Plaudereien Afrika

Globetrotter
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RE: Afrika
geschrieben von Globetrotter

Einer der größten Sänger des letzten Jahrhunderts. Freddy Mercury wurde auf Zanzibar in Stone Town geboren 

 

jacare4
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RE: Afrika
geschrieben von jacare4
Es war noch im vorigen Jahrtausend, genauer gesagt, im Jahr 1999. Da war ich im Februar auf der Tourismusmesse in Hamburg. Es gab jede Menge tolle Prospekte von Reisezielen auf allen Kontinenten. Natürlich konnte man auch Safaris in Afrika buchen. Kenia, Südafrika, Botswana, usw., alle hatten ne Riesenauswahl von Zielen, mit besten Lodges, tollen Möglichkeiten, Tiere zu beobachten, alles sicher, mit besten ortskundigen Reiseleitern. 

Auf meinem Rundgang kam ich an einen Stand, der nur aus einem Tischchen bestand, dahinter eine wunderschöne junge Afrikanerin. Das war der Stand von Malawi. Sie hatte keine Prospekte für mich, was überzeugte war ihre Art, für ihr Land zu werben. Auf 'Englisch. Sie meinte, Malawi sei das "warme Herz Afrikas". Ein kleines Land, wenn ich es besuchte, würde ich begeistert sein von der Herzlichkeit seiner Bewohner. Das muss mich überzeugt haben. 

Ich bin in Juni 99 von Frankfurt nach Lusaka geflogen, dort umgestiegen nach Lilongwe, wo ich ein kleines Auto gemietet habe, So war ich frei, das Land auf eigene Faust zu erkunden. Auch wenn ich allein unterwegs war, war ich doch selten allein. Ich habe  immer Einheimische mitgenommen, die per Anhalter unterwegs waren. Freundliche Menschen, die sich freuten, dass ich sie ein Stück mitnahm. 

Am großen Malawi-See war ich an einem Ort zwei Tage. Das Auto hatte Probleme mit der Batterie, Es musste in die Werkstatt. So konnte ich mich in dem Ort am See in Ruhe umschauen. Fischer, die mit Einbäumen rausfuhren, Handwerker, die Möbel herstellten. Etliche versuchten, mir etwas Afrikanisches zu malen. Es gab einheimisches Bier aus einem ausgedienten Tetrapack. Nicht mein Geschmack. Drei kräftige Männer bewachten die ganze Nacht lang die Unterkunft und mein Mietauto. Sie waren mit dicken Knüppeln bewaffnet. Ein Junge bot sich an, meine Wäsche zu waschen, für 5 Tambala pro Teil.


Ein junger Mann, er nannte sich Manchester, machte afrikanische Stühle , die nach UK verschifft werden sollten. Die gefielen mir. Besonders die Lehnen.  Da ich aber nur eine große Reisetasche mithatte, war so ein Stuhl viel zu sperrig. Ich verhandelte mit dem jungen Mann. So eine Lehne würde mir gefallen, allerdings nicht gebogen, sondern flach,Über den Preis wurden wir uns relativ schnell einig. Ein Problem war die Zeit. Ich wollte morgen schon weiter. Wir einigten uns auf übermorgen. Der junge mann hatte auch schnell eine Idee, wie er die "Lehne" gestalten wollte. Er brauchte auch ne Anzahlung, damit er das entsprechende Holz besorgen konnte. Dann machte er sich an die Arbeit. Es  war heiß. Er schwitzte tüchtig. Die Arbeit wurde rechtzeitig fertig. Ich war zufrieden. Er war zufrieden. 

