Nostalgie Wer kennt noch die großen Tanzsäle?

Ich glaube, es wird Zeit, dass ich nach fast einem Vierteljahr den Nostalgie-Strang etwas belebe .
Mein Mann und ich erinnerten uns gerade daran, wie wir uns vor fast 60 Jahren in einem der großen Tanzlokale unserer Heimatstadt kennenlernten.
Allerdings ist es schon so lange her, dass die jüngeren Senioren hier wahrscheinlich gar nicht wissen, wovon ich rede .
In Leipzig gab es damals mindestens fünf, sechs große Tanzsäle, eine große Kapelle füllte die Bühne und spielte zum Tanz auf, ein Sänger oder eine Sängerin gab die neuesten Schlager zum besten ... und das alles kostete jeden Besucher nur drei Mark Ost (plus 10 Pfennig Kulturgroschen), mehr hätten sich die ausschließlich jugendlichen Gäste gar nicht leisten können.
Da wo unser Kennenlernen stattfand spielte das Tanzorchester Helmut Opel mit der Sängerin Helga Brauer, die einige Zeit später auch im Rundfunk bekannt und international eine gefragte Sängerin wurde.
Wir Mädels hielten uns den ganzen Abend über an einem Apfelsaft fest , wurden mit "darf ich bitten?" zum Tanz aufgefordert und gelegentlich "an die Bar eingeladen".
Hier sind wir ja ein gemischtes Völkchen aus Ost und West - ich nehme doch an, dass es in Westdeutschland in den 50er Jahren auch so war, wie ich beschrieb?
Mit der Zeit, als wir dann schon eine Familie gegründet hatten, starben diese großen Tanzsäle aus. Es wurden daraus die kleineren Disco´s, und die Musicbox ersetzte den Aufwand mit den Kapellen.
Gibt es hier noch ein paar Foristen in meinem Alter, die sich an die großen Tanzsäle erinnern können?
Gi.

Hallo Gillian, ja, natürlich gab es hier auch Tanzlokale. Viele, schöne Erinnerungen sind damit verbunden.
Ob es so große Tanzsäle waren, wie du sie dir vorstellst oder in Erinnerung hast, weiß ich nicht, auf jeden Fall waren sie groß genug um sich zu vergnügen, Bekanntschaften zu machen und manchmal, wie bei dir, den Partner für´s Leben zu finden.

Übrigens ab 10 Uhr, nach der Pause der Kapelle, nur noch für Leutchen ab 18 Jahren erlaubt. Sogar Polizeikontrollen fanden dafür statt.


-uki-

ja, ich erinnere mich noch gern an diese schönen Tanzabende,
bis 24 Uhr, dann wurde von der Kapelle das Lied "Auf Wiedersehen"
oder es ist"Feierabend" gespielt. Mit 17 Jahren sind wir bei den regelmäßigen Polizeikontrollen ab durch das Toilettenfenster, muß jetzt noch herzlich darüber lachen.
Alles hat seine Zeit und heute sind es die schönen Erinnerungen.
dir

Ja, Ihr habt recht, Uki und dirrar, auch bei uns kontrollierte die Polizei nach 22 Uhr die Ausweise, - ich hatte es nur vergessen, weil es mich nicht schreckte, denn ich war schon fast 19, weil ich im zarten Alter von 17/18 zwei Jahre in einer Lungenheilstätte verbringen musste.
Umso intensiver habe ich nach der Heilung dann das Tanzbein geschwungen!!
Gi.

So groß waren unsere Tanzsäle nicht, es gab einfach in mehreren
Lokalen Samstag Abend Tanz und Sonntags Fünf Uhr Tee, wenn in einem
Lokal nix los war sind wir ins nächste gegangen.
Es war die Zeit der italienischen Tanz Kapellen. In meiner Heimatstadt gab es damals zwei Kasernen und um 22.00 Uhr verschwanden viele
Tanz Partner.
Gitti66

Ja , das war vielleicht schon vor meiner Zeit

denn hier bei uns gab es nur viele kleine Kneipen und Discos mit Lifemusik und Tanz.

Das wurde vorher im Team verabredet, wo treffen wir uns denn am Samstag
Da ging dann der ganze Verein hin.
Auch hier bei uns auf dem Dorf gab es ganz nette Lokale, wo alle Veranstaltungen, wie das Feuerwehrfest, der Tanz in den Mai, das Erntefest und auch alle besonderen Feiern stattfanden.

