Nostalgie Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können?
Re: Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können?
"Nostalgie" passt im Moment so richtig für mich. Ich gestalte gerade zu einem runden Geburtstag meines Sohnes ein Album mit seinen Kinderbildern und Geschichten drumherum.
Manchesmal versinkt buchstäblich die Welt um mich herum. So viele Erinnerungen an besondere Momente kommen hoch, vieles, was ich eigentlich längst vergessen, bezw. nicht mehr so gegenwärtig hatte. Das ist Nostalgie pur und von der schönsten Art, auch wenn da mal ein Beinbruch, eine Vergiftung mit Krankenhausaufenthalt und auch andere weniger schöne Dinge dazwischen verborgen sind.
Die ganze Kinderzeit meiner Söhne zogen an mir vorbei, was natürlich auch mein Leben mitbestimmte. Da kommen ganz besondere Gefühle, ausgelöst durch die Situation, in den Vordergrund.
Eine Bekannte, der ich davon erzählte, meinte dazu nur:" Was soll ich mit Erinnerungen, ich blicke prinzipiell nur in die Zukunft!" Sie ist Mitte 80 und ich meine, dass sie sehr viel mit dieser Einstellung verpasst.
Ich jedenfalls genieße die nostalgischen Anwandlungen, die auch viele Erkenntnisse bergen, die wiederum für das Alter und seine Bewältigung wertvoll sind - nicht nur auf die Kindheit, die eigene oder jener unserer Kinder - bezogen.
Luchs
Manchesmal versinkt buchstäblich die Welt um mich herum. So viele Erinnerungen an besondere Momente kommen hoch, vieles, was ich eigentlich längst vergessen, bezw. nicht mehr so gegenwärtig hatte. Das ist Nostalgie pur und von der schönsten Art, auch wenn da mal ein Beinbruch, eine Vergiftung mit Krankenhausaufenthalt und auch andere weniger schöne Dinge dazwischen verborgen sind.
Die ganze Kinderzeit meiner Söhne zogen an mir vorbei, was natürlich auch mein Leben mitbestimmte. Da kommen ganz besondere Gefühle, ausgelöst durch die Situation, in den Vordergrund.
Eine Bekannte, der ich davon erzählte, meinte dazu nur:" Was soll ich mit Erinnerungen, ich blicke prinzipiell nur in die Zukunft!" Sie ist Mitte 80 und ich meine, dass sie sehr viel mit dieser Einstellung verpasst.
Ich jedenfalls genieße die nostalgischen Anwandlungen, die auch viele Erkenntnisse bergen, die wiederum für das Alter und seine Bewältigung wertvoll sind - nicht nur auf die Kindheit, die eigene oder jener unserer Kinder - bezogen.
Luchs
Die Erinnerungen an meine eigene Kinderzeit, die Erinnerungen an
die Kinderzeit meiner Söhne und meines Enkels, ohne diese
Erinnerungen hätte ich manche schwere Stunde nicht überstanden.
Diese Erinnerungen, die kann mir niemand nehmen und sie sind
mir persönlich sehr wertvoll.
Chris
die Kinderzeit meiner Söhne und meines Enkels, ohne diese
Erinnerungen hätte ich manche schwere Stunde nicht überstanden.
Diese Erinnerungen, die kann mir niemand nehmen und sie sind
mir persönlich sehr wertvoll.
Chris
Während des Lebens wird die Strecke nach hinten zu schauen immer größer und nach vorne zu blicken immer kürzer.
Wenn ich eines Tages meinen letzten Tag erlebe, dann gibt es kein morgen mehr. Ich habe gehört, dass bevor man stirbt, das eigene Leben noch einmal an einem vorbeizieht.
Ich habe keine Ahnung, ob das stimmt.
Aber ich kann mir vorstellen, dass es gut tut, sein Leben "rund" zu machen. Den Kreis zu schließen. Zu allem was war, "Ja" zu sagen.
Und das kann ich doch zwischendurch immer mal wieder tun bzw. das ergibt sich von allein - so wie jetzt bei Luchs, die in einer alten Kiste kramen muss
Klar verklärt sich dann der Blick. Das ist doch gut so.
Ein kleiner Ausflug, um dann wieder im Jetzt zu sein.
Adoma
Wenn ich eines Tages meinen letzten Tag erlebe, dann gibt es kein morgen mehr. Ich habe gehört, dass bevor man stirbt, das eigene Leben noch einmal an einem vorbeizieht.
Ich habe keine Ahnung, ob das stimmt.
Aber ich kann mir vorstellen, dass es gut tut, sein Leben "rund" zu machen. Den Kreis zu schließen. Zu allem was war, "Ja" zu sagen.
Und das kann ich doch zwischendurch immer mal wieder tun bzw. das ergibt sich von allein - so wie jetzt bei Luchs, die in einer alten Kiste kramen muss
Klar verklärt sich dann der Blick. Das ist doch gut so.
Ein kleiner Ausflug, um dann wieder im Jetzt zu sein.
