Nostalgie Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können?
Das erinnert mich an einen lustigen Sketch mit dem Ekel Alfred. Sie hatten auch als einzige ein Telefon im Haus und die gesamte Nachbarschaft machte ein Volksfest aus der Benutzung.
Ich hatte in den 70er Jahren ein Telefon für meine Mutter beantragt. Aber ehe es genehmigt wurde, war sie verstorben. (Wartezeiten wie bei der Trabi-Anmeldung. Zur Taufe angemeldet und mit 18 Jahren bekommen Na ja, ganz so lange war es nicht, aber 12 Jahre musste ich auf mein erstes Auto warten.)
Klara
Ich hatte in den 70er Jahren ein Telefon für meine Mutter beantragt. Aber ehe es genehmigt wurde, war sie verstorben. (Wartezeiten wie bei der Trabi-Anmeldung. Zur Taufe angemeldet und mit 18 Jahren bekommen Na ja, ganz so lange war es nicht, aber 12 Jahre musste ich auf mein erstes Auto warten.)
Klara
Re: Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ja, das waren noch Zeiten.Und heutzutage ist das Telefon zum Teil Umweltverschmutzung. Wie konnte es nur soweit kommen?
Ich erinnere mich gern an die Zeit zurück, als es in der Öffentlichkeit, im Raum, der für jeden Menschen zugänglich ist, ruhiger zuging.
Ich erinnere mich gern an die Zeit zurück, als es in der Öffentlichkeit, im Raum, der für jeden Menschen zugänglich ist, ruhiger zuging.
Ja, die Krankheit, bei der eine Hand am Ohr festwächst, ist hochansteckend und breitet sich mit rasender Geschwindigkeit aus...
Ich habe mich lange dagegen gewehrt, aber jetzt hab' ich auch so ein Ding - zahle im Monatsmittel ca. € 1.- für Telefon und SMS
() qilin
Ich habe mich lange dagegen gewehrt, aber jetzt hab' ich auch so ein Ding - zahle im Monatsmittel ca. € 1.- für Telefon und SMS
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zwar keine Erinnerung - sondern Aktualität...
Ja, die Krankheit, bei der eine Hand am Ohr festwächst, ist hochansteckend und breitet sich mit rasender Geschwindigkeit aus...
Ich habe mich lange dagegen gewehrt, aber jetzt hab' ich auch so ein Ding - zahle im Monatsmittel ca. € 1.- für Telefon und SMS
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Ad eins: es gibt tatsächlich nur ein Mittel, welches dagegen hilft: kein Handy zu besitzen!
Von mir in einer Langzeitstudie erprobt, kann ich diese Lösung wärmstens weiter empfehlen.
Ad zwei: es besteht noch eine andere Form der Krankheit, bei der zwar kein Zusammenwachsen von Ohr und Hand feststellbar ist - aber die auch nicht ganz ohne ist.
Als ich vor einigen Stunden bei meiner älteren Tochter anrief - und anschlissend sie fragte ob ich meine Enkeltochter (auch die Älteste - 15 Jahre alt) sprechen könnte, antwortete ihre Mutter, dass diese sich gerade mit dem Handy...fotografiert!
Da ich solche Fotosessions schon miterlebt habe, weiß ich, dass das Warten in einem solchen Fall, unendlich lange dauern kann, also eher sinnlos ist...
Miriam
Passt doch zu diesem Brett, denn es ist der Stoff - aus dem später nostalgische Erinnerungen entstehen...
Nicht bei mir, dafür bin ich etwas zu alt...
M.
Zur Erinnerung :
Schlager – deutsche Schlager! Wie gern haben wir sie doch gehört, damals, in den 50er Jahren! Und nicht nur gehört, nein, gesungen haben wir sie, die Texte nachgelesen in den kleinen 50-Pfennig-Heftchen, und viele auswendig gelernt. Radio und Plattenspieler hatten ihren festen Platz in unseren Freizeit-Aktivitäten.
Es wurde auch weitaus mehr gefeiert als heute, jung und alt kamen zusammen, die viel gepriesenen Familienbande hielten noch, und bei jeder sich bietenden Gelegenheit wurde getanzt und gesungen. Mochten die Texte auch noch so kitschig oder schmalzig sein (übrigens längst nicht alle!): Wir waren offen für romantische Gefühle, sehnten uns nach heiler Welt, nach Reisen und Abenteuern, die natürlich immer gut ausgingen.
