Nostalgie Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können?
Wenn man bedenkt, wie hochgradig unappetitlich das war, als praktisch ganze Familien nacheinander in das gleiche Wasser mussten. Auch Wäsche wurde nur einmal wöchentlich gewechselt. Was bin ich froh, dass ich diese Zeit nur sehr kurz mitmachen musste und heute über ein funktionierendes Bad mit Dusche verfüge und diese auch mindestens 1 x täglich benutze. Dazu eine Waschmaschine für täglichen Wäschewechsel und Geschirrspüler usw. SChwelgen kann ich in den alten Erinnerungen deshalb nicht; sie erfüllen mich im Nachhinein mit Grauen. Olga
SChwelgen kann ich in den alten Erinnerungen deshalb nicht; sie erfüllen mich im Nachhinein mit Grauen. Olga
da tut mir dann sehr leid für Sie.
War Ihnen in Ihrer Kindheit saubere Kleidung und die tägliche Körperpflege wirklich so wichtig?
Ich liebte Wasser eigentlich nur als Badesee,als Schwimmbad, als Regenpfütze oder den herrlichen Sommerregen, aber zum Gebrauch mit Seife oder Schampoon dazu musste man mich schon ernthaft ermahnen.
"Hast Du Hals, Ohren und die Füße gewaschen?" Solche Frage hielt ich für äußerst lästig.
Aber trotzdem erinnere ich mich gern an den Familienbadetag.
Wir hatten im Keller eine Waschküche mit dem großen eingemauerten Waschkessel. Darin wurde das Wasser heissgemacht und große lange zinkbadewannen luden zu einem geselligen Baden ein. Was war das für ein Gespritze und eine Gaudi, schöner noch als ein Jacuzzi.
Dass Mutter dann an einem herumschrubbte, das nahm man dann geduldig hin.
Saubere Kleidung mochte ich sowieso nicht, denn die hielt mich von meinem ausgeprägten Bewegungsdrang ab.
Leider zwang mich meine Mutter am Wochenende dazu helle bzw. weiße Kleidung zu tragen.
Zu einer großen Familienfeier auf dem Lande putze sie mich besonders hübsch heraus und bat mich mit Tränen in den Augen, doch einmal präsentabel d. h. ohne größeren Verschmutzungserscheinung den Tag hinter mich zu bringen. Ich liebte meine Mutter und war eisern entschlossen ihr keine Schande zu machen.
Deshalb sonderte ich mich von den anderen Kindern ab, ging gemessenen schrittes im Dorf spazieren bis mir eine Kuhherde entgegenkam. An der Stelle waren beiderseits Wiesen mit Zäunen eingegrenzt und ich kletterte schnell auf so einen Zaun.
Hätte ja gut gehen können, aber leider schubste mich so eine "blöde Kuh" und ich fiel rückwärts in die Wiese.
Wär auch nicht so schlimm gewesen, aber leider war das eine Gänsewiese - es machte platsch und mein weißes Kleid war schön grün.
An dem Tag war ich das unglücklichste Kind der Region.
So eine Sauerei aber auch....
Wie reinigten Sie sich im Winter, wenn der BAdesee, das SChwimmbad usw. zu kalt waren? Ich war schon früh ein eitles Mädchen, da auch meine Mutter eine eitle Frau war. Und dazu gehörte saubere Kleidung,die auch noch hübsch sein sollte -. Da ich eine Cousine im gleichen Alter habe, konkurrierten wir beide auch auf diesem Gebiet.
Ich weiss noch gut, welches Theater ich machte, weil ich in das Badewasser meines Bruders sollte und dieser auch, wenn es umgekehrt war. Nein, danke - das möchte ich nie wieder erleben, genau so wenig wie verkochtes Gemüse, zu fettes Essen usw. Da lebe ich heute schon viel lieber. Olga
Ich weiss noch gut, welches Theater ich machte, weil ich in das Badewasser meines Bruders sollte und dieser auch, wenn es umgekehrt war. Nein, danke - das möchte ich nie wieder erleben, genau so wenig wie verkochtes Gemüse, zu fettes Essen usw. Da lebe ich heute schon viel lieber. Olga
Re: Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ja,sagt mal
ihr "Küken" mit Zinkwanne und so...
ich bin sehr viel älter als ihr
aber wir hatten -auch als ich noch klein war-ein Badezimmer
und jeder durfte sein eigenes Bad nehmen!
Gudrun,
denkt gerne an die Zeit in der grossen Familie zurück!
Schöne,grosse Kachelöfen wärmten das Zuhause,damals in Braunschweig.
An meine Eltern,beide temperamentvoll und warmherzig,
erinnere ich mich immer noch gerne!
ihr "Küken" mit Zinkwanne und so...
ich bin sehr viel älter als ihr
aber wir hatten -auch als ich noch klein war-ein Badezimmer
und jeder durfte sein eigenes Bad nehmen!
