Nostalgie Massenspeicher
Da fand ich auch den ersten PC von mir wieder, einen monochromen, B200, mit zwei Diskettenlaufwerken.Die ersten Disketten ... das war nochmal ein Thema für sich!
Als bei uns die ersten Disketten - zunächst nur testweise - eingesetzt wurden, kam extra einer der Programmierer unseres Rechenzentrums zu mir ins Konstruktionsbüro, um mir ganz begeistert eines der ersten Exemplare zu zeigen. Ein riesiges dünnes elastisches Ding in einer dünnen Papphülle, Größe 8" , Kapazität wenn ich mich recht erinnere so um die 80 Kilobytes. Unser ganzes Büro kam zusammen, um das Ding zu bestaunen ... 😉
Die Tage habe ich mir eine eine Reserve-Speicherkarte für meine Kamera gekauft, weils grad günstig war ... schlappe 128 Gigabytes ...
Das ist wohl wahr. Die Größenverhältnisse.
Der Roboter im Archiv von Grau lief zunächst mit einem PS2 Rechner von IBM, bekam dann nach einer Aufrüstung den Siemens PC.
Grau Techniker sprachen von dem "großen PC".
Das war der, den ich geschenkt bekam.
Satte 150 Mhz Takt, zwei Gigabyte Festplatte.
Damals waren das richtige Größen.
Zu dem Grau Roboter muss ich noch sagen, da wurde noch richtig mit Ölen und Fetten Wartung gemacht.
Fett-Dosen, die sich automatisch leerten und schmierten.
Getriebe, wo öl gewechselt wurde.
Ich sah nach den Wartungen immer aus wie ein geöltes Ferkel.
Und manchmal musste man diesen abgeschlossenen Raum, in dem der fuhr, auch betreten und hochfahren. Ich hatte mir da eine Ecke gesucht, wo das Biest mit seiner Prozedur zum Hochfahren nicht hinkam, mangels Platz. Ich passte da hinein. Sonst wäre der auch mit seinem kneifenden Greifer mir sicher unangenehm zu nahe gekommen.
Manche Justagen konnte man nur so erledigen.
Wenn Techniker sich erinnern..........da könnte man Bücher schreiben. 😄
Hallo Cmos, Warnung 😍wen es nicht interessiert sollte es sich nicht antun.
Massenspeicher hatten wir in 70ziger noch nicht, das war haufenweise Papier.
Wir arbeiteten mit gelöcherte IBM Bänder wo wir an einem Produktionspanel abspulten.
Die Anlage war 480 Meter lang erstreckte sich über 6 Etagen, vergleichbar mit einer riesigen Druckerei, wo aber Röntgenfolie von circa 2 Meter breit Tag und Nacht hergestellt wurde mit einem Durchfluss von circa 1600 kg/ Stunde Geschwindigkeit zwischen 60 und 100 Meter pro Minute.
Circa 200 Motoren trieben das ganze über ein Range drive System an.
Das Kernstück der Linie war eine einheitliche Dicke.
Besonders bei Röntgenfolie war eine einheitliche Dicke sehr wichtig.
Auch um Fimbrüche während dem produzieren zu vermeiden.
Es wurden in der Zeit zwei Dicken hergestellt 102 microns sowie 178 microns,
102 microns Folie wurde benutzt für Schienen, Pipeline, Achsen uva. zu Röntgen auf Risse usw.
178 microns Filmdicke wurde ausschließlich (blaue Folie) benutzt als Röntgenfilm.
Nachdem die Basisdaten über Lochbänder eingelesen wurden mußten wir die 128 Heizer von Hand einstellen.
128 Stück gebündelt auf 48 Einstellwerte.
Dies geschah an einem Schaltschrank wo die 48 Einstell-Zähler angebracht waren 0 bis 999 digits.
Ähnlich, wie man früher beim Auto den Kilometerstand einstellen konnte.
Diese Zähler bestimmten die Temperatur womit die Folie gestreckt wurde bzw. die fertige Filmdicke der Röntgenfolie, wo von uns Arbeiter einzeln eingestellt wurden.
Wir waren die heutige CPU 😉
Ein Teleprinter schnatterte Tag und Nacht jede 9 Minute wo er das Profil der Werte wo wir Arbeiter einstellten herausdruckte, anhand dem Profil konnte man das Profil der ganzen Folien-Breite lesen,
Ich habe nur 17 Positionen symbolisch dargestellt
250 200 180 170 160 150 140 130 120 130 140 150 160 170 180 200 250
Ost West
Dementsprechend das Profil der Folie, wo immer ein Bogen über die 2 Meter Breite angestrebt wurde.
