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Plaudereien Als Kind wollte ich unbedingt Schneiderin werden....

ehemaligesMitglied62
ehemaligesMitglied62
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Als Kind wollte ich unbedingt Schneiderin werden....
geschrieben von ehemaligesMitglied62
Mein erster Berufswunsch als kleines Mädchen war Schneiderin. Ich habe mir vorgestellt, welch schöne Kleider ich für mich und meine Puppe schneidern
könnte.

Als dann in der Schule der Handarbeitsunterricht begann, war es noch immer
mein sehnlichster Wunsch. Wir lernten erst Häkeln, das ging ganz gut. Mit dem
Stricken wurde es schon schwieriger für mich, das hat mir nicht so gut gefallen.

Als nach ein paar Jahren Nähen an der Reihe war, kam ich sehr schnell zu der
Erkenntnis, daß es die schlimmste Handarbeit von allen für mich ist. Nie,
niemals will ich Schneiderin werden! Ade, ihr schönen Kleider!

Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß meine Abneigung gegen alles, was
mit Nähen/Nadeln zu tun hatte, wohl dazu geführt hat, daß mein Sohn sehr
früh Nähen gelernt hat.

Auch heute noch hantiere ich lieber mit einer Bohrmaschine als mit einer
Nähnadel und es kostet mich Überwindung, einen Knopf annähen zu müssen.

Bei wem ging der kindliche Berufswunsch in Erfüllung?
Ulfhild
















Gillian
Gillian
Mitglied

Re: Als Kind wollte ich unbedingt Schneiderin werden....
geschrieben von Gillian
als Antwort auf ehemaligesMitglied62 vom 25.11.2011, 13:57:53
Na, da bin ich aber gespannt, Ulfhild, wie viele sich da melden ... aber es werden schon einige sein!
Mir geht es ähnlich mit dem Nähen (gestrickt und gehäkelt habe ich lieber), und ich kann es auch nicht mit der Maschine. Dafür hatte ich meine liebe Mutter, die nur zwei Häuser weiter wohnte. Als ich jungverheiratet und Mutter zweier kleiner Reißteufel war, hat mir das ungeheuer geholfen! Sie gingen auch meist zuerst zu Oma mit dem Loch in der Hose .
Was ich im Haushalt mal nähen muss, geht so einigermaßen, ist aber weit entfernt von Maßschneiderei!!

Als Kind wollte ich Schriftstellerin werden. Ich hab schon immer viel gelesen, und mir auch selbst Geschichten ausgedacht. Schulaufsätze fielen mir ganz leicht, und ich hab auch oft mehrere Versionen verfasst - für die Freundinnen mit! Ein gedrucktes Buch gibt es aber nicht von mir -
und nun sind die dran, die ihren Kindheitswunsch verwirklicht haben!
G.




ehemaligesMitglied62
ehemaligesMitglied62
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Re: Als Kind wollte ich unbedingt Schneiderin werden....
geschrieben von ehemaligesMitglied62
als Antwort auf Gillian vom 25.11.2011, 16:09:46
Ich schäme mich heute noch dafür, Gillian, daß ich meinen Sohn sogar
einmal beschuldigte, die Hose absichtlich kaput gemacht zu haben.
Sie landete auf dem Stapel Flickwäsche und blieb dort "unbehandelt"
liegen wie so manches Andere auch, bis es nicht mehr paßte und ich
sozusagen "aus dem Schneider" war!
Ulfhild

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hugo
hugo
Mitglied

Re: Als Kind wollte ich unbedingt Schneiderin werden....
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaligesMitglied62 vom 25.11.2011, 16:26:45
ziemlich schnell wurde mir klar das ich weder Rotkäppchen, Wolf noch Großmutter werden wollte,,Jäger, ok das wär zur Not noch gegangen.

Als nach dem Kriege alles knapp war,,,wir hatten wenig Anzuziehen, wenig zu Essen und immerzu fiel der Strom aus, da wollte ich schon kein Prinz oder König mehr sein (hatte ja niemals solch eine Person kennenlernen dürfen) und Kaiser ohne Kleider sowieso nicht,,
da träumte ich vom Beschaffen von Kleidung, Nahrungsmitteln und Strom,,
also begann ich mit dem Nächstliegenden dem Häkeln, Stricken, Nähen usw und, ich glaube ich hab mich nicht so dämlich angestellt.

