Plaudereien Aus meiner Schulzeit........
In meinem Alter denkt man oft zurück an die vergangenen Jahre.
Hierbei kommt mir hin und wieder meine Schulzeit in den Sinn.
In den ersten Jahren bestand das Material zum Erlernen der Schrift
aus einer Schiefertafel, einem Griffel sowie aus einem Schwamm
und einem Lappen.
Der Griffel bestand aus einem etwas härteren Gestein.
Der Schwamm musste feucht sein!
War die Schiefertafel voll, wurde alles mit dem feuchten Schwamm
abgewischt und mit dem Lappen getrocknet.
Gelehrt wurde uns eine Schrift, die heute nur noch die Älteren kennen:
Die Sütterlinschrift, mit ihren spitzen, eckigen Buchstaben.
Ich besaß einen ledernen Schulranzen, in dem das Schreibzeug steckte
und den ich jeden Tag auf meinem Rücken zur Schule trug.
Der feuchte Schwamm hing an einer Schnur nach draußen und baumelte hin und her.
Er musste draussen hängen, damit der Ranzen innen trocken blieb.
Probleme gab es dann, wenn man vergessen hatte, den Schwamm zu Hause anzufeuchten,
was vom Lehrer oft kontrolliert wurde.
Dann musste man beim Hausmeister (Pedell) klingeln und um Wasser bitten.
Ich tat es ungern, weil es ein unfreundlicher Mann war.
Lieber benutzte ich dann die Pumpe, die auf dem Schulhof stand.
Es kommt mir heute noch manchmal vor, als hinge damals die berufliche Karriere
eine Schülers davon ab, ob sein Schwamm genügend feucht war.
Und heute? Ganz abgesehen davon, dass manche Kinder im Grundschulalter
Schwierigkeiten haben, sich verständlich auszudrücken, haben die "neuen Medien"
in den Klassenräumen Einzug gehalten.
Statt Füller, Heft und Buch gibt es nun Notebook und SMART-Board, sogen. "E-Learning".
Interaktive Lernwerkzeuge nennt sie der Fachmann, alles über ein Netzwerk miteinander
verbunden.
Auch mit dem Internet und einer speziellen Lernplattform, dem Lehrer und der Tafel an der Wand.
Das Klassenzimmer der Zukunft!
Da stellt sich mir die Frage, wie es mit der "Schönschrift", ja mit der Schrift überhaupt wird.
Wird es in Zukunft die "Handschrift" überhaupt noch geben, wo heute schon die Kleinen
wie die Spechte auf der Tastatur rumhämmern?
Wie ist das dann mit dem Herunterfallen?
Wie oft ist eine Federtasche oder ein Heft zu Boden gefallen...
Hält das ein Notebook oder SMART-Board aus?
Oder wenn sich die Schüler - statt fleißig zu lernen - Dinge herunterladen, bei denen man
als Erwachsener rot wird, wenn man nur daran denkt.
Veilleicht habe ich das interaktive Klassenzimmer nicht richtig begriffen?
Doch eins ist mir klargeworden:
Papier wird nicht mehr gebraucht, die Kopierseuche wäre besiegt und ganze Wälder
könnten stehen bleiben.
Und hier schließt sich wieder der Kreis:
Die papierfreie Schule, wie ich sie
bei meiner Einschulung kannte.
Hoffentlich stirbt die Handschrift nicht eines Tage gänzlich aus.
Einen schönen Tag
wünscht Gerry
Hierbei kommt mir hin und wieder meine Schulzeit in den Sinn.
In den ersten Jahren bestand das Material zum Erlernen der Schrift
aus einer Schiefertafel, einem Griffel sowie aus einem Schwamm
und einem Lappen.
Der Griffel bestand aus einem etwas härteren Gestein.
Der Schwamm musste feucht sein!
War die Schiefertafel voll, wurde alles mit dem feuchten Schwamm
abgewischt und mit dem Lappen getrocknet.
Gelehrt wurde uns eine Schrift, die heute nur noch die Älteren kennen:
Die Sütterlinschrift, mit ihren spitzen, eckigen Buchstaben.
Ich besaß einen ledernen Schulranzen, in dem das Schreibzeug steckte
und den ich jeden Tag auf meinem Rücken zur Schule trug.
Der feuchte Schwamm hing an einer Schnur nach draußen und baumelte hin und her.
Er musste draussen hängen, damit der Ranzen innen trocken blieb.
Probleme gab es dann, wenn man vergessen hatte, den Schwamm zu Hause anzufeuchten,
was vom Lehrer oft kontrolliert wurde.