Das Ergebnis hängt seitdem bei uns im Wohnzimmer an der Wand. Meine Erinnerung an eine Reise in das "Warme Herz Afrikas.", nach Malawi.

jacaré4
DSCN3614.JPG
Der Künstler hatte bei der Wahl seiner Motive bestimmt ebenso viel Spaß wie ich von seiner Arbeit. 
Mitglied_6a1ee3a
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RE: Afrika
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf jacare4 vom 03.03.2021, 17:28:48

Mehre Mitbringsel für unsere Lieben,  leider
waren wir gepäcktechnisch ausgereizt und haben nur noch Kleinigkeiten mitnehmen können.
4D1E43A2-044F-48CF-8117-1048833EE305.jpeg schönen Abend wünscht die Mauli 😏


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kirk
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RE: Afrika
geschrieben von kirk
als Antwort auf silesio vom 02.03.2021, 11:41:14

In den 70ern hat mein Arbeitgeber eine Telefonanlage an die kenianische Eisenbahngesellschaft verkauft. Zur Schulung für die Wartung der Anlage kamen zwei Techniker aus Kenia für ein paar Wochen nach Frankfurt.
Da unsere Firma auch Uhren baute inkl. der nötigen Steuerung, damals waren unsere Uhren fast in jedem Bahnhof zu finden und auch im Sportstudio des ZDF war eine unserer Uhren zu Beginn der Sendung  zu sehen, fragte man sie auch  ob sie nicht Bahnhofsuhren in den Bahnhöfen in Kenia bräuchten. Ihre Antwort war damals "Wir sind auch ohne Uhren pünktlich."
Aus eigener Erfahrung wusste ich, dass die Fahrt von Nairobi nach Mombasa ca 12 bis 14 Stunden dauerte und da jeden Tag nur zwei Züge in jede Richtung fuhren, war die genaue Ankunftszeit auch nie so wichtig.
Heute gibt es dort eine neue Verbíndung mit neuen modernen Fahrzeugen, die von den Chinesen gebaut wurde und die auch wesentlich schneller ist.
Ein wenig trauere ich der alten Strecke mit den alten Waggons nach. Die Nachtfahrt von Nairobi nach Mombasa war ein Erlebnis. Morgens, wenn gegen 6 Uhr die Sonne aufging, fuhr man durch den Tsavo und konnte erleben wie der Tag und mit ihm die Tiere und Menschen aufwachten.

olga64
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RE: Afrika
geschrieben von olga64
als Antwort auf kirk vom 03.03.2021, 17:59:10
 
Aus eigener Erfahrung wusste ich, dass die Fahrt von Nairobi nach Mombasa ca 12 bis 14 Stunden dauerte und da jeden Tag nur zwei Züge in jede Richtung fuhren, war die genaue Ankunftszeit auch nie so wichtig.
Heute gibt es dort eine neue Verbíndung mit neuen modernen Fahrzeugen, die von den Chinesen gebaut wurde und die auch wesentlich schneller ist.
Ein wenig trauere ich der alten Strecke mit den alten Waggons nach. Die Nachtfahrt von Nairobi nach Mombasa war ein Erlebnis. Morgens, wenn gegen 6 Uhr die Sonne aufging, fuhr man durch den Tsavo und konnte erleben wie der Tag und mit ihm die Tiere und Menschen aufwachten.
geschrieben von kirk
Ich bin die Strecke Mombasa-Nairobi 1989 (am Jahresende) auch mit diesem alten Zug gefahren. Das waren nach meiner Erinnerung alte, englische Salonwagen  und die Stewards trugen vermutlich noch die alten, ehemals weissen Uniformen aus dieser Zeit. Es war ein Erlebnis und wir schliefen damals auch im Zug (alles 1. Klasse, was schon wegen der Toiletten sehr zu empfehlen war). Nachts schaute ich dann aus dem Zug als dieser mal wieder hielt, weil Tiere Vorfahrt hatten.
Das Abendessen und Frühstück wurde teilweise mit alten, (Sterling)silbernem Besteck serviert und es gab den Early-Morning-Tea und dann ziemlich in Fett schwimmende Rühreier o.ä.
Es war ein unvergessliches ERlebnis; von Nairobi fuhr ich dann noch weiter zu den Victoria-Fällen.
Afrika hatte für mich immer einen sehr besonderen Reiz, eigene Gerüche, ganz eigene Atmosphäre - war in meiner Erinnerung immer freundlich und bunt. Olga
kirk
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RE: Afrika
geschrieben von kirk
als Antwort auf olga64 vom 03.03.2021, 18:14:59

