Nostalgie Schnipselbücher und Erinnerungsalben

Da meine Familie durch die Flucht 1945 fast alles verloren hatte ausser ein paar Erinnerungsstücken, hatten die geretteten Familienfotos, deren ältestes bis Mitte des 19. Jahrhunderts zurückreicht, einen besonders hohen Stellenwert. Ich empfinde sie immer noch als den einzigen Schatz, der aus der Vergangenheit bis ins Heute reicht. Bei der Betrachtung frage ich mich manchmal, ob und wie sie sich wohl ihre Nachkommen der nächsten oder übernächsten Generation vorgestellt haben mögen. Ausser den Bildern (und den Genen) ist nichts mehr von ihnen geblieben. Hier ein Bild aus meinem Album, das ich auch auf meiner ST Seite eingestellt habe. Es stammt von 1912 und zeigt meine mütterliche Grossmutter als achtjähriges Mädchen mit ihrer kleinen Schwester und die Urgrosseltern. Der Uropa war Oberlehrer und sehr autoritär und ich finde, dass man es ihm heute noch ansieht.
Ahnengalerie(Wolke)

Hallo Wolke. Bei bei der Betrachtung des Bildes gingen auch meine Gedanken in die Vergangenheit zurück. Im Oktober verstarb meine 2 Jahr ältere Schwester, die 1956 Amerikanerin geworden war. Meine Nichten schickten mir Bilder aus ihren Nachlaß, die ich zum Teil garnicht mehr in Erinnerung hatte. Auch bei uns sind durch den Krieg (Bombenangriffe 1943) fast alles an alten Fotos u.s.w. verloren gegangen.Wenn man dann
plötzlich Aufnahmen der Großeltern sieht, ist man doch berührt. Inbesondere weil dort zwei Fotos dabei waren, die sich über die Jahre in ihrem Theme wiederholten.
Urahne-Ahne-Mutter und Tochter von 1930 und das gleiche Thema, mit meiner Schwester als Mutter und ihrer Tochter sowie ihrer Mutter und Großmutter 1948.
Allein wenn man dann ein Bild entdeckt, wo man selbst als kleiner Dreikäsehoch von 3 Jahren drauf ist, wie die Notiz auf der Rückseite zeigt, können einen fast die Tränen der Rührung kommen.
Meine Beruhigung und Freude über den Verbleib der Bilder ist, mein jüngster Sohn hat sofort das ganze Bildmaterial eingeskant und in seine Bildersammlung genommen. So hoffe ich, dass auch meine Enkel und Urenkel, je acht an der Zahl, auf diese Bilder zu greifen können.
heraldik