Adoma
Spotlight-artig kommen manchmal bei mir Erinnerungen hoch, die ich dann wahrnehme, aber je nachdem welche Gefühle sie verursachen, auch schnell wieder gehen lasse......
Meine Kindheit und Jugend als ostpreußisches Flüchtlingskind in ärmlichen Nachkriegsverhältnissen aufzuwachsen, verleitet mich auch nicht in Nostalgie zu verfallen.
Und überhaupt, jeder Lebensabschnitt hatte seine eigene Qualität und hat mich zu dem gemacht, die ich heute bin.
Es gibt für mich keinen Grund irgendwelchen nostalgischen Erinnerungen länger als einen Augenblick nach zuhängen.
Das Heute zählt, und ich bin dankbar für dieses wunderbare HEUTE!
(was nicht heißt dass es nicht auch im Heute seine kleinen, zu bewältigenden Tücken gibt )
Wenn ich mich der Nostalgie und den Erinnerungen ausgiebig hingeben würde, stünde plötzlich der Buchtitel von Simmel im Raum : "Mich wundert, dass ich so fröhlich bin." (den Inhalt des Buches kenne ich nicht, aber der Titel hat was)
Caya
Meine Kindheit und Jugend als ostpreußisches Flüchtlingskind in ärmlichen Nachkriegsverhältnissen aufzuwachsen, verleitet mich auch nicht in Nostalgie zu verfallen.
Und überhaupt, jeder Lebensabschnitt hatte seine eigene Qualität und hat mich zu dem gemacht, die ich heute bin.
Es gibt für mich keinen Grund irgendwelchen nostalgischen Erinnerungen länger als einen Augenblick nach zuhängen.
Das Heute zählt, und ich bin dankbar für dieses wunderbare HEUTE!
(was nicht heißt dass es nicht auch im Heute seine kleinen, zu bewältigenden Tücken gibt )
Wenn ich mich der Nostalgie und den Erinnerungen ausgiebig hingeben würde, stünde plötzlich der Buchtitel von Simmel im Raum : "Mich wundert, dass ich so fröhlich bin." (den Inhalt des Buches kenne ich nicht, aber der Titel hat was)
Caya
Re: Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
@olga und ali22
Wenn man nostalgische Züge an sich entdeckt, bedeutet das aber noch lange nicht, dass man zwangsläufig behauptet, früher sei alles besser gewesen.
Lalelu
Liebe lalalu,
vielen Dank für Deine Belehrung. Aber ich denke, Du hast da etwas missverstanden. Es hat niemand hier behauptet, dass eine "zwangsläufige" Idealisierung der vergangenen Zeiten stattfindet. Wir haben nur darauf hingewiesen, dass vieles heute mit anderen Augen gesehen wird wie es damals tatsächlich war. Das habe ich auch bei Dir festgestellt: Die kalten Winter hatten damals auch Unheil und Tod gebracht, gerade für Kinder! Ich möchte für mich jedenfalls feststellen, dass ich gerne an die "alten Zeiten" zurück denke und auch gerne nur an die schönen Seiten der damaligen Erlebnisse denke. Das kannst Du auch an meinen Themen im Board erkennen.
Liebe Grüße und nix für ungut
Ali22
Lieber ali,
ich wollte dich wirklich nicht belehren! Tut mir leid, wenn du das so aufgefasst hast. Ich habe meine Ausführungen auf mich selbst bezogen. Auch wenn ich sehr wohl weiß, dass früher nicht alles rosarot war, glaube ich, dass in meinem Leben das Positive überwog und ich nicht nur nostalgisch verklärte Erinnerungen habe.
Gerade in der Weihnachtszeit wird mir beispielsweise immer bewusst, wie sehr wir uns über Kleinigkeiten freuen konnten. Diese Freude war real; sie machte uns reich. Wie bescheiden waren die Geschenke, die das Christkind uns brachte – und wie groß war der Jubel darüber! Jeder bekam nur ein einziges Geschenk: ein neues Kleid für die vorhandene Puppe, ein Buch, das wir uns gewünscht hatten, ein einfaches Paar Rollschuhe, ja sogar über Gebrauchsgegenstände wie neue Schuhe freuten wir uns. Wenn ich das mit heute vergleiche ....
Meistens stehe ich ja voll im Hier und Heute, meine 4 Enkelkinder sorgen schon dafür. Trotzdem: ein bisschen Nostalgie dann und wann macht mir persönlich ganz einfach Freude – nicht mehr und nicht weniger.
Natürlich ist mir klar, dass andere Menschen zum Teil sehr traurige und düstere Erinnerungen haben, die alles andere überschatten. Besonders diejenigen, die als Kinder Flucht, Vertreibung, Hunger und Not erleben mussten, sehen ganz sicher durch eine andere Brille als diejenigen, die in einer zwar armen Zeit aufwuchsen, die aber trotzdem keine direkte Not leiden mussten.
Jeder hat seine eigene Geschichte, jeder hat ein anderes Naturell – es gibt nicht die einzig wahre Erinnerung.
Lieber ali, auch nix für ungut und einen schönen Tag!