Noch heute, sechs Jahrzehnte später, wecken die bekanntesten Titel aus jener Zeit unvergessliche Erinnerungen...
Freddys Heimweh-Lied – "...dort wo die Blumen blühn, dort wo die Sterne glühn, da war ich einmal zu Hause..." – war der Schlager in der Silvesternacht 1955/56, wenn ich mich recht erinnere.
Ich singe es für Euch,hört ihr das Lied?
Schlager – deutsche Schlager! Wie gern haben wir sie doch gehört, damals, in den 50er Jahren! Und nicht nur gehört, nein, gesungen haben wir sie, die Texte nachgelesen in den kleinen 50-Pfennig-Heftchen, und viele auswendig gelernt. Radio und Plattenspieler hatten ihren festen Platz in unseren Freizeit-Aktivitäten.
Es wurde auch weitaus mehr gefeiert als heute, jung und alt kamen zusammen, die viel gepriesenen Familienbande hielten noch, und bei jeder sich bietenden Gelegenheit wurde getanzt und gesungen. Mochten die Texte auch noch so kitschig oder schmalzig sein (übrigens längst nicht alle!): Wir waren offen für romantische Gefühle, sehnten uns nach heiler Welt, nach Reisen und Abenteuern, die natürlich immer gut ausgingen.
Noch heute, sechs Jahrzehnte später, wecken die bekanntesten Titel aus jener Zeit unvergessliche Erinnerungen...
Freddys Heimweh-Lied – "...dort wo die Blumen blühn, dort wo die Sterne glühn, da war ich einmal zu Hause..." – war der Schlager in der Silvesternacht 1955/56, wenn ich mich recht erinnere.
Ich singe es für Euch,hört ihr das Lied?
Da gibt es tatsächlich noch jemanden, der an längst vergangene Zeiten, die Filme und die Schlager der 50er bis 70er Jahre gerne zurückdenkt.
Ich gehöre auch dazu, denke und erinnere mich sehr gut an all die Filme, die Du erwähnt hast.
Das Kino war damals in der noch fernsehlosen Zeit ein Teil meiner Freizeitbeschäftigung, Filme auch aus längst vergangenen Tagen sehe ich mir auch heute noch gerne an, sind ja in den Nachtstunden der TV Sender noch zeitweise zu finden.
Viele alte Schlager dieser Zeit habe ich auf dem MP3 Player gespeichert, angenehm beim Radfahren und wenn ich im Urlaub unterwegs bin.
Ich gehöre auch dazu, denke und erinnere mich sehr gut an all die Filme, die Du erwähnt hast.
Das Kino war damals in der noch fernsehlosen Zeit ein Teil meiner Freizeitbeschäftigung, Filme auch aus längst vergangenen Tagen sehe ich mir auch heute noch gerne an, sind ja in den Nachtstunden der TV Sender noch zeitweise zu finden.
Viele alte Schlager dieser Zeit habe ich auf dem MP3 Player gespeichert, angenehm beim Radfahren und wenn ich im Urlaub unterwegs bin.
Hallo Miriam,
Wie gesagt, ich hatte mich lange dagegen gewehrt, im Endeffekt hat mich aber das Argument überzeugt
"Es ist unverantwortlich, gefährliche Sportarten zu betreiben (Motorradfahren, Klettern etc.) und dabei die
Möglichkeit auszuschließen, jederzeit gezielt Hilfe (für sich oder Andere) herbeiholen zu können."
Das war der Grund, warum ich das erste (geschenkte) Handy angemeldet habe. Inziwischen habe ich ein
kleines Tablet, mit dem ich (auch) telefonieren kann, das ich aber hauptsächlich als eBook Reader,
Wanderkarte, Navi, mobiles Internetmedium etc. nutze. Zum Fotografieren nur ganz selten - da ist mir
die Bildqualität und die Anwendungsbreite um Größenordnungen zu schwach...
() qili
Ad eins: es gibt tatsächlich nur ein Mittel, welches dagegen hilft: kein Handy zu besitzen!
Wie gesagt, ich hatte mich lange dagegen gewehrt, im Endeffekt hat mich aber das Argument überzeugt
"Es ist unverantwortlich, gefährliche Sportarten zu betreiben (Motorradfahren, Klettern etc.) und dabei die
Möglichkeit auszuschließen, jederzeit gezielt Hilfe (für sich oder Andere) herbeiholen zu können."