Zufällig wurde ich dann aber Weber in Zittau, ja so richtig mit Lehrzeit und Abschluss Bundweber steht im Zeugnis.
Die Erste Etappe (Textilindustrie zum Kleiden) war geschafft.

Gleich danach gings -wiederum zufällig- in die Landwirtschaft. In den Facharbeiterbriefen steht nun Landwirt/Feldwirtschaft usw,,
Die Zweite Etappe (Lebensmittel beschaffen,,) war geschafft.

danach gings -über den Umweg Armee- tatsächlich noch zum Strom machen ins Kraftwerk ,,,dabei blieb ich bis zur Rente,,

übrigens als die 4 Kinder noch klein waren und ständig was zum Anziehen brauchten, kauften wir eine Doppelbettstrickmaschine und,,ich glaub, ich hab an die hundert Stücke gestrickt,,*g*

hugo

Grenzlandfrau
Grenzlandfrau
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Re: Als Kind wollte ich unbedingt Schneiderin werden....
geschrieben von Grenzlandfrau
als Antwort auf hugo vom 25.11.2011, 16:52:14
Häkeln war mir ein Graus, nähen wollte ich gerne lernen, leider bin ich nicht mit der Unterfadenspule der Maschine zurechtgekommen, ich übte immer noch, als die Mitschülerinnen (die alle 1 - 2 Jahre älter und 1 - 2 Köpfe größer waren als ich) schon in ihren ersten hübschen Kleidern defilierten.
Dann wollte ich was mit Sprachen machen und / oder Schriftstellerin werden.
Ich studierte Sprachen, machte "was damit", und schließlich wurde ich Schriftstellerin (das hat aber ein gutes Weilchen gedauert), habe inzwischen 8 Bücher veröffentlicht.
Und das mit dem Unterfaden krieg ich jetzt auch hin

Und es passt: mein aktueller Roman befasst sich mit der Sozialgeschichte der Nähmaschine und dem Schneidern in den 30er und 40er Jahre des vorigen Jahrhunderts.
bongoline
bongoline
Mitglied

Re: Als Kind wollte ich unbedingt Schneiderin werden....
geschrieben von bongoline
als Antwort auf ehemaligesMitglied62 vom 25.11.2011, 13:57:53
nein Ulfhild,

Schneiderin wollte ich nie werden, überhaupt hatte ich es nicht so mit Handarbeiten.
Als mein Sohn dann auf die Welt kam, begann ich für ihn mit Stricken von Jacken und Mäntelchen mit Kaputze, Pullover etc. und ich stellte fest 1.) macht es Spaß und 2.) hat es auch gut ausgesehen. Dann entdeckte ich die Leidenschaft des Kunststrickens. Decken bis 1,60 Durchmesser habe ich gestrickt und bis auf ein paar kleinere Aufleger habe ich alle verschenkt. Habe mir dann sogar eine kappbare Spanplatte mit 2 x 2 m machen lassen, damit ich wirklich schön spannen kann. Meine Freundin, die so eine große Runddecke bekam, meinte dann mal nach längerer Zeit, sie habe die Decke gewaschen, ob ich sie spannen könne. Aber da habe ich gestreikt. Ich schlag doch nicht wieder weit über 1000 Nägel in das Brett, das inzwischen eine andere Verwendung gefunden hatte. Als dann meine Schultern zu rebellieren begannen, weg mit den Rundsticknadeln.

Als mein Sohn aus der Grösse herausgewachsen war, für die es keine Latzhosen mehr gab, habe ich ihm eine dieser Minijeans gekauft. Mein Sohn war sooooooo schmal und lang, der war faktisch damals der Vorreiter der heutigen Jugendlichen, die den Zwickel der Hose zwischen den Knien tragen . Also machte ich einen Schneiderkurs - aber irgendwann mal war es fast Sucht. Ich habe dann nicht nur für meinen Sohn genäht, super Jeans mit tollen Applikationen, auch habe ich entdeckt, dass ich für mich Supersachen nähen kann. Zur Erstkommunion habe ich meinem Sohn einen Anzug genäht, whow sah der schick aus und für mich ein Kostüm, so richtig schön mit Wiener Nähten. Allerdings, als mein Sohn dann meinte - also Mama, es muss schon eine Levis sein, da habe ich Nadel und Faden verbannt. Das war dann auch die Zeit, wo die Materialien zum Selbstnähen weit teurer kamen (von der Zeit ganz abgesehen) als ich sie im Laden einkaufen konnte.

