Plaudereien Abendbrot, ade? Eine Tradition im Wandel.
In meinem sog. Elternhaus wurde sehr grosser Wert auf gute Essmanieren gelegt (das finde ich übrigens bis heute gut, weil mich auch nichts mehr abstösst als Menschen,die mit Ellbogen auf dem Tisch schlürfen oder gar rülpsen).
Auch bei uns und später im Internat durfte beim Essen nicht gesprochen werden; es war seltsamerweise sogar verboten, zum Essen zu trinken (was heute gegen alle Regeln verstossen würde).
Und dann musste man sitzenbleiben, bis irgendjemand erlaubte,d ass man aufstehen darf und wer das Essen nicht bis zu Ende gegessen hatte, bekam es Stunden später nochmals vorgesetzt.
Gut, dass solche Zeiten vorbei sind. Olga
Ich denke, die Essgewohnheiten, auch in Deutschland haben sich verschoben und verändert, das ist aber unserer ganz anderen Lebensweise geschuldet, die sich die letzten Jahre sehr verändert hat. Beruf, Schule, Freizeit, Hobbies sind heute an erster Stelle, aber der Magen meldet sich und hat keine Zeit, jedes mal zu warten bis die ganze Familie zu einem bestimmten Zeitpunkt am Tisch sich zusammen trifft zu den Mahlzeiten, so wie es früher war. Heute hat jedes Familienmitglied andere Treffs, auch nach der Arbeit und so bleibts nicht aus, dass man sich aus Zeitmangel was Schnelles zu sich nimmt. Abgepackt und schmeckt auch oft recht gut.
So wie in den Filmen, wo alle fröhlich beieinandersitzen am Tisch und sich ihre Tagesereignisse erzählen gibt es eben nur noch im Film - genauso ist es auch mit dem Frühstück. Jeder hat einen anderen Zeitplan und Zeit für gemeinsames Frühstück gibts nur noch sonntags. Eine Hausfrau, die ihre Familie versorgt und ihnen alles schön serviert gibt es schon lange nicht mehr, denn die Hausfrau geht auch zur Arbeit. Tja.... Familienleben wie im Bilderbuch nur noch als Traum oder Oma erzählt wie es damals war.
Wer alleine lebt teilt es sich sowieso ein, wann wie und wo gegessen wird und was sowieso. Bei mir hat sich nur verschoben, dass ich mein Mittagessen, also warm, meist abends zu mir nehme. Tagsüber nur wenig und kurz, bereite es mir aber selbst zu und achte, dass es genügend Grünes und Buntes gibt in Form von Gemüse und Obst.
Ab und an Fleisch, und Pasta sowieso 😊 immer.
LG Lorena
Sehr interessante und klasse Beiträge bislang.
Ich schreibe heute Nacht auch noch mal eine Begebenheit zum Thema. Bin aber leider gerade unterwegs und kann nur kurze Zeilen verfassen.
Gruessle an ale.
Ingwer ☕️
Ich fand es als junger Mensch furchtbar, wenn an Sonntagen zuerst der Kirchgang angesagt war und dann um spätestens 11.30 Uhr derSchweinsbraten mit Knödel, Blaukraut und Kartoffelsalat reingewürgt werden musste.
Dann kam der obligatorische Sonntagsspaziergang - dann gab es Kaffee und Kuchen usw.
Das waren die ersten Dinge, die ich als junge Frau in unserern WG mit meinen Mitbewohnern geändert hatte (wir waren alle Leidtragende solcher Rituale).
Wir gingen nicht mehr in die Kirche, haben lange geschlafen, was auch nötig war, weil wir den Abend oder die Nacht vorher lange unterwegs waren. Dann gab es die berühmten WG-Frühstücke in der Küche an die ich heute noch gerne denke.
Mittagessen und Kaffee und Kuchen fielen aus - irgendwann machten die, die zu Hause waren, irgendwas zu essen oder wir holten uns ein Hendl vom Wienerwald; 1/2 Tier reichte dann für zwei Personen ,was dann auch billiger war.
Ich habe vermutlich seit meiner Kindheit kein Mittagessen an Sonntagen mehr zu mir genommen. Olga
@olga64
Bei mir war das in der Kindheit noch etwas anders.
Ich genoss die Sonntage mit meinen Eltern und Großmutter am Tisch.
Erstens gabs was Besonderes als sonst die Woche durch und auch Nachtisch.
Das gabs nur Sonntag. Dann freute ich mich mittags zum selbstgebackenen Kuchen.
Auch Frühstücke und Abendbrot waren wir traditionell immer beisammen.
Wäre jemand nicht dabei gewesen, hätte was gefehlt, besonders in der Kommunikation.
Wir hatten auch besondere Zeiten und jeder richtete sich danach. Am Sonntag war das
ja kein Problem.