Lalelu
ich wollte dich wirklich nicht belehren! Tut mir leid, wenn du das so aufgefasst hast. Ich habe meine Ausführungen auf mich selbst bezogen. Auch wenn ich sehr wohl weiß, dass früher nicht alles rosarot war, glaube ich, dass in meinem Leben das Positive überwog und ich nicht nur nostalgisch verklärte Erinnerungen habe.
Gerade in der Weihnachtszeit wird mir beispielsweise immer bewusst, wie sehr wir uns über Kleinigkeiten freuen konnten. Diese Freude war real; sie machte uns reich. Wie bescheiden waren die Geschenke, die das Christkind uns brachte – und wie groß war der Jubel darüber! Jeder bekam nur ein einziges Geschenk: ein neues Kleid für die vorhandene Puppe, ein Buch, das wir uns gewünscht hatten, ein einfaches Paar Rollschuhe, ja sogar über Gebrauchsgegenstände wie neue Schuhe freuten wir uns. Wenn ich das mit heute vergleiche ....
Meistens stehe ich ja voll im Hier und Heute, meine 4 Enkelkinder sorgen schon dafür. Trotzdem: ein bisschen Nostalgie dann und wann macht mir persönlich ganz einfach Freude – nicht mehr und nicht weniger.
Natürlich ist mir klar, dass andere Menschen zum Teil sehr traurige und düstere Erinnerungen haben, die alles andere überschatten. Besonders diejenigen, die als Kinder Flucht, Vertreibung, Hunger und Not erleben mussten, sehen ganz sicher durch eine andere Brille als diejenigen, die in einer zwar armen Zeit aufwuchsen, die aber trotzdem keine direkte Not leiden mussten.
Jeder hat seine eigene Geschichte, jeder hat ein anderes Naturell – es gibt nicht die einzig wahre Erinnerung.
Lieber ali, auch nix für ungut und einen schönen Tag!
Lalelu
Es gibt aber auch sehr Vieles, an das ich mich gerne erinnere und ohne bitteren Beigeschmack! Deshalb finde ich die Idee mit diesem Board charmant!
Da wir bei unserer "nostalgischen Vergangenheit" ja junge Menschen waren, die naturgemäss Probleme und Herausforderungen humorvoller und mutiger angehen, denke auch ich gerne an meine früheren Rostlauben. Zeitweise besass ich ein Auto grade mal 4 Wochen, weil es dann den Geist aufgab - die Ummeldung kostete oft mehr als die Karre. Wie froh war ich, als ich mir das erste, einigermassen neue Auto leisten konnte, das mich nicht ständig im Stich liess.
Auch bei meinen früheren Reisen wundere ich mich heute noch, wie tolerant ich auch mieseste Pensionszimmer irgendwo in der Mittelmeergegend akzeptiert habe - Hauptsache, sie waren billig.
All das wäre heute nicht mehr möglich (bei mir) - das Leben hinterlässt halt doch seine Spuren, was ja nicht unbedingt negativ sein muss. Olga
Das war auch mein Erster! Ein Superding!
mein erster Kassettenrecorder...
crosby :)
bf
Re: Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Auch bei meinen früheren Reisen wundere ich mich heute noch, wie tolerant ich auch mieseste Pensionszimmer irgendwo in der Mittelmeergegend akzeptiert habe - Hauptsache, sie waren billig.
Olga
Oh ja, Olga! Ich lache mich tot, wenn ich an die unfertigen Betonunterkünfte außerhalb der Städtchen denke. Von Klima war keine Rede, Frühstück haben wir uns selbst geholt, die Betten, naja, wenn man das so nennen konnte, waren verdreckt. Heute ginge das alles nicht mehr, ich bin zu bequem und verwöhnt. Aber damals war uns das alles egal: Leute und Einheimische kennengelernt, mit wenig Geld am Strand gefeiert und den Süden genossen. Es war halt so!
Re: Wer möchte nicht ab und zu in Erinnerungen schwelgen können?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Lieber ali, auch nix für ungut und einen schönen Tag!
Lalelu
Liebe lalelu,
manchmal reagiere ich etwas zu Forsch. Das tut mir leid. Natürlich hast Du Recht, man muss die Dinge immer von zwei Seiten sehen. Das persönliche Schicksal ist oft ausschlaggebend, wie jemand seine Vergangenheit sieht. Ich differenziere das immer, je nach meiner Laune. So kann ich die Erziehung durch meine Eltern als äußerst mangelhaft darstellen, kann aber auch die Glücksmomente hervorheben.
Ich habe es (glaube ich) halbwegs gut verarbeitet, die Vergangenheit!
Manchmal erfassen mich allerdings auch dunkle Elemente, dann lenke ich mich schnell ab und denke an was Schönes. Wir sind halt alle nur Menschen und verletzen sollten wir uns nicht. Aber ehrliche Auseinandersetzungen mag ich und ich kann auch gut einstecken (aber nur so lange es nicht unter die Gürtellinie geht)
Liebe Grüße
und noch schöne harmonische Wintertage
Ali22