Ja, genau das waren die alten Waggons. Der Steward lief dann immer mit einem Gong oder ähnlichem durch die Waggons und rief zum Essen, das in drei Schichten serviert wurde. Während des Essens wurden dann die Betten im Waggon fertig gemacht.
Das Ambiente war schon sehr kolonialistisch.
Der Geruch in Kenia ist schon besonders. Als ich 2010, nach fast 30 Jahren wieder das erste mal nach Nairobi kam, hatte ich diesen unverwechselbaren Geruch sofort wieder in der Nase. Die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit machen diesen Geruch aus.


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olga64
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RE: Afrika
geschrieben von olga64
als Antwort auf kirk vom 03.03.2021, 18:19:01

In Nairobi besuchte ich das Hotel Stanley, das mir aus der Literatur ein Begriff war, natürlich zum 5-o`clock-tea.
Das waren damals noch so traditionelle Hotels wie auch das Raffles in Singapur. Ich denke, die gibt es heute nicht mehr so alt und ein wenig verschlampt, sondern sie stehen unter der Regie grosser Luxus-Hotelketten? Damit verlieren sie natürlich auch an Charme, weil der dann - wenn überhaupt - künstlich noch erzeugt wird. Olga

kirk
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RE: Afrika
geschrieben von kirk
als Antwort auf olga64 vom 03.03.2021, 18:35:12

Das Stanley Hotel in Nairobi gibt es noch. Allerdings der Thorn-Tree auf der Terrasse wurde durch einen neuen Baum ersetzt. Vor der Terrasse ist eine große dicke Glaswand, die vor Anschlägen  (Al Shabab) schützen soll und man darf das dort auch nicht fotografieren.
Das Hotel gehört jetzt zu Sarova, die mehrere Hotels auch in Mombasa und in diversen Parks betreiben.
Zum Beispiel Taita Hills, Salt Lick. 

stanley.jpg

olga64
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RE: Afrika
geschrieben von olga64
als Antwort auf kirk vom 03.03.2021, 18:46:11

Vielen DAnk - Olga!

hockey
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RE: Afrika
geschrieben von hockey
als Antwort auf olga64 vom 03.03.2021, 19:08:06

Wurde Anfang der 70 Jahre nach Johannesburg versetzt (von einer internationalen Chemie /Pharma Firma) und kurz darauf nach Cape Town. Die Fahrt mit dem Blue Train von Joburg nach CT war einfach unbeschreiblich. Der Service 1st Class, meine Kabine mit separater Toilette und Dusche war ein Luxus der mir neu war.(in einem Zug) Cape Town damals war noch nicht auf dem Radar des Massentourismus und eine herrliche Stadt. Ich war für 8 Jahre in Cape Town mit einer Unterbrechung von 1 Jahr in Barcelona. Ich war damals sehr viel unterwegs ( auch im Stanley in Nairobi gewohnt) da ich für die Geschaeftsabwicklung in Rhodesia, SuedWest Africa (und SonderAufgaben) zuständig war. (Das war sehr interessant damals nach der Rhodesian UDI) Hatte die moeglichkeit viele Länder in Africa von Morocco  über Äthiopien, Kenia, Zaire, Ghana, Angola  u.a zu besuchen. 
Ich habe noch viele Freunde in Africa und gehe so alle 3-4 Jahre sie besuchen. Da ich gerne Wandere habe ich eine Tour mit Freunden an der Wild Coast gemacht ( 1 Woche in der  ehemaligen Transkei) Wunderschön.
Ich denke oft und gerne an die Zeit zurück und kucke mir die alten Super 8 Filme an. Leider werden die Freunde immer weniger (Mitte 70 Anfang 80) und für mich werden die langen Flüge von Vancouver nach Cape Town auch nicht einfacher.


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