Die erste Messung geschah Online nach circa 100 Meter, wo das Dickenprofil gemessen wurde , das war aber soweit ich mich noch erinnere eine radioaktive Krypton Messgerät, wo dann die Messung als Printout zum Tele Printer sendete,
Am Aufwickler, wo 200 Meter entfernt war wurde dann die absolute Dicke von der fertigen Rolle gemessen, ein primitiver mechanischer Punkt Taster wo dann als Referenz benutzt wurde für den Kunden.
Zurück zum Massenspeicher.
Das war das Papier, tonnen DINA4 Seiten spuckte dieser Drucker Tag und Nacht heraus.
Reklamierte ein Kunde wegen einer Verdickung oder dünnen Stelle beim Röntgen, so wurde das Papier auf dem Gang auseinander gezogen und wir rutschen auf den Knien stundenlang über den Boden um die Stelle zu finden, wo wir daneben lagen. 😂
Das war zwar nur die ersten 4-5 Jahre nach dem Startup 1973
Schnell wurde das gesamte System immer wieder auf den letzten Stand angepasst.
Jedes Jahr wurde die Linie 4 Wochen gestopt und alles modernisiert.
2006 wurde die Linie geschlossen, heute ist es nur noch ein riesiger Haufen Schrott, nachdem es jahrzehntelang eine Goldgrube war. Das Analoge wurde durch die digitale Fotographie ersetzt.
Phil.
Hallo Cmos, Warnung 😍wen es nicht interessiert sollte es sich nicht antun.😃 Aber möglich wäre es gewesen.
Massenspeicher hatten wir in 70ziger noch nicht, das war haufenweise Papier.
Denn.... ich erinnere mich noch sehr gut.
Die Schulung 1983 dauerte dreieinhalb Wochen mit sechs Schülern.
Drei Franzosen, zwei Beldier und meine Wenigkeit.
Also die Nachbarn haben zwei Kollegen ausgebildet
Ich erinnere mich noch so gut, weil wir in der freien Zeit auch Gemeinsames machten, mit dem Teacher.
Dreieinhalb Wochen sind eine lange und intensive Zeit mit nur sechs Technikern.
Da wurde auch mal Zeit herausgeschunden und zum Bowling gefahren, gemeinsam, mit Teacher.
Das ist wichtig, wie ich finde. Ich mochte diese Kontakte, ergaben sich doch viele persönliche Gespräche.
Und die sind irgendwie anders.
Das ist viel intensiver, wenn es Kollegen aus anderen Ländern sind.
Fast hätte man mich abgeworben, nach Holland zu gehen, zu kommen.
Hört man besser zu ? Weil man Englisch spricht ? Langsamer, besser zuhört ?
Und in der Praxisgruppe an der Maschine sowieso.
Da kann ich doch nicht vorbegehen ohne was abzulaichen.
Mein EDV-Lauf fing 1962 bei IBM an, und dauerte bis 1969.
1969 wurde ich rausgemobbt von einem saudämlichen Regionalmanager.
Als in einem Quartal von 32 Mitarbeitern 8 die Segel strichen (das war Landesverrat), war auch dessen Zeit abgelaufen. Aber es war zu spät, zu IBM ging kein Weg zurück. Man bot mir noch eine Position in Schöneich an, das war damals die EntwicklungsInstanz von IBM. Trotzdem führte kein Weg zurück. Mein vegetatives Nervenkostüm hätte mich umgebracht.
IBM hört sich wunderbar an mit excellenter Reputation. Stimmt zwar, aber es ist kein Zuckerlecken. Es ist ein verdammt harter Job. Der wird/wurde auch sehr gut entlöhnt, etwa dreifach wie ein Ingenieur in der übrigen Industrie.
Obwohl cmos und ich uns nie gesehen haben, hat er JEDEN Kredit bei mir. Einfach aus dem Grunde, weil ich weiß, daß IBM nur die zuverlässigste Elite aussuchte und einstellte. Die werden bewusst oder fahrlässig keinen Shit bauen, und das denke ich auch von mir.
Ich nahm noch IBM 1401 und die Anfänge der /360-Serie mit, dann ist der Vorhang bei IBM gefallen.
Zusammengerafft meine Story.
Meine Spezialität war seinerzeit die Sparte Fernübertragung (DFÜ) im Anfangsstadium, und der elektromechanische Rechner IBM-602A, eine wirkliche Höllenkiste. Dafür war ich auch mal in Freetown/Liberia.
Was ich nach IBM kennen lernte, geht auf keine Kuhaut. Ich habe NICHTS bereut. Es war das beste was ich je tat, nämlich die IBM zu verlassen. Natürlich habe ich darauf geachtet, dass der Lohn stimmte.