Das war der Grund, warum ich das erste (geschenkte) Handy angemeldet habe. Inziwischen habe ich ein
kleines Tablet, mit dem ich (auch) telefonieren kann, das ich aber hauptsächlich als eBook Reader,
Wanderkarte, Navi, mobiles Internetmedium etc. nutze. Zum Fotografieren nur ganz selten - da ist mir
die Bildqualität und die Anwendungsbreite um Größenordnungen zu schwach...
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Re: Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können
Qilin - und auch die anderen Diskutanten:
Ich überlege gerade, ob wir nicht viele Funktionen die unser Gehirn ausüben kann und auch sollte, an solchen externen Hilsmitteln delegieren.
Soll vielleicht dadurch unser Gehirn entlastet werden?
Ohne es hier wissenschaftlich zu belegen, denke ich, dass wir dadurch unserem Gedächtnis keinen Gefallen tun.
Bis vor kurzem, beherbergten meine grauen Zellen viele Daten, die sonst irgenwo in speziellen Notizen nachzulesen sind: Telefonnummern, Geburtstagsdaten, etc...
Leider stelle ich seit einiger Zeit fest, dass ich mich doch öfters vergewissern muss.
Natürlich betrifft dies nicht die Erinnerungen, in denen wir von Zeit zu Zeit, gerne schwelgen.
Aber deren Qualität, kurz gefasst mit den Worten - als wäre es gestern geschehen, bleibt einem trainierten Gehirn, m.E. erhalten.
Dies sollte nicht nur als Vorteil betrachtet werden. Es bleiben uns auch, lebendig und gegenwärtig, die schmerzlichen Erinnerungen erhalten.
Und letztere melden sich auch unaufgefordert - zum darin schwelgen - kann nicht die Rede sein.
Sie sind aber Teil unseres gelebtem Lebens...
Wie drückte es Edith Piaf aus?
Non, je ne regrette rien,
Ni le mal ni le bien...
Miriam
Ich überlege gerade, ob wir nicht viele Funktionen die unser Gehirn ausüben kann und auch sollte, an solchen externen Hilsmitteln delegieren.
Soll vielleicht dadurch unser Gehirn entlastet werden?
Ohne es hier wissenschaftlich zu belegen, denke ich, dass wir dadurch unserem Gedächtnis keinen Gefallen tun.
Bis vor kurzem, beherbergten meine grauen Zellen viele Daten, die sonst irgenwo in speziellen Notizen nachzulesen sind: Telefonnummern, Geburtstagsdaten, etc...
Leider stelle ich seit einiger Zeit fest, dass ich mich doch öfters vergewissern muss.
Natürlich betrifft dies nicht die Erinnerungen, in denen wir von Zeit zu Zeit, gerne schwelgen.
Aber deren Qualität, kurz gefasst mit den Worten - als wäre es gestern geschehen, bleibt einem trainierten Gehirn, m.E. erhalten.
Dies sollte nicht nur als Vorteil betrachtet werden. Es bleiben uns auch, lebendig und gegenwärtig, die schmerzlichen Erinnerungen erhalten.
Und letztere melden sich auch unaufgefordert - zum darin schwelgen - kann nicht die Rede sein.
Sie sind aber Teil unseres gelebtem Lebens...
Wie drückte es Edith Piaf aus?
Non, je ne regrette rien,
Ni le mal ni le bien...
Miriam
Hallo Miriam,
das ist ein interessantes Thema, das man vielleicht in einem eigenen Thread diskutieren könnte...
Das menschliche Gedächtnis ist eine höchst empfindliche Sache - gegen das Delegieren und Archivieren der Inhalte habe ich da eigentlich wenig Einwände. Was man weiß wird immer mehr, das Gedächtnis aber immer schlechter, und man hat's nie in der Hand, dass tatsächlich Alles jederzeit aufrufbar ist...