Doch seit dem Bau der Dorfgemeinschaftshäuser und den vielen Grillhütten in allen Ortsteilen, hat sich die Sachlage extrem verändert.

Heute kämpfen die restlichen Gaststätten mit den großen Sälen, um alle Großveranstaltungen.

Aber auch ich denke noch gern an all die Feiern in unserer ländlichen Region zurück,
denn zu später Stunde, da war man mit fast allen...

auf DU und DU...

wie es früher so hieß...

Gruß weserstern

oh ja, es gab und es gibt sie noch die großen Bälle.

In meiner Stadt geht es los mit den Abiturbällen, große Firmen veranstalten häufig Bälle, die Faschingsbälle,der Opernball, Bälle der Bäcker, der Floristen und und so viele mehr.

Mein Mann und ich waren eifrige Ballbesucher, denn wir tanzten leidenschaftlich gern.
Dazu kam auch das sogenannte "aufbrezeln " Ballroben hatte ich so einige und ich tauschte auch mit einer Bekannten mit ähnlicher Figur. Dazu kamen dann die nötigen Accesoirs und bei den Tanzschuhen sparte man nicht.

Ich hatte auch das Glück wirklich ganz grosse Bälle an anderen Orten zu erleben.
Da war der unvergessliche Ball der französischen Handelskammer in Paris, im Pavillon des Bois de boulogne mit karibischen Buffet und Sambatänzerinnen.
Der Kaiserball in der Wiener Hofburg, der immer in der Sylvesternacht stattfindet. Immer schöön Walzer linksrum.
Wunderschön war der Stuttgarter Opernball mit seinem fantastischen Blumenschmuck.
Ein Ball im Casino in BadenBaden, damals noch mit einem komischen knarzenden Holzfussboden, der so garnicht zu dem exclusiven Ambiente passte.
Ein Ball im Berliner Schweizer Hof, veranstaltet von einer internationalen großen Firma.

Mit der gleichen Begeisterung schwangen wir aber auch das Tanzbein, wenn unser Sportverein in unserem "Dorf" jährlich zum Ball in die Gemeindehalle lud. Da blieb kein Auge trocken weil es dann oft privat mit der Feierei noch weiterging.

Doch ja ich liebte die Bälle in einem schönen Tanzkleid und einem Tänzer, der einen fest im Arm hielt und sicher führte - aber nie den Takt verlor.

Danke auch für Eure Erinnerungen, Gitti, Weserstern und Nerida !
Es waren bei uns wirklich turnhallengroße Tanzsäle, wo sich hauptsächlich die Jugend vergnügte.
Kleinere "intimere" Tanzbars gab es auch, dort spielte dann eine "Combo", und das Publikum war meist älter. Dorthin ging man dann auch gern als "Pärchen" , wenn man nicht mehr auf der Suche war!
Wer suchet - der findet, und auf jedes Töpfchen passt ein Deckelchen ... so lange wie die Welt sich dreht!
Gi.

An so etwas kann ich mich nur im Rahmen der von mir so verhassten Tanzschule erinnern und hier an den ebenso verhassten Abschlussball. Da ich mit ca 16 Jahren schon 176 cm hoch war und entsprechend ungelenk und die Knaben meist kürzer als ich, war es der reine Horror, weil ich mich auch in "anständigen Schuhen" und Kleidchen so gar nicht bewegen konnte.
Einige Jahre später ging ich dann aber bereits in München in Diskos und habe z.B. den dortigen Western Saloon, den Big Apple, das Babalu in allerbester Erinnerung. DA tanzte jeder, so wie er wollte - die Musik kam ja von den Beatles, den Stones, auch oft noch Presley, Haley usw. - auch Drogen waren schon bekannt - man konnte es riechen! Auch "anständige Schuhe" und Kleidchen waren nicht der Dresscode - habe ich in bester Erinnerung.Man musste auch nicht als Pärchen auftreten - wir Mädels spazierten dort gerne allein hin - es waren ja genug Jungs dort, die man evtl. erobern konnte und wollte. Olga

Liebe Olga, ich sprach von Erinnerungen an meine Jugend in den 50er Jahren. Da können Sie leider nicht mitreden, weil es noch in Ihrer Kinderzeit war.
Aber schön, dass Sie auch dazu was zu tippen haben .
Gi.