Plaudereien Afrika

MarkusXP
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RE: Afrika
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf JuergenS vom 02.03.2021, 16:33:22
was tun?
warten, bis irgendwo ein stabileres Gebiet entsteht oder mehr als nur Militär, Waffen, Abfälle dort hin zu bringen?

Dann ist noch das Übervölkerungsproblem, die Flüchtlingswellen, etc...

Klingt alles nicht gut, Achselzucken?
Tja, lieber Jürgen ... wohl dem der da eine Lösung hat! Ich gehöre jedenfalls nicht dazu ... z.B. Nigeria, mit einer  Bevölkerung von 200 Mio.,  das zahlenmäßig größte Land., 40% der Staatseinnahmen kommen vom Erdöl. Das wird über die Jahre deutlich weniger werden, das Land ist darauf nicht vorbereitet, die breite Masse ist arm! Was werden die Menschen dann tun? 
MarkusXP
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RE: Afrika
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Globetrotter vom 02.03.2021, 19:20:57

Ohmann, ja...das White Water Rafrtng -- wir haben da die grposse Tour gemacht in diesen grossen Schlauchflössen .. ich höre den Scout noch sagen "schliesst Eure Westen gut, denn wir ziehen nur die Westen aus dem Wasser - egal ob gefüllt oder nicht!  Die Tour war der Wahnsinn und die eigentlich grösste Herausforderung war der rutische, schlecht befestigte Stufenweg wieder nach oben aus der Schlucht... das brachte mich ziemlich an die Grenze - es ging direkt unterhalb der Falls  los .. unvergesslich 
so in etwa --- 

Mitglied_6d29e9d
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RE: Afrika
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Globetrotter vom 02.03.2021, 19:38:45

Ja, es wird leider in D vor allem immer gerne berichtet, dass das alles rechtens ist, dass man "die Nachkommen der Kolonialisten" enteignet und vertreibt - aber so stimmt das eben einfach nicht, schaut man sich die Schicksale an, die dahinter stehen. Auf so vielen Farmen haben Weisse und Schwarze wie eine grosse Familie zusammen gelebt niemand wurde da ausgebeutet, im Gegenteil. Die Menschen hatten gut bezahlte Arbeit, ihre Häuschen, Schule, Krankenstation, quasi Familienanschluss und dann die angeblichen Kriegsveteranen Mugabes , hetzten die Leute und plötzlich bricht die Hölle los --- wenn dann doch wenigstens diese "Veteranen", denen Mugabe dann die Farmen "schenkte", wenigstens die Tiere versorgt und die Felder bestellt hätten .. haben sie aber nicht..alles wurde geschlachtet und vernichtet ..und der einstige Brotkorb des südlichen Afrikas verkam zum Armenhaus Afrikas. 
Und für alle, die sich jetzt empören beim Lesen und mir kolonialistische Träumereien unterstellen will ... ja, es gab viel Unrecht , das kaum wiedergutzumachen ist - nur hätten die Afrikaner hier eine Chance gehabt, Grösse zu zeigen und sie hätten die Weissen, die sie hassen ( was bei weitem nicht alle sind) mit Grossmut beschämen können, in dem sie für einen friedlicheren Abgang oder sinnvolle Kooperationen zwischen Schwarz und Weiss gesorgt hätten ...

Aber das ist wieder eine andere Geschichte -  und vielleicht stehe ich ganz alleine da mit meiner Meinung. Ich habe etliche Interviews mit ehemaligen Mugabe-Soldaten gesehen, die sich von ihm abgewendet hatten und die in die Kamera sagte, wenn sie gewusst hätten, in was für ein Elend Mugabe und seine Seilschaften das Land und seine Menschen stürzen würde - er und seine Kameraden hätten lieber auf der anderen Seite, auf der der Engländer, gekämpft ...
Kann man sich bei Youtube ansehen ..