Tja, jetzt stricke ich halt ab und an, wenn mich der Rappel überkommt, zu der div. Winterübergarderobe farblich passende Mützen und Schals, aber damit hat es sich schon mit Handarbeit.

bongoline

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rosarot
rosarot
Mitglied

Re: Als Kind wollte ich unbedingt Schneiderin werden....
geschrieben von rosarot
als Antwort auf bongoline vom 25.11.2011, 18:12:59
Ich wollte auch nie Schneiderin werden, bin es aber geworden,
dank meiner Oma.
Sie war es, die mich damals von Geschäft zu Geschäft schleppte um eine Lehrstelle für mich zu suchen und
sogar mit Erfolg. Ich habe mich sooo geschämt damals.
Ein Lehrherr sagte in meinem Beisein zu ihr ; naja, dann wollen wirs mal mit dem Fräulein versuchen.
Dort habe ich gelernt, Gesellenprüfung gemacht und dort weiter gearbeitet bis zu meiner Heirat.
Es war ein ganz guter Job.

Ja, so war das.....

Anne
ehemaligesMitglied62
ehemaligesMitglied62
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Re: Als Kind wollte ich unbedingt Schneiderin werden....
geschrieben von ehemaligesMitglied62
als Antwort auf bongoline vom 25.11.2011, 18:12:59
Ich denke noch heute mit einer Gänsehaut an mein Erstlingswerk, bongoline!
Unsere Handarbeitslehrerin kaufte eine ganze Rolle Trikot, hellblau mit
kleinen Löchern. Dieser Trikot wurde in Stücke geschnitten und wir mußten
uns eine Unterwäsche-Garnitur händisch nähen. Die "Dessous" haben schrecklich
ausgesehen, was aber nicht nur an mir lag. Ich war meiner Mutter wirklich
dankbar, daß ich sie nicht tragen mußte!
Ulfhild
Re: Als Kind wollte ich unbedingt Schneiderin werden....
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Mein Opa, den ich sehr geliebt habe, war Metzger. Das wollte ich natürlich auch werden. Gott sei Dank haben das meine Eltern zu verhindern gewußt, denn ich kann noch nicht mal einer Fliege etwas zu leide tun!! Fleisch und Wurst esse ich, also: irgend etwas von Opa´s Genen ist doch noch in mir!!
Liebe Grüße Ali22
morgensonne
morgensonne
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Re: Als Kind wollte ich unbedingt Schneiderin werden....
geschrieben von morgensonne
unter 6 Brüdern aufgewachsen, waren mir Kleider und Röcke ein Greuel. Schon als junges Mädel wollte ich unbedingt zur Polizei und wenn möglich zur Kriminalpolizei. Nach der Schulentlassung mit 14J. bin ich also hin und wollte mich bewerben. Der nette Polizist lächelte nur und meinte, dass ich erst noch ein wenig wachsen müsse aber dafür hätte ich ja noch 4Jahre Zeit. Außerdem wäre es gut, wenn ich noch englisch lernen würde. Also machte ich erst eine Lehre und bin dann für fast ein 3/4 Jahr nach England.
Danach machte ich die Prüfung - bei der Größe wurde ein klein wenig geschummelt und ich sollte für 5 Jahre nach Hamburg auf die Polizeischule. Inzwischen lernte ich allerdings meinen jetzigen Mann kennen und stand vor der Entscheidung - entweder 5 Jahre in Hamburg oder meinen Mann. Hab mich dann letztendlich für meinen Mann entschieden. Heute würde ich kein Polizist mehr werden wollen, denn zu beneiden sind die wirklich nicht.
Schöne Advent wünscht Morgensonne

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