Dinge


Füllfederhalter, Tintenfässer, Schiefertafeln, Griffel, Löschblätter, Durchschlagpapier, Kohlepapier, Blaupapier

gibt es noch, Allegra hat recht.
Besucht fest installierte und Online-Shops. Ihr werdet staunen.

 

Ben-z
Ben-z
Mitglied

RE: Aussterbende Wörter
geschrieben von Ben-z
als Antwort auf Venia vom 08.03.2020, 08:59:31

Liebe Venia, Brotsuppe und Steckrübeneintopf sind mir gut bekannt. Die Suppe wird auch heute noch gemacht. Steckrüben sind seit der zunehmenden Einführung der regionalen Küche wieder bei uns. Beide Gerichte sind köstlich. Habe ich zuviel geklugscheißert?


Anzeige