Noch ein Hinweis auf ein interessantes Buch in dem Zusammenhang - ein Roman , leider nur in englischer Sprache erhältlich, aber ich denke mal, das ist für Dich und viele andere hier kein Problem.

Von Peter Godwin, geboren und aufgewachsen in Zimbabwe, lebt heute in New York --
 When a Crocodile Eats the Sun,
erschien 2006 und ist quasi eine Fortsetzung seiner Jugenderinnerungen, die unter dem Titel "Mukiwa" veröffentlicht wurde. 
Zärtlich, frustriert, unsentimental  und doch wunderschön geschrieben. Der Titel „Wenn ein Krokodil die Sonne frisst“ stammt von einem afrikanischen Stammesglauben, der besagt, dass eine Sonnenfinsternis dadurch entsteht, dass ein Krokodil sie frisst: „Dieses himmlische Krokodil, sagen sie , verbraucht kurz unseren lebensspendenden Stern als Warnung, dass er mit dem Verhalten des Menschen unten sehr unzufrieden ist. Es ist das schlimmste Omen. “ Um die Jahrtausendwende, berichtet Godwin, ereigneten sich innerhalb von weniger als zwei Jahren zwei totale Finsternisse, etwas, was zuvor niemals vorgekommen ist, soweit die Menschen sich erinnern .. selbst nicht in den Geschichten, die über Generationen weitergegeben wurden“. Die Leute sagen, dass "das Himmelskrokodil wirklich wütend sein muss, um so bald zurück zu sein, und uns erneut mit ständiger Dunkelheit bedroht."

Und in Zimbabwe, wo Godwin aufgewachsen ist, sind und waren die Dinge in der Tat sehr schlecht. Zusätzlich zu acht Jahren Krieg (in dem schwarze nationalistische Gruppen gegen weiße Siedler und Söldner kämpften, um Rhodesien zu befreien) war das Land mehr als zwei Jahrzehnte  der zunehmend gewalttätigen, korrupten und unterdrückenden Herrschaft von Robert Mugabe ausgesetzt. Im Jahr 2000 begann seine Regierung, kommerzielle Farmen in weißem Besitz zu übernehmen und das Land neu zu verteilen, hauptsächlich an seine Anhänger, und die Wirtschaft begann unterzugehen- 
Die landwirtschaftliche Produktion brach ein, was zu wachsender Arbeitslosigkeit und wachsender Nahrungsmittelknappheit führte. Die Inflation stieg um fast 2.000 Prozent (eine lokale Briefmarke kostete irgendwann 2.300 Simbabwe-Dollar ) und ein Großteil der Mittelschicht des Landes begann zu fliehen. Schlägertrupps  begannen, durch die Landschaft zu streifen, und politische Gegner von Mr. Mugabe wurden bedroht, gemobbt und getötet. Dazu grassierte AIDS, geschätzten 20 Prozent der Bevölkerung waren daran erkrankt und Medikamenten und medizinischer Hilfe wurden immer knapper und waren irgendwann ganz weg. Die Lebenserwartung von Frauen sank auf 34 Jahre.
Godwin beschreibt diese Zeit als "Jambanja-Zeit" iso nennen die Menschen in Zimbabwe eine Zeit, in der alles auf den Kopf gestellt wird und gewalttätige Verwirrung herrscht.
Ich hab mal geschaut, bei Booklooker bekommst man das Buch für kleines Geld


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jeweller
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RE: Afrika
geschrieben von jeweller
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.03.2021, 22:24:09

Danke Woschi2, man könnte es weiterleiten auf Mosambik, Angola, Congo usw. Maputo war mal die Rivera im "Südlichen Afrika".

Ich hab auch in der Apartheid in Afrika gelebt und kann es nur bestätigen.
Versuche etwas dagegen zu unternehmen sind schnell gescheitert somit habe ich mich nur um meine Angestellten und deren Familie gekümmert.
Unser Gärtner arbeitet heute noch für uns, nach über 30 Jahren.