Vor ein paar Jahren war ich im Fitnesscenter und machte meine Übungen so wie immer - plötzlich fiel mir auf, dass ich die üblichen Geräteeinstellungen vergessen hatte. Verwundert überlegte ich, ob ich sie denn gestern noch gewusst hatte - aber was war denn gestern für ein Tag gewesen? Seltsam - das musste ich meiner Frau erzählen - wie hieß die doch gleich? Langsam wuchsen mir Bedenken, was denn mit mir los war - ich wusste dass ich Kinder habe, aber weder ihre Namen noch Geburtstage, meinen eigenen auch nicht; ich wusste das aktuelle Datum nicht mehr, nicht mal welches Jahr wir hatten... Ich zog mich schleunigst an, ging nach Hause (das war wiederum kein Problem) und fragte erstmal meine Frau nach ihrem Namen. Die schaute mich groß an - ich erklärte ihr meine Lage, und sie fuhr sofort mit mir in die Klinik - sie dachte an einen Schlaganfall. Dort wurde ich mit Röntgen, Ultraschall, MRT und was weiß ich noch allem untersucht, machte ein paar Tests, und nach ein paar Stunden bekam ich die beruhigende Auskunft, das wäre nur eine TGA, eine 'transiente globale Amnesie', die in kurzer Zeit wieder von selbst verginge. So war's auch. Aber seither bin ich froh wenn ich etwas 'delegieren' kann
() qilin
das ist ein interessantes Thema, das man vielleicht in einem eigenen Thread diskutieren könnte...
Das menschliche Gedächtnis ist eine höchst empfindliche Sache - gegen das Delegieren und Archivieren der Inhalte habe ich da eigentlich wenig Einwände. Was man weiß wird immer mehr, das Gedächtnis aber immer schlechter, und man hat's nie in der Hand, dass tatsächlich Alles jederzeit aufrufbar ist...
Vor ein paar Jahren war ich im Fitnesscenter und machte meine Übungen so wie immer - plötzlich fiel mir auf, dass ich die üblichen Geräteeinstellungen vergessen hatte. Verwundert überlegte ich, ob ich sie denn gestern noch gewusst hatte - aber was war denn gestern für ein Tag gewesen? Seltsam - das musste ich meiner Frau erzählen - wie hieß die doch gleich? Langsam wuchsen mir Bedenken, was denn mit mir los war - ich wusste dass ich Kinder habe, aber weder ihre Namen noch Geburtstage, meinen eigenen auch nicht; ich wusste das aktuelle Datum nicht mehr, nicht mal welches Jahr wir hatten... Ich zog mich schleunigst an, ging nach Hause (das war wiederum kein Problem) und fragte erstmal meine Frau nach ihrem Namen. Die schaute mich groß an - ich erklärte ihr meine Lage, und sie fuhr sofort mit mir in die Klinik - sie dachte an einen Schlaganfall. Dort wurde ich mit Röntgen, Ultraschall, MRT und was weiß ich noch allem untersucht, machte ein paar Tests, und nach ein paar Stunden bekam ich die beruhigende Auskunft, das wäre nur eine TGA, eine 'transiente globale Amnesie', die in kurzer Zeit wieder von selbst verginge. So war's auch. Aber seither bin ich froh wenn ich etwas 'delegieren' kann
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Re: OT: Erinnerungen delegieren?
Qilin - ich denke, dass du mit diesem Geschehnis genau das Richtige machst: du erzählst es ganz offen...
Warum tabuisieren wir - im Allgemeinen - so sehr unsere Schattenseiten? Bei den Jungianern nennt sich dies übrigen unser Schatten...
Wir passen uns den Normen der Gesellschaft an - und lassen keine Schwächen zu. Wir versuchen Wesen ohne Schatten zu sein. Ohne persönliche negativ zu wertende Erlebnisse.
Sind aber diese Erlebnisse wirklich negativ?
Ich glaube es nicht. Die Zerbrechlichkeit unserer Existenz, unsere eigene physische und auch seelische Zebrechlichkeit, bieten uns Gelegenheiten für die großen Lernprozesse unseres Lebens.
Und doch kann ich diese (Binsen)weisheit nur in meinem eigenen Leben anwenden...
Ooooh weh, wenn jemand aus der Familie ein wenig Fieber hat...
Liebe Grüße
Miriam
Warum tabuisieren wir - im Allgemeinen - so sehr unsere Schattenseiten? Bei den Jungianern nennt sich dies übrigen unser Schatten...
Wir passen uns den Normen der Gesellschaft an - und lassen keine Schwächen zu. Wir versuchen Wesen ohne Schatten zu sein. Ohne persönliche negativ zu wertende Erlebnisse.
Sind aber diese Erlebnisse wirklich negativ?
Ich glaube es nicht. Die Zerbrechlichkeit unserer Existenz, unsere eigene physische und auch seelische Zebrechlichkeit, bieten uns Gelegenheiten für die großen Lernprozesse unseres Lebens.
Und doch kann ich diese (Binsen)weisheit nur in meinem eigenen Leben anwenden...
Ooooh weh, wenn jemand aus der Familie ein wenig Fieber hat...
Liebe Grüße
Miriam