Nostalgie Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können?
Und die Strümpfe mit Naht erst! Hattest Du auch solche, val?
Da fehlten dann nicht die immer wiederkehrenden Rufe der "Knaben":
"Fräulein, Ihre Naht ist schief!" Und ich fiel meistens drauf rein.
ankama
Da fehlten dann nicht die immer wiederkehrenden Rufe der "Knaben":
"Fräulein, Ihre Naht ist schief!" Und ich fiel meistens drauf rein.
ankama
Re: Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Wir riefen immer hinterher:" oh hot di scheppe Bee" (schiefe Beine) )
Re: Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können?
Val
V O R den Jeans kamen aber erst die
Caprihosen, sehr schick, dreiviertellang
und meine Schwester und ich dramsten bei unserer
Mutter so lange, bis sie mit uns in die Stadt fuhr
und sie bei C & A kaufte.
Der Kommentar am Abend von meinem Vater:
Na, damit wollt Ihr wohl Euren Tangojünglingen
gefallen.
Heute stört sich niemand mehr an der individuellen
Länge einer Hose.
Medea.
V O R den Jeans kamen aber erst die
Caprihosen, sehr schick, dreiviertellang
und meine Schwester und ich dramsten bei unserer
Mutter so lange, bis sie mit uns in die Stadt fuhr
und sie bei C & A kaufte.
Der Kommentar am Abend von meinem Vater:
Na, damit wollt Ihr wohl Euren Tangojünglingen
gefallen.
Heute stört sich niemand mehr an der individuellen
Länge einer Hose.
Medea.
Re: Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können?
Von den Polen 1946 im Mai vertrieben, landeten wir
auf einem Bauernhof im Niedersächsischen. Einen Wasserhahn
in der Küche der Bäuerin gab es nicht, das benötigte Wasser
mußte per Hand in der Milchküche gepumpt werden und im
Winter wurde diese Pumpe mit Stroh umwunden, damit sie nicht
einfror.
Später änderte sich das, aber in der ersten Zeit kam beim
Abendbrot eine gewaltige Eisenpfanne mit Bratkartoffeln
auf den Tisch, jeder hatte eine Gabel und ein Schälchen mit
Milchsuppe, - aus der großen Pfanne aßen alle gemeinsam die
krossen Speckkartoffeln.
Meine arme Mutter fand diese Eßkultur sehr gewöhnungsbedürftig .....
Medea.
auf einem Bauernhof im Niedersächsischen. Einen Wasserhahn
in der Küche der Bäuerin gab es nicht, das benötigte Wasser
mußte per Hand in der Milchküche gepumpt werden und im
Winter wurde diese Pumpe mit Stroh umwunden, damit sie nicht
einfror.
Später änderte sich das, aber in der ersten Zeit kam beim
Abendbrot eine gewaltige Eisenpfanne mit Bratkartoffeln
auf den Tisch, jeder hatte eine Gabel und ein Schälchen mit
Milchsuppe, - aus der großen Pfanne aßen alle gemeinsam die
krossen Speckkartoffeln.
Meine arme Mutter fand diese Eßkultur sehr gewöhnungsbedürftig .....
Medea.
An die ersten Jeans erinnere ich mich auch noch.
Naserümpfend wurden die von den Erwachsenen "Bauarbeiterhosen" genannt.
Die waren immer sehr weit geschnitten. Deshalb zogen wir sie an, dann mit Hosen in die heiße Badewanne gesetzt. Sie ging dann schön ein und saß fast hauteng Weil sie meist so färbte mußten wir uns hinterher tüchtig schruppen
Gruß Monja.
Naserümpfend wurden die von den Erwachsenen "Bauarbeiterhosen" genannt.
Die waren immer sehr weit geschnitten. Deshalb zogen wir sie an, dann mit Hosen in die heiße Badewanne gesetzt. Sie ging dann schön ein und saß fast hauteng Weil sie meist so färbte mußten wir uns hinterher tüchtig schruppen
Gruß Monja.
@ankama
ja, daran erinnere ich mich - wie war man vorsichtig mit diesen Strümpfen - gab es da nicht eine Farbe, die "Nachtschatten" hiess und die man haben MUSSTE?
@Medea
..eine Capri-Hose habe ich gerade an..
Auch wir waren in einem idyllischen Dorf in Niedersachsen evakuiert - ich sehe meine Grossmutter aus einem riesigen Topf mit einem anderen, kleinerem Topf Suppe servieren, und fragte: hast Du denn keine Kelle? Sie sah mich freundlich an und sagte "nein, wir haben keine Kelle mehr".