Dann musste man beim Hausmeister (Pedell) klingeln und um Wasser bitten.
Ich tat es ungern, weil es ein unfreundlicher Mann war.
Lieber benutzte ich dann die Pumpe, die auf dem Schulhof stand.
Es kommt mir heute noch manchmal vor, als hinge damals die berufliche Karriere
eine Schülers davon ab, ob sein Schwamm genügend feucht war.
Und heute? Ganz abgesehen davon, dass manche Kinder im Grundschulalter
Schwierigkeiten haben, sich verständlich auszudrücken, haben die "neuen Medien"
in den Klassenräumen Einzug gehalten.
Statt Füller, Heft und Buch gibt es nun Notebook und SMART-Board, sogen. "E-Learning".
Interaktive Lernwerkzeuge nennt sie der Fachmann, alles über ein Netzwerk miteinander
verbunden.
Auch mit dem Internet und einer speziellen Lernplattform, dem Lehrer und der Tafel an der Wand.
Das Klassenzimmer der Zukunft!
Da stellt sich mir die Frage, wie es mit der "Schönschrift", ja mit der Schrift überhaupt wird.
Wird es in Zukunft die "Handschrift" überhaupt noch geben, wo heute schon die Kleinen
wie die Spechte auf der Tastatur rumhämmern?
Wie ist das dann mit dem Herunterfallen?
Wie oft ist eine Federtasche oder ein Heft zu Boden gefallen...
Hält das ein Notebook oder SMART-Board aus?
Oder wenn sich die Schüler - statt fleißig zu lernen - Dinge herunterladen, bei denen man
als Erwachsener rot wird, wenn man nur daran denkt.
Veilleicht habe ich das interaktive Klassenzimmer nicht richtig begriffen?
Doch eins ist mir klargeworden:
Papier wird nicht mehr gebraucht, die Kopierseuche wäre besiegt und ganze Wälder
könnten stehen bleiben.
Und hier schließt sich wieder der Kreis:
Die papierfreie Schule, wie ich sie
bei meiner Einschulung kannte.
Hoffentlich stirbt die Handschrift nicht eines Tage gänzlich aus.
Einen schönen Tag
wünscht Gerry
Das war ein wunderbarer Beitrag. Auch ich habe dies so erlebt. Da gab es keinen Computer, Taschenrechner oder gar Handys! Was haben wir nur gemacht? Wir haben fleißig in der Schule gelernt und mittags nach den Hausaufgaben durften wir spielen. Ich war trotz Fehlens des ganzen technischen Schnickschnacks eine gute Schülerin und habe es im Leben ganz gut hinbekommen. Heute bin auch ich ein Technikfreak aber ich erinnere mich gerne an meine Kinder- und Schuljahre. Es war nicht immer einfach aber in der Erinnerung war es trotzdem schön. Wir haben noch richtig gespielt und haben nicht vor dem Computer gesessen. Aber so ist die Zeit halt heute und ich mache den Jugendlichen keinen Vorwurf daraus!
Genauso sind auch meine Erinnerungen an meine Schulzeit. Ich denke sehr gerne daran zurück.
Allerdings kann ich mich auch noch daran erinnern, dass meine jüngere Schwester meine Schiefertafel - wenn sie sie erwischen konnte, ganz schnell von meinem geschriebenen Text oder den Rechenaufgaben "befreite".
Allerdings kann ich mich auch noch daran erinnern, dass meine jüngere Schwester meine Schiefertafel - wenn sie sie erwischen konnte, ganz schnell von meinem geschriebenen Text oder den Rechenaufgaben "befreite".
Manchmal frage ich mich auch, wie wir das früher "überlebt" haben.
Bis zum dunkelwerden haben wir auf der Straße gespielt, mit Reifen und Kreisel.
Sind bei den Nachbarskindern ein und aus gegangen, wie sie bei uns.
Wir haben im Dreck gespielt, Frösche gefangen, keine Pfütze ausgelassen
und hatten trotzdem keine Allergien.
Anfang Mai fragten wir die Mutter ob wir barfuss laufen dürften.
Keine Stunde möchte ich missen oder mit den heutigen Kindern tauschen.
Bis zum dunkelwerden haben wir auf der Straße gespielt, mit Reifen und Kreisel.
Sind bei den Nachbarskindern ein und aus gegangen, wie sie bei uns.
Wir haben im Dreck gespielt, Frösche gefangen, keine Pfütze ausgelassen
und hatten trotzdem keine Allergien.
Anfang Mai fragten wir die Mutter ob wir barfuss laufen dürften.