Bin dann nach Windhoek Namibia, da war es etwas geöffneter.
Übrigens hat der liebe Herr GENSCHER dem kommunistisch-sozialistischen System SWAPO (Namibia) und ANC (SA), in den Sattel geholfen. Die deutschstämmigen in Windhoek haben in ausgepfiffen.
Ich hatte Gelegenheit mit ihm zu sprechen. Auf meine Frage: Ob er mit der Berliner-Mauer nicht ausgelastet ist, hatte der Arrogante Typ nichts zu sagen.
Dem Volk geht es nach dem Wechsel nur langsam besser. Die Obrigkeit lebt im Schmalz. Es wird noch Generationen dauern.

Ich glaube nicht, dass du hier Freunde gewinnst, man versteht es nicht.

Hab einen schönen Tag.
LG Hubert

 

RE: Afrika
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf jeweller vom 03.03.2021, 09:22:01
Ich glaube nicht, dass du hier Freunde gewinnst, man versteht es nicht.


 
Och doch, ich verstehe es sehr wohl und sogar ohne den Kontinent je betreten zu haben. Und ich höre allen zu, die aus eigener Erfahrung berichten können, egal wo sie leben. 

Mit Begeisterung sehe ich weiteren Berichten entgegen. Nur nicht entmutigen lassen 😊.
Bruny die zwar Afrika nicht kennt, aber viele Afrikaner, egal welcher Hautfarbe.
Mitglied_6d29e9d
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RE: Afrika
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf jeweller vom 03.03.2021, 09:22:01

Guten Morgen nach Namibia! 
Ja, ich bin mir durchaus bewusst, dass wir uns auf sehr dünnem Eis befinden. Wer nicht selber durch Familie involviert ist oder es selbst miterlebt hat, kann all das nur schwer nachvollziehen und kann oder will nicht verstehen, dass diese Menschen um ihre Heimat trauern, die sie verloren haben. Ich bin mit vielen in Kontakt über eine Gruppe in FB, da werden Kindheitserinnerungen ausgetauscht und alte Fotos .. von Kolonialherrendenken kann ich dort nichts verspüren, aber Menschen, die noch heute traumatisiert sind  und die so gerne wieder zurück wollen - nach Hause. 


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jeweller
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RE: Afrika
geschrieben von jeweller
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.03.2021, 09:39:14

Hi Woschi2.
Ich habe Namibia schon 1989 verlassen und lebe am Kap, 50 km östlich von Kapstadt an der False Bay. Im Alter ist das Klima hier angenehmer.
Namibia ist eine Halbwüste und die meiste Zeit, im Jahr, sehr warm.

Aber unsere jungen Jahre in Namibia war eine schöne Zeit. Wir möchten sie nicht missen.

LG Hubert

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RE: Afrika
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf jeweller vom 03.03.2021, 10:40:35

ach jaaa, natürlich .. Du hast schon so oft vom Kap geschrieben ..hatte ich für den Moment vergessen :-)
Ein ganz schön bewegtes Leben, was Du da hast! Ich hoffe ja sehr, dass ich es noch einmal schaffe, meinen Bruder und seine Familie zu besuchen. Sie leben unweit von Durban. Aber erst muss dieser Corona-Mist in die Schranken gewiesen sein und ich muss noch ein bisschen gesünder werden :-) So lange träume ich , unter anderem von den schönen Stränden wie Umhlanga Rocks 

jeweller
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RE: Afrika
geschrieben von jeweller
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.03.2021, 10:59:47

Dann wünschen wir dir, dass du bald wieder gesund wirst.
Durban ist auch nicht grade die kühlste Gegend. Aber interessant,
War zu meiner Zeit, in Pretoria, öfters da.

LG Hubert

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Mitglied_6d29e9d
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RE: Afrika
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf jeweller vom 03.03.2021, 11:09:49

ganz lieben Dank an Euch - was für schöne Bilder! 


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