Das einzigste, was ich sonntags langweilig fand, waren die Spaziergänge, ich hätte lieber mit den Nachbarskindern gespielt. Aber die waren ja auch mit ihren Eltern beschäftigt.
Außerdem galt noch damals, anständige Kinder spielen am Sonntag nicht auf der Straße.
Daran hielt man sich!
Ich war die einzige der Familie, die sonntags in die Kirche ging und für die ganze Familie betete.
Mein Vater sagte mir mal, ich solle das tun, dann brauche nur ich in die Kirche, lach.... 😅
LG Lorena
Bei uns war das ähnlich wie bei dir Lorena. Das fing schon am Samstag an denn da begann unser gemeinsames Wochenende. Essen am Tisch mit allen Kindern die zugegen waren und das waren viele Jahre alle.
Sonntag kam oft Besuch oder wir fuhren raus ins Sauerland an den Biggesee etc. Da gab es dann Picknick im Grünen auf der Wiese. Ich hab die besten Erinnerungen an diese gemeinsame Zeiten.
Was heute an Zwichenmahlzeiten ---reingeschoben--- wird ist ungesund weil die Jugend und junge Erwachsenen das Maass der Dinge verliert.
Wer sich was nach Hause mitnimmt und in Ruhe isst, OK.
Das hat nichts mit veränderten Lebensbedingungen zu tun, sondern ist der Werbung geschuldet.
Den Magen kann jeder trainieren, man muss nicht 10 mal am Tag einen Snack reinschieben.
Essen mit Genuss und in der Regel zu Hause oder in der Arbeit zur Pause so sollte es sein. Kinder über 16, da wirds schwieriger das hab ich selber erlebt.
Danke @Freddy-2015
Mit Deinem Beitrag hast Du mich auch noch an einiges erinnert aus meiner Kindheit und Jugendzeit.
Ich schilderte ja auch, dass mir die Sonntage gut gefielen, nur nicht mit meinen Eltern das Spazierengehen. Aber so ganz stimmt das nicht, denn wir fuhren oft an einen See, machten Picknick, natürlich alles selbtgemacht, Vesper und Kuchen. Manchmal machte meine Mutter noch einen Pudding und wenn er kalt wurde, durfte er mit. Es gab schon Plastikdosen mit Schraubverschluss, war so ähnlich wie Plastik, ich glaub, man nannte es Bagelitt oder so.
Vater und ich schwammen dann im See und spielten Federball. Mutter las oder schaute zu.
Da mein Vater schon ein Auto besaß, das er dringend beruflich benötigte, fuhren wir auch etwas weiter, in den Schwarzwald, manchmal an den Titisee oder den Schluchsee. Das war wie Urlaub an einem Tag. Aber da war ich schon Schulkind. Dann gabs auch mal eine Periode, da gingen wir wandern. Manchmal gings dann in die Beeren und von den heimgebrachten und selbstgepflücken Beeren kochte Mutter Marmelade. Und wenns nur 3 Gläser voll gab. An diesen Tagen gabs auch selbstgemachte Vesper. Ich erinnere mich auch panierte Kotelettes und Kartoffelsalat. Vater trug den Vesperrucksack und die Decken und Verbandsmaterial, falls mal was passieren sollte.
Das waren für mich auch schöne Sonntage, nur gabs die nicht so oft. Manchmal nur spazieren gehen und das fand ich langweilig.
So jetzt, das ist ein kleiner Teil meines Lebenslaufes 😊
Hab einen guten Restabend und erholsamen Schlaf.
LG Lorena
Dazu fällt mir diese Bildbearbeitung ein, die ich vor vielen Jahren mal gemacht habe 😉
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Manchmal nur spazieren gehen und das fand ich langweilig.
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Hab einen guten Restabend und erholsamen Schlaf.
LG Lorena
fuhren wir auch etwas weiter, in den Schwarzwald, manchmal an den Titisee oder den Schluchsee. Das war wie Urlaub an einem Tag. Aber da war ich schon Schulkind.....geschrieben von LorenaSchwarzwald war unser erster gemeinsamer Urlaub.
Bei uns waren die Sonntagsausflüge meistens Sauerland und Westerwald.
Schwimmen sowieso und Spaziergang weniger wenn Wasser da war.
Essen gab es das was Mutter gekocht, gebacken etc. hatte.
Da schmeckte der Pudding noch nach Pudding und nicht nach Kleister......
Essen und diskutieren, dass war bei uns immer,
egal ob beim Essen am Tisch oder sonst am Tag/Abend.
Herrlich, Deinen Bildbearbeitung, @Monja_moin 😅
Musste jetzt herzlich darüber lachen, vielen Dank.
Passt gut!!!
Gute Nacht und Gruß
Lorena