Sie hatten - nicht nur die Kelle - ALLES verloren.
vAL
ja, daran erinnere ich mich - wie war man vorsichtig mit diesen Strümpfen - gab es da nicht eine Farbe, die "Nachtschatten" hiess und die man haben MUSSTE?
@Medea
..eine Capri-Hose habe ich gerade an..
Auch wir waren in einem idyllischen Dorf in Niedersachsen evakuiert - ich sehe meine Grossmutter aus einem riesigen Topf mit einem anderen, kleinerem Topf Suppe servieren, und fragte: hast Du denn keine Kelle? Sie sah mich freundlich an und sagte "nein, wir haben keine Kelle mehr".
Sie hatten - nicht nur die Kelle - ALLES verloren.
vAL
@monja
ich habe mir meine ersten Jeans als Einpackhilfe im allerersten Supermarkt Hannover's verdient, zusammen mit einer Klassenkameradin in den Schulferien. Spannend war das! Es war die Zeit, in der Italien als Reiseziel in Mode kam; ich packte immer diese bauchigen, mit Bast umflochtenen Chianti-Flaschen ein. (Wenn sie leer waren, hatte man sie als Kerzenständer, an denen dekorativ der Wachs herunterzulaufen hatte
Val
ich habe mir meine ersten Jeans als Einpackhilfe im allerersten Supermarkt Hannover's verdient, zusammen mit einer Klassenkameradin in den Schulferien. Spannend war das! Es war die Zeit, in der Italien als Reiseziel in Mode kam; ich packte immer diese bauchigen, mit Bast umflochtenen Chianti-Flaschen ein. (Wenn sie leer waren, hatte man sie als Kerzenständer, an denen dekorativ der Wachs herunterzulaufen hatte
Val
An die Zeit wo Italien, besonders die talienische Riviera, als Urlaubsziel viele entdeckt wurde erinnere ich mich auch.
Wir waren nie dort. Das Geld reichte nicht dazu.
Ich glaube ich war 13 Jahre als wir das erste Mal in Urlaub fuhren.
Dann ging es von FfM nach Cuxhaven Duhnen auf einen Campingplatz.
Wir waren 4 Kinder, drei Jungs und ein Mädchen.
Mein Vater hatte es geschafft sich ein kleines Motorrad zu kaufen. So fuhr er mit einem von den Kindern vor und die anderen mit Muttern mit dem Zug hinterher.
Danach jedes Jahr auf den gleichen Platz. Onkel und Tanten mit ihren Kindern reisten auch oft zur gleichen Zeit dort hin. So war es ein Familientreffen.
Die Chianti-Flaschen haben wir auch gerne als Kerzenständer benutzt. Konnte man sich von anderen organisieren.
Die ersten Jeans habe ich mir auch mühsam von meinem kleinen Taschengeld und einem Ferienjob zusammen gespart.
Normalerweise durften wir nicht in den Ferien arbeiten, Vater verbot dies. Als ich 14 war durfte ich dann doch. Im Hintertaunus gab es eine Ferienanlage für Familien mit Kindern. Die suchten Betreuer für die Kinder am Tage,damit die Eltern auch einmal alleine etwas unternehmen konnten. Ich wohnte dann dort umsonst, hatte auchfreie Tage und bekam etwas Geld. So hatte ich etwas Urlaub und spielte ansonsten mit den Kindern. Mir machte es Spaß. Besonders wenn ich zwischendurch eine Gruppe von Kindern betreuen sollte, die kaum jünger als ich selbst waren Da konnte ich so richtig selbst mit ihnen durch den Wald toben. Klar wurde ich von der Heimaufsicht, eine Oberin, auch kontrolliert und sie hat auch auf mich aufgepaßt.
So mußte ich abens wenn es dunkel wird im Haus sein.
Mein Zimmer war ebenerdig. So klopften oft die Eltern heimlich an das Fenster, ich stieg aus dem Fenster, ließ es angelehnt und sie nahmen mich zum geselligen Zusamensein mit ins nächste Dorf.
Ich war stolz von den Erwachsenen anerkannt zu werden und fand das Klasse.
Ja, ja ... die Erinnerungen ...
Gruß Monja.
Wir waren nie dort. Das Geld reichte nicht dazu.
Ich glaube ich war 13 Jahre als wir das erste Mal in Urlaub fuhren.
Dann ging es von FfM nach Cuxhaven Duhnen auf einen Campingplatz.
Wir waren 4 Kinder, drei Jungs und ein Mädchen.
Mein Vater hatte es geschafft sich ein kleines Motorrad zu kaufen. So fuhr er mit einem von den Kindern vor und die anderen mit Muttern mit dem Zug hinterher.