Es gibt schon abenteuerliche Rechner, verstreut über die Welt.
Ich kenne auch einige ESER-Rechner an einigen Standorten, Russland (genaue Stellen mag ich nicht verraten, aber sehr weit weg am anderen Ende), Ungarn, Finland, Belgien, CSSR ...
Chinesische Klötze. Westliche Biester/Boliden wie Univac Honeywell/Bull* zB. Ich war auch mal auf St Helena und auf den Kaimans mit nem Embraer ERJ 145 eingeflogen; denen brannte der Frack.
Und ich würds wieder machen. Es ist ein ganz fantastisches Gebiet.
Meine Profession war ja auch die Ausbildung des Bedienpersonals und der Wartungstechniker. Das macht mir immer noch Freude. Ich habe so manche Messe gefahren, ja mit dem LKW das Zeugs hingefahren, aufgebaut, vorgeführt und abgebaut. Die erste große Messe war die C-Bit; jessas da ging was ab. Und manches mal hab ich arg geschluckt, wenn der Verkäufer was loswerden musste, was technisch gar nicht klappen konnte
Vielleicht erzähle ich auch mal die Story aus PjöngJang und Chabarowsk ...
An der Story zu Hongkong und Taiwan brüte ich gerade; da sind Schoten gelaufen.
Das glaubt kein Mensch. Aber eines könnt ihr mir abkaufen, es gibt viel Geraffel auf dem Gebiet.
Nu sitz ich hier, und schreibe an meinen Memoiren. Und muss bei jeder Story breit grinsen.
Bei Tandberg in Oslo hatte mal ein Programmierer einen Tag lang gebrütet, bis die Putzfrau auftauchte und den Stecker brauchte. Natürlich nix gesichert. Der wurde von der Emergency abgeholt.
Kann ich verstehen. Bei mir 'erfreute' mich meine ehem Schwiegermutter wenn sie zu Besuch kam und grüßte Guten Tag, wie gehts; da war die Woche Hirnen fort. Du vergißt sofort deine 70 zusammenhängenden Verbindungen, Konstruktionen und Kombinationen. Für einen Selbständigen ziemlich blöde. Ich brauchte sie aber nicht zu erschlagen, sie ist einfach auf ner Kreuzfahrt an der Reling umgefallen.
Honeywell/Bull * bei der Rentenanstalt Schweiz/Zürich.
Denen ist mal die HauptStromzufuhr (15 kV) durchgebrannt, und ALLES war futsch. Restlos alles. SuperSuperSuperGau.
Wenn ich so nachdenke, muss ich irre sein.
Kein Wunder mit drei Scheidungen.
IBM hört sich wunderbar an mit excellenter Reputation. Stimmt zwar, aber es ist kein Zuckerlecken. Es ist ein verdammt harter Job.
In der Goldgräberzeit haben gute Systemtechniker sicherlich viel Spaß und Stress bei ihrer Arbeit finden können, da war grundsätzlich immer Not am Mann bei stehender Maschine. Ich meine spätestens ab den 90ern fingen die Systeme an den Technikern vorzugeben welche Hardware Komponenten, auch vorbeugend, auszutauschen sind.
Wie befriedigend das war oder ist weiß ich nicht. Entwickler, egal ob von Hardware oder Software, werden sicherlich auch heute noch ihren Spaß haben.
Ciao
Hobbyradler
@digi @Cmos
Es kann mir erzählen was er möchte, das hineinwachsen aus der analogen in die digitale Welt, war für mich beruflich die schönste Zeit, ausgang der 80ziger musste ich in dem damaligen Konzern weiter wandern, das machte mir viel aus, ich war immer gerne an der Front, ich trauerte diese auch manchmal chaotische Zeit lange nach, das interne System erlaubte nur circa 3 Jahre in dem gleichen Umfeld, sobald man den Arbeiterstatus verlassen hatte. Kegeln, nach der Nachtschicht noch bis Mittags 15:00 auf Tour 🍹🍹usw. Euch beiden scheint es nicht besser ergangen zu sein. 🙂In dieser Zeit hatten wir ein Chef der Pier, (Drama Queen) der konnte sich furchtbar aufregen, er kontrollierte sogar die Cafe,s ob wir noch immer da sassen nach der Schicht, erwischte er uns bezahlte er ein Bier, wo wir im versprechen mussten dass wir aber dann schlafen gehen sollten, wie dem auch sei, nach 4 Stunden stand Pier wieder vor uns , dann war aber was los, 😐😐eben die 70ziger.
