Plaudereien Älter werden ...

Immer war ich der Jüngste.
Ob in der Schule, in der Ausbildung, beim Studium.
Im Beruf ist es mir mal passiert, daß mir Jemand entgegen hielt, was ich eigentlich wolle. Ich sei doch noch so jung.

In meiner beruflichen „Karriere“ setzte sich dieser Trend immer weiter fort ... - und irgendwie hatte ich das verinnerlicht.

Jetzt muß ich umdenken. Mit meinen fast 66 Jahren passiert es mir immer wieder, daß ich selbst feststelle, daß ich nicht mehr der Jüngste bin.
Im Gegenteil, es passiert immer öfters, daß man mir sagt, daß ich der Älteste der Runde sei. Anfangs war ich überrascht, sehr sogar.
Heute fange ich allmählich an diesen „Wechsel“ zu akzeptieren.

Ob das anderen Menschen ähnlich ergeht? Das frage ich mich manchmal...

ozimmi

Dein Beitrag erinnert mich daran als mein jüngster Sohn einen Kurs für`s Management machte. Er war damals 24 Jahre alt, als jüngster Teilnehmer wurde er etwas herablassend behandelt, aber er lies sich das nicht gefallen. Er stand auf und sagt vor versammelter Mannschaft, beurteilen sie mich nach meinem Wissen und Können aber nicht nach meinem Alter. Von da an war Ruhe im Gebüsch.

Felide

Meist wird es im beruflichen Umfeld deutlich.
Ich trat mit 20 in ein Unternehmen ein, gleich nach der Lehre.
Da war ich mit Abstand der jüngste Techniker.
Das blieb auch eine Weile so, bis wieder Techniker eingestellt wurden,
die dann aber etwa gleichalt waren.
Über die Jahrzehnte wandelte sich das Bild, irgendwann, kamen deutlich
jüngere Kollegen dazu.
Dank der technischen Arbeit, die auch immer Zusammenarbeit war,
bemerkte man das wenig.
Vor allen Dingen, wenn der Humor gleiche Wellenlänge zeigt.

Die Arbeit, Fehlersuche und Wartung, bot soviel Gemeinsamkeit,
daß sich "Teams" bildeten, die immer wieder Aktionen gemeinsam abwickelten,
generationenübergreifend.
Irgendwann saß ich dann auch in den stetigen Schulungen und bemerkte, daß
ich zu den Älteren gehörte.
Besonders dann, wenn am ersten Tag eine kurze Vorstellung enthalten war,
wer man ist, woher man kommt und wie lange man im Unternehmen ist.
Aber mag man auch an Jahren älter werden, im Koppe jedenfalls nicht.
Das ist meine Erfahrung.
Das merkt man erst im Ruhestand, wenn Kollegen und Kunden nicht mehr tägliche
Ansprechpartner sind.
Dann sucht man sich eben "Ersatz", zu meinem Glück habe ich den im PC gefunden

nordstern.

stimmt alles.
Ich bin auch immer überrascht, wenn ich in den Spiegel schaue, wie ich (schon) aussehe, denn im Kopf scheine ich mich jünger zu fühlen, voller Überlegungen und Pläne.
Fazit:

Es gibt Körperbestandteile, die vergessen nie das wahre Alter, das sind die Zellen, die kann man nicht täuschen, auch wenn sie, was ich aber nicht spüre, angeblich stetig erneuert werden.

Täuschungstricks:

Massagen

Cremes

Bräunungen

Bewusste Steuerung des Körpergewichtes

Schöne neue Zähne (insbesondere vorne)

Kinderkleidungs-Stücke

flaches Auto

Laute Musik(stört einen aber selber)

Was fällt euch noch ein?

Bewusste Steuerung des Körpergewichtes

Da steht lange ein anderer Steuermann.


Schöne neue Zähne (insbesondere vorne)

Hinten habe ich gar keine Zähne.


Kinderkleidungs-Stücke

Na ja, da werde ich rechtzeitig gebremst.


flaches Auto

Da komme ich gar nicht mehr rein. Der Trend geht
mehr zum "höheren Einstieg".


Laute Musik(stört einen aber selber)

Da kann ich gegenhalten.

nordstern

@nordstern:

Gucke ich mir Fotos von vor drei, vier Jahren an,
dann sehe ich die Veränderungen, die mir im täglichen Leben nicht
so bewußt sind - die subjektive Empfindung ist eine Täuscherin.

Alter kommt wie eine Schleichkatze auf leisen Sohlen daher
und irgendwann die Erkenntnis, ach dieses ältere Weiblein,
das bist ja Du.



Medea.

Jetzt muß ich umdenken. Mit meinen fast 66 Jahren passiert es mir immer wieder, daß ich selbst feststelle, daß ich nicht mehr der Jüngste bin.
Im Gegenteil, es passiert immer öfters, daß man mir sagt, daß ich der Älteste der Runde sei.

Was mich betrifft, bin ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, die Älteste in der Runde (auch hier im ST bei den "Aktiven"), denn ich habe Anfang Mai meinen 80. Geburtstag gefeiert.

Nun fange ich gleich mit dem Fazit an: m.E. ist dies ein wunderbarer Altersabschnitt - auch wenn er natürlich sehr begrenzt ist. Ach ja, lasst mich diesbezüglich hinzufügen: schade...

Andererseits ist aber wahrscheinlich diese zeitliche Begrenzung einer der Faktoren, die diesen Lebensabschnitt so schön macht. Man muss sich nicht mehr um Gelassenheit bemühen - sie ist plötzlich da...

Die Relativierung begleitet auch fast alles was man erlebt, aber nur wenn man sie auf die eigene Person bezieht.

Natürlich ist auch eine gewisse Melancholie dabei, diese betrifft manche falsche Entscheidung, manch falschen Weg für den man sich bei einer Abzweigung, entschieden hat.

Doch von Zeit zu Zeit verspüre ich auch eine gewisse Angst: denn es gibt in meinem weiteren Umfeld Menschen dieses Lebensabschnittes, die ihre Identität langsam verlieren.

Miriam (hoffend, dass dies nich als Klugsch.....ei angekommen ist)

Miriam (hoffend, dass dies nich als Klugsch.....ei angekommen ist

nein, Miriam. Im Gegenteil... - bei mir jedenfalls.

Es ist nicht nur eine schöne, sondern auch eine sehr spannende Phase. So empfinde ich es, weil es diese Erfahrung in meinem Leben bisher noch nie gab.

Und ich empfinde es als ausgesprochen angenehm, daß man diesen Lebensabschnitt mit einer gewissen Gelassenheit angehen kann. Nur, das hatte ich mir vorher so gar nicht vorstellen können ... - und gesagt hatte mir das vorher noch nie Jemand. Wurde auch nicht in der Schule vermittelt

ozimmi

nach eurer Diskussion habe ich nun sofort mein Foto gelöscht.
Viel Spaß weiterhin wünscht
Renie