Gudrun,
denkt gerne an die Zeit in der grossen Familie zurück!
Schöne,grosse Kachelöfen wärmten das Zuhause,damals in Braunschweig.
An meine Eltern,beide temperamentvoll und warmherzig,
erinnere ich mich immer noch gerne!
Ja,sagt mal
ihr "Küken" mit Zinkwanne und so...
das ist echt lieb, das mit dem Küken.
Man könnte hier ja auch die Bezeichnung "ferkelchen" erwarten (ist ja auch niedlich).
Nun ja, wie schon gesagt - es hatte eben nicht jede Familie ein Badezimmer zur Verfügung; wir hatten keines, und auch keine gemütlichen Kachelöfen, sondern einen mit Sägespänen beheizten Blechofen in der Wohnküche, und einen Schlafraum für schließlich sechs Personen - aber ich erinnere mich trotzdem gern an die Zeit zurück, auch wenn ich heute nicht mehr so leben möchte...
() qilin
() qilin
Unsere Mutter steckte uns alle paar Jahre mal in einen Blechzuber, den sie mit dem von der Monatswäsche her übrig gebliebenen Heisswasser füllte - ob wir es nun nötig gehabt hätten oder nicht.....
Re: Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
[
Wer sagt denn so etwas!! Lache. Das Wasser wurde doch immer gewechselt! Bei ihnennicht?? )
Wenn man bedenkt, wie hochgradig unappetitlich das war, als praktisch ganze Familien nacheinander in das gleiche Wasser mussten.
Wer sagt denn so etwas!! Lache. Das Wasser wurde doch immer gewechselt! Bei ihnennicht?? )
Re: Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Es kam eben alles peu à peu, die größere Wohnung,das Badezimmer warmes Wasser in der Küche (Durchlauferhitzer) der erste elektrische Kühlschrank, (der alte Kühlschrank wurde mit Stangeneis gekühlt welches jeden Tag angeliefert wurde) die erste Waschmaschine,(große Erleichterung für Mutter) der erste Fernseher, das erste Motorrad mit Seitenwagen, das erste Auto usw.
Ja und auch die ersten Urlaubsreisen kamen dann ja auch. Es ging immer vorwärts.
Als ich mit meiner Frau die erste eigene Wohnung einrichtete waren alle diese Dinge für die sich meine Eltern noch sehr krumm legen mussten eine Selbstverständlichkeit.
Und jetzt etwas pathetisches, dieses Land BRD war gut zu mir![i][/i]!
Ja und auch die ersten Urlaubsreisen kamen dann ja auch. Es ging immer vorwärts.
Als ich mit meiner Frau die erste eigene Wohnung einrichtete waren alle diese Dinge für die sich meine Eltern noch sehr krumm legen mussten eine Selbstverständlichkeit.
Und jetzt etwas pathetisches, dieses Land BRD war gut zu mir![i][/i]!
Tja, Claude,
bei uns wurde auch das Wasser nicht gewechselt . Es kam nur ein großer Topf mit Wasser dazu, das erhitzt wurde, während sich einer in der Wanne säuberte. Deswegen war das ja so scheußlich!
Das Ereignis fand bei uns übrigens in der Wohnküche statt , weil nur dort die Wanne überhaupt Platz hatte. Es war ein Riesenakt, das benutzte Badewasser anschließend zu "entsorgen". Das nach jedem Badegang zu bewältigen, wäre nicht möglich gewesen. Die Wanne musste ausserdem aus dem Keller fünf Stockwerke hochgeschleppt werden.
Bei uns hieß die Wanne auch nicht Wanne, sondern Bütt.
Brrr! Der Badetag gehört mit zu meinen unerfreulichen Erinnerungen. Und dann der Geruch von den orangefarbenen Fichtennadel-Badetabletten!! Ein Graus!
ankama
bei uns wurde auch das Wasser nicht gewechselt . Es kam nur ein großer Topf mit Wasser dazu, das erhitzt wurde, während sich einer in der Wanne säuberte. Deswegen war das ja so scheußlich!
Das Ereignis fand bei uns übrigens in der Wohnküche statt , weil nur dort die Wanne überhaupt Platz hatte. Es war ein Riesenakt, das benutzte Badewasser anschließend zu "entsorgen". Das nach jedem Badegang zu bewältigen, wäre nicht möglich gewesen. Die Wanne musste ausserdem aus dem Keller fünf Stockwerke hochgeschleppt werden.
Bei uns hieß die Wanne auch nicht Wanne, sondern Bütt.
Brrr! Der Badetag gehört mit zu meinen unerfreulichen Erinnerungen. Und dann der Geruch von den orangefarbenen Fichtennadel-Badetabletten!! Ein Graus!
ankama