Danach jedes Jahr auf den gleichen Platz. Onkel und Tanten mit ihren Kindern reisten auch oft zur gleichen Zeit dort hin. So war es ein Familientreffen.
Die Chianti-Flaschen haben wir auch gerne als Kerzenständer benutzt. Konnte man sich von anderen organisieren.
Die ersten Jeans habe ich mir auch mühsam von meinem kleinen Taschengeld und einem Ferienjob zusammen gespart.
Normalerweise durften wir nicht in den Ferien arbeiten, Vater verbot dies. Als ich 14 war durfte ich dann doch. Im Hintertaunus gab es eine Ferienanlage für Familien mit Kindern. Die suchten Betreuer für die Kinder am Tage,damit die Eltern auch einmal alleine etwas unternehmen konnten. Ich wohnte dann dort umsonst, hatte auchfreie Tage und bekam etwas Geld. So hatte ich etwas Urlaub und spielte ansonsten mit den Kindern. Mir machte es Spaß. Besonders wenn ich zwischendurch eine Gruppe von Kindern betreuen sollte, die kaum jünger als ich selbst waren Da konnte ich so richtig selbst mit ihnen durch den Wald toben. Klar wurde ich von der Heimaufsicht, eine Oberin, auch kontrolliert und sie hat auch auf mich aufgepaßt.
So mußte ich abens wenn es dunkel wird im Haus sein.
Mein Zimmer war ebenerdig. So klopften oft die Eltern heimlich an das Fenster, ich stieg aus dem Fenster, ließ es angelehnt und sie nahmen mich zum geselligen Zusamensein mit ins nächste Dorf.
Ich war stolz von den Erwachsenen anerkannt zu werden und fand das Klasse.
Ja, ja ... die Erinnerungen ...
Gruß Monja.
Erstaunlich, was für Erinnerungen dieser thread in mir auslöst.
Da gab es eine "Gerätschaft", die nannten die Leute
Kochhexe, die wurde glaube ich auf den kleinen
Kohleofen in dem einen Zimmer, das uns zugewiesen wurde,
gesetzt und darauf konnten Kartoffeln oder Nudelsuppe oder
was auch immer gekocht werden.
Kennt noch jemand dieses Ding?
M.
Da gab es eine "Gerätschaft", die nannten die Leute
Kochhexe, die wurde glaube ich auf den kleinen
Kohleofen in dem einen Zimmer, das uns zugewiesen wurde,
gesetzt und darauf konnten Kartoffeln oder Nudelsuppe oder
was auch immer gekocht werden.
Kennt noch jemand dieses Ding?
M.
Medea, die Kochhexe war vor meiner Zeit, aber mich hat es interessiert und deshalb habe ich mal schnell Tante Google bemüht. Meinst du so etwas? überleben.wordpress.com - Kochhexe
Wir hatten einen großen Kohleherd mit Backofen, welcher aber nur in der kalten Jahreszeit benutzt wurde. Für den Sommer hatte meine Mutter einen 2.flammigen Gaskocher und wenn es Kuchen gab, musste ich den Teig zum Bäcker bringen.
Er sammelte die Kuchenteige und wenn er seine Ware fertig hatte, buk er die Kuchen der Nachbarschaft für 20 Pfenning pro Kuchen.
Da fällt mir noch etwas ein, während der Schulzeit haben meine Freundinnen und ich gerne einen Zwischenstopp beim Bäcker gemacht, dort gab es Kuchenreste und Anschnitte zu kaufen und wenn die Chefin es gut meinte war noch für jeden von uns eine Rumkugel drin (anschließend war ich für den Rest des Tages satt). Die kleine Tüte für 10 und die große für 20 Pfennig. Wir haben immer uns Reichtümer zusammengelegt.
Gruß heijes
Wir hatten einen großen Kohleherd mit Backofen, welcher aber nur in der kalten Jahreszeit benutzt wurde. Für den Sommer hatte meine Mutter einen 2.flammigen Gaskocher und wenn es Kuchen gab, musste ich den Teig zum Bäcker bringen.
Er sammelte die Kuchenteige und wenn er seine Ware fertig hatte, buk er die Kuchen der Nachbarschaft für 20 Pfenning pro Kuchen.
Da fällt mir noch etwas ein, während der Schulzeit haben meine Freundinnen und ich gerne einen Zwischenstopp beim Bäcker gemacht, dort gab es Kuchenreste und Anschnitte zu kaufen und wenn die Chefin es gut meinte war noch für jeden von uns eine Rumkugel drin (anschließend war ich für den Rest des Tages satt). Die kleine Tüte für 10 und die große für 20 Pfennig. Wir haben immer uns Reichtümer zusammengelegt.
Gruß heijes