1400 Mitarbeiter waren wir in der Zeit, gefühlt bekam jeder vom Pier erzählt was er mit uns geplagt wäre. 😋
Phil.
Das war schon früher so.
In der Goldgräberzeit haben gute Systemtechniker sicherlich viel Spaß und Stress bei ihrer Arbeit finden können, da war grundsätzlich immer Not am Mann bei stehender Maschine. Ich meine spätestens ab den 90ern fingen die Systeme an den Technikern vorzugeben welche Hardware Komponenten, auch vorbeugend, auszutauschen sind.
In den 70ern wurden Teste gefahren von Disketten (370-158).
Nach einer Stunde spätestens musste der Spezialist informiert sein.
Nachts etwas später nach Rücksprache.
In den 80ern ging es los mit RSF (eine Art Teamviewer, Fehlermeldung über Telefon)
Da rief Montpellier an und gab Anweisungen.
Ab da, später noch mehr, wurde man hingeschickt und Teile kamen automatisch vor Ort.
Da konnte der Techniker nichts mehr entscheiden, das Wissen beschränkte sich auf ca. 30 %, soviel, wie man brauchte, um die Teile zu wechseln. Es war aber noch genug zu tun, denn die Systeme wurden komplexer und man hatte mehr Kunden.
In den 90ern wuchs sich das weiter aus, aber dann waren noch Massenspeicher da und die neuen Archive kamen (3494).
Es war alles anders, weniger Fehlersuche mit Scope, dafür präzise Ansagen, wann man wo sein musste,
um die Teile zu tauschen.
Aber die Rechnung ging auf, die Maschinen waren stabiler, es verlagerte sich mehr auf die komplexen Verkabelungen. Die Ortskenntnisse bei Großrechnern mit ihren tausen Pfaden wurde wesentlicher.
Es reicht ja nicht, das defekte Teil zu kennen, es musste auch viel "offline" gesetzt werden, um es tauschen zu können und retour.
Es wurde nicht leichter, nur anders.
Ich war damit zufrieden.
Im Gegenteil, ich war froh, von den wassergekühlten großen Boliden wegzukommen um wieder
mehr Elektronik zu haben.
Zeitweilig war es mehr Klempnerei wegen Kühlung als EDV.
Es glich sich aus.
Meinen Massenspeicher kannte ich bald recht gut, die Erfahrung spielte da eine große Rolle.
Wenn Vacuum und Pressluft da Ladefehler machten, hat man mit dem Blitzer gemessen, ob es nur noch 1300 Umdrehungen des Motors waren und nicht mehr 1350. Das machte die Erfahrung .
Die neuen Archive hatten ganz andere Herausforderungen.
Erleichterungen auf der einen Seite wurden immer kompensiert.
Man sah es an den Notdiensten. Anfangs in den 70ern abends fünf Leute, nachts noch zwei vor Ort.
In den 90ern einer in Rufbereitschaft eine Woche rund um die Uhr.
Und der musste kaum raus. Das waren Welten.
Nun sind wir ganz schön weit rumgekommen, aber hier sind wir ja unter uns in der Nostalgie-Ecke.
Schön, dass wir darüber mal unter Fachleuten simpeln kann. Muss auch mal sein.
Hätte ich nie erwartet.
Mir lag immer viel am fachlichen Austausch mit Kollegen anderer Hersteller.
Weil in Rechenzentren mit diverser Hardware musste die Kommunikation stimmen.
Das gaben manche Kunde vor.
Diese StroboskopLampe gabs auch für andere fixe Sachen.
Wenn Vacuum und Pressluft da Ladefehler machten, hat man mit dem Blitzer gemessen, ob es nur noch 1300 Umdrehungen des Motors waren und nicht mehr 1350.
Waren aber bei sauberer Justage nicht nötig.
Bei der Sortiermaschine IBM-084 hat man sie gelegentlich zu Demozwecken mal eingesetzt.
Da gingen nämlich 50 Lochkarten pro Sekunde durch -
und wurden dabei in 13 Fächer sortiert, je nachdem wo das Loch war.
Auch mit Unterdruck angesaugt, sonst wären die nie auf Schwung gekommen.
Das Biest stand aber (Rumms) spätestens bei der ersten Karte, die nicht so lief wie vorgesehen.
Auch ne Teufelskiste. Den Sound vergess ich nie.
Heute kam die externe Fastplatte (SSD) an.
Ich stelle es mal ier rein.
Das obere, größere Gebilde hat 8 GigaBytes
das untere ZWEI TERABYTES, als Schlüsselanhänger.
Vor 50 jahren war an beide kein Gedanke, nicht mal der Wunsch danach.