Keine Stunde möchte ich missen oder mit den heutigen Kindern tauschen.
Hallo, ganz so war es bei mir nicht. Schiefertafeln gab es nicht (mehr). Wir hatten so Papier und Bleistift.
Taschenrechner gab es auch nicht. Gerechnet wurde mit dem Kopf unter Zuhilfenahme von Papier und Bleistift.
Vor allem haben wir unsere Recherchen noch in der Bibo gemacht und nicht via Internet.
Gruß Daisylein
Taschenrechner gab es auch nicht. Gerechnet wurde mit dem Kopf unter Zuhilfenahme von Papier und Bleistift.
Vor allem haben wir unsere Recherchen noch in der Bibo gemacht und nicht via Internet.
Gruß Daisylein
@ Gerry
Auch ich kann alles bestätigen, wie Du es beschrieben hast. Aber ich bin glücklich, daß ich noch eine Sache hinzufügen kann. Wir hatten noch keine Federmäppchen. Wir hatten sogenannte "Griffelkästen". Es gab die einfachen, die aus einem ausgehöhlten rechteckigen Stück Holz bestanden. Oben waren Nut und Feder eingelassen und der Kasten konnte konnte mit Hilfe eines kleinen Brettchens durch Hin-u.Herschieben geöffnet oder geschlossen werden.
Besser und begehrter waren die die doppelten Kästen. Die hatten aber höchstens zwei oder drei Kinder aus der Klasse. Diese Kästen hatten zwei übereinander liegende Fächer, in die dann noch eventuell vorhandene Buntstifte paßten.
Wegen der Schrift und besonders der Schönschrift mache ich mir auch Sorgen. Was haben wir üben müssen! Wenn ich mir heute einmal zufällig die Hausaufgabenhefte meiner Enkelkinder ansehe, dann kommt mir das kalte Grauen. Aber, was soll's?
Urego
zu dieser Thematik "Aussterben der Handschrift und das Verschwinden des Buches" gibt es ein sehr schönes Buch...
" Die große Zukunft des Buches" ist quasi das Protokoll eines kurzweiligen Gespräches zwischen Umberto Eco und Jean-Claude Carrière
wirklich lesenswert!
"Ein Genuss für alle Bibliophilen." Stern, 02.09.10
Gruß
libelle
" Die große Zukunft des Buches" ist quasi das Protokoll eines kurzweiligen Gespräches zwischen Umberto Eco und Jean-Claude Carrière
wirklich lesenswert!
"Ein Genuss für alle Bibliophilen." Stern, 02.09.10
Gruß
libelle
Gerry,
hattest du als Schulbub auch schon diesen uns bekannten Schalk im Nacken sitzen???
Was haben deine Lehrer gesagt?
Caya
In meiner Schulzeit gab es Lehrer, die noch deutliche Nazispuren aufzeigten.
Sie ließen einen körperlich gehandicapten Mitschüler deutlich spüren, dass sie Vorurteile und Abneigungen verspürten.
Eine meiner Lehrerinnen meinte zu mir, ich war ein Scheidungskind :"Aus dir kann mal nichts werden, deine Mutter ist ja geschieden!"
Sie gab mir auch schlechtere Zensuren als den anderen.
Später musste ich sie dann tatsächlich noch für ein Jahr als Kollegin ertragen! Das war der Gipfel !
Marija
Sie ließen einen körperlich gehandicapten Mitschüler deutlich spüren, dass sie Vorurteile und Abneigungen verspürten.
Eine meiner Lehrerinnen meinte zu mir, ich war ein Scheidungskind :"Aus dir kann mal nichts werden, deine Mutter ist ja geschieden!"
Sie gab mir auch schlechtere Zensuren als den anderen.
Später musste ich sie dann tatsächlich noch für ein Jahr als Kollegin ertragen! Das war der Gipfel !
Marija
Ja Urego, an diese Griffelkästen kann ich mich auch erinnern.
Zu Anfang habe ich auch mal solch ein Ding besessen.
In den Schiebedeckel wurde dann ein Loch gebohrt, eine Schnur durchgesteckt
und beim Herumschleudern gab es durch die Rotation einen herrlichen Brummton.
Wir konnte früher mit Allem spielen, weil wir noch Phantasie besaßen.
Zu Anfang habe ich auch mal solch ein Ding besessen.
In den Schiebedeckel wurde dann ein Loch gebohrt, eine Schnur durchgesteckt
und beim Herumschleudern gab es durch die Rotation einen herrlichen Brummton.
Wir konnte früher mit Allem spielen, weil wir noch Phantasie besaßen.