Forum Allgemeine Themen Plaudereien Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich !?

Plaudereien Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich !?

Re: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich !?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 28.04.2017, 01:19:13

Und noch etwas zur gängigen Praxis.

Jeder Richter ist bemüht, seine Entscheidung so gründlich und sicher wie nur möglich zu fällen.
geschrieben von ein_laecheln_fuer_dich
Jeder?
Zumindest bei meinem Swabedoo-Prozess war die Begründung so schwach, dass die Gegenseite natürlich sofort in die nächste Instanz ging. Der Richter hatte (sowohl nach Aussage meines Anwalts, als auch nach meinem Eindruck) keine Ahnung von der Materie, die er zu beurteilen hatte (Internetrecht, privater vs. geschäftlicher Auftritt, Jahr 2000).

Immerhin hängt ein ganzes Stück Arbeit daran.
geschrieben von ein_laecheln_fuer_dich
Die bei schwacher Leistung die nächste Instanz macht. Zumindest in den unteren Instanzen des hiesigen Gerichtswesens.

Leider, und das ist zunehmend die Tatsache, schauen Anwälte zu gerne auf den Streitgegenstand und wägen ab, ob es sich für sie finanziell lohnt.
...
Bei den Anwälten geht es überwiegend zuerst um die Vergütung und dann um den Fall.
geschrieben von ein_laecheln_fuer_dich
Oh ja. Und das schlägt sich in der Leistung nieder. Auch fürs Kapitulieren gibt es schon Geld, dann eben vom eigenen Mandanten. Der Verräter muss es nur gut genug tarnen, was umso besser gelingt, je weniger der Mandant Ahnung von der Materie hat.

Es ist auch ein Irrglaube, dass Pflichtanwälte oder Anwälte die Prozesskostenhilfe (PKH) Mandanten übernehmen, die schlechteren Anwälte sind.
geschrieben von ein_laecheln_fuer_dich
Seh ich auch so. Denn das Honorar ist das Gleiche, unabhängig davon, wer es zahlt.
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich !?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf SamuelVimes vom 27.04.2017, 12:37:19
Vor dem Gesetz schon. Aber nicht vor jenen, die die Gesetze umsetzen und/oder interpretieren!
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich !?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 27.04.2017, 14:13:20
Das mit dem Promistatus und der positiven richterlichen Betrachtung stimmt schon lange nicht mehr. Die werden mittlerweile härter angefasst als der "kleine Mann aus dem Volk".
....... Olga


Wenn du das Wort "mittlerweile" durch "ab und zu" ersetzt, bin ich mit dir einverstanden.

Aber: Prominente kennen andere Prominente. Und die kennen oft Einflussreiche, die das Kind diskret zu schaukeln wissen.

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JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich !?
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf werderanerin vom 27.04.2017, 14:06:45
genau, Juristen sind nicht nur auch Menschen.
Re: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich !?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 28.04.2017, 08:54:33
Eine Welt ohne Anwälte.
Leider nur auf Englisch im Netz.
pippa
pippa
Mitglied

Re: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich !?
geschrieben von pippa
als Antwort auf JuergenS vom 28.04.2017, 08:54:33
„Recht ist was der Richter spricht“, sagte schon meine Mutter.
Sie war viele Jahre Schöffe bei verschiedenen Strafkammern.

Pippa

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JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich !?
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf pippa vom 28.04.2017, 09:39:40
Bei uns sagt man auch:

"Das Gericht hat eine waxerne Nasn"
olga64
olga64
Mitglied

Re: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich !?
geschrieben von olga64
als Antwort auf SamuelVimes vom 28.04.2017, 01:30:08
Da sollte man sich als Aussenstehender, dem solche Dinge erzählt werden, mit der Beurteilung sehr zurückhalten, insbesondere wenn es um Autofahrer-Delikte geht. Da wird zuviel angegeben, vermutlich auch geschwindelt bis gelogen. Da ja jeder Deutsche von sich glaubt, weltweit der beste Autofahrer unter der Sonne zu sein, geht dies weiter, wenn er mal bei einem Delikt erwischt wird. Dies empfindet er (oder sie) dann auch als persönliche Schmach und fängt dann von der Seite des besseren Abschneidens (oder umgekehrt) bei Sanktionen an, sich wieder gut hinzustellen.
Mich verblüffte, dass bei der letzten grossen Blitzaktion vor einigen Tagen, die lange, lange vorher angekündigt war (auf den Strassen, im TV und im Rundfunk) trotzdem 9000 Autofahrer erwischt wurden, die zu schnell usw. fuhren. Ein grosser Akt von Dummheit, wie ich finde.
Abschliessend möchte ich zu diesem Themenkomplex aber sagen, dass ich sehr, sehr froh bin, in einem Rechtsstaat leben zu dürfen, wo mir keine willkürlichen Verurteilungen drohen und das gesamte Prozedere mich weitestgehendst davor schützt. Wichtig ist aber auch meine persönliche Vorsorge, für den Fall, dass es mal zu etwas kommen kann, womit ich als Amateurin nicht mehr allein fertig werde. Ich habe seit vielen Jahren eine Rechtsschutzversicherung (schon allein wegen meines Status als Autofahrerin und früher war es wichtig als ich berufstätig war). Die Kosten sind sehr überschaubar und wenn ich nicht jede Petitesse z.B. bei lächerlichen Nachbarschaftsauseinandersetzungen vor Gericht auf Kosten der Versicherung klären lassen möchte, reagieren die auch vertragsgemäss. Ich bin seit sehr vielen Jahren mit einem Juristen liiert. Aber da dessen Fachgebiet Scheidungen und Familienrecht sind, würde mir dies wenig nützen, wenn ich andere Probleme habe. Deshalb meine persönliche Vorsorge. Olga
Edita
Edita
Mitglied

Re: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich !?
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 28.04.2017, 15:50:03

Abschliessend möchte ich zu diesem Themenkomplex aber sagen, dass ich sehr, sehr froh bin, in einem Rechtsstaat leben zu dürfen, wo mir keine willkürlichen Verurteilungen drohen und das gesamte Prozedere mich weitestgehendst davor schützt. Wichtig ist aber auch meine persönliche Vorsorge, für den Fall, dass es mal zu etwas kommen kann, womit ich als Amateurin nicht mehr allein fertig werde. Ich habe seit vielen Jahren eine Rechtsschutzversicherung (schon allein wegen meines Status als Autofahrerin und früher war es wichtig als ich berufstätig war). Olga


Liebe Olga - des is a weng a Trugschluß! Also das mit dem Rechtsstaat, das stimmt scho weitestgehends, aber eben nur weitestgehendst! Jedes 4.Strafurteil sei ein Fehlurteil schätzte mal ein Richter am Bundesgerichtshof!
Ich erinnere an den Fall Peggy, in dem der geistig behinderte Angeklagte dem Druck der Ermittler nicht standhalten konnte und einfach ein falsches Geständnisabgelegt hat, oder bei uns in BW der Harry Wörz, der seine Frau umgebracht haben sollte, viereinhalb Jahre im Knast saß und sich rausgestellt hat, daß er unschuldig ist und war!

Also so richtig Verlaß ist nicht auf unseren Rechtsstaat, er hat mitunter gravierende menschliche Fehlerquellen, die andere Menschen psychisch und physisch zerstören können!

Edita
olga64
olga64
Mitglied

Re: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich !?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 28.04.2017, 16:15:26
Sicher Edita, das ist für den Einzelnen dramatisch. ABer in einem Rechtsstaat wird das dann (mit guten Anwälten) auch wieder weiterverfolgt und oft auch revidiert.
Bei dem falsch Verurteilten im Fall Peggy war der junge (geistig etwas minderbemindelte) Mann aber auch vorher wegen Missbrauchs an Kindern aufgefallen. Beim Fall Mollath wurde vor kurzem einer seiner Freunde wegen Meineids verurteilt, der damit versuchte (erfolgreich) dass Herr Mollath aus der Psychiatrie kam.
Bei angenommenen Millionen Urteilen, die Richter in unserem Land sprechen, gehe ich auch davon aus, dass hier Fehler passieren, so tragisch dies für die Betroffenen ist. Sie können sich aber wehren und es gibt sie ja die Anwälte, die gerade hier ihre Position beziehen und oft auch kostenlos helfen, weil sich dies die Delinquenten sonst gar nicht leisten könnten.
Ich wiederhole also schon nochmals, dass ich nicht z.B. in Russland verurteilt werden möchte, wo schon vor Prozessbeginn feststeht, dass ich im Arbeitslager landen werde, weil ich mich evtl. oppositionell betätigt habe und dem Präsidenten dies nicht passt.
Oder Türkei usw usw Olga

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